Zeitalter vor den Tagen

Aus Ardapedia
Geschichte Ardas

Die Zeitalter vor den Tagen sind in den Werken J. R. R. Tolkiens eine Zeitperiode nach der Schaffung Ardas und vor der Schaffung der Zwei Bäume.

Die Entstehung Eas

Vor Anbeginn der Zeit schuf Eru aus seinen Gedanken die Ainur, die Heiligen. Sie spielten ihm eine große, wunderbare Musik und in dieser Musik sollte die Welt beginnen. Sie wurde die Musik der Ainur genannt und durch sie und Eru, der das Lied sichtbar werden ließ, entstand Ea, die Welt, die ist.[1]

Beschreibung

Die größten der Ainur, die Valar, fünfzehn an der Zahl stiegen auf Ea herab, denn sie beabsichtigten die Welt zu vollenden. Dort nahmen sie feststoffliche Gestalt an, ihrem Gemüt entsprechend, acht in männlicher und sieben in weiblicher Gestalt. Sie waren von unbeschreiblicher Schönheit und Majestät. Regiert wurden sie von Manwe und Varda.

Doch die Valar stiegen nicht alleine auf die Welt herab. Mit ihnen kamen die Maiar, von gleicher Art, doch niederen Ranges. Sie bildeten das Gefolge und den Hofstaat der Valar.

Ilúvatar hatte einen Plan und die Valar führten ihn aus. Sie arbeiteten an der Vollendung Ardas.

Der Vala Melkor jedoch wollte seine Kräfte nicht für die Verschönerung Ardas einsetzen. Er unterwarf sein Tun nicht Ilúvatars Willen und hatte eine schreckliche Gestalt angenommen. So verleitete er einige Maiar dazu, seinem dunklen Treiben zu dienen, stiftete Unruhe und behinderte die Arbeit der anderen Valar. Trotz dieser Intrigen gelang es den Valar, ein Gleichgewicht der Substanzen zu schaffen; sie sorgten für Licht und Wachstum. Im Frühling von Arda schufen die Valar die zwei Leuchten Illuin und Ormal. Auf der Insel Almaren, auf einem großen See im Zentrum Mittelerdes gelegen, ließen sie sich nieder.

Doch Melkor vernichtete ihr Werk. Er zerschlug die Lampen und vernichtete somit Almaren und die von den Valar geschaffene Symmetrie der Welt. Tulkas vertrieb Melkor, der in seine Festung Utumno flüchtete.

Die Valar verließen daraufhin Mittelerde. Sie zogen nach Westen und gründeten in Aman das Segensreich Valinor. Sie pflanzten die Zwei Bäume, auf dass sie ihr Reich erhellen sollten. Zum Schutz vor Melkor errichteten sie die Pelóri, die höchsten Berge Ardas, deren höchster Gipfel, Taniquetil, Manwe als Thronsitz diente.[2]

Die Zeitspanne vom Eintreten der Valar in die Welt bis zur Gründung Valinors umfasst 3500 Valische Jahre.

Zeitleiste

Hinweis: Die Jahreszahlen sind nicht in (unseren) Sonnenjahren, sondern in Valischen Jahren angegeben.[3]

Jahr Ereignisse
ca. 1 Die Valar kommen nach Arda und beginnen, die Welt für die Kinder Ilúvatars einzurichten. Mit ihnen steigt Melkor auf die Erde hinab und vernichtet ihre Werke.
ca. 1500 Tulkas steigt auf Arda hinab, vertreibt Melkor und beendet den Ersten Krieg.
ca. 1900 Aule schmiedet Illuin und Ormal, die Leuchtpfeiler der Valar. Die Valar ordnen Mittelerde und ziehen nach Almaren. Beginn des Frühlings von Arda.
ca. 3400 Melkor kehrt nach Arda zurück und beginnt mit dem Bau Utumnos.
ca. 3450 Zerstörung der beiden Leuchten Illuin und Ormal durch Melkor. Die Valar ziehen nach Aman und verlassen Mittelerde, das darauf an Melkor fällt. Ende des Frühlings von Arda.
ca. 3500 Yavanna, Herrin der Pflanzen, schafft zusammen mit Nienna, der Herrin der Trauer, die Zwei Bäume auf dem Hügel Ezellohar in Aman.

Sonstiges

  • Unter Anhängern Tolkiens hat sich für diese Zeit auch der Begriff „Zeitalter der Leuchten“ etabliert.
  • Tolkien vertrat später die Ansicht, dass die hier genannten Ereignisse großteils númenórische Mythen wären, aber auf realen Geschehnissen basierten. So hätte es die Leuchten nie gegeben, stattdessen sei die Sonne das Zentrum Ardas (d. h. Arda ist der Name des Sonnensystems) und der Mond sei nach dem Ersten Krieg geschaffen worden (siehe auch Runde Welt). Nach dieser Ansicht entspricht der Erste Krieg der Zeit, in dem die Erde unbewohnbar war, (etwa Hadaikum), das Ende des Frühlings von Arda der Zeit hoher vulkanischer Aktivität (etwa Perm).[4]

Quellen

  1. J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien: Das Silmarillion: Ainulindale
  2. J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien: Das Silmarillion: Quenta Silmarillion, Kapitel I Vom Anbeginn der Tage
  3. J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien: Morgoth’s Ring (The History of Middle-earth, Band X), The Annals of Aman: Section 1
  4. J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien: Morgoth’s Ring. (The History of Middle-earth, Band X), Myths transformed.