Gabe Ilúvatars
Als Gabe Ilúvatars bezeichnen die Elben den Tod, das Schicksal der Menschen. Mit ihm verlassen die Menschen Ea, die Welt. Der Name rührt daher, dass aus der Sicht der Elben und sogar der Valar und Maiar im Laufe der Zeit die Fähigkeit, die Welt verlassen zu können, als besondere Gabe Erus (Ilúvatars) erscheint.[1]
Beschreibung
Nach ihrem Tod kommen die Fear der Menschen vermutlich zunächst in die Hallen von Mandos, verlassen diese jedoch wieder und ihr weiteres Verbleiben kennen nur Eru, Manwe und Mandos.[2]
Viele Menschen fürchten sich jedoch vor dem Tod, da sie ihn mit der Leere verwechseln. Dabei war es Melkor, der seinen Schatten auf den Tod geworfen und so die Gabe Ilúvatars zu einer scheinbaren Strafe gemacht hatte.[1]
Hintergrund
Nach der Ainulindale beschloss Eru, dass die Herzen der Menschen über die Welt hinausstreben und innerhalb der Welt ihr Schicksal selbst bestimmen sollen. Mit dieser Freiheit vom Schicksal der Welt, das durch die Ainulindale gesetzt worden ist, ist jedoch der Tod verbunden, während die Elben an die Welt gebunden bleiben und deshalb (mit Ausnahme Lúthiens) nur scheinbar sterben können (siehe Wiedergeburt).[1]
Sonstiges
- Aus Angst vor dem Tod beteten die Menschen von Númenor zur Zeit Ar-Pharazôns Melkor an, damit er sie vom Tod erlöse. Schließlich versuchten sie gar, Valinor zu erobern, im Glauben, dies könne sie unsterblich machen.[3]
- Im Athrabeth Finrod ah Andreth erklärt Finrod der Menschenfrau Andreth, dass die Fear der Menschen nur Gäste in Arda seien, die die Hroar wie ein Haus bewohnen, und nach einer bestimmten Zeit wieder heimkehrten. Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass die Fear der Menschen nach dem Tod zu Eru Ilúvatar zurückkehren.[4]
- In der Akallabêth wird angedeutet, dass die Fear der Menschen, die sich für Melkor und damit gegen Eru entscheiden, nach dem Tod in das Dunkel treten müssen, da dies das Reich Melkors ist.[3] Das Dunkel entspräche damit der Hölle im christlichen Glauben.
- Im Buch der Verschollenen Geschichten ist Fui Nienna die Richterin der toten Menschen. Die meisten sendet sie nach Arvalin, einige bleiben in Mandos, und wenige dürfen sich in Valinor unter den Valar aufhalten. Manche Menschen sendet sie zurück nach Mittelerde, wo sie von Melko in die Eisenhölle verschleppt werden. Dies unterscheidet sich gravierend von der späteren Konzeption des Todes.[5]
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Quenta Silmarillion, I Vom Anbeginn der Tage.
- ↑ J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Quenta Silmarillion, XII Von den Menschen.
- ↑ 3,0 3,1 J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Akallabêth.
- ↑ J. R. R. Tolkien: Morgoth’s Ring. (The History of Middle-earth, Band X.) Herausgegeben von Christopher Tolkien. Part Four: Athrabeth Finrod ah Andreth
- ↑ J. R. R. Tolkien: Das Buch der Verschollenen Geschichten Teil 1. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Hans J. Schütz. Klett-Cotta, Stuttgart 1999. (Im Original erschienen 1983 unter dem Titel The Book Of Lost Tales. Part One.) Die Ankunft der Valar und die Gründung Valinors
