Bilbo Beutlin: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:BilboBaggins.jpg|thumb|250px|Bilbo Beutlin, <small>Bild: [[Anke Eißmann]]</small>]]
{{Charakterbox
==Kurzinfo zu seiner Person==
|Name          =Bilbo Beutlin
'''Bilbo Beutlin''' (Original: ''Bilbo Baggins'') ist ein [[Hobbit]] aus dem [[Auenland]], der gegen Ende des [[Drittes Zeitalter|Dritten Zeitalter]]s lebte. Seine Abenteuer mit den Zwergen [[Thorin und Co.]] werden in ''[[Der Hobbit]]'' berichtet. Während dieser Abenteuer fand Bilbo den [[Der Eine Ring|Einen Ring]]. Er wurde bekannt als der erste Ringträger, der den Ring freiwillig aufgab; er vererbte ihn seinem Neffen [[Frodo Beutlin]].
|Bild          =[[Bild:BilboBaggins.jpg|250px]]
|Bildinfo      =Bilbo Beutlin<br><small>von [[Anke Eißmann]]</small>


== Zeitangaben ==
|Bekannt für  =[[Ringträger]]
* geboren am [[22. September]] 2890 [[Drittes Zeitalter|D. Z.]] (1290  [[Auenland-Kalender|A. Z.]]) – Sohn von [[Bungo Beutlin]] und [[Belladonna Tuk]].
|Bekannt für 2 =Autor des [[Rotes Buch der Westmark|Roten Buchs der Westmark]]
* 2941 D. Z. (1341 A. Z.): Bilbo reist mit Thorin & Co. zum [[Erebor|Einsamen Berg]] und findet den Einen Ring.
|Bekannt für 3 =
* 3001 D. Z. (1401 A. Z.): Bilbo feiert seinen 111. Geburtstag und verlässt Beutelsend.
* [[29. September]] 3021 D. Z. (1421 A. Z.): Bilbo bricht zu den [[Graue Anfurten|Grauen Anfurten]] auf und segelt mit den [[Elben]] nach [[Valinor]].


== Kurze Beschreibung ==
|Titel        =Meisterdieb
Bilbo [[Beutlin]] gilt als lebende Legende des Auenland-Volkes. Die ersten 50 Jahre seines Lebens verbringt Bilbo in beschaulicher Genügsamkeit, bis er zum Abenteurer, Meisterdieb und [[Meister-Ring|Ring]]finder wird, als [[Gandalf]] und dreizehn [[Zwerge]] unter der Führung von [[Thorin II.|Thorin Eichenschild]] ihn bitten, den durch den Drachen [[Smaug]] bewachten Schatz ihrer Vorväter für sie zurückzuholen. Dadurch wird Bilbo für lange Zeit der berühmteste Hobbit überhaupt, zumindest außerhalb des Auenlands.


Innerhalb desselben gilt er seit seiner Rückkehr als reicher, kauziger Außenseiter. Er heiratet nicht und hat keine Kinder, auch wenn er seinen jungen Neffen [[Frodo Beutlin]] adoptiert. Den Ring, den er während seiner denkwürdigen Reise in den Stollen im [[Nebelgebirge]] gefunden hat, benutzt er nur dazu, um sich unsichtbar zu machen, wenn unerwartet lästige Verwandte wie die [[Sackheim-Beutlin]]s vorbeikommen. Bilbo hat keine Ahnung, was es mit dem Ring auf sich hat, der von Sauron dazu geschaffen worden ist, alle Völker [[Mittelerde]]s zu unterwerfen.
|Geboren      =[[22. September]] 2890 [[Drittes Zeitalter|D. Z.]] (1290 [[Auenland-Zeitrechnung|A. Z.]])<ref name=“AnhangB“>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der Herr der Ringe]]''. Anhang B, Die Aufzählung der Jahre: ''Das Dritte Zeitalter''</ref>        <!--Pflichtargument-->
|Gestorben    = segelte am 29. September 3021 D. Z. (1421 A. Z.) in den [[Aman|Westen]]<ref name=“AnhangB2“>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der Herr der Ringe]]''. Anhang B, Die Aufzählung der Jahre: ''Die wichtigsten Tage seit dem Fall von Barad-Dûr bis zum Ende des Dritten Zeitalters''</ref>        <!--Pflichtargument-->
|Volk          =[[Hobbits]]        <!--Pflichtargument-->
|Ort          =[[Auenland]], [[Hobbingen]]       <!--Pflichtargument-->


[[Bild:BilbosRing+Gandalf_DZ3001.png|left|300px|Bilbo übergibt den [[Der Eine Ring|Einen Ring]].]]
|Eltern        =[[Bungo Beutlin]] & [[Belladonna Tuk]]<!--Nur verwenden, wenn beide Elternteile bekannt sind-->
[[Bild:Diorama_Bilbo-Bruchtal2_DZ3002.png|right|240px|Bilbo in Bruchtal.]]
|Mutter        =          <!--Nur verwenden, wenn nur die Mutter bekannt ist-->
An seinem 111. Geburtstag verabschiedet Bilbo sich mit einem großen Fest von [[Beutelsend]], vermacht den Ring Frodo und geht fort, um die letzten 20 Jahre seines Lebens in Bruchtal zu verbringen, wo er dichtet und den Großteil seines [[Rotes Buch der Westmark|Tagebuch]] verfasst.
|Vater        =          <!--Nur verwenden, wenn nur der Vater bekannt ist-->
|Geschwister  =   
|Ehepartner    =
|Kinder        =
}}
'''Bilbo Beutlin''' (Original ''Bilbo Baggins'') ist im [[Legendarium]] ein [[Hobbit]] aus dem [[Auenland]]. Im ''[[Der Hobbit|Hobbit]]'' wird von seiner Reise mit den [[Zwerg]]en zum [[Erebor]] und vom Fund des [[Der Eine Ring|Einen Ring]]s berichtet. Er ist bekannt als der erste [[Ringträger]], der den Ring freiwillig aufgibt und ihn seinem Neffen [[Frodo Beutlin]] gibt. Sein Tagebuch und die ''[[Übersetzungen aus dem Elbischen]]'' bilden den Kern des [[Rotes Buch der Westmark|Roten Buchs der Westmark]], das [[J. R. R. Tolkien]] als Quelle für sein [[Legendarium]] diente.


Am Ende des Dritten Zeitalters fährt er zusammen mit Frodo und den Trägern der drei [[Elbenringe]] in den Westen; zu diesem Zeitpunkt ist er 131 Jahre und 7 Tage alt – älter als jemals irgendein Hobbit vor ihm, abgesehen von [[Gollum]].
==Beschreibung==
Bilbo war der einzige Sohn von [[Bungo Beutlin]] und [[Belladonna Tuk]] und wurde am 22. September 2890 [[Drittes Zeitalter|D. Z.]] (1290 [[Auenland-Zeitrechnung|A. Z.]]) geboren.  


== Äußere Erscheinung ==
===Familie===
[[J. R. R. Tolkien]] selbst beschrieb Bilbo folgendermaßen:
Bilbo war ein Enkel von [[Gerontius Tuk]], dem 26. [[Thain]] des Auenlandes, gemeinhin bekannt als [[Alter Tuk|Alter Tuk]]. Bilbos Mutter Belladonna war die Tochter von Gerontius. Eine Schwester von Belladonna, Bilbos Tante [[Mirabella Tuk]], war die Großmutter seines Lieblingsneffen zweiten Grades [[Frodo Beutlin]].<ref group="Anm.">Bilbo war nicht nur ein Onkel zweiten Grades von Frodo. Bilbos Großvater [[Mungo Beutlin]] war ein Bruder von Frodos Urgroßvater, was ihn auch zu seinem Onkel dritten Grades machte.</ref><ref name=“AnhangC“> [[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der Herr der Ringe]]''. Anhang C, Ahnentafeln: ''Beutlin von Hobbingen''</ref>


{{Zitat|Text=[...] ein bisschen kurzbeinig und in der Mitte rundlich. Ein rundes biederes Gesicht, die Ohren nur ein klein wenig spitz und »elbisch«, das Haar kurz und kraus (braun). [...] Kleidung: Kniehosen von grünem Samt, rote oder gelbe Weste, braune oder grüne Jacke, Gold- (oder Messing-) Knöpfe, ein dunkelgrüner Mantel mit Kapuze (gehört einem Zwerg). Ihre Lebensgröße – [...] so etwa drei Fuß oder drei Fuß, sechs Zoll.|Autor=J. R. R. Tolkien|Quelle=''[[Briefe]]''. Nr. 27}}
Bilbo Beutlin stammte aus einer respektablen Familie und wohnte in [[Beutelsend]] im Hügel [[Bühl]] in [[Hobbingen]].<ref name=“HdR1,1“> [[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der Herr der Ringe]]''. Buch I, Erstes Kapitel: ''Ein lang erwartetes Fest''</ref> Nachdem erst sein Vater früh mit 80 Jahren gestorben war und dann im Jahr 2934 D. Z. (1334 A. Z.) seine Mutter, war Bilbo mit 44 Jahren  der Herr von Beutelsend und das Oberhaupt der Familie Beutlin.<ref name=“Brief214“></ref>
== Biographisches ==
===Kindheit, Jugend und Erwachsenalter===
Bilbo Beutlin stammt laut Tolkien aus einer der "wohlhabenderen Hobbit-Familien". <ref> Humphrey Carpenter, J. R. R. Tolkien Briefe, 4. deutsche Ausgabe, Klett-Cotta Brief 25 S. 45 </ref>, den Beutlins/Baggins. Seine Geburt war am 22. September 2890 des Dritten Zeitalters. Er ist der Sohn von [[Bungo Beutlin]] und [[Belladonna Tuk]] und ein Enkel des [[Alten Tuk]]. <ref>Der Herr der Ringe - Anhänge und Register 7. Auflage, Klett-Cotta 2004 S. 85</ref>
In seiner Jugend besuchte Bilbo viele Feste, auf denen er gerne Gandalfs Geschichten über Drachen, Elben und Prinzessinnen lauschte und von den Feuerwerken des Zauberers beeindruckt war. Bilbo erlebte auch den Fellwinter/[[Grausamer Winter]], und war bis zum Ende des Dritten Zeitalters der letzte Hobbit, der sich daran erinnern konnte. Seine Rolle in diesem Winter ist unbekannt. Nach dem Tod seiner Eltern 2926 und 2934 erbte er Beutelsend und mit 44 wurde er Familienoberhaupt, also erst nach dem Tod seiner Mutter .<ref> Humphrey Carpenter, J. R. R. Tolkien Briefe, 4. deutsche Auflage, Klett-Cotta Brief 214 S. 385</ref>
In den Augen seiner Nachbarn schien er zunächst genau wie sein Vater zu sein. Doch als er älter wurde, begann er "seltsam" zu werden und verließ oft für mehrere Tage sein Haus, um sich mit Fremden, darunter auch Zwergen, zu treffen.


Schließlich kam Gandalf zu dem Schluss, dass Bilbo die ideale Person für eine wichtige Aufgabe sei, die ihm bevorstand, da Bilbo sowohl klein als auch abenteuerlustig war. Gandalf kam im Jahre 2941 A.D. ins Auenland, um ihn zu besuchen, aber er war wegen des Neujahrsfestes der Elben verschwunden[3].
Bilbo heiratete nicht und hatte keine Kinder. Er adoptierte aber Frodo, als dieser 21 Jahre alt war, und machte ihn zu seinem Erben.<ref name=“HdR1,1“></ref>


=== Das Abenteuer ===
===Eigenschaften===
Gandalf besuchte Bilbo mit dreizehn Zwergen. Zuerst kam Dwalin, gefolgt von Balin, dann Fíli und Kíli, dann Dori, Nori, Ori, Óin und Glóin, und schließlich Bifur, Bofur, Bombur und am Ende [[Thorin Eichenschild]]. Die Zwerge blieben zum Abendessen in Beutelsend und sangen anschließend ein Lied über die Plünderung des Erebor und erklärten die Gründe für ihr unangekündigtes Kommen: Die Zwerge hatten sich auf die Suche gemacht, um den Einsamen Berg (und seinen beträchtlichen Schatz) vom Drachen [[Smaug]] zurückzuerobern, und Gandalf hatte Bilbo als Meisterdieb für das Unternehmen zur Verfügung gestellt. Trotz der Proteste der Zwerge und Bilbos schwachen Einwänden überzeugte [[Gandalf]] Thorin davon, dass Bilbo die richtige Person war. So wurde der Hobbit das vierzehnte Mitglied der Gesellschaft, die das Auenland im Jahr 2941 T.A. verließ. Ein vollständiger Reisebericht wurde von Bilbo nach seiner Rückkehr verfasst und unter dem Titel "Der Hobbit oder Hin und zurück" veröffentlicht.
Laut seinem Gärtner [[Hamfast Gamdschie]] war Bilbo ein sehr liebenswürdiger und feiner Edelhobbit.<ref name=“HdR1,1“></ref> Anders als die meisten Hobbits sprach Bilbo aufgrund seines Wissens und Interesses weniger ''„rustikal“''.<ref>[[Wayne G. Hammond]], [[Christina Scull]]: ''[[The Lord of the Rings: A Reader’s Companion]]''. The Fellowship of the Ring. Buch Eins, Kapitel I: ''A Long-Expected Party'', S. 58, 59</ref>
Bilbo besaß einen guten Anteil an Hobbit-Tugenden: einen scharfsinnigen Verstand, Geduld, Tapferkeit,<ref name=“Brief281“></ref> er war großzügig und verkehrte freundschaftlich mit seinen Verwandten.<ref name=“HdR1,1“></ref> Er glich in seinem Benehmen ganz seinem behäbigen Vater. Aber neben einer Beutlinseite war ihm auch eine Tukseite inne. Den [[Tuk]]s war etwas nicht ganz Hobbitmäßiges zueigen und in anderen Hobbitfamilien wurde gemunkelt, dass vor langer Zeit ein Tuk wohl eine [[Elben|Elbin]] geheiratet habe.<ref name=“Hobbit1“></ref> So hatte er einen noch nicht entzündeten „Funken“ inne, der bei Hobbits sehr selten vorkam; nur ein Hobbit von Tausend hatte eine Spur davon.<ref name=“Brief281“>[[J. R. R. Tolkien]], [[Humphrey Carpenter]] (ed.): ''[[Briefe|The Letters of J. R. R. Tolkien]]''. [[Brief 281]]: ''From a letter to Rayner Unwin''</ref>


=== Das Leben nach dem Abenteuer und vor dem Aufbruch nach Bruchtal ===
Er hatte unter den Hobbits viele anhängliche Bewunderer. Aber er hatte keinen wirklich guten Freund bis zu dem Zeitpunkt, als einige seiner jüngeren Vettern heranwuchsen.<ref name=“HdR1,1“></ref>
Nach der Rückkehr ins Auenland 1342 traten zunächst rechtliche Schwierigkeiten auf, da man ihn für tot erklärt hatte. Diese mussten behoben werden und aus dieser Misere sind auch einige Verordnungen entstanden. Obwohl Bilbo sich später glücklich schätzte, sich von Abenteuern zurückgezogen zu haben, verließ er oft für mehrere Tage sein Zuhause, um sich mit alten Freunden und Fremden, darunter auch Zwergen, zu treffen. Gelegentlich empfing er auch solche seltsamen Besucher. Bilbo lebte zudem weiter in Gesundheit und Komfort. Wegen seines unerklärlichen Reichtums (der Lohn aus seinem Engagement als Meisterdieb) und seiner Reisetätigkeit sowie der Tatsache, dass er mit 50 Jahren aufhörte, alt zu werden, galt er als eine Art Sonderling, was sich natürlich durch sein früheres Abenteuer erklären ließ. Andere Hobbits betrachteten ihn mit Erstaunen und Misstrauen, aber seine großzügige und gütige Art verschaffte ihm hohes Ansehen bei denen, die ihn am besten kannten, vor allem bei den ärmsten und weniger bedeutenden Hobbits. Obwohl er keine engen Freunde hatte, unterhielt er Besuchsbeziehungen zu seinen Verwandten (mit Ausnahme der Sackheim-Beutlins) und bevorzugte besonders den jungen Frodo Beutlin, seinen Cousin väterlicherseits und mütterlicherseits, mit dem er denselben Geburtstag teilte.


