Die Abenteuer des Tom Bombadil: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Die Abenteuer des Tom Bombadil und andere Gedichte aus dem Roten Buch'''
{{Infobox Publikation
 
| Titel        = Die Abenteuer des Tom Bombadil und andere Gedichte aus dem Roten Buch
''von [[J. R. R. Tolkien]]''
| Cover        = Die Abenteuer des Tom Bombadil ISBN 978-3-608-96091-4.jpg
 
| Autor        = [[J. R. R. Tolkien]]
=Buchinformationen=
| Herausgeber  =
* '''Originaltitel:''' The Adventures of Tom Bombadil and other verses from the Red Book
| Übersetzer    = [[Ebba-Margareta von Freymann]], [[Thelma von Freymann]] (Einleitung)
* '''Art:''' gebunden
| Illustrator  = [[Pauline Baynes]]
* '''Seitenzahl:''' 87 Seiten
| Verlag        = [[Klett-Cotta]]
* '''Übersetzer:''' [[Ebba-Margareta von Freymann|Ebba-Margareta & Thelma von Freymann]]
| Erschienen    = 2016
* '''Verlag:''' Klett-Cotta
| Format        = gebunden mit Schutzumschlag
* '''Erscheinungsdatum:''' 1984 (Originalausgabe: 1962)
| Seiten        = 200
* '''ISBN:''' 3608950095
| Genre        =
| Sprache      = Deutsch und Englisch
| ISBN          = 978-3-608-96091-4
| ISSN          =  
}}
'''''Die Abenteuer des Tom Bombadil und andere Gedichte aus dem Roten Buch''''' (Original: ''The Adventures of Tom Bombadil and other verses from The Red Book''), kurz meist ''Die Abenteuer des Tom Bombadil'' genannt, ist eine Gedichtsammlung von [[J. R. R. Tolkien]]. Die Gedichte stammen der Fiktion nach aus dem [[Rotes Buch der Westmark|Roten Buch]] und gehören damit zum [[Legendarium]].<ref>J. R. R. Tolkien: ''[[Geschichten aus dem gefährlichen Königreich]]''. Übersetzt u. a. von Ebba-Margareta von Freymann und Thelma von Freymann. ''Die Abenteuer des Tom Bombadil''. Klett-Cotta, Stuttgart 2011.</ref>


==Inhalt==
==Inhalt==
Tolkien stieß auf einige flüchtig hingekritzelte Notizen und Anmerkungen, die sich beim genaueren Hinsehen als hobitische Gedichte erwiesen.
Sie sind unterschiedlich im Ton - von den langzeiligen [[Tom Bombadil|Tom-Bombadil]]-Balladen bis zu den kurzzeiligen Nonsens-Gedichten - und stammen aus unterschiedlichen Epochen.
Freunde der [[Hobbits]] finden interessante Informationen im Vorwort - und die Gedichte sind ein richtiger Lesespaß.
==Gedichte==
1. Die Abenteuer des Tom Bombadil
2. [[Tom geht Rudern]]
3. Irrfahrt
4. [[Prinzessin Ich-Mi]]
5. Der Mann im Mond trank gutes Bier
6. [[Der Mann im Mond kam viel zu früh]]
7. Der Steintroll
8. Luftikus
9. Die Muhlipps
10. [[Olifant]]
11. Fastitokalon
12. Katz


