Menschen
Die Menschen wurden, wie die Elben, von Eru erschaffen. Von den Elben werden sie unter anderem "die Zweitgeborenen" genannt, da sie die Jüngeren der Eruhíni sind. Und trotz dieses Umstandes wurden die Menschen dazu erkoren, Mittelerde bis an das Ende der Tage zu besiedeln und zu regieren.
Geschichte
Die Menschen waren die jüngeren der Kinder Ilúvatars. Sie erwachten beim Aufgang der Sonne in Hildórien. Sie waren kleiner, schwächer und weniger weise als die Elben, vermehrten sich jedoch schnell und breiteten sich rasch über die Länder jenseits der Ered Luin aus. Einige Völker begannen nach Westen zu ziehen, denn sie erhofften sich dort ein besseres Leben.
Die ersten Menschen, die zu den Noldor und Sindar ca. 300 E.Z. nach Beleriand kamen, waren aus dem Haus Beors. Sie und die beiden nachfolgenden Völker, die Häuser Haleths und Marachs, schlossen sich den Elben im Kampf gegen Morgoth an. Sie werden im allgemeinen als die Edain, die Elbenfreunde, bezeichnet (siehe: Drei Häuser der Edain).
Die Edain stellten jedoch nur einen kleinen Teil der Menschenvölker. Viele Menschen, unter ihnen die so genannten Ostlinge, gerieten rasch unter Morgoths Einfluss und kämpften auf seiner Seite. Nach seiner Niederlage zogen sie sich nach Rhûn zurück. Die Menschen von Eriador, insbesondere die Dunländer und das Volk von Bree, sind eng mit ihnen verwandt.
Die meisten Völker, unter ihnen die Rohirrim und die Haradrim, bekamen von den Kriegen in Beleriand nicht viel mit und nahmen in keiner Weise daran teil. Viele Menschen misstrauten den Elben, was sich gut aus Éomers Reaktion auf die Erwähnung Galadriels erkennen lässt.
Völker der Menschen im Dritten Zeitalter
Im Dritten Zeitalter kann zwischen folgenden Völkern der Menschen unterschieden werden:
- Die Dunedain lebten in Gondor und Arnor. Sie stammten von den drei Häusern der Edain (Haus Beor, Haus Hador und Haus Haleth) ab.
- Von den Nordmenschen stammen die Menschen von Rhovanion, die Waldmenschen des Düsterwalds, die Rohirrim, die Beorninger, sowie die Menschen von Thal und die Menschen am Langen See. Sie sind stammverwandt mit dem Haus Hador und eventuell die Nachfahren der Menschen der Nordallianz. Die Hobbits, die früher auch dort lebten, gehören nicht zu dieser Menschengruppe, übernahmen aber deren Sprache.
- Die Forodwaith leben im gleichnamigen Gebiet im Norden und stammen vermutlich von den Ostlingen des Ersten Zeitalters ab. Von ihnen wiederum stammen die Lossoth ab.
- Zu den Wilden Menschen gehören die Menschen des Gebirges und die Gwathuirim, die Vorfahren der Dunländer und der Menschen von Bree, eventuell auch die Bergmenschen von Rhudaur. Sie sind stammverwandt mit dem Haus Haleth.
- Die so genannten Puckelmänner, die Drúedain, tauchten schon in Beleriand im Wald von Brethil auf. Ihre Verwandten wohnen westlich des Weißen Gebirges zwischen dem Lefnui und dem Angren.
- Die Ostlinge leben östlich des Meeres von Rhûn leben, wobei hier keine wirkliche Trennung der Völker möglich ist, da über diese und ihre Ländereien kaum Aufzeichnungen existieren. Ein bekanntes Teilvolk sind die Wagenfahrer und die mit ihnen verwandten Balchoth.
- Die Südländer sind die Menschen aus Khand, Harad und anderen unerforschten südlichen Ländern, wobei auch hier keine wirkliche Trennung möglich ist, da über diese Völker und ihre Ländereien kaum Aufzeichnungen existieren.
- Die Hobbit-Stämme der Harfüße, Falbhäute und Starren siedeln im Dritten Zeitalter am Anduin, in Bree sowie im Auenland. Ursprünglich stammen sie aber alle aus den Anduin-Tälern.
Andere Namen
Die Elben hatten viele Namen für die Menschen:
- Atani, das zweite Volk
- Hildor, die Nachkömmlinge
- Apanónar, die Nachzügler
- Engwar, die Kränklichen
- Fírimar, die Sterblichen
- "die Fremden", "die Unbegreiflichen", "die Selbstverfluchten", "die Tolpatsche", "die Nachtfürchtigen" und "Kinder der Sonne".
Sonstiges
- Die Sterblichkeit der Menschen wird von den Elben als Gabe Ilúvatars bezeichnet.
- Nach nur fragmentarisch erhaltenen Aufzeichnungen erwachen die Menschen sehr viel früher, etwa 50 bis 100 Valische Jahre (7.200 bis 14.400 Sonnenjahre) nach dem Erwachen der Quendi und noch vor dem Krieg der Mächte. Dies soll vor etwa 80.000 Sonnenjahren geschehen sein (siehe auch Runde Welt).
- Einer Notiz J. R. R. Tolkiens zufolge leben die Menschen seit dem Jahr 1 nach Christus im Siebten Zeitalter.
Quellen
- J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien: Das Silmarillion: Quenta Silmarillion, XII Von den Menschen
- J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe: Erstes Buch, Prolog
- J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe: Drittes Buch, Zweites Kapitel: Die Reiter von Rohan
- J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe: Anhänge und Register: Anhang B, Drittes Zeitalter
- J. R. R. Tolkien, Carl F. Hostetter: Natur und Wesen von Mittelerde.
- Kapitel Das Erwachen der Quendi
- Kapitel Zeit und deren Wahrnehmung