Zusammen feierten sie ausgelassen ihre gemeinsamen Geburtstage und Bilbo war berüchtigt für seine (unvermeidlichen) Reden nach dem Essen, in denen er langweilige Gedichte vortrug und nach dem Trinken Anspielungen auf seine absurden Abenteuer machte. Beliebt war er sicher auch wegen seiner teuren Geschenke, die über das normale Maß eines Hobbits hinausgingen. Auch seine Feste sind wohl als Orgie der Ausschweifung zu bezeichnen. <ref> Humphrey Carpenter, J.R.R. Tolkien Briefe, 4. deutsche Ausgabe, Klett-Cotta Brief 213 S. 383 </ref>  
===Aussehen===
Sie machten oft lange Spaziergänge auf den Wegen des Wassertals und sprachen über Abenteuer; sie wurden oft von wandernden Elben gesehen (obwohl die Hobbits sie nicht sahen). Wenn sie nach Hause zurückkehrten, sagte Bilbo oft zu Frodo, dass die Straße wie ein großer, gefährlicher Fluss sei, und dass alle Veranden seine "Quellen" und alle Wege seine "Nebenflüsse" seien.
Bilbo sah seinem Vater Bungo ähnlich.<ref name=“Hobbit1“></ref> [[J. R. R. Tolkien]] beschrieb Bilbo folgendermaßen:
{{Zitat|Text=[...] in der Mitte dicklich, eher kurze Beine. Ein rundes, herzliches Gesicht, die Ohren nur ein klein wenig spitz und »elbisch«, das Haar kurz und gelockt (braun). Die Füße von den Knöcheln abwärts mit dichtem braunem Haar. [...] Kleidung: Kniehosen von grünem Samt, rote oder gelbe Weste, braune oder grüne Jacke, Gold- (oder Messing-)Knöpfe, ein dunkelgrüner Mantel mit Kapuze (wie bei einem Zwerg). Tatsächliche Größe – [...] so etwa drei Fuß oder drei Fuß, sechs Zoll.<ref group="Anm.">So etwa 91,44 cm oder 106,68 cm.</ref><ref>[[J. R. R. Tolkien]], [[Humphrey Carpenter]] (ed.): ''[[Briefe|The Letters of J. R. R. Tolkien]]''. [[Brief 27]]: ''To the Houghton Mifflin Company''</ref>|Autor=[[J. R. R. Tolkien]]|Quelle=''[[Briefe|The Letters of J. R. R. Tolkien]]''. [[Brief 27]]}}


Die meiste Zeit verbrachte er mit Lesen, dem Schreiben seiner Memoiren, die nur Frodo lesen durfte, dem Verfassen von Gedichten, dem Übersetzen des Elbischen und damit, seinen bösen Verwandten aus dem Weg zu gehen. Der junge [[Samweis Gamdschie]] begann, seinem Vater bei der Gartenarbeit zu helfen, und Bilbo brachte ihm Lesen und Schreiben bei sowie einige Gedichte und Überlieferungen, wie z. B. Gil-Galads Untergang (von dem Sam fälschlicherweise glaubte, Bilbo habe es selbst verfasst).
===Kindheit===
Schon als junger Hobbit war Bilbo interessiert an den Geschichten von [[Drachen]], [[Ork]]s, [[Riesen]] und Prinzessinen.<ref name=“Hobbit1“></ref> Auf den Sommersonnenwendfeiern des Alten Tuk löcherte er Gandalf, um Geschichten von Hobbits, die „verschwunden“ waren, zu hören.<ref>[[J. R. R. Tolkien]], [[Christopher Tolkien]] (ed.): ''[[Unfinished Tales]]''. Das Dritte Zeitalter, Kapitel III: ''The Quest of Erebor''</ref>
Als Junge praktizierte Bilbo das Steinewerfen und war darin so gewandt, dass Kaninchen, Eichhörnchen und sogar Vögel sich blitzschnell davonmachten, wenn er sich nur bückte. Noch als Erwachsener verbrachte Bilbo viel Zeit mit Scheibenwerfen, Wurfbolzen, Herzenschießen, Kegelschieben und anderen ruhigen Spielen, bei denen es ums Zielen und Werfen ging. Auch konnte er Rauchringe blasen, Rätsel raten, kochen und vieles mehr.<ref name=“Hobbit8“>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der kleine Hobbit]]''. Achtes Kapitel: ''Fliegen und Spinnen''</ref>


Trotz seiner Gesundheit und Jugendlichkeit begann Bilbo selbst, sich ausgelaugt und dünn zu fühlen. Je mehr Zeit verging und er seinen magischen Ring benutzte (und vielleicht auch wegen Saurons wachsender Macht), desto mehr beschäftigte er sich mit ihm, machte sich oft Sorgen, ob er sicher ist, und überprüfte ihn; einmal versuchte er, ihn irgendwo einzuschließen, aber er konnte sich nicht entspannen, wenn er ihn nicht in seiner Tasche hatte, und wollte ihn immer öfter benutzen. Manchmal hatte er das Gefühl, als würde er von einem Auge beobachtet.
Die ersten 50 Jahre seines Lebens verbrachte Bilbo in beschaulicher Genügsamkeit.<ref name=“Prolog1“></ref>


=== Die Geburtstagsfeier und die Abreise nach Bruchtal ===
==Geschichte==
Im September des Jahres 3001, gab Bilbo ein großes Fest zu seinem 111. Geburtstag (den er zufällig mit Frodo teilte). Während dieses Festes verschwand er mit seinem Ring und schlich sich nach Beutelsend. Er nahm nur ein Buch, das er gerade schrieb, sein Schwert Stich, seinen Mithril-Mantel und eine dunkelgrüne Kapuze und einen Umhang mit, die ihm Thorin Jahre zuvor geschenkt hatte. Er versuchte, Frodo den Ring zusammen mit Beutelsend und dem Rest seines Besitzes zu überlassen, aber er hatte einen inneren Kampf; er verließ ihn nur dank des Drängens von Gandalf, und Bilbo war der erste Ringträger, der den Einen Ring auf diese Weise aufgab. Drei zwergische Gefährten arbeiteten an seinen Abschiedsgeschenken, und er brach mit ihnen nach Osten auf. Auf seinem Weg nach Osten kam er durch Waldende und verabschiedete sich von Gildor und anderen Elben in ihrem Lager oberhalb von Waldhof. Im nächsten Jahr besuchte er Bruchtal und wurde Gast von [[Elrond]]. Er lebte ein sehr angenehmes Leben im Ruhestand in Bruchtal: Er aß, schlief, schrieb Gedichte, arbeitete an seinen Memoiren "Hin und zurück" und verfasste ein Buch mit dem Titel "Übersetzungen aus dem Elbischen".
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*'''1290'''
**'''22. September''' Bilbos Geburt<ref name=“AnhangB“></ref>
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*'''1326'''
**Tod von Bilbos Vater [[Bungo Beutlin]]<ref name=“AnhangC“></ref>
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*'''1334'''
**Tod von Bilbos Mutter [[Belladonna Tuk]].<ref>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der Herr der Ringe]]''. Anhang C, Ahnentafeln: ''Tuk von Groß-Smials''</ref> Bilbo wird das Oberhaupt der Familie [[Beutlin]].<ref name=“Brief214“> [[J. R. R. Tolkien]], [[Humphrey Carpenter]] (ed.): ''[[Briefe|The Letters of J. R. R. Tolkien]]''. [[Brief 214]]: ''To A. C. Nunn (draft)''</ref>
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*'''1341'''
**Im April bekommt Bilbo Besuch von [[Gandalf]].
**Bilbo reist mit [[Thorin & Co.]] zum [[Erebor|Einsamen Berg]] und findet den [[Eine Ring|Einen Ring]].<ref name=“Hobbit1“>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der kleine Hobbit]]''. Erstes Kapitel: ''Eine unvorhergesehene Gesellschaft''</ref>
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*'''1342'''
**'''22. Juni''' Bilbo ist wieder zurück im [[Auenland]].<ref name=“Hobbit19“> [[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der kleine Hobbit]]''. Neunzehntes Kapitel: ''Das letzte Kapitel''</ref>
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*'''1389'''
**Bilbo adoptiert [[Frodo Beutlin|Frodo]] und holt ihn nach [[Beutelsend]]<ref name=“HdR1,1“></ref>
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*'''1401'''
**'''22. September''' Bilbo feiert seinen [[Bilbos Abschiedsfest|111. Geburtstag]] und verlässt Beutelsend. <ref name=“HdR1,1“></ref>
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*'''1418'''
**'''25. Oktober''' Bilbo nimmt am [[Rat von Elrond]] teil.<ref name=“AnhangB1“> [[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der Herr der Ringe]]''. Anhang B, Die Aufzählung der Jahre: ''Die Grosen Jahre''</ref>
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*'''1419'''
**'''22. September''' Gandalf, Frodo, [[Peregrin Tuk|Pippin]], [[Meriadoc Brandybock|Merry]] und [[Samweis Gamdschie|Sam]] kommen nach der Zerstörung des Einen Ringes nach [[Bruchtal]] und feiern mit Bilbo seinen 129. Geburtstag.<ref name=“HdR6,6“> [[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der Herr der Ringe]]''. Buch VI, Sechstes Kapitel: ''Viele Abschiede''</ref>
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*'''1421'''
**'''22. September''' Bilbo bricht zu den [[Graue Anfurten|Grauen Anfurten]] auf und segelt in den [[Aman|Westen]].<ref name=“HdR6,9“> [[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der Herr der Ringe]]''. Buch VI, Neuntes Kapitel: ''Die Grauen Anfurten'' </ref>
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Als Frodo siebzehn Jahre später nach Bruchtal kam, trafen sie sich in der Halle des Feuers wieder. Als sie allein waren, erwähnte Bilbo seinen alten Ring und wollte ihn sehen, aber Frodo weigerte sich und ein Schatten fiel auf die beiden. Bilbo verwandelte sich kurzzeitig in eine fleischige Gestalt, entschuldigte sich aber schnell wieder. Kurz darauf beendet Bilbo (mit Aragorn, den er den Dúnadan nennt) die Komposition des Liedes von Eärendil.
===Die Reise zum Erebor===
[[Datei:An Unexpected Morning Visit – Ted Nasmith.jpg|thumb|300px|Gandalf besucht Bilbo Beutlin im Auenland. <small>Bild: [[Ted Nasmith]]</small>]]
Der Zauberer Gandalf glaubte, dass Bilbo der Richtige für eine wichtige Aufgabe sei, die ihn umtrieb.<ref group="Anm.">Schon als Bilbo noch ein junger Hobbit war, fielen Gandalf seine Neugierde, die Liebe für Geschichten und seine Fragen über die weite Welt auf. Als er darüber nachdachte, wie er Thorin helfen konnte, erinnerte er sich wieder an Bilbo. Was die anderen Hobbits über ihn sagten, bestätigte ihn in seiner Annahme, dass Bilbo der richtige Hobbit für die Aufgabe sei.</ref><ref>[[J. R. R. Tolkien]], [[Christopher Tolkien]] (ed.): ''[[Unfinished Tales]]''. Das Dritte Zeitalter, Kapitel III: ''The Quest of Erebor''</ref> Im April 2941 D. Z. (1341 A. Z.) kam er wie zufällig zu Bilbo, um ihn in Augenschein zu nehmen. Bilbo wollte sich schnell von Gandalf verabschieden, was ihn eine Einladung zum Tee für den nächsten Tag aussprechen ließ. Am nächsten Tag erschienen erst [[Dwalin]], gefolgt von [[Balin]], dann [[Fíli]] und [[Kíli]], anschließend [[Dori]], [[Nori]], [[Ori]], [[Óin]] und [[Glóin]], und zu guter Letzt [[Bifur]], [[Bofur]], [[Bombur]] und [[Thorin Eichenschild]] mit Gandalf. Bilbo verköstigte die [[Zwerge]] und erfuhr von dem Grund für ihr unangekündigtes Kommen. Die Zwerge hatten sich auf die Suche gemacht, um den [[Erebor|Einsamen Berg]] (und seinen beträchtlichen Schatz) vom Drachen [[Smaug]] zurückzuerobern, und Gandalf hatte Bilbo als Meisterdieb für das Unternehmen vorgeschlagen. Trotz der Zweifel der Zwerge an Bilbo überzeugte [[Gandalf]] Thorin davon, dass Bilbo die richtige Person war. So wurde der Hobbit neben den dreizehn Zwergen das vierzehnte Mitglied der Gesellschaft.<ref name=“Hobbit1“></ref>


Bilbo nimmt am Rat von Elrond teil und bietet an, den Ring zum Schicksalsberg zu bringen. Dennoch fiel diese Aufgabe dem jüngeren Frodo zu, und zum Abschied schenkte Bilbo ihm Stich und seinen alten Mithrilmantel, die ihm in den kommenden Kämpfen gute Dienste leisteten.
Als Bilbo am nächsten Tag aufwachte, waren die Zwerge bereits aufgebrochen. Bilbo war auf der einen Seite froh, dass sie ihn nicht aufgeweckt hatten, und auf der anderen Seite war er überrascht von dem Gefühl, ein bisschen enttäuscht zu sein. Gandalf erschien und machte ihn auf den Brief aufmerksam, den die Zwerge für ihn zurückgelassen hatten. So kam er noch rechtzeitig zum [[Gasthaus „Zum Grünen Drachen“]], das die Zwerge als Treffpunkt angegeben hatten. Sie waren schon gut einen Monat unterwegs, als sie eines Abends bemerkten, dass Gandalf nicht mehr da war. Es war ein regnerischer Abend. Oín und Gloín gelang es nicht, ein Feuer zu entfachen. Als sie ein Licht in der Nähe sahen, schickten sie ihren ''Meisterdieb'' zum Auskundschaften. Bilbo sah die drei [[Troll]]e [[Bert]], [[Tom]] und [[Bill Huggins]], die um ein Feuer saßen. Er wollte nicht mit leeren Händen zurückkommen und wurde beim Versuch, etwas von den Trollen zu stehlen, von diesen entdeckt. Die Zwerge kamen Bilbo zu Hilfe, wurden aber von den Trollen geschnappt. Nur mit Gandalfs Hilfe, der zurückgekommen war und die Trolle austrickste, so dass sie bis zum Morgengrauen stritten und durch das Sonnenlicht zu Stein verwandelt wurden, konnten sie entkommen. In der Trollhöhle fanden sie Proviant, Gold und Waffen. Das Gold vergruben sie und Bilbo nahm ein Messer an sich, das für ihn so groß war wie ein Schwert.<ref>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der kleine Hobbit]]''. Zweites Kapitel: ''Gebratenes Hammelfleisch''</ref>


Der Krieg um den Ring wurde weit entfernt von Bilbos Heimat ausgefochten, aber erfolgreich, und am Ende kehrte Frodo nach Hause zurück. Durch die Zerstörung des Rings, die sein Leben verlängerte, begann Bilbo wieder zu altern; wie Arwen Frodo später erzählte, begann Bilbo für seine Verhältnisse uralt auszusehen.
Im Juni kamen sie nach Bruchtal. [[Elrond]] half ihnen bei der Entschlüsselung der [[Mondbuchstaben]] auf [[Thrórs Karte]]:<ref>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der kleine Hobbit]]''. Drittes Kapitel: ''Eine kurze Rast''</ref> 
{{Zitat|Text=Steht bei dem grauen Stein, wenn die Drossel schlägt und der letzte Sonnenstrahl am Durinstag auf das Schlüsselloch fällt.|Autor=[[J. R. R. Tolkien]]|Quelle=''[[Der kleine Hobbit]]''. Drittes Kapitel: ''Eine kurze Rast''}}


=== Die letzten Jahre ===
Elrond wies ihnen den richtigen Weg über das [[Nebelgebirge]]. Als sie in einer Höhle vor einem Unwetter Schutz suchten, wurden sie von Orks überfallen. Bilbo und die Zwerge wurden in die [[Orkstadt im Nebelgebirge|Orkstadt]] vor den [[Großer Ork|Großen Ork]] gebracht. Erneut konnten sie mit Gandalfs Hilfe entkommen. Während sie flüchteten, ging Bilbo verloren, stieß sich den Kopf und verlor das Bewusstsein.<ref>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der kleine Hobbit]]''. Viertes Kapitel: ''Über den Berg und unter den Berg''</ref>
Am Ende seines Lebens gelang es Bilbo durch eine Sonderregelung, über das Meer nach Eldamar zu gelangen. Zusammen mit Frodo und den Trägern der drei Elbenringe macht er sich auf die Reise in den Westen. Zu diesem Zeitpunkt ist er 131 Jahre und 7 Tage alt - älter als jeder andere Hobbit vor ihm, mit Ausnahme von Gollum.  