13. Schattenbraut
* Vorwort
# ''[[Die Abenteuer des Tom Bombadil (Gedicht)|Die Abenteuer des Tom Bombadil]]'' (''The Adventures of Tom Bombadil'')
# ''[[Tom geht rudern]]'' (''Bombadil Goes Boating'')
# ''[[Irrfahrt]]'' (''Errantry'')
# ''[[Prinzessin Ich-Mi]]'' (''Princess Mee'')
# ''[[Der Mann im Mond trank gutes Bier]]'' (''The Man in the Moon Stayed Up Too Late'')
# ''[[Der Mann im Mond kam viel zu früh]]'' (''The Man in the Moon Came Down Too Soon'')
# ''Der Steintroll'' (''The Stone Troll'')
# ''Luftikus'' (''Perry-the-Winkle'')
# ''Die [[Muhlipps]]'' (''The Mewlips'')
# ''[[Olifant]]'' (''Oliphaunt'')
# ''[[Fastitokalon]]'' (''Fastitocalon'')
# ''Katz'' (''Cat'')
# ''Schattenbraut'' (''Shadow-Bride'')
# ''Der Hort'' (''The Hoard'')
# ''Muschelklang'' (''The Sea-Bell'')
# ''Das letzte Schiff'' (''The Last Ship'')


14. Der Hort
Im Vorwort enthalten sind außerdem einige Nonsens-Verse, die im Roten Buch als Marginalie zu [[Bilbo Beutlin]]s ''Kommt erst der Winter wieder her'' eingefügt sind.<ref name=V>J. R. R. Tolkien: ''[[Geschichten aus dem gefährlichen Königreich]]''. Übersetzt u. a. von Ebba-Margareta von Freymann und Thelma von Freymann. ''Die Abenteuer des Tom Bombadil'', ''Vorwort''. Klett-Cotta, Stuttgart 2011.</ref>


15. Muschelklang
==Überlieferungsgeschichte==
Tolkien berichtet im Vorwort zu ''Die Abenteuer des Tom Bombadil'', die Gedichte dieses Bandes dem Roten Buch der Westmark entnommen zu haben. Er stieß darin auf einige flüchtig hingekritzelte Randnotizen und Anmerkungen, die sich beim genaueren Hinsehen als [[Hobbits|hobbit]]ische Gedichte erwiesen.


16. Das letzte Schiff
Sie sind unterschiedlich im Ton – von den langzeiligen [[Tom Bombadil|Tom-Bombadil]]-Balladen bis zu den kurzzeiligen Nonsens-Gedichten – und stammen aus unterschiedlichen Zeiten.


Im Vorwort enthalten sind außerdem einige Nonsens-Verse, die im ''[[Rotes Buch|Roten Buch]]'' als Marginalie zu [[Bilbo Beutlin]]s "Kommt erst der Winter wieder her" eingefügt sind.
Bei den Gedichten ''Prinzessin Ich-Mi'', ''Fastitokalon'' und ''Schattenbraut'' handelt es sich um [[Auenland|auenländische]] Nonsensgedichte ähnlich den im Vorwort angeführten Versen. Es handelt sich dabei um eine hobbitische Gedichtform meist scherzhaften Inhalts und unbestimmten Ursprungs, deren Sinn für Außenstehende nicht immer leicht zu erraten ist.


==Gattungen, Urheberschaften und literaturgeschichtliche Einordnung==
Ein solches Nonsensgedicht ist auch ''Irrfahrt'', welches im Gegensatz zu den anderen Beispielen Rückschlüsse auf den Verfasser zulässt: Es wurde höchstwahrscheinlich von Bilbo nach der Rückkehr von seiner ersten Reise verfasst, worauf der vergleichsweise ausgefeilte Stil und das Versmaß (welches sich nirgendwo sonst findet) hindeuten. Des weiteren zeigt es eine auffallende Verwandtschaft mit dem ''[[Lied über Earendil]]''. Dieses ist wahrscheinlich eine überarbeitete Fassung von ''Irrfahrt''; jedenfalls beruht die Bruchtaler Fassung auf [[Elben|elbischer]] Überlieferung, während die ältere Version diese nur oberflächlich imitiert.


