Bilbo Beutlin
| Bilbo Beutlin | |
|---|---|
| Bilbo Beutlin von Anke Eißmann | |
| Bekannt für | |
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| Titel | |
| Meisterdieb | |
| Eckdaten | |
| Geboren: | 22. September 2890 D. Z. (1290 A. Z.)[1] |
| Gestorben: | segelte am 29. September 3021 D. Z. (1421 A. Z.) in den Westen[2] |
| Volk: | Hobbits |
| Ort: | Auenland, Hobbingen |
| Familie | |
| Eltern: | Bungo Beutlin & Belladonna Tuk |
Bilbo Beutlin (Original Bilbo Baggins) ist im Legendarium ein Hobbit aus dem Auenland. Im Hobbit wird von seiner Reise mit den Zwergen zum Erebor und vom Fund des Einen Rings berichtet. Er ist bekannt als der erste Ringträger, der den Ring freiwillig aufgibt und ihn seinem Neffen Frodo Beutlin gibt. Sein Tagebuch und die Übersetzungen aus dem Elbischen bilden den Kern des Roten Buchs der Westmark, das J. R. R. Tolkien als Quelle für sein Legendarium diente.
Beschreibung
Bilbo war der einzige Sohn von Bungo Beutlin und Belladonna Tuk und wurde am 22. September 2890 D. Z. (1290 A. Z.) geboren.
Familie
Bilbo war ein Enkel von Gerontius Tuk, dem 26. Thain des Auenlandes, gemeinhin bekannt als Alter Tuk. Bilbos Mutter Belladonna war die Tochter von Gerontius. Eine Schwester von Belladonna, Bilbos Tante Mirabella Tuk, war die Großmutter seines Lieblingsneffen zweiten Grades Frodo Beutlin.[Anm. 1][3]
Bilbo Beutlin stammte aus einer respektablen Familie und wohnte in Beutelsend im Hügel Bühl in Hobbingen.[4] Nachdem erst sein Vater früh mit 80 Jahren gestorben war und dann im Jahr 2934 D. Z. (1334 A. Z.) seine Mutter, war Bilbo mit 44 Jahren der Herr von Beutelsend und das Oberhaupt der Familie Beutlin.[5]
Bilbo heiratete nicht und hatte keine Kinder. Er adoptierte aber Frodo, als dieser 21 Jahre alt war, und machte ihn zu seinem Erben.[4]
Eigenschaften
Laut seinem Gärtner Hamfast Gamdschie war Bilbo ein sehr liebenswürdiger und feiner Edelhobbit.[4] Anders als die meisten Hobbits sprach Bilbo aufgrund seines Wissens und Interesses weniger „rustikal“.[6]
Bilbo besaß einen guten Anteil an Hobbit-Tugenden: einen scharfsinnigen Verstand, Geduld, Tapferkeit,[7] er war großzügig und verkehrte freundschaftlich mit seinen Verwandten.[4] Er glich in seinem Benehmen ganz seinem behäbigen Vater. Aber neben einer Beutlinseite war ihm auch eine Tukseite inne. Den Tuks war etwas nicht ganz Hobbitmäßiges zueigen und in anderen Hobbitfamilien wurde gemunkelt, dass vor langer Zeit ein Tuk wohl eine Elbin geheiratet habe.[8] So hatte er einen noch nicht entzündeten „Funken“ inne, der bei Hobbits sehr selten vorkam; nur ein Hobbit von Tausend hatte eine Spur davon.[7]
Er hatte unter den Hobbits viele anhängliche Bewunderer. Aber er hatte keinen wirklich guten Freund bis zu dem Zeitpunkt, als einige seiner jüngeren Vettern heranwuchsen.[4]
Aussehen
Bilbo sah seinem Vater Bungo ähnlich.[8] J. R. R. Tolkien beschrieb Bilbo folgendermaßen:
| „ | [...] in der Mitte dicklich, eher kurze Beine. Ein rundes, herzliches Gesicht, die Ohren nur ein klein wenig spitz und »elbisch«, das Haar kurz und gelockt (braun). Die Füße von den Knöcheln abwärts mit dichtem braunem Haar. [...] Kleidung: Kniehosen von grünem Samt, rote oder gelbe Weste, braune oder grüne Jacke, Gold- (oder Messing-)Knöpfe, ein dunkelgrüner Mantel mit Kapuze (wie bei einem Zwerg). Tatsächliche Größe – [...] so etwa drei Fuß oder drei Fuß, sechs Zoll.[Anm. 2][9] | “ |