== Charakter ==
Als er wieder zu sich kam, befand er sich in völliger Dunkelheit. Auf der Suche nach einem Ausweg kroch er vorsichtig den Boden entlang und stieß mit seiner Hand auf etwas, was sich wie ein kleiner [[Eine Ring|Ring]] aus kaltem Metall anfühlte. Er steckte den Ring ein. Bilbo traf auf [[Gollum]]. Gollum, der in Bilbo einen Leckerbissen sah, aber erst einmal herausfinden wollte, was es mit Bilbo und seinem Schwert auf sich hatte, schlug ihm ein Rätselspiel vor. Falls Bilbo ein Rätsel nicht lösen könne, dürfe er ihn essen. Falls Bilbo ihn besiegte, würde er ihm den Weg nach draußen zeigen. Bilbo, den Gollum immer mehr bedrängte, fiel kein letztes Rätsel mehr ein. Er wühlte in seinen Taschen und sagte mehr zu sich selber: „Was habe ich da in meiner Tasche?“. Gollum verstand dies als Rätsel, das er nicht lösen konnte. Gollum gab vor, Bilbo den Weg nach draußen zu zeigen, hatte aber eigentlich vor, seinen Ring zu holen, der ihn unsichtbar machte, um dann Bilbo zu töten. Als Gollum den Ring nicht fand, geriet er in Rage. Bilbo erkannte, dass er in großer Gefahr war, und flüchtete. Bilbo dachte erst, dass er Gollum töten müsse, aber ein plötzliches Verstehen, ein Mitleid, hielt ihn davon ab.<ref>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der kleine Hobbit]]''. Fünftes Kapitel: ''Rätsel in der Finsternis''</ref><ref group="Anm.">Bilbo erzählte später, dass Gollum ihm versprochen habe, ihm ein Geschenk zu machen, wenn er gewönne. Aber als Gollum das Geschenk holen wollte, sei es nicht mehr da gewesen. Bilbo habe erraten, dass es sich um den Ring handelte, den er gefunden hatte. Da er das Spiel gewonnen habe, hätte ihm der Ring ja schon rechtens gehört. Er habe nichts gesagt und sich den Weg nach draußen zeigen lassen. Diese Geschichte nahm Bilbo auch in seine Erinnerungen auf. Offenbar tauchte sie so auch noch in dem Original des Roten Buches und ebenso in verschiedenen Abschriften und Auszügen auf. Der wahre Bericht wurde später wahrscheinlich von Frodo oder Samweis eingefügt.</ref><ref name=“Prolog1“>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der Herr der Ringe]]''. Prolog: ''Vom Ringfund''</ref><ref group="Anm.">Als Tolkien aus dem Ring den Einen Ring entwickelte, dachte er darüber nach, ob die Originalversion des fünften Kapitels von ''The Hobbit'' als falsche Beschreibung betrachtet werden sollte oder ob die zwei Versionen des Kapitels mit in das Legendarium eingebunden werden sollten, und entschied sich schließlich für die zweite Variante.</ref><ref>[[J. R. R. Tolkien]], [[Humphrey Carpenter]] (ed.): ''[[Briefe|The Letters of J. R. R. Tolkien]]''. [[Brief 129]]: '' From a letter to Sir Stanley Unwin''</ref>
Bilbo zeigt sich bodenständig im Sinne eines Hobbits (zumindest bis zu seinem Abenteuer), loyal und ehrlich. Vor seinen Abenteuern galt Bilbo wegen seiner höflichen Art und seiner Abneigung gegen alles Ungewöhnliche als ein sehr prüder und respektabler Hobbit. Er hatte strenge kulinarische und hygienische Grundsätze und war während seines Abenteuers von den rauen Reisebedingungen oft wenig begeistert.  


Er hat Verstand und Glück, wie die Zwerge nach dem Kampf mit den Spinnen erkannten. Eine weitere Eigenschaft Bilbos ist sein Mut bzw. Courage, schwierige Situationen alleine zu bewältigen, wie drei Szenen im Hobbit zeigen (Auseinandersetzung und Flucht vor Gollum, Tötung der Riesenspinne und Gespräch mit Smaug). An einigen Stellen wirkt Bilbo auf den Leser auch lächerlich und von Selbstzweifel konfrontiert. In den letzten Kapiteln des Hobbits geht es oft um Gier und Habgier (z. B. Thranduils Schwäche für Silber und Gold). Bilbos Ethik scheint dem Motto "lieber >>gut situiert<< als vulgär >>reich<<" zu entsprechen und fällt der Begierde nach Reichtum nicht zum Opfer. <ref> Tom Shippey, Der Weg Nach Mittelerde, Klett Cotta 2008 S. 111</ref>
Mit Hilfe des Rings konnte Bilbo die Ork-Tunnel verlassen. Er traf wieder auf Gandalf und die Zwerge, die nun etwas mehr Respekt vor ihm hatten. Sie waren noch nicht außer Gefahr. Sie befanden sich auf dem Versammlungsplatz der [[Warg]]e, die in großer Zahl heulend auf die Lichtung zuliefen. Die Gesellschaft konnte sich gerade noch auf die umliegenden Bäume retten. Die Situation wurde brenzlig, als auch noch die Orks eintrafen. Aber sie hatten Glück und wurden vom Adlerfürsten [[Gwaihir]] und seinen Adlern gerettet.<ref>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der kleine Hobbit]]''. Sechstes Kapitel: ''Raus aus der Bratpfanne, rein ins Feuer''</ref>
Tolkien ist der Auffassung, dass Herr Beutelin die Charaktereigenschaften sowohl der Tukschen wie die Beutelinische Seite erschöpfen zu verkörpern. <ref> Humphrey Carpenter, J. R. R. Tolkien Briefe, 4. deutsche Auflage, Klett-Cotta Brief 17 S. 35</ref> er sieht in im die Hobbit-Tugenden Verstand, Großmut, Geduld und Charakterstärke. <ref> Humphrey Carpenter, J. R. R. Tolkien Briefe, 4. deutsche Auflage, Klett-Cotta Brief 281 S. 476</ref>


== Bilbos Leidenschaften Gedichte und Lieder ==
Nachdem sie von den Adlern gerettet worden waren, brachte Gandalf die Zwerge und Bilbo zu dem [[Pelzwechsler]] [[Beorn]]. Beorn gewährte ihnen Unterschlupf. Er mochte zwar keine Zwerge, aber Orks mochte er noch weniger. Beorn versorgte sie mit Proviant für die weitere Reise und lieh ihnen für das Wegstück zum [[Düsterwald]] seine Ponys. Dort verließ Gandalf Bilbo und die Zwerge, da auf ihn noch andere wichtige Aufgaben warteten.<ref>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der kleine Hobbit]]''. Siebtes Kapitel: ''Ein sonderbares Quartier''</ref>
Bilbo dichtet sehr gerne und verfasst in Bruchtal viele Gedichte und Lieder, die er den Elben auch vorträgt. Bei seiner Deklamation, als die Gefährten Bruchtal verlassen, wird man an "Liebes Leid und Lust" von Shakespeare erinnert. <ref> Tom Shippey, Der Weg Nach Mittelerde, Klett Cotta 2008 S. 232</ref>
 
Dabei verwendet er einfaches Englisch, wobei die Worte im Altenglischen verwurzelt sind.  
Der Weg durch den [[Düsterwald]] war beschwerlich und dauerte viele Tage. Bombur fiel in den [[Verzauberter Fluss|Verzauberten Fluss]] und daraufhin in einen tiefen Schlaf. Sie verloren die Orientierung und erlitten Hunger und Durst. Als die Zwerge von Riesenspinnen angegriffen wurden, konnten sie nur mit Hilfe von Bilbo und dem Ring befreit werden. Nachdem Bilbo eine Spinne getötet hatte, nannte er seinen Dolch „[[Stich]]“.<ref name=“Hobbit8“></ref>
Ein Wanderlied präsentiert Bilbo in zwei Varianten zu Beginn des Hobbits und im [Die Rückkehr des Königs]]. Das [[Lied von Earendil]] schreibt und singt Bilbo in Bruchtal. Ein weiteres Lied lautet "Die Gefährten".  
 
Nach der Schlacht mit den Spinnen nahmen die [[Waldelben]] die Zwerge gefangen und brachten sie vor ihren König [[Thranduil]]. Bilbo hatte sich rasch mit Hilfe des Rings versteckt. Bilbo folgte den Elben in die [[Thranduils Hallen|Hallen des Elbenkönigs]]. Es dauerte ein oder zwei Wochen, bis er alle Gefangenen ausgemacht hatte. Er dachte sich einen Plan aus, stahl die Zellentürschlüssel und befreite die Zwerge. Er verstaute die Zwerge in Fässern, die von den Elben durch eine Falltür in den Fluss gelassen wurden. Bilbo, der von niemandem mehr verstaut werden konnte, klammerte sich, als ihm das aufgefallen war, an das allerletzte Fass. Die Fässer wurden nach einer Weile von Elben abgefangen, zu einem Floß vertäut und zur [[Seestadt]] verbracht.<ref>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der kleine Hobbit]]''. Neuntes Kapitel: ''Fässer unverzollt''</ref>
 
Als alle Zwerge wieder aus den Fässern geholt worden waren, forderte Thorin die Wache auf, sie zu dem [[Meister von Esgaroth|Meister]] ihrer Stadt zu führen. Der Hauptmann führte sie zu dem Meister, der gerade ein Fest feierte. Mit gewaltiger Stimme schrie Thorin: „Ich bin Thorin, Sohn des [[Thrain]], Sohn von [[Thror]], [[König unter dem Berg]].“ Während der Meister abwog, was er davon halten sollte, waren die Bewohner der Stadt begeistert von der Rückkehr des Königs unter dem Berg. Nachdem sie zwei Wochen bewirtet worden war, zogen die Zwerge und Bilbo, versorgt mit viel Verpflegung und Ponys, zum Berg.<ref>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der kleine Hobbit]]''. Zehntes Kapitel: ''Ein warmes Willkommen''</ref>
[[Bild:Dwarfes.jpg|thumb|380px|Bilbo und die Zwerge am Erebor <small>von [[Anke Eißmann]]</small>]]
 
Nachdem sie am Berg die Geheimtür gefunden hatten, war es Bilbo, der auf des Rätsels Lösung kam, und es gelang ihnen, in das Innere des Berges zu gelangen.<ref>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der kleine Hobbit]]''. Elftes Kapitel: ''Auf der Türschwelle''</ref>
 
Thorin schickte Bilbo tiefer in den Berg. Balin begleitete ihn ein Stück. Als Bilbo im untersten Keller ankam, sah er den schlafenden Drachen Smaug. Bilbo ergriff einen zweihenkligen Pokal und floh. Noch während die Zwerge Bilbo Anerkennung zollten, begann es, tief im Berg zu rumpeln. Smaug war aufgewacht und verließ den Berg, um sich auf die Suche nach dem Dieb zu machen. Die Zwerge und Bilbo hatten sich währenddessen im Tunnel versteckt. Bilbo erklärte sich bereit, ein zweites Mal in den Berg hinabzusteigen. Bilbo hatte den Ring aufgesteckt. Smaug, der ihn nicht sehen konnte, versuchte, ihm durch Konversation möglichst viele Informationen zu entlocken. Bilbo hatte sich in der Konversation unter anderem mit „Fassreiter“ vorgestellt. Das brachte Smaug auf den Gedanken, zu denken, dass er mit den Menschen in Seestadt im Bunde war. Smaug griff die Seestadt an.<ref name=“Hobbit12“>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der kleine Hobbit]]''. Zwölftes Kapitel: ''Erkundung in der Tiefe''</ref>
[[Bild:SmaugLiar.jpg|thumb|left|350px|Smaug in seiner Höhle <small>von Zsófia Ziaja</small>]]
 
Währenddessen wagten sich Bilbo und die Zwerge aus dem Tunnel, in den sie gedrängt worden waren. Sie gingen durch die Halle des Drachen. Dort fand Bilbo den [[Arkenstein]] und steckte ihn ein. Von Thorin bekam Bilbo ein [[Mithril-Hemd|Kettenhemd]] aus [[Mithril]].<ref>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der kleine Hobbit]]''. Dreizehntes Kapitel: ''Nicht zu Hause''</ref>
 
Seestadt wurde zerstört und Smaug wurde von [[Bard]] getötet.<ref>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der kleine Hobbit]]''. Vierzehntes Kapitel: ''Feuer und Wasser''</ref>
Der [[Raben|Rabe]] [[Roac]] erzählte Bilbo und den Zwergen von Smaugs Tod und der Zerstörung der Seestadt. Auch informierte er sie, dass nun viele begierig seien, einen Anteil vom Reichtum unterm Berg zu bekommen, und dass ein Elbenheer im Anmarsch sei. Thorin sandte Roac mit einer Botschaft zu seinem Vetter [[Dain]] in den [[Eisenberge|Eisenbergen]] und ließ die Zwerge das Tor blockieren. Bard, der mit seinen Leuten zum Berg gekommen war und um Hilfe bat, wurde von Thorin brüsk zurückgewiesen.<ref>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der kleine Hobbit]]''. Fünfzehntes Kapitel: ''Die Wolken sammeln sich''</ref>
 
Bilbo gefiel das gar nicht. Er wollte Krieg verhindern und brachte Bard und Thranduil den Arkenstein, damit sie mit Thorin verhandeln konnten.<ref>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der kleine Hobbit]]''. Sechzehntes Kapitel: ''Ein Dieb in der Nacht''</ref>
 
Thorin, der unbedingt den Arkenstein zurückwollte, bot Bard und Thranduil Bilbos vierzehnten Anteil an. Die anderen Zwerge hielten Thorin davon ab, Bilbo die Mauer hinunterzuwerfen, aber Thorin wollte Bilbo nie mehr wiedersehen. Am nächsten Tag kam Dain mit seinem Heer an. Als Bard den Weg zum Berg nicht freigeben wollte, wollten die Zwerge angreifen. Gandalf schritt ein und machte ihnen klar, dass eine größere Gefahr aufzog. [[Bolg]], ein Ork aus dem Norden, mit seiner Armee, die auf Wölfen ritt, sowie die Warge, waren bald da. Es kam zur [[Schlacht der fünf Heere]]. Auf der einen Seite kämpften Elben, Menschen und Zwerge und auf der anderen Orks und Wildwölfe. Für Bilbo war die Schlacht das schlimmste Erlebnis, dass ihm je widerfuhr. Er steckte den Ring an den Finger und verschwand. Er bezog mit den Elben und Gandalf auf dem Rabenberg Stellung. Als am Abend die Adler kamen und Bilbo begeistert tanzte und brüllte, traf ihn ein Stein und er verlor das Bewusstsein.<ref>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der kleine Hobbit]]''. Siebzehntes Kapitel: ''Die Wolken bersten''</ref>
 
Am nächsten Tag, als Bilbo erwachte, war die Schlacht gewonnen. Thorin, der im Sterben lag, wollte in Freundschaft mit Bilbo sterben und nahm seine bösen Wörter zurück. Thorin verabschiedete sich von dem traurigen Bilbo:
 
{{Zitat|Text=Wenn mehr von uns Heiterkeit, gutes Tafeln und klingende Lieder höher als gehortetes Gold schätzen würden, so hätten wir eine fröhlichere Welt.|Autor=[[J. R. R. Tolkien]]|Quelle=''[[Der kleine Hobbit]]''. Achtzehntes Kapitel: ''Der Weg zurück''}}
 
Später erfuhr Bilbo, was geschehen war, während er bewusstlos war. Es machte ihm mehr Kummer als Freude und er war seines Abenteuers endgültig leid. Er wollte nach Hause. Es dauerte noch einige Tage, bis Bilbo aufbrechen konnte. Er verzichtete, auf das Angebot von Dain, der ihn von allen am reichsten belohnen wollte und nahm legendlich zwei kleine Kisten, eine mit Gold und eine mit Silber, an. Bilbo verabschiedete sich von seinen Freunden. Als Bilbo sich von Thranduil verabschiedete, schenkte er ihm ein silbernes Perlenhalsband. Er wollte sich erkenntlich zeigen, weil er in der Zeit, die er in seinen Hallen verbrachte, umsonst gespeist und von seinem Wein getrunken hatte. Thranduil ernannte Bilbo zum Elbenfreund.
 
Gandalf begleitete Bilbo auf seinem Weg ins Auenland, auf dem er noch viele Mühsale und Abenteuer bestehen musste.<ref>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der kleine Hobbit]]''. Achtzehntes Kapitel: ''Der Weg zurück''</ref> Am 1. Mai 2942 D. Z. (1342 A. Z.) kamen Bilbo und Gandalf in Bruchtal an und blieben dort für eine Woche. Ihnen wurde ein herzliches Willkommen bereitet und viele wollten ihre Geschichten hören. Auf diese Weise erfuhr Bilbo so einiges von Gandalf, wo er gewesen war und von anderen Dingen. Auf dem weiteren Rückweg gruben sie das Gold der Trolle aus und teilten es unter sich auf.<ref name=“Hobbit19“></ref>
 
Als sie am 22. Juni<ref name=“Prolog1“></ref> in Beutelend ankamen, befanden sie sich inmitten eines Kommens und Gehens. Viele Hobbits drängten sich auf seiner Türschwelle. In Beutelsend fand eine Auktion statt. Bilbo war für tot erklärt worden und die „[[Die Herren Wühler, Wühler und Graber]]“ hatten die Versteigerung seines Inventars übernommen. Bilbos Vetter [[Otho Sackheim-Beutlin]] und seine Frau [[Lobelia Sackheim-Beutlin|Lobelia]] waren schon dabei, die Zimmer für ihre eigenen Möbel auszumessen, da sie sich als Erben von Beutelsend wähnten. Nie erkannten sie die „Echtheit“ von Bilbo an und fühlten sich um ihr Erbe betrogen. Bilbo hatte lange damit zu tun, bis er wieder die Erlaubnis erhielt, als lebendig zu gelten. Auch dauerte es lange, bis er seine Dinge wieder zurückbekam, eine ganze Menge seiner Möbel kaufte er sogar zurück, um Zeit zu sparen.
 