Bei den Gedichten Nr. 4, 11 und 13 handelt es sich um [[Auenland|auenländische]] Nonsensgedichte ähnlich den im Vorwort angeführten Versen. Es handelt sich dabei um eine hobitische Gedichtform meist scherzhaften Inhalts und unbestimmbaren Ursprungs, deren Sinn für Außenstehende nicht immer leicht zu erraten ist.
''Der Mann im Mond trank gutes Bier'' hat ebenfalls Bilbo zum Verfasser. [[Samweis Gamdschie]] ist der Autor der Gedichte ''Der Steintroll'' und ''Luftikus''. Auch ''Katz'' wird Meister Samweis zugeschrieben. Tolkien vermutet jedoch, dass Samweis in diesem Fall lediglich älteres Überlieferungsgut neu gestaltete, da es sich um eine im Auenland volkstümliche Form handelt, in der  Tiere zum Gegenstand scherzhafter Verse gemacht werden. Um ein solches volkstümliches Stück handelt es sich auch bei ''Olifant''.  


Ein solches Nonsensgedicht ist sich auch Nr. 3, welches im Gegensatz zu den anderen Beispielen Rückschlüsse auf den Verfasser zulässt: Es wurde höchstwahrscheinlich von Bilbo nach der Rückkehr von seiner ersten Reise verfasst, worauf der vergleichsweise ausgefeilte Stil und das Versmaß (welches sich nirgendwo sonst findet) hindeuten. Des weiteren zeigt es eine auffallende Verwandtschaft mit dem Gedicht, welches Bilbo in [[Bruchtal]] vortrug. Dieses ist wahrscheinlich eine überarbeitete Fassung des in den ''Abenteuern'' abgedruckten Gedichts; jedenfalls beruht die bruchtaler Fassung auf [[Elben|elbischer]] Überlieferung, während die ältere Version diese nur oberflächlich imitiert.
Völlig anderen Ursprungs sind ''Der Mann im Mond kam viel zu früh'' und ''Das letzte Schiff''. Es handelt sich dabei um hobbitische Fassungen von Sagengut aus dem [[Gondor|Südlichen Königreich]], wie das gondorische Lokalkolorit der beiden Stücke beweist. Auch ''Der Hort'' muss ursprünglich aus Bruchtal stammen, da es elbische und [[Númenor|númenórische]] Überlieferungen von [[Túrin Turambar|Túrin]] und [[Mîm]] verarbeitet. Diese drei Stücke sind somit Beispiele für die durch die Ereignisse des [[Drittes Zeitalter|Dritten Zeitalters]] verursachten kulturellen Umwälzungen, die sich auch auf die Literatur des Auenlands auswirkten.


Nr. 5 hat ebenfalls Bilbo zum Verfasser. [[Samweis Gamdschie]] ist der Autor der Gedichte Nr. 7 und 8. Auch Nr. 12 wird Meister Samweis zugeschrieben. Tolkien vermutet jedoch, dass Samweis in diesem Fall lediglich älteres Überlieferungsgut neu gestaltete, da es sich um eine im Auenland volkstümliche Form handelt, in der  Tiere zum Gegenstand scherzhafter Verse gemacht werden. Um ein solches volkstümliches Stück handelt es sich auch bei Nr. 10.  
Die Gedichte ''Die Abenteuer des Tom Bombadil'' und ''Tom geht rudern'' stammen unzweifelhaft aus [[Bockland]], da die Verfasser mit seiner Geographie gut vertraut waren. Ersteres ist wohl eine Kompilation ursprünglich selbständiger Bombadil-Überlieferungen, letzteres ist jüngeren Datums; Tolkien vermutet, dass es erst nach dem Besuch [[Frodo Beutlin|Frodos]] und seiner Freunde in Bombadils Haus entstanden ist.


