Arda
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Arda (Quenya für ‚Reich‘) ist im Legendarium der Name der Erde als das Reich Manwes, die Welt, auf der sich Mittelerde befindet.
Zeitangabe
- 1 Z. T. bis 1500 Z. T.: Arda wird während der Auseinandersetzungen zwischen den Valar und Melkor langsam geformt und gefestigt.
- 1500 Z. T. bis 3450 Z. T.: Arda wird nach Melkors Flucht von den Valar geordnet und blüht infolge dessen zu voller Schönheit auf.
- 1090 E. Z. (J. B.) bis 1100 E. Z. (J. B.): Arda, insbesondere Mittelerde, wird während des Kriegs der Mächte stark verändert.
- 583 E. Z. (J. S.): Nach dem Krieg des Zorns versinken Beleriand und die westlichen Gestade Mittelerdes im Meer.
- 3319 Z. Z.: Ilúvatar vollzieht die Wandlung der Welt; Númenor versinkt im Meer und Aman wird aus den Kreisen der Welt entrückt.
Beschreibung

Arda ist der Name des Königreichs Manwes. Es war zuerst nur ein Gesang der Ainur, zu drei von Ilúvatar vorgegebenen Themen, der am Ende verwirklicht wurde. In dieser Musik wurden die Kinder Ilúvatars, die Elben und die Menschen, angekündigt.[1] Nachdem ein Teil der Ainur auf die Welt herabgestiegen war, entbrannte ein Streit zwischen Melkor und den übrigen Valar. Die Valar wollten die Welt mit symmetrischen Abmessungen, mäßigem Klima und milder Beleuchtung für die Kinder Ilúvatars einrichten. Melkor dagegen wollte eine Welt mit Spannungen und Gegensätzen erschaffen, aus Eis und Feuer, Wüsten und Sümpfen, grellem Licht und tiefem Schatten, die er ganz allein beherrschen wollte. Lange tobte der Kampf, doch keine Seite konnte die andere endgültig besiegen. So wurde eine Welt geschaffen, an der alle Valar und auch Maiar Anteil haben.[2]
Die Gestaltwerdung von Arda

Der Frühling von Arda
Im Frühling von Arda bestand Arda noch aus einer einzigen Landmasse, die von den Valar nach den Visionen in der Musik der Ainur geschaffen worden war. Arda war zu dieser Zeit eine Welt voller Harmonie, Wälder, Flüsse und andere Landschaften waren gleichmässig angeordnet.[3] Im Norden türmte Morgoth jedoch die Ered Engrin auf und schuf sich Utumno und ein Reich aus tödlicher Kälte. Die Valar lebten in der Mitte der Welt auf der Insel Almaren in einem Großen See. Zur Erhellung Ardas schufen sie die beiden Leuchten Illuin und Ormal auf den Bergen Helcar und Ringil.[2]
Ende des Frühlings von Arda

Nachdem Morgoth die beiden Leuchten gestürzt hatte, endete der Frühling von Arda. Arda wurde in drei Kontinente gespalten: Aman im Westen, Mittelerde im Zentrum und die Sonnenlande (oder "Osternis") im Osten. Durch den Sturz der Säulen waren im Norden und Süden Mittelerdes große Binnenmeere entstanden. Vier Gebirge begrenzten Mittelerde, die Blauen Berge nach Nordwesten, die roten Berge nach Nordosten, die Grauen Berge nach Südwesten und die Gelben Berge nach Südosten.[4] Die Valar befestigten Aman nach Osten hin mit den Pelóri, in Osternis erhoben sich nach Westen hin die Mauern der Sonne. Im Zentrum von Mittelerde befand sich, vielleicht etwa auf der Position von Almaren, ein weiteres Gebirge: das Windgebirge. In dieser Zeit war Arda nur von den Sternen erhellt, nur in Aman leuchteten die Zwei Bäume, womit die Zeitrechnung bgann. Die Elben erwachten 1050 Valische Jahre später in Cuiviénen, einer Bucht des Meeres von Helcar, die gespeist wurde von vielen Wasserfällen der Orocarni. Zentral Mittelerde scheint eine weite Ebene gebildet zu haben, die Graslande von Palisor, während die Elben im Norden weite Nadelwälder erblickten.[5]
Nach dem Krieg der Mächte