Bilbo merkte, dass er mehr als seine Dinge verloren hatte. Er hatte auch seinen guten Ruf verloren. Er galt als nicht mehr ganz respektabel und wurde für seltsam gehalten. Aber das kümmerte ihn nicht. Den Ring, den er gefunden hatte hielt er sorgsam geheim und benutze ihn hauptsächlich, wenn unliebsame Besucher kamen. Bilbo besuchte oft die Elben und begann zu schreiben. Er schrieb Gedichte und begann, seine Erinnerungen aufzuschreiben. Er wollte sie ''„Dorthin und wieder zurück“'' oder ''„Ferienreise eines Hobbits“'' nennen.
 
Einige Jahre später, an einem Herbstabend, bekam Bilbo Besuch von Gandalf und Balin. Sie sprachen über gemeinsam erlebte Zeiten und Balin erzählte Bilbo, wie es rund um den einsamen Berg aussah.<ref name=“Hobbit19“></ref>
 
===Herr der Ringe===
Noch 60 Jahre später hatten die Hobbits nicht aufgehört, sich über Bilbo zu wundern. Er galt immer noch als sehr absonderlich. Es war inzwischen zu einer Legende im Auenland geworden, dass er unglaubliche Reichtümer von seinen Fahrten mitgebracht hatte, und man glaubte, dass der Bühl von Beutelsend voller Stollen sei, in denen sich die Schätze häuften. Auch staunten die Leute darüber, dass Bilbo mit neunundneunzig noch wie mit fünfzig aussah.
 
Im Jahr 2989 D. Z. (1389 A. Z.) adoptierte Bilbo Frodo, der bei ihm einzog. Sie feierten nun zusammen ihre gemeinsamen Geburtstage mit ausgelassenen Festen. Bilbo war berüchtigt für seine (unvermeidlichen) Reden nach dem Essen, in denen er langweilige Gedichte vortrug und nach dem Trinken Anspielungen auf seine absurden Abenteuer machte.<ref name=“HdR1,1“></ref> Bilbo und Frodo machten oft lange Spaziergänge und sprachen über Abenteuer.<ref>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der Herr der Ringe]]''. Buch I, Achtes Kapitel: ''Nebel auf den Hügelgräberhöhen''</ref> Dabei wurden sie von wandernden Elben gesehen (obwohl die Hobbits sie nicht sahen). Bilbo sagte oft zu Frodo, dass es nur einen Weg gäbe und er wie ein großer Fluss sei: „Seine Quellen lägen an jeder Türschwelle und jeder Pfad sei sein Nebenfluss.“<ref name=“HdR1,3“>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der Herr der Ringe]]''. Buch I, Drittes Kapitel: ''Drei Mann hoch''</ref>
 
Die meiste Zeit verbrachte Bilbo mit Lesen, dem Verfassen von Gedichten, dem Übersetzen des Elbischen und dem Schreiben seiner Memoiren, die nur Frodo lesen durfte.
 
Trotz seiner Gesundheit und Jugendlichkeit begann Bilbo, sich alt und ausgemergelt zu fühlen. In der Zeit vor seinem 111. Geburtstag begann der Ring, ihm ein schlechtes Gefühl zu machen. Er hatte das Gefühl, dass der Ring wie ein Auge sei, das ihn anschaute. Er hatte dauernd den Wunsch, den Ring aufzustreifen und zu verschwinden. Er hatte Angst, dass der Ring nicht in Sicherheit sei. Er hatte versucht, den Ring wegzuschließen, stellte dann aber fest, dass er keine Ruhe fand, wenn der Ring nicht in seiner Tasche war. Bilbo hatte das Gefühl, dass er Ferien brauche, Dauerferien. Er beschloss, das Auenland zu verlassen, und wollte dies nach einer großen Feier mit einem besonderen Auftritt tun.<ref name=“HdR1,1“></ref>
 
Schon lange vor dem Geburtstagsfest war die Aufregung in Hobbingen groß. Das Postamt wurde von Einladungen geflutet, ungezählte Karren rollten den Bühl hinauf, unzählige Bestellungen wurden getätigt, Geschenke eingepackt, Zelte aufgebaut, Laternen aufgehängt und viele Köche, Zwerge und andere sonderbare Leute trafen in Beutelsend ein. Am Donnerstag, den 22. September 3001 D. Z. (1401 A. Z.) war es endlich soweit und Bilbo gab das große [[Bilbos Abschiedsfest|Fest]] zu seinem 111. Geburtstag und Frodos 33. Geburtstag. Als Bilbo jeden Gast persönlich begrüßt hatte gab es Lieder, Tänze, Musik, Spiele, drei offizielle Mahlzeiten und Gandalfs unübertroffenes Feuerwerk. Nach dem Festmahl hielt Bilbo seine Rede. Nachdem er die Hobbits namentlich angesprochen und sie mit einem mehrdeutigen Kompliment bedacht hatte, die Gründe für die Feier erläutert hatte und auf den Jahrestag von seiner Ankunft mit dem Fass in Esgaroth hingewiesen hatte sagte er:
{{Zitat|Text=Ich bedaure kundtun zu müssen, dass dies – auch wenn ich gesagt habe, einundelfzig Jahre in eurer Mitte seien eine viel zu kurze Zeit – das ENDE ist. Ich gehe nun. Ich verlasse euch JETZT. LEBT WOHL! |Autor=[[J. R. R. Tolkien]]|Quelle=''[[Der Herr der Ringe]]''. Buch I, Erstes Kapitel: ''Ein lang erwartetes Fest''}}
 
Er steckte den Ring auf den Finger und verschwand vor den Augen von 144 verblüfften, sprachlosen Hobbits. Dann ging Bilbo rasch zu seiner Höhle. Gandalf, der nicht begeistert war, dass Bilbo den Ring benutzt hatte, kam ihm nach. Bilbo hatte beschlossen gehabt, den Ring zurückzulassen. Aber nur mit Gandalfs Hilfe und der Macht seines Zaubers konnte Bilbo ohne den Ring aufbrechen. Zusammen mit drei Zwergen machte sich Bilbo auf den Weg.<ref name=“HdR1,1“></ref> Er wanderte ziellos durch das Land und blieb für eine kurze Rast in Bruchtal. Dann machte er seine letzte große Reise und begleitete die Zwerge nach [[Thal]]. Nachdem Balin fort war, kam Bilbo nach Bruchtal zurück und wollte nicht mehr wandern. Er schrieb weiter an seinem Buch und machte ein paar Lieder. Manches Mal dachte Bilbo darüber nach, nach Hobbingen zu gehen, um den Ring zu holen. Elrond und Gandalf hielten ihn davon ab.<ref name=“HdR2,1“>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der Herr der Ringe]]''. Buch II, Erstes Kapitel: ''Viele Begegnungen''</ref>
 
Frodo kam siebzehn Jahre später nach Bruchtal. Bevor Frodo, der aufgrund eines Angriffes des [[Fürst der Nazgûl|Fürsten der Nazgûl]] bewusstlos war, wieder aufwachte, saß Bilbo zusammen mit [[Samweis Gamdschie|Sam]] jeden Tag an Frodos Bett. Bilbo und Frodo trafen in der [[Halle des Feuers]] wieder aufeinander, als Bilbo gerade dabei war, ein Gedicht über [[Earendil]] zu verfassen. Bilbo erzählte Frodo, dass er heutzutage viel dasitze und nachdenke und die Halle des Feuers der beste Ort dafür sei. Bilbo bat Frodo, ihm den Ring zu zeigen. Als Bilbo die Hand nach dem Ring ausstreckte, legte sich ein Schatten über die beiden Hobbits. Bilbo wurde sich der Bürde des Ringes bewusst und es tat ihm leid, dass Frodo nun diese Last tragen musste.<ref name=“HdR2,1“></ref>
 
Am 25. Oktober 3018 D. Z. (1418 A. Z.) nahm Bilbo am [[Rat von Elrond]] teil.<ref name=“AnhangB1“></ref> Es wurde darüber beraten, was mit dem Einen Ring geschehen sollte, den Frodo nach Bruchtal gebracht hatte. Es wurde entschieden, dass der Ring zerstört werden sollte. Dafür musste er zu seinem Schmiedeort, den [[Schicksalsklüfte|Schicksalsklüften]] im [[Schicksalsberg]], gebracht werden. Bilbo bot an, die Sache, die er angefangen hatte, zu Ende zu bringen. Wohlwollend entgegnete Gandalf, dass die Aufgabe nicht mehr für ihn bestimmt sei und er sich bereithalten könne, um als Chronist zu fungieren. Bilbo freute sich, dass er von Gandalf einen angenehmen Vorschlag erhielt, und fragte sich, ob dieser Rat nicht schlecht sei, da all die unangenehmen Ratschläge von ihm gut gewesen waren.
 
Es war Frodos Aufgabe, den Ring zum Schicksalsberg zu bringen. Bilbo schenkte ihm sein Mithril-Hemd und seinen Dolch Stich. Außerdem bat er ihn, alle Auskünfte, die er erhalten, und alle Lieder und Erzählungen, an die er herankommen könne, mitzubringen.<ref name=“HdR2,1“></ref>
 
Mit der Zerstörung des Einen Ringes am 25. März 3019 D. Z. (1419 A. Z.) war jegliche Wirkung eines längeren Lebens, die der Ring bewirkt hatte, verschwunden. Bilbo alterte nun sehr schnell. Schon als Bilbo den Ring freiwillig abgegeben hatte, begann er zu altern, aber nun beschleunigte sich der Alterungsprozess.<ref>[[Wayne G. Hammond]], [[Christina Scull]]: ''[[The Lord of the Rings: A Reader’s Companion]]''. The Return of the King. Buch Sechs, Kapitel VI: ''Many Partings'', S. 639</ref>
 
Rechtzeitig zu Bilbos 129. Geburtstag kamen Gandalf, Frodo, Pippin, Merry und Sam nach der Zerstörung des Einen Ringes nach Bruchtal zurück und so konnte Bilbo mit ihnen seinen Geburtstag feiern. Bilbo vermachte Frodo drei Bücher mit altem Wissen, die er zu verschiedenen Zeiten geschrieben hatte, all seine Aufzeichnungen und Papiere und sein Tagebuch. Sam schenkte er einen kleinen Beutel Gold. Merry und Pippin schenkte er jeweils eine elbengefertigte Pfeife und bedachte sie mit guten Ratschlägen. Bilbo fragte Frodo noch nach seinem Ring. Frodo antwortete ihm, dass er ihn verloren habe.<ref name=“HdR6,6“></ref>
 
Am 22. September 3021 D. Z. (14021 A. Z.) wurde Bilbo 131 Jahre alt. Er freute sich darüber, dass er den Alten Tuk übertroffen hatte, was schon seit einigen Jahren sein Ziel gewesen war. Kurz vor seinem Geburtstag hatte er mit Elrond, Galadriel, Gildor und anderen Elben Bruchtal verlassen und war auf dem Weg zu den [[Graue Anfurten|Grauen Anfurten]]. Auf dem Weg trafen sie sich mit Frodo. Bei den Grauen Anfurten, am Landeplatz des Schiffes, wartete Gandalf auf sie.
 
Am 29. September, mit 131 Jahren und 7 Tagen, verließ Bilbo [[Mittelerde]] und segelte mit Frodo, den Trägern der [[Elbenring]]e Gandalf, Elrond und Galadriel, mit Gildor und den anderen Elben übers Meer in den [[Aman|Westen]].<ref name=“HdR6,9“></ref>  Bilbo und Frodo wurde die besondere Gnade zuteil, mit den Elben, die sie liebten, in den Westen zu fahren. Es wurde angedeutet, dass sie nach [[Tol Eressea]] kamen.<ref name=“Letter131“>[[J. R. R. Tolkien]], [[Humphrey Carpenter]] (ed.): ''[[Briefe|The Letters of J. R. R. Tolkien]]''. [[Brief 131]]: ''To Milton Waldman''</ref><ref group="Anm.">Es war die Vollendung von Gandalfs Plan, dass Bilbo mit in den Westen fuhr. Für Frodo war es unerlässlich, dass er von Bilbo begleitet wurde. Selbst in einem Paradies hätte Frodo ohne einen Gefährten seinesgleichen nicht glücklich sein können und Bilbo war derjenige, den Frodo am meisten liebte. Doch auch Bilbo brauchte und verdiente diese Gunst. Er trug immer noch das Mal des Ringes, das so endgültig getilgt werden konnte. Außerdem war es eine Belohnung für Bilbo, dem die Erfahrung „reinen Elbentums“ geschenkt wurde.</ref><ref>[[J. R. R. Tolkien]], [[Humphrey Carpenter]] (ed.): ''[[Briefe|The Letters of J. R. R. Tolkien]]''. [[Brief 246]]: ''From a letter to Mrs Eileen Elgar (drafts)''</ref> Dies war eine Außnahme für besondere Sterbliche, die ein große Rolle in Elben-Angelegenheiten gespielt hatten.<ref>[[J. R. R. Tolkien]], [[Humphrey Carpenter]] (ed.): ''[[Briefe|The Letters of J. R. R. Tolkien]]''. [[Brief 154]]: ''To Naomi Mitchison''</ref>
 
==Bilbos Werke==
Bilbo hatte eine Leidenschaft für Gedichte und Lieder. Bilbo dichtete sehr gerne und verfasste in Bruchtal viele Gedichte und Lieder, die er den Elben auch vortrug.<ref name=“HdR1,1“></ref><ref>[[Wayne G. Hammond]], [[Christina Scull]]: ''[[The Lord of the Rings: A Reader’s Companion]]''. The Return of the King. Buch Sechs, Kapitel VI: ''Many Partings'', S. 651</ref>
*[[Altes Wanderlied|''Wanderlied'']] (Original ''The Road Goes Ever On''): Hobbits pflegten beim Wandern zu singen. Bilbo hatte zu einer uralten Melodie ein Wanderlied verfasst.<ref name=“HdR1,3“></ref> In dem Wanderlied kommt zum Ausdruck, dass sogar ein nachmittäglicher Spaziergang Auswirkungen auf das eigene Leben haben könnte.<ref>[[J. R. R. Tolkien]], [[Humphrey Carpenter]] (ed.): ''[[Briefe|The Letters of J. R. R. Tolkien]]''. [[Brief 183]]: ''Notes on W. H. Auden’s review of The Return of the King''</ref>
*''[[Der Mann im Mond trank gutes Bier]]'' (Original ''The Man in the Moon Stayed Up Too Late''): Bilbo verfasste dieses Gedicht, das Frodo im Gasthaus zum „Tänzelnden Pony“ vortrug.<ref>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der Herr der Ringe]]''. Buch I, Neuntes Kapitel: ''Im Gasthaus zum Tänzelnden Pony''</ref>
*''[[Rätsel über Streicher]]'' (Original ''Riddle of Strider''; bei Krege ''Streichers Rätsel''): Ein von Bilbo verfasstes Rätselgedicht, das [[Aragorn]] beschreibt.<ref>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der Herr der Ringe]]''. Buch I, Zehntes Kapitel: ''Streicher''</ref>
*''[[Lied über Earendil]]'' (Original ''Song of Eärendil''): Ein Lied, das Bilbo verfasst hatte und das er am 24. Oktober 3018 D. Z. (4018 A. Z.) in der Halle des Feuers vortrug. Das Lied handelt von der Geschichte Earendils, des Seefahrers, Elronds Vater.<ref name=“HdR2,1“></ref>
*''Kommt erst der Winter wieder her'' (Original ''When winter first begins to bite''): Ein kurzes Gedicht, das Bilbo den Hobbits mit auf den Weg gab, als sie Bruchtal verließen. Seine Deklamation erinnerte an „''Liebes Leid und Lust''“ von Shakespeare. Tolkien verwendete einfaches Englisch, wobei die Worte im Altenglischen verwurzelt waren.<ref>[[Tom Shippey]]: [[Der Weg nach Mittelerde]]. Kapitel Vier: ''Wanderungen auf der Karte'', S. 232</ref><ref>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der Herr der Ringe]]''. Buch II, Drittes Kapitel: ''Der Ring geht nach Süden''</ref>
*''[[Bilbos Abschiedslied]]'' (Original ''Bilbo's Last Song''): Bilbo sang das Lied zum Abschied an den Grauen Anfurten.<ref name=“HdR6,9“></ref>
*''[[Rotes Buch der Westmark]]'' (Original ''Red Book of Westmarch''): Das Buch enthält das Legendarium von ''Der kleine Hobbit'' und ''Der Herr der Ringe'', drei Bände ''[[Übersetzungen aus dem Elbischen]]'', die Bilbo in Bruchtal verfasst hat, und einen Band mit weiteren Ergänzungen und Stammbäumen. Bilbo verfasste den ersten Teil und die ''Übersetzungen aus dem Elbischen''. Der erste Teil wird auch als Bilbos Tagebuch bezeichnet. Dort erzählte er unter ''Hin und Zurück'' von seinen Erlebnissen auf dem Weg zum Erebor und zurück.<ref>[[Wayne G. Hammond]], [[Christina Scull]]: ''[[The Lord of the Rings: A Reader’s Companion]]''. The Return of the King. Buch Sechs, Kapitel IX: ''The Grey Havens'', S. 669, 670</ref>
 