Völlig anderen Ursprungs sind die Gedichte Nr. 6 und 16. Es handelt sich dabei um hobitische Fassungen von Sagengut aus dem [[Gondor|Südlichen Königreich]], wie das gondorische Lokalkolorit der beiden Stücke beweist. Vermutlich sind sie durch Bilbos Vermittlung über Bruchtal ins Auenland gelangt. Auch Nr. 14 muss ursprünglich aus Bruchtal stammen, da es elbische und [[Númenor|númenórische]] Überlieferungen von [[Túrin]] und [[Mîm]] verarbeitet. Diese drei Stücke sind somit Beispiele für die durch die Ereignisse des [[Das Dritte Zeitalter|Dritten Zeitalters]] verursachten kulturellen Umwälzungen, die sich auch auf die Literatur des Auenlands auswirkten.
Rätselhaft ist ''Muschelklang'', welches wohl als einziges der in den ''Abenteuern'' versammelten Gedichte aus dem [[Viertes Zeitalter|Vierten Zeitalter]] stammt. Im Roten Buch weist es die Marginalie „Frodos Traum“ auf. Tolkien lehnt jedoch die Annahme einer Verfasserschaft Frodos als unbegründet ab.<ref name=V/><ref>J. R. R. Tolkien: ''[[Der Herr der Ringe]]''.</ref>


Die Gedichte Nr. 1 und 2 stammen unzweifelhaft aus [[Bockland]], da die Verfasser mit seiner Geographie gut vertraut waren. Nr. 1 ist wohl eine Kompilation ursprünglich selbständiger Bombadil-Überlieferungen. Nr. 2 ist jüngeren Datums; Tolkien vermutet, dass es erst nach dem Besuch [[Frodo Beutlin|Frodos]] und seiner Freunde in Bombadils Haus entstanden ist.
Über Ursprung und Verfasserschaft von ''Die Muhlipps'' ist nichts näheres bekannt.


Rätselhaft ist das Stück Nr. 15, welches wohl als einziges der in den ''Abenteuern'' versammelten Gedichte aus dem [[Das Vierte Zeitalter|Vierten Zeitalter]] stammt. Im ''Roten Buch'' weist es die Marginalie "Frodos Traum" auf. Tolkien lehnt jedoch die Annahme einer Verfasserschaft Frodos als unbegründet ab.  
==Links==
* wird erwähnt im [https://www.tolkiens-briefe.de/17-tolkiens-brief-008b Podcast zu Brief 8b]
* wird erwähnt im [https://www.tolkiens-briefe.de/18-tolkiens-brief-008c Podcast zu Brief 8c]


Über Ursprung und Verfasserschaft von Gedicht Nr. 9, "Die Muhlipps", ist nichts näheres bekannt.
==Quellen==
<references/>


=Quellen=
{{Navigationsleiste Tolkien}}
* Die Abenteuer des Tom Bombadil, Vorwort
{{Navigationsleiste Die Abenteuer des Tom Bombadil}}
* [[Der Herr der Ringe]]


[[Kategorie:Tolkiens Werke|Abenteuer des Tom Bombadil]]
[[Kategorie:Tolkiens Werke|Abenteuer des Tom Bombadil]]
[[en:The Adventures of Tom Bombadil]]
[[fi:The Adventures of Tom Bombadil and other verses from the Red Book]]
[[fr:tolkien/biblio/atb]]
{{SEITENTITEL:''{{PAGENAME}}''}}

Aktuelle Version vom 15. Dezember 2025, 11:54 Uhr

Die Abenteuer des Tom Bombadil und andere Gedichte aus dem Roten Buch
Cover von Die Abenteuer des Tom Bombadil und andere Gedichte aus dem Roten Buch
Autor J. R. R. Tolkien
Übersetzer Ebba-Margareta von Freymann, Thelma von Freymann (Einleitung)
Illustrator Pauline Baynes
Verlag Klett-Cotta
Erschienen 2016
Details
Format gebunden mit Schutzumschlag
Seiten 200
Sprache Deutsch und Englisch
ISBN 978-3-608-96091-4