– J. R. R. Tolkien: The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 27 | ||
Kindheit
Schon als junger Hobbit war Bilbo interessiert an den Geschichten von Drachen, Orks, Riesen und Prinzessinen.[8] Auf den Sommersonnenwendfeiern des Alten Tuk löcherte er Gandalf, um Geschichten von Hobbits, die „verschwunden“ waren, zu hören.[10] Als Junge praktizierte Bilbo das Steinewerfen und war darin so gewandt, dass Kaninchen, Eichhörnchen und sogar Vögel sich blitzschnell davonmachten, wenn er sich nur bückte. Noch als Erwachsener verbrachte Bilbo viel Zeit mit Scheibenwerfen, Wurfbolzen, Herzenschießen, Kegelschieben und anderen ruhigen Spielen, bei denen es ums Zielen und Werfen ging. Auch konnte er Rauchringe blasen, Rätsel raten, kochen und vieles mehr.[11]
Die ersten 50 Jahre seines Lebens verbrachte Bilbo in beschaulicher Genügsamkeit.[12]
Geschichte
- 1290
- 22. September Bilbos Geburt[1]
- 1326
- Tod von Bilbos Vater Bungo Beutlin[3]
- 1334
- Tod von Bilbos Mutter Belladonna Tuk.[13] Bilbo wird das Oberhaupt der Familie Beutlin.[5]
- 1341
- Im April bekommt Bilbo Besuch von Gandalf.
- Bilbo reist mit Thorin & Co. zum Einsamen Berg und findet den Einen Ring.[8]
- 1389
- Bilbo adoptiert Frodo und holt ihn nach Beutelsend[4]
- 1401
- 22. September Bilbo feiert seinen 111. Geburtstag und verlässt Beutelsend. [4]
- 1418
- 25. Oktober Bilbo nimmt am Rat von Elrond teil.[15]
- 1419
- 1421
- 22. September Bilbo bricht zu den Grauen Anfurten auf und segelt in den Westen.[17]
Die Reise zum Erebor

Der Zauberer Gandalf glaubte, dass Bilbo der Richtige für eine wichtige Aufgabe sei, die ihn umtrieb.[Anm. 3][18] Im April 2941 D. Z. (1341 A. Z.) kam er wie zufällig zu Bilbo, um ihn in Augenschein zu nehmen. Bilbo wollte sich schnell von Gandalf verabschieden, was ihn eine Einladung zum Tee für den nächsten Tag aussprechen ließ. Am nächsten Tag erschienen erst Dwalin, gefolgt von Balin, dann Fíli und Kíli, anschließend Dori, Nori, Ori, Óin und Glóin, und zu guter Letzt Bifur, Bofur, Bombur und Thorin Eichenschild mit Gandalf. Bilbo verköstigte die Zwerge und erfuhr von dem Grund für ihr unangekündigtes Kommen. Die Zwerge hatten sich auf die Suche gemacht, um den Einsamen Berg (und seinen beträchtlichen Schatz) vom Drachen Smaug zurückzuerobern, und Gandalf hatte Bilbo als Meisterdieb für das Unternehmen vorgeschlagen. Trotz der Zweifel der Zwerge an Bilbo überzeugte Gandalf Thorin davon, dass Bilbo die richtige Person war. So wurde der Hobbit neben den dreizehn Zwergen das vierzehnte Mitglied der Gesellschaft.[8]
Als Bilbo am nächsten Tag aufwachte, waren die Zwerge bereits aufgebrochen. Bilbo war auf der einen Seite froh, dass sie ihn nicht aufgeweckt hatten, und auf der anderen Seite war er überrascht von dem Gefühl, ein bisschen enttäuscht zu sein. Gandalf erschien und machte ihn auf den Brief aufmerksam, den die Zwerge für ihn zurückgelassen hatten. So kam er noch rechtzeitig zum Gasthaus „Zum Grünen Drachen“, das die Zwerge als Treffpunkt angegeben hatten. Sie waren schon gut einen Monat unterwegs, als sie eines Abends bemerkten, dass