==Namen und Titel==
*Tolkien vermutete, dass der Titel des Romans ''„Babbit“'' von Sinclair Lewis Einfluss auf ihn hatte, als er sich die Bezeichnung ''„Hobbit“'' einfallen ließ und bestritt jegliche Verbindung zu ''„rabbit“''.<ref>[[Wayne G. Hammond]], [[Christina Scull]]: ''[[The Lord of the Rings: A Reader’s Companion]]''. Prolog: "Concerning Hobbits", S. 1</ref>
*''Beutlin von Beutelsend'' (Original ''Baggins of Bag End''): Tolkien bemerkte, dass der Name ''Baggins'' an ''Bag'' erinnern solle und mit ''Bag End'' assoziiert sei, welches in Verbindung zu „Sackgasse“ (''cul-de-sac'') stehe. ''Bag End'' war der hiesige Name der Farm Dormston Manor von Tolkiens Tante [[Jane Neave]], die am Ende eines Weges lag.<ref>[[Wayne G. Hammond]], [[Christina Scull]]: ''[[The Lord of the Rings: A Reader’s Companion]]''. The Fellowship of the Ring. Buch Eins, Kapitel I: ''A Long-Expected Party'', S. 51</ref>
*''Bilba'': Hobbitname von ''Bilbo''.<ref>[[J. R. R. Tolkien]], [[Christopher Tolkien]] (ed.): ''[[The History of Middle-earth]] Vol. XII [[The Peoples of Middle-earth]]''. Kapitel II: ''The Appendix on Languages'', S. 50</ref>
*''Labingi'': Hobbitname für ''Beutlin''. Es ist nicht sicher, dass der Name in Westron ''Tasche'' bedeutet, aber es wurde angenommen, dass dies so sei.<ref>[[J. R. R. Tolkien]], [[Christopher Tolkien]] (ed.): ''[[The History of Middle-earth]] Vol. XII [[The Peoples of Middle-earth]]''. Kapitel II: ''The Appendix on Languages'', S. 48</ref>
*''Meisterdieb'' (Original ''Burgler''): Gandalf hatte Bilbo als ''Meisterdieb'' für Thorin & Co ausgesucht, die ihn auch so nannten.
*''Dieb'' (Original ''Thief''): Gollum nannte Bilbo ''Dieb'', nachdem Bilbo den Einen Ring gefunden hatte und ihn mit sich nahm.
*Namen, die sich Bilbo in der Unterhaltung mit Smaug gab:<ref name=“Hobbit12“></ref>
**''Spurfinder'' (Original ''Clue-finder''; bei [[Wolfgang Krege|Krege]] ''Rätsellöser'')
**''Netzschlitzer'' (Original ''Web-cutter''; bei Krege ''Netzzerhauer'')
**''Stechende Fliege'' (Original ''Stinging Fly''; bei Krege ''Stechfliege'')
**''Ringfinder'' (Original ''Ringwinner'')
**''Glücksträger'' (Original ''Luckwearer''; bei Krege ''Glücksbringer'')
**''Fassreiter'' (Original ''Barrel-rider'')
*''Guter Dieb'' (Original ''Good Thief''): Thorin nannte Bilbo ''Guter Dieb'', als er im Sterben lag.
*''Elbenfreund'' (Original ''Elf-friend''): Thranduil nannte Bilbo ''Elbenfreund'', als sie sich nach der Schlacht der fünf Heere verabschiedeten.
*''Bilbo der Großartige'' (Original ''Bilbo the Magnificent''; bei Krege ''Bilbo du Freigiebiger''): Thranduil nannte Bilbo so, als Bilbo ihm ein Perlenhalsband geschenkt hatte.
*''Verrückter Beutlin'' (Original ''Mad Baggins''): [[Rorimac Brandybock]] nannte Bilbo diesen ''verrückten Beutlin'', nachdem Bilbo auf seiner Geburtstagsfeier plötzlich verschwunden war. Später wurde ''Verrückter Beutlin'' ein Ausdruck für jemanden, der mit einem Knall und Blitz verschwand, um dann mit Taschen voller Juwelen und Gold wieder aufzutauchen. Es war eine beliebte Sagengestalt, die es auch noch gab, als die wirklichen Begebenheiten schon lang vergessen waren.<ref>[[J. R. R. Tolkien]], [[Christopher Tolkien]] (ed.): ''[[The History of Middle-earth]] Vol. VI [[The Return of the Shadow]]''. The Second Phase, Kapitel XV: ''Ancient History'', S. 250</ref>
*''Ringträger'': Bezeichnung für Bilbo, weil er den Einen Ring trug.<ref name=“Prolog1“></ref>
 
==Bedeutung==
Tolkien schrieb in einem Brief an [[Stanley Unwin]], dass „Herr Beutlin“ als eine humoristische Geschichte unter herkömmlichen, widersprüchlichen Grimm’s-Märchen Zwergen begann und an den Rand der Geschichte (der Silmarils) geriet – so dass sogar Sauron, der Schreckliche, über den Rand guckte.<ref>[[J. R. R. Tolkien]], [[Humphrey Carpenter]] (ed.): ''[[Briefe|The Letters of J. R. R. Tolkien]]''. [[Brief 19]]: ''To Stanley Unwin''</ref>
Als Tolkien schon am ''Herrn der Ringe'' schrieb, empfand er Sam als Nachfolger von Bilbo, der für ihn der „echte Hobbit“ war<ref>[[J. R. R. Tolkien]], [[Humphrey Carpenter]] (ed.): ''[[Briefe|The Letters of J. R. R. Tolkien]]''. [[Brief 93]]: ''From a letter to Christopher Tolkien''</ref> und brauchte aufgrund „guter alter Zeiten“ einen Blick auf Bilbo in der Geschichte.<ref>[[J. R. R. Tolkien]], [[Humphrey Carpenter]] (ed.): ''[[Briefe|The Letters of J. R. R. Tolkien]]''. [[Brief 109]]: ''To Sir Stanley Unwin''</ref> Die Hobbits standen für die „Kleinen“ und „Bedeutungslosen“, ohne die Noblesse und Heldentum bedeutungslos waren.<ref>[[Wayne G. Hammond]], [[Christina Scull]]: ''[[The Lord of the Rings: A Reader’s Companion]]''. The Fellowship of the Ring. Buch Zwei, Kapitel II: ''The Council of Elrond'', S. 258</ref> Das einfache Auenland der Hobbits war das ultimative Fundament der Geschichte.<ref>[[J. R. R. Tolkien]], [[Humphrey Carpenter]] (ed.): ''[[Briefe|The Letters of J. R. R. Tolkien]]''. [[Brief 131]]: ''To Milton Waldman''</ref>
 
Ein weiteres wichtiges Element war für Tolkien „Mitleid“. Bilbo empfand Mitleid mit Gollum, als er unsichtbar auf ihn blickte und überlegte, ihn zu töten. Ohne die Gabe des Mitleidens wäre die Aufgabe, den Einen Ring zu zerstören, nicht möglich gewesen.<ref>[[J. R. R. Tolkien]], [[Humphrey Carpenter]] (ed.): ''[[Briefe|The Letters of J. R. R. Tolkien]]''. [[Brief 153]]: ''To Peter Hastings (draft)''</ref> Als Frodo bedauerte, dass Bilbo Gollum nicht getötet hatte, sagte Gandalf zu ihm: „Du kannst gewiss sein, wenn ihm das Böse so wenig anhaben konnte und er sich ihm schließlich zu entziehen vermochte, dann nur, weil er den Ring auf diese Weise in Besitz nahm: voller Mitleid.“<ref>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der Herr der Ringe]]''. Buch I, Zweites Kapitel: ''Der Schatten der Vergangenheit''</ref>


== Sonstiges ==
== Sonstiges ==
* Tolkien räumt ein, dass eventuell der Roman Babbitt (1922) für das Wort Hobbit Pate gestanden haben könnte. Der Hauptcharakter weist auf jeden Fall Parallelen mit Bilbo auf. <ref> Tom Shippey, Der Weg Nach Mittelerde, Klett Cotta 2008 S. 85f</ref>
*Tolkien zeichnete einige Bilder, auf denen Bilbo Beutlin zu sehen ist: ''One Morninng Early in the Quiet of the World'', ''The Three Trolls Are Turned to Stone'', ''Bilbo Woke Up with the Early Sun in His Eyes'', ''Bilbo Comes to the Huts of the Raft-elves'', ''Conversation with Smaug'' und ''The Hall of B. Baggins Esquire''<ref>[[Wayne G. Hammond]], [[Christina Scull]]: ''[[The Lord of the Rings: A Reader’s Companion]]''. Prolog: "Concerning Hobbits", S. 7, 8</ref>
* Bilbo ist passionierter Pfeifenraucher
*Bilbo holte sich bei Fragen rund um den Gemüseanbau, besonders was Kartoffeln betraf, Rat bei seinem Gärtner Hamfast Gamdschie, den er ''Meister Hamfast'' nannte.<ref name=“HdR1,1“></ref>
* Bilbo trug folgende Titel:
*Im dritten Entwurf des ersten Kapitels der Entstehungsgeschichte von ''Der Herr der Ringe'' heiratete Bilbo mit 71 Jahren. Der Name seiner Frau war erst ''Amalda Brandybock'' und dann ''Primula Brandybock''. Das Hochzeitsfest war von erinnerungswerter Herrlichkeit. Bilbo hatte einen Sohn namens ''Bingo Beutlin'' (Original ''Bingo Baggins''). Kurz vor seinem 111. Geburtstag verschwand Bilbo zusammen mit seiner Frau und wurde nie mehr gesehen.<ref>[[J. R. R. Tolkien]], [[Christopher Tolkien]] (ed.): ''[[The History of Middle-earth]] Vol. VI [[The Return of the Shadow]]''. The First Phase, Kapitel I: ''A Long-Expected Party'', S. 29, S. 35</ref>
<ul>
*Im vierten Entwurf war Bilbo nicht mehr verheiratet und Bingo war nicht mehr Bilbos Sohn, sondern Bilbos Neffe.<ref>[[J. R. R. Tolkien]], [[Christopher Tolkien]] (ed.): ''[[The History of Middle-earth]] Vol. VI [[The Return of the Shadow]]''. The First Phase, Kapitel I: ''A Long-Expected Party'', S. 36</ref> In der dritten Phase der Entwicklung des Werkes wurde aus Bingo schließlich ''Frodo''.<ref>[[J. R. R. Tolkien]], [[Christopher Tolkien]] (ed.): ''[[The History of Middle-earth]] Vol. VI [[The Return of the Shadow]]''. The Third Phase, Kapitel XIV: ''The Third Phase (1):The Journey to Bree'', S. 309</ref>
* Fassreiter, Spurensucher, Stechende Fliege, Glücksbringer, Ringgewinner, Netzschneider (alle von ihm selbst während seines Gesprächs mit Smaug gegeben)
* Einbrecher/Meisterdieb (von Gandalf gegeben, den er in Bilbos Tür schrieb),</li>  
* Kind des Freundlichen Westens (verliehen von Thorin II Eichenschild),
* Elbenfreund (verliehen von Thranduil),
* Verrückter Beutlin (zuerst von Rorimac Brandybuck gegeben, nachdem Bilbo plötzlich von seiner Geburtstagsfeier verschwunden war. Später wurde es der Name einer beliebten Sagengestalt, die mit einem Knall und einem Blitz verschwand, um dann mit Taschen voller Juwelen und Gold wieder aufzutauchen.),
* Herr Glückszahl (verliehen von Smaug),
* Bilbo der Prächtige (verliehen von Thranduil),
* Ringträger, Dieb (von Gollum gegeben, nachdem Bilbo den Einen Ring gestohlen hatte; Smaug hat ihn auch benutzt, nachdem er einen Becher gestohlen hatte.) </ul>
* Bilbo Beutlin inspirierte Tolkien zu dem mit Wasserfarben gemalten Bild "Bilbo woke Up with the Early Sun in His Eyes" und "Bilbo Comes to the Huts of the Raft-elves" <ref>Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide(Boxed Set] - Reader's Guide Part II N - Z, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 841 </ref>
* Nach der Abreise nach Aman getraute sich niemand den Tod von Bilbo erneut festzustellen. Der Titel des Familienoberhauptes ging aber an Otho Sackheim-Beutlin. Das ganze Eigentum erbte [[Frodo Beutlin]], sein Neffe. <ref> Humphrey Carpenter, J. R. R. Tolkien Briefe, 4. deutsche Auflage, Brief 214, S. 385Klett-Cotta S. 563  </ref><ul>
* Bilbo Beutlin schrieb und übersetzte sehr viele Gedichte, zum Beispiel das [[Altes Wanderlied|Alte Wanderlied]] oder das ''[[Lied über Earendil]]''.


== Herr der Ringe-Trilogie ==
==Der-Herr-der-Ringe-Filmtrilogie ==
[[Bild:Bilbo beutlin.jpg|thumb|200px|Sir [[Ian Holm]] als Bilbo <small>(Zeichnung: [[Benutzer:Eleona|Eleona]])</small>]]
[[Bild:Bilbo beutlin.jpg|thumb|200px|Sir [[Ian Holm]] als Bilbo <small>(Zeichnung: [[Benutzer:Eleona|Eleona]])</small>]]
Bilbo Beutlin wird in der [[Filmtrilogie]] von [[Peter Jackson]] durch [[Ian Holm]] dargestellt. Er kommt dabei in Szenen im Auenland, in Bruchtal und an den Grauen Anfurten vor. Auch im Prolog sieht man Bilbo, als er auf seiner Reise zum Erebor im Nebelgebirge den Einen Ring findet.
Bilbo Beutlin wird in der [[Der Herr der Ringe (Filmtrilogie)|Herr-der-Ringe-Filmtrilogie]] von [[Peter Jackson]] von [[Ian Holm]] dargestellt. Er kommt dabei in Szenen im Auenland, in Bruchtal und an den Grauen Anfurten vor. Auch im Prolog sieht man Bilbo, als er auf seiner Reise zum Erebor im Nebelgebirge den Einen Ring findet.<ref>[[Peter Jackson]]: ''[[Der Herr der Ringe (Filmtrilogie)|Herr-der-Ringe-Filmtrilogie]]''. [[New Line Cinema]], [[WingNut Films]]</ref>


== Hobbit-Trilogie ==
==Der-Hobbit-Filmtrilogie==
In Peter Jacksons Interpretation vom ''[[Der Hobbit (Film)|Hobbit]]'', wird der „junge“ Bilbo von [[Martin Freeman]] verkörpert. Im ''[[Der Hobbit (Film)|Hobbit]]'' gibt es allerdings deutliche Unterschiede zwischen der dort gezeigten Kleidung Bilbos und jener im Prolog der Herr der Ringe-Filmtrilogie.
In Peter Jacksons Filmtrilogie ''[[Der Hobbit (Film)|Der Hobbit]]'' wird Bilbo von [[Martin Freeman]] verkörpert. In der Trilogie gibt es deutliche Unterschiede zwischen der dort gezeigten Kleidung Bilbos und jener im Prolog der Herr-der-Ringe-Filmtrilogie.<ref>[[Peter Jackson]]: ''[[Der Hobbit (Film)|Hobbit-Filmtrilogie]]''. [[New Line Cinema]], [[Metro-Goldwyn-Mayer]], [[WingNut Films]]</ref>


==Links==
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[https://www.tolkienin5minuten.de/episode/016-was-bitte-ist-ein-hobbit| 016 Was bitte ist ein Hobbit?] [https://www.tolkienin5minuten.de/episode/018-ein-ring-sie-zu-knechten| 018 Ein Ring, sie zu knechten] </blockquote>
[https://www.tolkienin5minuten.de/episode/016-was-bitte-ist-ein-hobbit| 016 Was bitte ist ein Hobbit?] [https://www.tolkienin5minuten.de/episode/018-ein-ring-sie-zu-knechten| 018 Ein Ring, sie zu knechten] </blockquote>


== Quellen ==
==Anmerkungen==
<references group="Anm."/>


* J. R. R. Tolkien: [[Der kleine Hobbit]], passim.
==Quellen==
* J. R. R. Tolkien: [[Der Herr der Ringe]]
<references/>
** Erstes Buch
***Erstes Kapitel: ''Ein langerwartetes Fest''
**Zweites Buch
***Erstes Kapitel: ''Viele Begegnungen''
***Zweites Kapitel: ''Der Rat von Elrond''
***Drittes Kapitel: ''Der Ring geht nach Süden''
** Sechstes Buch
***Siebentes Kapitel: ''Auf der Heimfahrt''
***Neuntes Kapitel: ''Die Befreiung des Auenlandes''
***Zehntes Kapitel: ''Die Grauen Anfurten''
** [[Der Herr der Ringe: Anhänge und Register|Anhänge und Register]]
* J. R. R. Tolkien: ''[[The Peoples of Middle-earth]].'' (The History of Middle-earth, Band XII.) Herausgegeben von Christopher Tolkien. [[HarperCollins]], London 1996.
* https://tolkiengateway.net/wiki/Bilbo_Baggins


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[[Kategorie:Personen|Beutlin, Bilbo]]
[[Kategorie:Personen|Beutlin, Bilbo]]

Aktuelle Version vom 3. Dezember 2025, 19:43 Uhr

Bilbo Beutlin
Bilbo Beutlin
von Anke Eißmann
Bekannt für
Titel
Meisterdieb
Eckdaten
Geboren: 22. September 2890 D. Z. (1290 A. Z.)[1]
Gestorben: segelte am 29. September 3021 D. Z. (1421 A. Z.) in den Westen[2]
Volk: Hobbits
Ort: Auenland, Hobbingen
Familie
Eltern: Bungo Beutlin & Belladonna Tuk

Bilbo Beutlin (Original Bilbo Baggins) ist im Legendarium ein Hobbit aus dem Auenland. Im Hobbit wird von seiner Reise mit den Zwergen zum Erebor und vom Fund des Einen Rings berichtet. Er ist bekannt als der erste Ringträger, der den Ring freiwillig aufgibt und ihn seinem Neffen Frodo Beutlin gibt. Sein Tagebuch und die Übersetzungen aus dem Elbischen bilden den Kern des Roten Buchs der Westmark, das J. R. R. Tolkien als Quelle für sein Legendarium diente.