Die Abenteuer des Tom Bombadil und andere Gedichte aus dem Roten Buch (Original: The Adventures of Tom Bombadil and other verses from The Red Book), kurz meist Die Abenteuer des Tom Bombadil genannt, ist eine Gedichtsammlung von J. R. R. Tolkien. Die Gedichte stammen der Fiktion nach aus dem Roten Buch und gehören damit zum Legendarium.[1]

Inhalt

  • Vorwort
  1. Die Abenteuer des Tom Bombadil (The Adventures of Tom Bombadil)
  2. Tom geht rudern (Bombadil Goes Boating)
  3. Irrfahrt (Errantry)
  4. Prinzessin Ich-Mi (Princess Mee)
  5. Der Mann im Mond trank gutes Bier (The Man in the Moon Stayed Up Too Late)
  6. Der Mann im Mond kam viel zu früh (The Man in the Moon Came Down Too Soon)
  7. Der Steintroll (The Stone Troll)
  8. Luftikus (Perry-the-Winkle)
  9. Die Muhlipps (The Mewlips)
  10. Olifant (Oliphaunt)
  11. Fastitokalon (Fastitocalon)
  12. Katz (Cat)
  13. Schattenbraut (Shadow-Bride)
  14. Der Hort (The Hoard)
  15. Muschelklang (The Sea-Bell)
  16. Das letzte Schiff (The Last Ship)

Im Vorwort enthalten sind außerdem einige Nonsens-Verse, die im Roten Buch als Marginalie zu Bilbo Beutlins Kommt erst der Winter wieder her eingefügt sind.[2]

Überlieferungsgeschichte

Tolkien berichtet im Vorwort zu Die Abenteuer des Tom Bombadil, die Gedichte dieses Bandes dem Roten Buch der Westmark entnommen zu haben. Er stieß darin auf einige flüchtig hingekritzelte Randnotizen und Anmerkungen, die sich beim genaueren Hinsehen als hobbitische Gedichte erwiesen.

Sie sind unterschiedlich im Ton – von den langzeiligen Tom-Bombadil-Balladen bis zu den kurzzeiligen Nonsens-Gedichten – und stammen aus unterschiedlichen Zeiten.

Bei den Gedichten Prinzessin Ich-Mi, Fastitokalon und Schattenbraut handelt es sich um auenländische Nonsensgedichte ähnlich den im Vorwort angeführten Versen. Es handelt sich dabei um eine hobbitische Gedichtform meist scherzhaften Inhalts und unbestimmten Ursprungs, deren Sinn für Außenstehende nicht immer leicht zu erraten ist.

Ein solches Nonsensgedicht ist auch Irrfahrt, welches im Gegensatz zu den anderen Beispielen Rückschlüsse auf den Verfasser zulässt: Es wurde höchstwahrscheinlich von Bilbo nach der Rückkehr von seiner ersten Reise verfasst, worauf der vergleichsweise ausgefeilte Stil und das Versmaß (welches sich nirgendwo sonst findet) hindeuten. Des weiteren zeigt es eine auffallende Verwandtschaft mit dem Lied über Earendil. Dieses ist wahrscheinlich eine überarbeitete Fassung von Irrfahrt; jedenfalls beruht die Bruchtaler Fassung auf elbischer Überlieferung, während die ältere Version diese nur oberflächlich imitiert.

Der Mann im Mond trank gutes Bier hat ebenfalls Bilbo zum Verfasser. Samweis Gamdschie ist der Autor der Gedichte Der Steintroll und Luftikus. Auch Katz wird Meister Samweis zugeschrieben. Tolkien vermutet jedoch, dass Samweis in diesem Fall lediglich älteres Überlieferungsgut neu gestaltete, da es sich um eine im Auenland volkstümliche Form handelt, in der Tiere zum Gegenstand scherzhafter Verse gemacht werden. Um ein solches volkstümliches Stück handelt es sich auch bei Olifant.