Durch den Krieg der Mächte in den Valischen Jahren 1090 bis 1100 wurde die Gestalt Ardas erneut verändert. Zwischen Beleriand im Norden und Harad im Süden bildete sich die Bucht von Balar. Es scheint sich von Mittelerde ein weiterer, kleinerer Kontinent abgelöst zu haben: Dunkelland oder "Südland". Das Gelbe Gebirge scheint im Meer versunken zu sein.[6]
Nach der Zerstörung der Zwei Bäume wurden 1500 Sonne und Mond geschaffen. Zu dieser Zeit wurden die Zauberinseln vor der Küste Amans geschaffen (siehe Verhüllung von Valinor). Die Menschen erwachten mit dem ersten Sonnenaufgang in Hildórien im Osten Mittelerdes, möglicherweise im heutigen Mesopotamien.[7][8]
Nach dem Krieg des Zorns

Im Zweiten Zeitalter war Mittelerde durch den Krieg des Zorns an seiner Westküste geschrumpft und Beleriand war großteils im Meer versunken.[9] Im Belegaer zwischen Aman und Mittelerde erschufen die Valar die Insel Númenor als Heimat der überlebenden Edain. Da der Westen den Númenorern verboten war, erforschten sie mit ihren Schiffen die Küsten Mittelerdes sowie Dunkelland und die Sonnenlande. Im Nordwesten und Süden Mittelerdes errichteten sie Kolonien, da sie dort große Wälder antrafen, die ihnen Rohstoffe für den Schiffsbau lieferten. Die Wälder im Süden sollen die Größe Númenors um ein Vielfaches übertroffen haben.[10]
Die Wandlung der Welt

Mit dem Untergang von Númenor und der Wandlung der Welt wurde die Gestalt Ardas oder Ambars grundlegend geändert. Aman wurde entrückt und war fortan nur noch über den Geraden Weg zu erreichen. Die übrige Welt wurde zu einem runden Planeten, Mittelerde (und Dunkelland) bildete als oberer Teil Ambars einen Kontinent während die vorher unerreichbare untere Hälfte Ambars einen neuen Kontinent, die "Neuen Lande" bildeten. Durch weitere Expeditionen konnten die überlebenden Númenorer die Welt nun umrunden, der Legende nach war von Númenor die Insel Meneltarma erhalten geblieben.[10]
Sonstiges
- Unter der Erde war ein Reich von Höhlen und Grotten, das von einer Schicht des Ilmen durchzogen wurde und in dem Ulmo regiert. Dort wurden Sonne und Mond von Westen nach Osten gebracht.[7]
- Möglicherweise zerbrach Dunkelland im Ersten oder Zweiten Zeitalter in mehrere kleinere Kontinente, dies lässt sich aufgrund der Ungenauigkeit von Tolkiens Skizzen jedoch nicht sicher sagen.
- In seinem Aufsatz "Myths Transformed" vertrat Tolkien die Auffassung, Arda, als Reich Manwes, entspräche dem Sonnensystem, Ea dem Universum und Ambar der Erde. Nach dem Konzept der Runden Welt war diese von Anfang an rund gewesen, Tolkien kam jedoch nie dazu, den Mythos noch einmal dementsprechend einer endgültigen Überarbeitung zu unterziehen.[11]
Quellen
- ↑ J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.) Ainulindale
- ↑ 2,0 2,1 J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.) Quenta Silmarillion, I Vom Anbeginn der Tage
- ↑ J. R. R. Tolkien: The Shaping of Middle-earth. (The History of Middle-earth, Band IV.) Herausgegeben von Christopher Tolkien. HarperCollins, London 1992. Map III
- ↑ J. R. R. Tolkien: The Shaping of Middle-earth. (The History of Middle-earth, Band IV.) Herausgegeben von Christopher Tolkien. HarperCollins, London 1992. Map IV
- ↑ J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.) Quenta Silmarillion, III Vom Erwachen der Elben und von Melkors Gefangenschaft
- ↑ J. R. R. Tolkien: The Shaping of Middle-earth. (The History of Middle-earth, Band IV.) Herausgegeben von Christopher Tolkien. HarperCollins, London 1992. Map V
- ↑ 7,0 7,1 J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.) Quenta Silmarillion, XI Von Sonne und Mond und der Verhüllung Valinors
- ↑ J. R. R. Tolkien: Sauron Defeated. (The History of Middle-earth, Band IX.) Herausgegeben von Christopher Tolkien. HarperCollins, London 1992. Part Three: The Drowning of Anadûnê
- ↑ J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.) Quenta Silmarillion, XXIV Von Earendils Fahrt und dem Krieg des Zorns
- ↑ 10,0 10,1 J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.) Akallabêth, Der Untergang von Númenor
- ↑ J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien: Morgoth’s Ring. (The History of Middle-earth, Band X), Myths transformed.