Beschreibung

Bilbo war der einzige Sohn von Bungo Beutlin und Belladonna Tuk und wurde am 22. September 2890 D. Z. (1290 A. Z.) geboren.

Familie

Bilbo war ein Enkel von Gerontius Tuk, dem 26. Thain des Auenlandes, gemeinhin bekannt als Alter Tuk. Bilbos Mutter Belladonna war die Tochter von Gerontius. Eine Schwester von Belladonna, Bilbos Tante Mirabella Tuk, war die Großmutter seines Lieblingsneffen zweiten Grades Frodo Beutlin.[Anm. 1][3]

Bilbo Beutlin stammte aus einer respektablen Familie und wohnte in Beutelsend im Hügel Bühl in Hobbingen.[4] Nachdem erst sein Vater früh mit 80 Jahren gestorben war und dann im Jahr 2934 D. Z. (1334 A. Z.) seine Mutter, war Bilbo mit 44 Jahren der Herr von Beutelsend und das Oberhaupt der Familie Beutlin.[5]

Bilbo heiratete nicht und hatte keine Kinder. Er adoptierte aber Frodo, als dieser 21 Jahre alt war, und machte ihn zu seinem Erben.[4]

Eigenschaften

Laut seinem Gärtner Hamfast Gamdschie war Bilbo ein sehr liebenswürdiger und feiner Edelhobbit.[4] Anders als die meisten Hobbits sprach Bilbo aufgrund seines Wissens und Interesses weniger „rustikal“.[6]

Bilbo besaß einen guten Anteil an Hobbit-Tugenden: einen scharfsinnigen Verstand, Geduld, Tapferkeit,[7] er war großzügig und verkehrte freundschaftlich mit seinen Verwandten.[4] Er glich in seinem Benehmen ganz seinem behäbigen Vater. Aber neben einer Beutlinseite war ihm auch eine Tukseite inne. Den Tuks war etwas nicht ganz Hobbitmäßiges zueigen und in anderen Hobbitfamilien wurde gemunkelt, dass vor langer Zeit ein Tuk wohl eine Elbin geheiratet habe.[8] So hatte er einen noch nicht entzündeten „Funken“ inne, der bei Hobbits sehr selten vorkam; nur ein Hobbit von Tausend hatte eine Spur davon.[7]

Er hatte unter den Hobbits viele anhängliche Bewunderer. Aber er hatte keinen wirklich guten Freund bis zu dem Zeitpunkt, als einige seiner jüngeren Vettern heranwuchsen.[4]

Aussehen

Bilbo sah seinem Vater Bungo ähnlich.[8] J. R. R. Tolkien beschrieb Bilbo folgendermaßen:

[...] in der Mitte dicklich, eher kurze Beine. Ein rundes, herzliches Gesicht, die Ohren nur ein klein wenig spitz und »elbisch«, das Haar kurz und gelockt (braun). Die Füße von den Knöcheln abwärts mit dichtem braunem Haar. [...] Kleidung: Kniehosen von grünem Samt, rote oder gelbe Weste, braune oder grüne Jacke, Gold- (oder Messing-)Knöpfe, ein dunkelgrüner Mantel mit Kapuze (wie bei einem Zwerg). Tatsächliche Größe – [...] so etwa drei Fuß oder drei Fuß, sechs Zoll.[Anm. 2][9]

– J. R. R. Tolkien: The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 27

Kindheit

Schon als junger Hobbit war Bilbo interessiert an den Geschichten von Drachen, Orks, Riesen und Prinzessinen.[8] Auf den Sommersonnenwendfeiern des Alten Tuk löcherte er Gandalf, um Geschichten von Hobbits, die „verschwunden“ waren, zu hören.[10] Als Junge praktizierte Bilbo das Steinewerfen und war darin so gewandt, dass Kaninchen, Eichhörnchen und sogar Vögel sich blitzschnell davonmachten, wenn er sich nur bückte. Noch als Erwachsener verbrachte Bilbo viel Zeit mit Scheibenwerfen, Wurfbolzen, Herzenschießen, Kegelschieben und anderen ruhigen Spielen, bei denen es ums Zielen und Werfen ging. Auch konnte er Rauchringe blasen, Rätsel raten, kochen und vieles mehr.[11]

Die ersten 50 Jahre seines Lebens verbrachte Bilbo in beschaulicher Genügsamkeit.[12]

Geschichte

  • 1290
    • 22. September Bilbos Geburt[1]
  • 1419
    • 22. September Gandalf, Frodo, Pippin, Merry und Sam kommen nach der Zerstörung des Einen Ringes nach Bruchtal und feiern mit Bilbo seinen 129. Geburtstag.[16]

Die Reise zum Erebor

Gandalf besucht Bilbo Beutlin im Auenland. Bild: Ted Nasmith

Der Zauberer Gandalf glaubte, dass Bilbo der Richtige für eine wichtige Aufgabe sei, die ihn umtrieb.[Anm. 3][18] Im April 2941 D. Z. (1341 A. Z.) kam er wie zufällig zu Bilbo, um ihn in Augenschein zu nehmen. Bilbo wollte sich schnell von Gandalf verabschieden, was ihn eine Einladung zum Tee für den nächsten Tag aussprechen ließ. Am nächsten Tag erschienen erst Dwalin, gefolgt von Balin, dann Fíli und Kíli, anschließend Dori, Nori, Ori, Óin und Glóin, und zu guter Letzt Bifur, Bofur, Bombur und Thorin Eichenschild mit Gandalf. Bilbo verköstigte die Zwerge und erfuhr von dem Grund für ihr unangekündigtes Kommen. Die Zwerge hatten sich auf die Suche gemacht, um den Einsamen Berg (und seinen beträchtlichen Schatz) vom Drachen Smaug zurückzuerobern, und Gandalf hatte Bilbo als Meisterdieb für das Unternehmen vorgeschlagen. Trotz der Zweifel der Zwerge an Bilbo überzeugte Gandalf Thorin davon, dass Bilbo die richtige Person war. So wurde der Hobbit neben den dreizehn Zwergen das vierzehnte Mitglied der Gesellschaft.[8]

Als Bilbo am nächsten Tag aufwachte, waren die Zwerge bereits aufgebrochen. Bilbo war auf der einen Seite froh, dass sie ihn nicht aufgeweckt hatten, und auf der anderen Seite war er überrascht von dem Gefühl, ein bisschen enttäuscht zu sein. Gandalf erschien und machte ihn auf den Brief aufmerksam, den die Zwerge für ihn zurückgelassen hatten. So kam er noch rechtzeitig zum Gasthaus „Zum Grünen Drachen“, das die Zwerge als Treffpunkt angegeben hatten. Sie waren schon gut einen Monat unterwegs, als sie eines Abends bemerkten, dass Gandalf nicht mehr da war. Es war ein regnerischer Abend. Oín und Gloín gelang es nicht, ein Feuer zu entfachen. Als sie ein Licht in der Nähe sahen, schickten sie ihren Meisterdieb zum Auskundschaften. Bilbo sah die drei Trolle Bert, Tom und Bill Huggins, die um ein Feuer saßen. Er wollte nicht mit leeren Händen zurückkommen und wurde beim Versuch, etwas von den Trollen zu stehlen, von diesen entdeckt. Die Zwerge kamen Bilbo zu Hilfe, wurden aber von den Trollen geschnappt. Nur mit Gandalfs Hilfe, der zurückgekommen war und die Trolle austrickste, so dass sie bis zum Morgengrauen stritten und durch das Sonnenlicht zu Stein verwandelt wurden, konnten sie entkommen. In der Trollhöhle fanden sie Proviant, Gold und Waffen. Das Gold vergruben sie und Bilbo nahm ein Messer an sich, das für ihn so groß war wie ein Schwert.[19]

Im Juni kamen sie nach Bruchtal. Elrond half ihnen bei der Entschlüsselung der Mondbuchstaben auf Thrórs Karte:[20]

Steht bei dem grauen Stein, wenn die Drossel schlägt und der letzte Sonnenstrahl am Durinstag auf das Schlüsselloch fällt.

– J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Drittes Kapitel: Eine kurze Rast

Elrond wies ihnen den richtigen Weg über das Nebelgebirge. Als sie in einer Höhle vor einem Unwetter Schutz suchten, wurden sie von Orks überfallen. Bilbo und die Zwerge wurden in die Orkstadt vor den Großen Ork gebracht. Erneut konnten sie mit Gandalfs Hilfe entkommen. Während sie flüchteten, ging Bilbo verloren, stieß sich den Kopf und verlor das Bewusstsein.[21]

Als er wieder zu sich kam, befand er sich in völliger Dunkelheit. Auf der Suche nach einem Ausweg kroch er vorsichtig den Boden entlang und stieß mit seiner Hand auf etwas, was sich wie ein kleiner Ring aus kaltem Metall anfühlte. Er steckte den Ring ein. Bilbo traf auf Gollum. Gollum, der in Bilbo einen Leckerbissen sah, aber erst einmal herausfinden wollte, was es mit Bilbo und seinem Schwert auf sich hatte, schlug ihm ein Rätselspiel vor. Falls Bilbo ein Rätsel nicht lösen könne, dürfe er ihn essen. Falls Bilbo ihn besiegte, würde er ihm den Weg nach draußen zeigen. Bilbo, den Gollum immer mehr bedrängte, fiel kein letztes Rätsel mehr ein. Er wühlte in seinen Taschen und sagte mehr zu sich selber: „Was habe ich da in meiner Tasche?“. Gollum verstand dies als Rätsel, das er nicht lösen konnte. Gollum gab vor, Bilbo den Weg nach draußen zu zeigen, hatte aber eigentlich vor, seinen Ring zu holen, der ihn unsichtbar machte, um dann Bilbo zu töten. Als Gollum den Ring nicht fand, geriet er in Rage. Bilbo erkannte, dass er in großer Gefahr war, und flüchtete. Bilbo dachte erst, dass er Gollum töten müsse, aber ein plötzliches Verstehen, ein Mitleid, hielt ihn davon ab.[22][Anm. 4][12][Anm. 5][23]

Mit Hilfe des Rings konnte Bilbo die Ork-Tunnel verlassen. Er traf wieder auf Gandalf und die Zwerge, die nun etwas mehr Respekt vor ihm hatten. Sie waren noch nicht außer Gefahr. Sie befanden sich auf dem Versammlungsplatz der Warge, die in großer Zahl heulend auf die Lichtung zuliefen. Die Gesellschaft konnte sich gerade noch auf die umliegenden Bäume retten. Die Situation wurde brenzlig, als auch noch die Orks eintrafen. Aber sie hatten Glück und wurden vom Adlerfürsten Gwaihir und seinen Adlern gerettet.[24]

Nachdem sie von den Adlern gerettet worden waren, brachte Gandalf die Zwerge und Bilbo zu dem Pelzwechsler Beorn. Beorn gewährte ihnen Unterschlupf. Er mochte zwar keine Zwerge, aber Orks mochte er noch weniger. Beorn versorgte sie mit Proviant für die weitere Reise und lieh ihnen für das Wegstück zum Düsterwald seine Ponys. Dort verließ Gandalf Bilbo und die Zwerge, da auf ihn noch andere wichtige Aufgaben warteten.[25]

Der Weg durch den Düsterwald war beschwerlich und dauerte viele Tage. Bombur fiel in den Verzauberten Fluss und daraufhin in einen tiefen Schlaf. Sie verloren die Orientierung und erlitten Hunger und Durst. Als die Zwerge von Riesenspinnen angegriffen wurden, konnten sie nur mit Hilfe von Bilbo und dem Ring befreit werden. Nachdem Bilbo eine Spinne getötet hatte, nannte er seinen Dolch „Stich“.[11]

Nach der Schlacht mit den Spinnen nahmen die Waldelben die Zwerge gefangen und brachten sie vor ihren König Thranduil. Bilbo hatte sich rasch mit Hilfe des Rings versteckt. Bilbo folgte den Elben in die Hallen des Elbenkönigs. Es dauerte ein oder zwei Wochen, bis er alle Gefangenen ausgemacht hatte. Er dachte sich einen Plan aus, stahl die Zellentürschlüssel und befreite die Zwerge. Er verstaute die Zwerge in Fässern, die von den Elben durch eine Falltür in den Fluss gelassen wurden. Bilbo, der von niemandem mehr verstaut werden konnte, klammerte sich, als ihm das aufgefallen war, an das allerletzte Fass. Die Fässer wurden nach einer Weile von Elben abgefangen, zu einem Floß vertäut und zur Seestadt verbracht.[26]

Als alle Zwerge wieder aus den Fässern geholt worden waren, forderte Thorin die Wache auf, sie zu dem Meister ihrer Stadt zu führen. Der Hauptmann führte sie zu dem Meister, der gerade ein Fest feierte. Mit gewaltiger Stimme schrie Thorin: „Ich bin Thorin, Sohn des Thrain, Sohn von Thror, König unter dem Berg.“ Während der Meister abwog, was er davon halten sollte, waren die Bewohner der Stadt begeistert von der Rückkehr des Königs unter dem Berg. Nachdem sie zwei Wochen bewirtet worden war, zogen die Zwerge und Bilbo, versorgt mit viel Verpflegung und Ponys, zum Berg.[27]

Bilbo und die Zwerge am Erebor von Anke Eißmann

Nachdem sie am Berg die Geheimtür gefunden hatten, war es Bilbo, der auf des Rätsels Lösung kam, und es gelang ihnen, in das Innere des Berges zu gelangen.[28]

Thorin schickte Bilbo tiefer in den Berg. Balin begleitete ihn ein Stück. Als Bilbo im untersten Keller ankam, sah er den schlafenden Drachen Smaug. Bilbo ergriff einen zweihenkligen Pokal und floh. Noch während die Zwerge Bilbo Anerkennung zollten, begann es, tief im Berg zu rumpeln. Smaug war aufgewacht und verließ den Berg, um sich auf die Suche nach dem Dieb zu machen. Die Zwerge und Bilbo hatten sich währenddessen im Tunnel versteckt. Bilbo erklärte sich bereit, ein zweites Mal in den Berg hinabzusteigen. Bilbo hatte den Ring aufgesteckt. Smaug, der ihn nicht sehen konnte, versuchte, ihm durch Konversation möglichst viele Informationen zu entlocken. Bilbo hatte sich in der Konversation unter anderem mit „Fassreiter“ vorgestellt. Das brachte Smaug auf den Gedanken, zu denken, dass er mit den Menschen in Seestadt im Bunde war. Smaug griff die Seestadt an.[29]

Smaug in seiner Höhle von Zsófia Ziaja

Währenddessen wagten sich Bilbo und die Zwerge aus dem Tunnel, in den sie gedrängt worden waren. Sie gingen durch die Halle des Drachen. Dort fand Bilbo den Arkenstein und steckte ihn ein. Von Thorin bekam Bilbo ein Kettenhemd aus Mithril.[30]

Seestadt wurde zerstört und Smaug wurde von Bard getötet.[31]

Der Rabe Roac erzählte Bilbo und den Zwergen von Smaugs Tod und der Zerstörung der Seestadt. Auch informierte er sie, dass nun viele begierig seien, einen Anteil vom Reichtum unterm Berg zu bekommen, und dass ein Elbenheer im Anmarsch sei. Thorin sandte Roac mit einer Botschaft zu seinem Vetter Dain in den Eisenbergen und ließ die Zwerge das Tor blockieren. Bard, der mit seinen Leuten zum Berg gekommen war und um Hilfe bat, wurde von Thorin brüsk zurückgewiesen.[32]

Bilbo gefiel das gar nicht. Er wollte Krieg verhindern und brachte Bard und Thranduil den Arkenstein, damit sie mit Thorin verhandeln konnten.[33]

Thorin, der unbedingt den Arkenstein zurückwollte, bot Bard und Thranduil Bilbos vierzehnten Anteil an. Die anderen Zwerge hielten Thorin davon ab, Bilbo die Mauer hinunterzuwerfen, aber Thorin wollte Bilbo nie mehr wiedersehen. Am nächsten Tag kam Dain mit seinem Heer an. Als Bard den Weg zum Berg nicht freigeben wollte, wollten die Zwerge angreifen. Gandalf schritt ein und machte ihnen klar, dass eine größere Gefahr aufzog. Bolg, ein Ork aus dem Norden, mit seiner Armee, die auf Wölfen ritt, sowie die Warge, waren bald da. Es kam zur Schlacht der fünf Heere. Auf der einen Seite kämpften Elben, Menschen und Zwerge und auf der anderen Orks und Wildwölfe. Für Bilbo war die Schlacht das schlimmste Erlebnis, dass ihm je widerfuhr. Er steckte den Ring an den Finger und verschwand. Er bezog mit den Elben und Gandalf auf dem Rabenberg Stellung. Als am Abend die Adler kamen und Bilbo begeistert tanzte und brüllte, traf ihn ein Stein und er verlor das Bewusstsein.[34]

Am nächsten Tag, als Bilbo erwachte, war die Schlacht gewonnen. Thorin, der im Sterben lag, wollte in Freundschaft mit Bilbo sterben und nahm seine bösen Wörter zurück. Thorin verabschiedete sich von dem traurigen Bilbo:

Wenn mehr von uns Heiterkeit, gutes Tafeln und klingende Lieder höher als gehortetes Gold schätzen würden, so hätten wir eine fröhlichere Welt.