Völlig anderen Ursprungs sind Der Mann im Mond kam viel zu früh und Das letzte Schiff. Es handelt sich dabei um hobbitische Fassungen von Sagengut aus dem Südlichen Königreich, wie das gondorische Lokalkolorit der beiden Stücke beweist. Auch Der Hort muss ursprünglich aus Bruchtal stammen, da es elbische und númenórische Überlieferungen von Túrin und Mîm verarbeitet. Diese drei Stücke sind somit Beispiele für die durch die Ereignisse des Dritten Zeitalters verursachten kulturellen Umwälzungen, die sich auch auf die Literatur des Auenlands auswirkten.

Die Gedichte Die Abenteuer des Tom Bombadil und Tom geht rudern stammen unzweifelhaft aus Bockland, da die Verfasser mit seiner Geographie gut vertraut waren. Ersteres ist wohl eine Kompilation ursprünglich selbständiger Bombadil-Überlieferungen, letzteres ist jüngeren Datums; Tolkien vermutet, dass es erst nach dem Besuch Frodos und seiner Freunde in Bombadils Haus entstanden ist.

Rätselhaft ist Muschelklang, welches wohl als einziges der in den Abenteuern versammelten Gedichte aus dem Vierten Zeitalter stammt. Im Roten Buch weist es die Marginalie „Frodos Traum“ auf. Tolkien lehnt jedoch die Annahme einer Verfasserschaft Frodos als unbegründet ab.[2][3]

Über Ursprung und Verfasserschaft von Die Muhlipps ist nichts näheres bekannt.

Links

Quellen

  1. J. R. R. Tolkien: Geschichten aus dem gefährlichen Königreich. Übersetzt u. a. von Ebba-Margareta von Freymann und Thelma von Freymann. Die Abenteuer des Tom Bombadil. Klett-Cotta, Stuttgart 2011.
  2. 2,0 2,1 J. R. R. Tolkien: Geschichten aus dem gefährlichen Königreich. Übersetzt u. a. von Ebba-Margareta von Freymann und Thelma von Freymann. Die Abenteuer des Tom Bombadil, Vorwort. Klett-Cotta, Stuttgart 2011.
  3. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe.
Veröffentlichungen
Werke Tolkiens
Über Arda Autorisiert von
J. R. R. Tolkien
Der Hobbit (1937) • Der Herr der Ringe
(I. Die Gefährten (1954) • II. Die Zwei Türme (1954) • III. Die Rückkehr des Königs (1955)) •
Die Abenteuer des Tom BombadilThe Road Goes Ever On (1967) • Bilbos Abschiedslied (1974)
Herausgegeben von Christopher Tolkien Das Silmarillion (1977) • Nachrichten aus Mittelerde (1980) • The History of Middle-earth
(I. Das Buch der Verschollenen Geschichten Teil 1 (1983) • II. Das Buch der Verschollenen Geschichten Teil 2 (1984) • III. The Lays of Beleriand (1985) • IV. The Shaping of Middle-earth (1986) • V. The Lost Road and Other Writings (1987) • VI. The Return of the Shadow (1988) • VII. The Treason of Isengard (1989) • VIII. The War of the Ring (1990) • IX. Sauron Defeated (1992) • X. Morgoth’s Ring (1993) • XI. The War of the Jewels (1994) • XII. The Peoples of Middle-earth (1996) • Index (2002)) •
Die Kinder Húrins (2007) • Beren und Lúthien (2017) • Der Fall von Gondolin (2018)
Andere Herausgeber Das große Hobbit-Buch (1988) • The History of The Hobbit (2007) • Natur und Wesen von Mittelerde (2021) • Der Untergang von Númenor (2022)
Nicht-Arda Kurzgeschichten
und anderes
Blatt von Tüftler (1945) • Bauer Giles von Ham (1949) • Der Schmied von Großholzingen (1967) • Briefe vom Weihnachtsmann (1976) •
Herr Glück (1982) • Roverandom (1999) • Baum und Blatt (1964, Zusammenstellung) • Geschichten aus dem gefährlichen Königreich (1997, Zusammenstellung) • Die Bovadium Fragmente (2025)
Fiktionale Werke Die Legende von Sigurd und Gudrún (2009) • König Arthurs Untergang (2013) • Die Geschichte von Kullervo (2015) • The Lay of Aotrou and Itroun (1945; erstmals in einem Buch 2018)
Übersetzungen und akademische Werke Sir Gawain and the Green Knight, Pearl, and Sir Orfeo (1975) • The Old English Exodus (1981) • Finn and Hengest (1982) •
Die Ungeheuer und ihre Kritiker (1983) • Beowulf and the Critics (2002) • Tolkien On Fairy-stories (2010) •
Beowulf: A Translation and Commentary (2014) • A Secret Vice (2016) • Die Schlacht von Maldon und Die Heimkehr von Beorhtnoth (2023)
Briefe & Gedichte J. R. R. Tolkien Briefe (1981) • The Collected Poems of J. R. R. Tolkien (2024)
Andere
akademische Werke
A Middle English Vocabulary (1922) • Sir Gawain and the Green Knight (1925) • The Devil’s Coach-Horses (1925) • Ancrene Wisse and Hali Meiðhad (1929) • The Name Nodens (1932) • Sigelwara Land (1932–34) • Chaucer as a Philologist: The Reeve’s Tale (1934) • Beowulf: The Monsters and the Critics (1936) • On Fairy-Stories (1939) • On Translating Beowulf (1940) • Sir Orfeo (1944) • ‘iþþlen’ in Sawles Warde (1947) • A Fourteenth-Century Romance (1953) • Ancrene Wisse (1962) • Beiträge zur Jerusalemer Bibel (als Übersetzer und Lexikograph, 1962) • English and Welsh (1963)
Werke anderer Autoren
Bücher über Arda Das große Mittelerde-Lexikon (1978) • The Lord of the Rings: A Reader’s Companion (2005) •
The Maps of Middle-earth (2024)
Tolkien-Biographien J. R. R. Tolkien: Eine Biographie (1977) • The Inklings (1978) • Tolkien und der Erste Weltkrieg (2003)
Wissenschaftliche Bücher Der Weg nach Mittelerde (1982) • The Keys of Middle-earth (2005) • The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (2005) •
The Ring of Words (2006) • A Companion to J. R. R. Tolkien (2014) • Tolkien’s Lost Chaucer (2019) • Tolkien’s Library (2019) • Tolkien on Chaucer, 1913–1959 (2024)
Wissenschaftliche Zeitschriften Tolkien Studies • (The Chronology)
Andere Werke Tolkiens
Linguistische Zeitschriften Vinyar Tengwar (seit 1988; verschiedene Ausgaben) • Parma Eldalamberon (seit 1971; Ausgabe 11–23)
Sammlungen von Kunst
und Manuskripten
Pictures by J. R. R. Tolkien (1979) • J. R. R. Tolkien: Life and Legend (1992) • J. R. R. Tolkien – Der Künstler (1995) •
Die Kunst des Hobbit (2011) • Die Kunst des Herr der Ringe (2015) • Tolkien: Schöpfer von Mittelerde (2018) •
Tolkien: Treasures (2018) • J. R. R. Tolkien: The Art of the Manuscript (2022)
Für eine vollständigere Liste der Veröffentlichungen Tolkiens, siehe Bibliographie Tolkiens.


Gedichte in Die Abenteuer des Tom Bombadil
Die Abenteuer des Tom BombadilTom geht rudernIrrfahrtPrinzessin Ich-MiDer Mann im Mond trank gutes BierDer Mann im Mond kam viel zu frühDer SteintrollLuftikusDie MuhlippsOlifantFastitokalonKatzSchattenbrautDer HortMuschelklangDas letzte Schiff