– J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Achtzehntes Kapitel: Der Weg zurück

Später erfuhr Bilbo, was geschehen war, während er bewusstlos war. Es machte ihm mehr Kummer als Freude und er war seines Abenteuers endgültig leid. Er wollte nach Hause. Es dauerte noch einige Tage, bis Bilbo aufbrechen konnte. Er verzichtete, auf das Angebot von Dain, der ihn von allen am reichsten belohnen wollte und nahm legendlich zwei kleine Kisten, eine mit Gold und eine mit Silber, an. Bilbo verabschiedete sich von seinen Freunden. Als Bilbo sich von Thranduil verabschiedete, schenkte er ihm ein silbernes Perlenhalsband. Er wollte sich erkenntlich zeigen, weil er in der Zeit, die er in seinen Hallen verbrachte, umsonst gespeist und von seinem Wein getrunken hatte. Thranduil ernannte Bilbo zum Elbenfreund.

Gandalf begleitete Bilbo auf seinem Weg ins Auenland, auf dem er noch viele Mühsale und Abenteuer bestehen musste.[35] Am 1. Mai 2942 D. Z. (1342 A. Z.) kamen Bilbo und Gandalf in Bruchtal an und blieben dort für eine Woche. Ihnen wurde ein herzliches Willkommen bereitet und viele wollten ihre Geschichten hören. Auf diese Weise erfuhr Bilbo so einiges von Gandalf, wo er gewesen war und von anderen Dingen. Auf dem weiteren Rückweg gruben sie das Gold der Trolle aus und teilten es unter sich auf.[14]

Als sie am 22. Juni[12] in Beutelend ankamen, befanden sie sich inmitten eines Kommens und Gehens. Viele Hobbits drängten sich auf seiner Türschwelle. In Beutelsend fand eine Auktion statt. Bilbo war für tot erklärt worden und die „Die Herren Wühler, Wühler und Graber“ hatten die Versteigerung seines Inventars übernommen. Bilbos Vetter Otho Sackheim-Beutlin und seine Frau Lobelia waren schon dabei, die Zimmer für ihre eigenen Möbel auszumessen, da sie sich als Erben von Beutelsend wähnten. Nie erkannten sie die „Echtheit“ von Bilbo an und fühlten sich um ihr Erbe betrogen. Bilbo hatte lange damit zu tun, bis er wieder die Erlaubnis erhielt, als lebendig zu gelten. Auch dauerte es lange, bis er seine Dinge wieder zurückbekam, eine ganze Menge seiner Möbel kaufte er sogar zurück, um Zeit zu sparen.

Bilbo merkte, dass er mehr als seine Dinge verloren hatte. Er hatte auch seinen guten Ruf verloren. Er galt als nicht mehr ganz respektabel und wurde für seltsam gehalten. Aber das kümmerte ihn nicht. Den Ring, den er gefunden hatte hielt er sorgsam geheim und benutze ihn hauptsächlich, wenn unliebsame Besucher kamen. Bilbo besuchte oft die Elben und begann zu schreiben. Er schrieb Gedichte und begann, seine Erinnerungen aufzuschreiben. Er wollte sie „Dorthin und wieder zurück“ oder „Ferienreise eines Hobbits“ nennen.

Einige Jahre später, an einem Herbstabend, bekam Bilbo Besuch von Gandalf und Balin. Sie sprachen über gemeinsam erlebte Zeiten und Balin erzählte Bilbo, wie es rund um den einsamen Berg aussah.[14]

Herr der Ringe

Noch 60 Jahre später hatten die Hobbits nicht aufgehört, sich über Bilbo zu wundern. Er galt immer noch als sehr absonderlich. Es war inzwischen zu einer Legende im Auenland geworden, dass er unglaubliche Reichtümer von seinen Fahrten mitgebracht hatte, und man glaubte, dass der Bühl von Beutelsend voller Stollen sei, in denen sich die Schätze häuften. Auch staunten die Leute darüber, dass Bilbo mit neunundneunzig noch wie mit fünfzig aussah.

Im Jahr 2989 D. Z. (1389 A. Z.) adoptierte Bilbo Frodo, der bei ihm einzog. Sie feierten nun zusammen ihre gemeinsamen Geburtstage mit ausgelassenen Festen. Bilbo war berüchtigt für seine (unvermeidlichen) Reden nach dem Essen, in denen er langweilige Gedichte vortrug und nach dem Trinken Anspielungen auf seine absurden Abenteuer machte.[4] Bilbo und Frodo machten oft lange Spaziergänge und sprachen über Abenteuer.[36] Dabei wurden sie von wandernden Elben gesehen (obwohl die Hobbits sie nicht sahen). Bilbo sagte oft zu Frodo, dass es nur einen Weg gäbe und er wie ein großer Fluss sei: „Seine Quellen lägen an jeder Türschwelle und jeder Pfad sei sein Nebenfluss.“[37]

Die meiste Zeit verbrachte Bilbo mit Lesen, dem Verfassen von Gedichten, dem Übersetzen des Elbischen und dem Schreiben seiner Memoiren, die nur Frodo lesen durfte.

Trotz seiner Gesundheit und Jugendlichkeit begann Bilbo, sich alt und ausgemergelt zu fühlen. In der Zeit vor seinem 111. Geburtstag begann der Ring, ihm ein schlechtes Gefühl zu machen. Er hatte das Gefühl, dass der Ring wie ein Auge sei, das ihn anschaute. Er hatte dauernd den Wunsch, den Ring aufzustreifen und zu verschwinden. Er hatte Angst, dass der Ring nicht in Sicherheit sei. Er hatte versucht, den Ring wegzuschließen, stellte dann aber fest, dass er keine Ruhe fand, wenn der Ring nicht in seiner Tasche war. Bilbo hatte das Gefühl, dass er Ferien brauche, Dauerferien. Er beschloss, das Auenland zu verlassen, und wollte dies nach einer großen Feier mit einem besonderen Auftritt tun.[4]

Schon lange vor dem Geburtstagsfest war die Aufregung in Hobbingen groß. Das Postamt wurde von Einladungen geflutet, ungezählte Karren rollten den Bühl hinauf, unzählige Bestellungen wurden getätigt, Geschenke eingepackt, Zelte aufgebaut, Laternen aufgehängt und viele Köche, Zwerge und andere sonderbare Leute trafen in Beutelsend ein. Am Donnerstag, den 22. September 3001 D. Z. (1401 A. Z.) war es endlich soweit und Bilbo gab das große Fest zu seinem 111. Geburtstag und Frodos 33. Geburtstag. Als Bilbo jeden Gast persönlich begrüßt hatte gab es Lieder, Tänze, Musik, Spiele, drei offizielle Mahlzeiten und Gandalfs unübertroffenes Feuerwerk. Nach dem Festmahl hielt Bilbo seine Rede. Nachdem er die Hobbits namentlich angesprochen und sie mit einem mehrdeutigen Kompliment bedacht hatte, die Gründe für die Feier erläutert hatte und auf den Jahrestag von seiner Ankunft mit dem Fass in Esgaroth hingewiesen hatte sagte er:

Ich bedaure kundtun zu müssen, dass dies – auch wenn ich gesagt habe, einundelfzig Jahre in eurer Mitte seien eine viel zu kurze Zeit – das ENDE ist. Ich gehe nun. Ich verlasse euch JETZT. LEBT WOHL!

– J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch I, Erstes Kapitel: Ein lang erwartetes Fest

Er steckte den Ring auf den Finger und verschwand vor den Augen von 144 verblüfften, sprachlosen Hobbits. Dann ging Bilbo rasch zu seiner Höhle. Gandalf, der nicht begeistert war, dass Bilbo den Ring benutzt hatte, kam ihm nach. Bilbo hatte beschlossen gehabt, den Ring zurückzulassen. Aber nur mit Gandalfs Hilfe und der Macht seines Zaubers konnte Bilbo ohne den Ring aufbrechen. Zusammen mit drei Zwergen machte sich Bilbo auf den Weg.[4] Er wanderte ziellos durch das Land und blieb für eine kurze Rast in Bruchtal. Dann machte er seine letzte große Reise und begleitete die Zwerge nach Thal. Nachdem Balin fort war, kam Bilbo nach Bruchtal zurück und wollte nicht mehr wandern. Er schrieb weiter an seinem Buch und machte ein paar Lieder. Manches Mal dachte Bilbo darüber nach, nach Hobbingen zu gehen, um den Ring zu holen. Elrond und Gandalf hielten ihn davon ab.[38]

Frodo kam siebzehn Jahre später nach Bruchtal. Bevor Frodo, der aufgrund eines Angriffes des Fürsten der Nazgûl bewusstlos war, wieder aufwachte, saß Bilbo zusammen mit Sam jeden Tag an Frodos Bett. Bilbo und Frodo trafen in der Halle des Feuers wieder aufeinander, als Bilbo gerade dabei war, ein Gedicht über Earendil zu verfassen. Bilbo erzählte Frodo, dass er heutzutage viel dasitze und nachdenke und die Halle des Feuers der beste Ort dafür sei. Bilbo bat Frodo, ihm den Ring zu zeigen. Als Bilbo die Hand nach dem Ring ausstreckte, legte sich ein Schatten über die beiden Hobbits. Bilbo wurde sich der Bürde des Ringes bewusst und es tat ihm leid, dass Frodo nun diese Last tragen musste.[38]

Am 25. Oktober 3018 D. Z. (1418 A. Z.) nahm Bilbo am Rat von Elrond teil.[15] Es wurde darüber beraten, was mit dem Einen Ring geschehen sollte, den Frodo nach Bruchtal gebracht hatte. Es wurde entschieden, dass der Ring zerstört werden sollte. Dafür musste er zu seinem Schmiedeort, den Schicksalsklüften im Schicksalsberg, gebracht werden. Bilbo bot an, die Sache, die er angefangen hatte, zu Ende zu bringen. Wohlwollend entgegnete Gandalf, dass die Aufgabe nicht mehr für ihn bestimmt sei und er sich bereithalten könne, um als Chronist zu fungieren. Bilbo freute sich, dass er von Gandalf einen angenehmen Vorschlag erhielt, und fragte sich, ob dieser Rat nicht schlecht sei, da all die unangenehmen Ratschläge von ihm gut gewesen waren.

Es war Frodos Aufgabe, den Ring zum Schicksalsberg zu bringen. Bilbo schenkte ihm sein Mithril-Hemd und seinen Dolch Stich. Außerdem bat er ihn, alle Auskünfte, die er erhalten, und alle Lieder und Erzählungen, an die er herankommen könne, mitzubringen.[38]

Mit der Zerstörung des Einen Ringes am 25. März 3019 D. Z. (1419 A. Z.) war jegliche Wirkung eines längeren Lebens, die der Ring bewirkt hatte, verschwunden. Bilbo alterte nun sehr schnell. Schon als Bilbo den Ring freiwillig abgegeben hatte, begann er zu altern, aber nun beschleunigte sich der Alterungsprozess.[39]

Rechtzeitig zu Bilbos 129. Geburtstag kamen Gandalf, Frodo, Pippin, Merry und Sam nach der Zerstörung des Einen Ringes nach Bruchtal zurück und so konnte Bilbo mit ihnen seinen Geburtstag feiern. Bilbo vermachte Frodo drei Bücher mit altem Wissen, die er zu verschiedenen Zeiten geschrieben hatte, all seine Aufzeichnungen und Papiere und sein Tagebuch. Sam schenkte er einen kleinen Beutel Gold. Merry und Pippin schenkte er jeweils eine elbengefertigte Pfeife und bedachte sie mit guten Ratschlägen. Bilbo fragte Frodo noch nach seinem Ring. Frodo antwortete ihm, dass er ihn verloren habe.[16]

Am 22. September 3021 D. Z. (14021 A. Z.) wurde Bilbo 131 Jahre alt. Er freute sich darüber, dass er den Alten Tuk übertroffen hatte, was schon seit einigen Jahren sein Ziel gewesen war. Kurz vor seinem Geburtstag hatte er mit Elrond, Galadriel, Gildor und anderen Elben Bruchtal verlassen und war auf dem Weg zu den Grauen Anfurten. Auf dem Weg trafen sie sich mit Frodo. Bei den Grauen Anfurten, am Landeplatz des Schiffes, wartete Gandalf auf sie.

Am 29. September, mit 131 Jahren und 7 Tagen, verließ Bilbo Mittelerde und segelte mit Frodo, den Trägern der Elbenringe Gandalf, Elrond und Galadriel, mit Gildor und den anderen Elben übers Meer in den Westen.[17] Bilbo und Frodo wurde die besondere Gnade zuteil, mit den Elben, die sie liebten, in den Westen zu fahren. Es wurde angedeutet, dass sie nach Tol Eressea kamen.[40][Anm. 6][41] Dies war eine Außnahme für besondere Sterbliche, die ein große Rolle in Elben-Angelegenheiten gespielt hatten.[42]

Bilbos Werke

Bilbo hatte eine Leidenschaft für Gedichte und Lieder. Bilbo dichtete sehr gerne und verfasste in Bruchtal viele Gedichte und Lieder, die er den Elben auch vortrug.[4][43]

  • Wanderlied (Original The Road Goes Ever On): Hobbits pflegten beim Wandern zu singen. Bilbo hatte zu einer uralten Melodie ein Wanderlied verfasst.[37] In dem Wanderlied kommt zum Ausdruck, dass sogar ein nachmittäglicher Spaziergang Auswirkungen auf das eigene Leben haben könnte.[44]
  • Der Mann im Mond trank gutes Bier (Original The Man in the Moon Stayed Up Too Late): Bilbo verfasste dieses Gedicht, das Frodo im Gasthaus zum „Tänzelnden Pony“ vortrug.[45]
  • Rätsel über Streicher (Original Riddle of Strider; bei Krege Streichers Rätsel): Ein von Bilbo verfasstes Rätselgedicht, das Aragorn beschreibt.[46]
  • Lied über Earendil (Original Song of Eärendil): Ein Lied, das Bilbo verfasst hatte und das er am 24. Oktober 3018 D. Z. (4018 A. Z.) in der Halle des Feuers vortrug. Das Lied handelt von der Geschichte Earendils, des Seefahrers, Elronds Vater.[38]
  • Kommt erst der Winter wieder her (Original When winter first begins to bite): Ein kurzes Gedicht, das Bilbo den Hobbits mit auf den Weg gab, als sie Bruchtal verließen. Seine Deklamation erinnerte an „Liebes Leid und Lust“ von Shakespeare. Tolkien verwendete einfaches Englisch, wobei die Worte im Altenglischen verwurzelt waren.[47][48]
  • Bilbos Abschiedslied (Original Bilbo's Last Song): Bilbo sang das Lied zum Abschied an den Grauen Anfurten.[17]
  • Rotes Buch der Westmark (Original Red Book of Westmarch): Das Buch enthält das Legendarium von Der kleine Hobbit und Der Herr der Ringe, drei Bände Übersetzungen aus dem Elbischen, die Bilbo in Bruchtal verfasst hat, und einen Band mit weiteren Ergänzungen und Stammbäumen. Bilbo verfasste den ersten Teil und die Übersetzungen aus dem Elbischen. Der erste Teil wird auch als Bilbos Tagebuch bezeichnet. Dort erzählte er unter Hin und Zurück von seinen Erlebnissen auf dem Weg zum Erebor und zurück.[49]

Namen und Titel

  • Tolkien vermutete, dass der Titel des Romans „Babbit“ von Sinclair Lewis Einfluss auf ihn hatte, als er sich die Bezeichnung „Hobbit“ einfallen ließ und bestritt jegliche Verbindung zu „rabbit“.[50]
  • Beutlin von Beutelsend (Original Baggins of Bag End): Tolkien bemerkte, dass der Name Baggins an Bag erinnern solle und mit Bag End assoziiert sei, welches in Verbindung zu „Sackgasse“ (cul-de-sac) stehe. Bag End war der hiesige Name der Farm Dormston Manor von Tolkiens Tante Jane Neave, die am Ende eines Weges lag.[51]
  • Bilba: Hobbitname von Bilbo.[52]
  • Labingi: Hobbitname für Beutlin. Es ist nicht sicher, dass der Name in Westron Tasche bedeutet, aber es wurde angenommen, dass dies so sei.[53]
  • Meisterdieb (Original Burgler): Gandalf hatte Bilbo als Meisterdieb für Thorin & Co ausgesucht, die ihn auch so nannten.
  • Dieb (Original Thief): Gollum nannte Bilbo Dieb, nachdem Bilbo den Einen Ring gefunden hatte und ihn mit sich nahm.
  • Namen, die sich Bilbo in der Unterhaltung mit Smaug gab:[29]
    • Spurfinder (Original Clue-finder; bei Krege Rätsellöser)
    • Netzschlitzer (Original Web-cutter; bei Krege Netzzerhauer)
    • Stechende Fliege (Original Stinging Fly; bei Krege Stechfliege)
    • Ringfinder (Original Ringwinner)
    • Glücksträger (Original Luckwearer; bei Krege Glücksbringer)
    • Fassreiter (Original Barrel-rider)
  • Guter Dieb (Original Good Thief): Thorin nannte Bilbo Guter Dieb, als er im Sterben lag.
  • Elbenfreund (Original Elf-friend): Thranduil nannte Bilbo Elbenfreund, als sie sich nach der Schlacht der fünf Heere verabschiedeten.
  • Bilbo der Großartige (Original Bilbo the Magnificent; bei Krege Bilbo du Freigiebiger): Thranduil nannte Bilbo so, als Bilbo ihm ein Perlenhalsband geschenkt hatte.
  • Verrückter Beutlin (Original Mad Baggins): Rorimac Brandybock nannte Bilbo diesen verrückten Beutlin, nachdem Bilbo auf seiner Geburtstagsfeier plötzlich verschwunden war. Später wurde Verrückter Beutlin ein Ausdruck für jemanden, der mit einem Knall und Blitz verschwand, um dann mit Taschen voller Juwelen und Gold wieder aufzutauchen. Es war eine beliebte Sagengestalt, die es auch noch gab, als die wirklichen Begebenheiten schon lang vergessen waren.[54]
  • Ringträger: Bezeichnung für Bilbo, weil er den Einen Ring trug.[12]

Bedeutung

Tolkien schrieb in einem Brief an Stanley Unwin, dass „Herr Beutlin“ als eine humoristische Geschichte unter herkömmlichen, widersprüchlichen Grimm’s-Märchen Zwergen begann und an den Rand der Geschichte (der Silmarils) geriet – so dass sogar Sauron, der Schreckliche, über den Rand guckte.[55] Als Tolkien schon am Herrn der Ringe schrieb, empfand er Sam als Nachfolger von Bilbo, der für ihn der „echte Hobbit“ war[56] und brauchte aufgrund „guter alter Zeiten“ einen Blick auf Bilbo in der Geschichte.[57] Die Hobbits standen für die „Kleinen“ und „Bedeutungslosen“, ohne die Noblesse und Heldentum bedeutungslos waren.[58] Das einfache Auenland der Hobbits war das ultimative Fundament der Geschichte.[59]

Ein weiteres wichtiges Element war für Tolkien „Mitleid“. Bilbo empfand Mitleid mit Gollum, als er unsichtbar auf ihn blickte und überlegte, ihn zu töten. Ohne die Gabe des Mitleidens wäre die Aufgabe, den Einen Ring zu zerstören, nicht möglich gewesen.[60] Als Frodo bedauerte, dass Bilbo Gollum nicht getötet hatte, sagte Gandalf zu ihm: „Du kannst gewiss sein, wenn ihm das Böse so wenig anhaben konnte und er sich ihm schließlich zu entziehen vermochte, dann nur, weil er den Ring auf diese Weise in Besitz nahm: voller Mitleid.“[61]

Sonstiges

  • Tolkien zeichnete einige Bilder, auf denen Bilbo Beutlin zu sehen ist: One Morninng Early in the Quiet of the World, The Three Trolls Are Turned to Stone, Bilbo Woke Up with the Early Sun in His Eyes, Bilbo Comes to the Huts of the Raft-elves, Conversation with Smaug und The Hall of B. Baggins Esquire[62]
  • Bilbo holte sich bei Fragen rund um den Gemüseanbau, besonders was Kartoffeln betraf, Rat bei seinem Gärtner Hamfast Gamdschie, den er Meister Hamfast nannte.[4]
  • Im dritten Entwurf des ersten Kapitels der Entstehungsgeschichte von Der Herr der Ringe heiratete Bilbo mit 71 Jahren. Der Name seiner Frau war erst Amalda Brandybock und dann Primula Brandybock. Das Hochzeitsfest war von erinnerungswerter Herrlichkeit. Bilbo hatte einen Sohn namens Bingo Beutlin (Original Bingo Baggins). Kurz vor seinem 111. Geburtstag verschwand Bilbo zusammen mit seiner Frau und wurde nie mehr gesehen.[63]
  • Im vierten Entwurf war Bilbo nicht mehr verheiratet und Bingo war nicht mehr Bilbos Sohn, sondern Bilbos Neffe.[64] In der dritten Phase der Entwicklung des Werkes wurde aus Bingo schließlich Frodo.[65]

Der-Herr-der-Ringe-Filmtrilogie

Sir Ian Holm als Bilbo (Zeichnung: Eleona)

Bilbo Beutlin wird in der Herr-der-Ringe-Filmtrilogie von Peter Jackson von Ian Holm dargestellt. Er kommt dabei in Szenen im Auenland, in Bruchtal und an den Grauen Anfurten vor. Auch im Prolog sieht man Bilbo, als er auf seiner Reise zum Erebor im Nebelgebirge den Einen Ring findet.[66]

Der-Hobbit-Filmtrilogie

In Peter Jacksons Filmtrilogie Der Hobbit wird Bilbo von Martin Freeman verkörpert. In der Trilogie gibt es deutliche Unterschiede zwischen der dort gezeigten Kleidung Bilbos und jener im Prolog der Herr-der-Ringe-Filmtrilogie.[67]

Links

  • Bilbo wird im Podcast Tolkiens Briefe thematisiert:

Brief 8b Brief 9 Brief 11b Brief 13 Brief 15

  • Bilbo wird thematisiert im Podcast Tolkien in 5 Minuten:

001 Der Anfang 013 Die Kinder Tolkiens 016 Was bitte ist ein Hobbit? 018 Ein Ring, sie zu knechten

Anmerkungen

  1. Bilbo war nicht nur ein Onkel zweiten Grades von Frodo. Bilbos Großvater Mungo Beutlin war ein Bruder von Frodos Urgroßvater, was ihn auch zu seinem Onkel dritten Grades machte.
  2. So etwa 91,44 cm oder 106,68 cm.
  3. Schon als Bilbo noch ein junger Hobbit war, fielen Gandalf seine Neugierde, die Liebe für Geschichten und seine Fragen über die weite Welt auf. Als er darüber nachdachte, wie er Thorin helfen konnte, erinnerte er sich wieder an Bilbo. Was die anderen Hobbits über ihn sagten, bestätigte ihn in seiner Annahme, dass Bilbo der richtige Hobbit für die Aufgabe sei.
  4. Bilbo erzählte später, dass Gollum ihm versprochen habe, ihm ein Geschenk zu machen, wenn er gewönne. Aber als Gollum das Geschenk holen wollte, sei es nicht mehr da gewesen. Bilbo habe erraten, dass es sich um den Ring handelte, den er gefunden hatte. Da er das Spiel gewonnen habe, hätte ihm der Ring ja schon rechtens gehört. Er habe nichts gesagt und sich den Weg nach draußen zeigen lassen. Diese Geschichte nahm Bilbo auch in seine Erinnerungen auf. Offenbar tauchte sie so auch noch in dem Original des Roten Buches und ebenso in verschiedenen Abschriften und Auszügen auf. Der wahre Bericht wurde später wahrscheinlich von Frodo oder Samweis eingefügt.
  5. Als Tolkien aus dem Ring den Einen Ring entwickelte, dachte er darüber nach, ob die Originalversion des fünften Kapitels von The Hobbit als falsche Beschreibung betrachtet werden sollte oder ob die zwei Versionen des Kapitels mit in das Legendarium eingebunden werden sollten, und entschied sich schließlich für die zweite Variante.
  6. Es war die Vollendung von Gandalfs Plan, dass Bilbo mit in den Westen fuhr. Für Frodo war es unerlässlich, dass er von Bilbo begleitet wurde. Selbst in einem Paradies hätte Frodo ohne einen Gefährten seinesgleichen nicht glücklich sein können und Bilbo war derjenige, den Frodo am meisten liebte. Doch auch Bilbo brauchte und verdiente diese Gunst. Er trug immer noch das Mal des Ringes, das so endgültig getilgt werden konnte. Außerdem war es eine Belohnung für Bilbo, dem die Erfahrung „reinen Elbentums“ geschenkt wurde.

Quellen

  1. 1,0 1,1 J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Anhang B, Die Aufzählung der Jahre: Das Dritte Zeitalter
  2. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Anhang B, Die Aufzählung der Jahre: Die wichtigsten Tage seit dem Fall von Barad-Dûr bis zum Ende des Dritten Zeitalters
  3. 3,0 3,1 J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Anhang C, Ahnentafeln: Beutlin von Hobbingen
  4. 4,00 4,01 4,02 4,03 4,04 4,05 4,06 4,07 4,08 4,09 4,10 4,11 J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch I, Erstes Kapitel: Ein lang erwartetes Fest
  5. 5,0 5,1 J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 214: To A. C. Nunn (draft)
  6. Wayne G. Hammond, Christina Scull: The Lord of the Rings: A Reader’s Companion. The Fellowship of the Ring. Buch Eins, Kapitel I: A Long-Expected Party, S. 58, 59
  7. 7,0 7,1 J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 281: From a letter to Rayner Unwin
  8. 8,0 8,1 8,2 8,3 8,4 J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Erstes Kapitel: Eine unvorhergesehene Gesellschaft
  9. J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 27: To the Houghton Mifflin Company
  10. J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien (ed.): Unfinished Tales. Das Dritte Zeitalter, Kapitel III: The Quest of Erebor
  11. 11,0 11,1 J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Achtes Kapitel: Fliegen und Spinnen
  12. 12,0 12,1 12,2 12,3 J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Prolog: Vom Ringfund
  13. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Anhang C, Ahnentafeln: Tuk von Groß-Smials
  14. 14,0 14,1 14,2 J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Neunzehntes Kapitel: Das letzte Kapitel
  15. 15,0 15,1 J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Anhang B, Die Aufzählung der Jahre: Die Grosen Jahre
  16. 16,0 16,1 J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch VI, Sechstes Kapitel: Viele Abschiede
  17. 17,0 17,1 17,2 J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch VI, Neuntes Kapitel: Die Grauen Anfurten
  18. J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien (ed.): Unfinished Tales. Das Dritte Zeitalter, Kapitel III: The Quest of Erebor
  19. J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Zweites Kapitel: Gebratenes Hammelfleisch
  20. J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Drittes Kapitel: Eine kurze Rast
  21. J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Viertes Kapitel: Über den Berg und unter den Berg
  22. J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Fünftes Kapitel: Rätsel in der Finsternis
  23. J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 129: From a letter to Sir Stanley Unwin
  24. J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Sechstes Kapitel: Raus aus der Bratpfanne, rein ins Feuer
  25. J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Siebtes Kapitel: Ein sonderbares Quartier
  26. J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Neuntes Kapitel: Fässer unverzollt
  27. J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Zehntes Kapitel: Ein warmes Willkommen
  28. J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Elftes Kapitel: Auf der Türschwelle
  29. 29,0 29,1 J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Zwölftes Kapitel: Erkundung in der Tiefe
  30. J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Dreizehntes Kapitel: Nicht zu Hause
  31. J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Vierzehntes Kapitel: Feuer und Wasser
  32. J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Fünfzehntes Kapitel: Die Wolken sammeln sich
  33. J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Sechzehntes Kapitel: Ein Dieb in der Nacht
  34. J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Siebzehntes Kapitel: Die Wolken bersten
  35. J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Achtzehntes Kapitel: Der Weg zurück
  36. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch I, Achtes Kapitel: Nebel auf den Hügelgräberhöhen
  37. 37,0 37,1 J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch I, Drittes Kapitel: Drei Mann hoch
  38. 38,0 38,1 38,2 38,3 J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch II, Erstes Kapitel: Viele Begegnungen
  39. Wayne G. Hammond, Christina Scull: The Lord of the Rings: A Reader’s Companion. The Return of the King. Buch Sechs, Kapitel VI: Many Partings, S. 639
  40. J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 131: To Milton Waldman
  41. J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 246: From a letter to Mrs Eileen Elgar (drafts)
  42. J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 154: To Naomi Mitchison
  43. Wayne G. Hammond, Christina Scull: The Lord of the Rings: A Reader’s Companion. The Return of the King. Buch Sechs, Kapitel VI: Many Partings, S. 651
  44. J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 183: Notes on W. H. Auden’s review of The Return of the King
  45. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch I, Neuntes Kapitel: Im Gasthaus zum Tänzelnden Pony
  46. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch I, Zehntes Kapitel: Streicher
  47. Tom Shippey: Der Weg nach Mittelerde. Kapitel Vier: Wanderungen auf der Karte, S. 232
  48. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch II, Drittes Kapitel: Der Ring geht nach Süden
  49. Wayne G. Hammond, Christina Scull: The Lord of the Rings: A Reader’s Companion. The Return of the King. Buch Sechs, Kapitel IX: The Grey Havens, S. 669, 670
  50. Wayne G. Hammond, Christina Scull: The Lord of the Rings: A Reader’s Companion. Prolog: "Concerning Hobbits", S. 1
  51. Wayne G. Hammond, Christina Scull: The Lord of the Rings: A Reader’s Companion. The Fellowship of the Ring. Buch Eins, Kapitel I: A Long-Expected Party, S. 51
  52. J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien (ed.): The History of Middle-earth Vol. XII The Peoples of Middle-earth. Kapitel II: The Appendix on Languages, S. 50
  53. J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien (ed.): The History of Middle-earth Vol. XII The Peoples of Middle-earth. Kapitel II: The Appendix on Languages, S. 48
  54. J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien (ed.): The History of Middle-earth Vol. VI The Return of the Shadow. The Second Phase, Kapitel XV: Ancient History, S. 250
  55. J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 19: To Stanley Unwin
  56. J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 93: From a letter to Christopher Tolkien
  57. J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 109: To Sir Stanley Unwin
  58. Wayne G. Hammond, Christina Scull: The Lord of the Rings: A Reader’s Companion. The Fellowship of the Ring. Buch Zwei, Kapitel II: The Council of Elrond, S. 258
  59. J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 131: To Milton Waldman
  60. J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 153: To Peter Hastings (draft)
  61. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch I, Zweites Kapitel: Der Schatten der Vergangenheit
  62. Wayne G. Hammond, Christina Scull: The Lord of the Rings: A Reader’s Companion. Prolog: "Concerning Hobbits", S. 7, 8
  63. J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien (ed.): The History of Middle-earth Vol. VI The Return of the Shadow. The First Phase, Kapitel I: A Long-Expected Party, S. 29, S. 35
  64. J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien (ed.): The History of Middle-earth Vol. VI The Return of the Shadow. The First Phase, Kapitel I: A Long-Expected Party, S. 36
  65. J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien (ed.): The History of Middle-earth Vol. VI The Return of the Shadow. The Third Phase, Kapitel XIV: The Third Phase (1):The Journey to Bree, S. 309
  66. Peter Jackson: Herr-der-Ringe-Filmtrilogie. New Line Cinema, WingNut Films
  67. Peter Jackson: Hobbit-Filmtrilogie. New Line Cinema, Metro-Goldwyn-Mayer, WingNut Films


Thorin & Co.
Thorin II. EichenschildDoriNoriOriBalinDwalinFíliKíliÓinGlóinBifurBofurBomburGandalfBilbo Beutlin


Elronds Rat
AragornBilbo BeutlinFrodo BeutlinBoromirElrondErestorGaldorGandalfGimliGlóinGlorfindelLegolas
Ringträger des Einen Rings
Sauron (1600 Z. Z. – 3441 Z. Z.) • Isildur (3441 Z. Z. – 25. September D. Z.) • Déagol (ca. 2463 D. Z.) • Sméagol (ca. 2463 D. Z. – 2941 D. Z.) • Bilbo Beutlin (2941 D. Z. – 22. September 3001 D. Z.) • Frodo Beutlin (22. September 3001 D. Z. – 13. März 3019 D. Z.) • Samweis Gamdschie (13. März 3019 D. Z. – 14. März 3019 D. Z.) • Frodo Beutlin (14. März 3019 D. Z. – 25. März 3019 D. Z.) • Gollum (25. März 3019 D. Z.)
Kurzzeitig im physischen Kontakt mit dem Ring: Gandalf (13. April 3018 D. Z.) • Tom Bombadil (27. September 3018 D. Z.)