Gandalf nicht mehr da war. Es war ein regnerischer Abend. Oín und Gloín gelang es nicht, ein Feuer zu entfachen. Als sie ein Licht in der Nähe sahen, schickten sie ihren Meisterdieb zum Auskundschaften. Bilbo sah die drei Trolle Bert, Tom und Bill Huggins, die um ein Feuer saßen. Er wollte nicht mit leeren Händen zurückkommen und wurde beim Versuch, etwas von den Trollen zu stehlen, von diesen entdeckt. Die Zwerge kamen Bilbo zu Hilfe, wurden aber von den Trollen geschnappt. Nur mit Gandalfs Hilfe, der zurückgekommen war und die Trolle austrickste, so dass sie bis zum Morgengrauen stritten und durch das Sonnenlicht zu Stein verwandelt wurden, konnten sie entkommen. In der Trollhöhle fanden sie Proviant, Gold und Waffen. Das Gold vergruben sie und Bilbo nahm ein Messer an sich, das für ihn so groß war wie ein Schwert.[19]
Im Juni kamen sie nach Bruchtal. Elrond half ihnen bei der Entschlüsselung der Mondbuchstaben auf Thrórs Karte:[20]
| „ | Steht bei dem grauen Stein, wenn die Drossel schlägt und der letzte Sonnenstrahl am Durinstag auf das Schlüsselloch fällt. | “ |
– J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Drittes Kapitel: Eine kurze Rast | ||
Elrond wies ihnen den richtigen Weg über das Nebelgebirge. Als sie in einer Höhle vor einem Unwetter Schutz suchten, wurden sie von Orks überfallen. Bilbo und die Zwerge wurden in die Orkstadt vor den Großen Ork gebracht. Erneut konnten sie mit Gandalfs Hilfe entkommen. Während sie flüchteten, ging Bilbo verloren, stieß sich den Kopf und verlor das Bewusstsein.[21]
Als er wieder zu sich kam, befand er sich in völliger Dunkelheit. Auf der Suche nach einem Ausweg kroch er vorsichtig den Boden entlang und stieß mit seiner Hand auf etwas, was sich wie ein kleiner Ring aus kaltem Metall anfühlte. Er steckte den Ring ein. Bilbo traf auf Gollum. Gollum, der in Bilbo einen Leckerbissen sah, aber erst einmal herausfinden wollte, was es mit Bilbo und seinem Schwert auf sich hatte, schlug ihm ein Rätselspiel vor. Falls Bilbo ein Rätsel nicht lösen könne, dürfe er ihn essen. Falls Bilbo ihn besiegte, würde er ihm den Weg nach draußen zeigen. Bilbo, den Gollum immer mehr bedrängte, fiel kein letztes Rätsel mehr ein. Er wühlte in seinen Taschen und sagte mehr zu sich selber: „Was habe ich da in meiner Tasche?“. Gollum verstand dies als Rätsel, das er nicht lösen konnte. Gollum gab vor, Bilbo den Weg nach draußen zu zeigen, hatte aber eigentlich vor, seinen Ring zu holen, der ihn unsichtbar machte, um dann Bilbo zu töten. Als Gollum den Ring nicht fand, geriet er in Rage. Bilbo erkannte, dass er in großer Gefahr war, und flüchtete. Bilbo dachte erst, dass er Gollum töten müsse, aber ein plötzliches Verstehen, ein Mitleid, hielt ihn davon ab.[22][Anm. 4][12][Anm. 5][23]
Mit Hilfe des Rings konnte Bilbo die Ork-Tunnel verlassen. Er traf wieder auf Gandalf und die Zwerge, die nun etwas mehr Respekt vor ihm hatten. Sie waren noch nicht außer Gefahr. Sie befanden sich auf dem Versammlungsplatz der Warge, die in großer Zahl heulend auf die Lichtung zuliefen. Die Gesellschaft konnte sich gerade noch auf die umliegenden Bäume retten. Die Situation wurde brenzlig, als auch noch die Orks eintrafen. Aber sie hatten Glück und wurden vom Adlerfürsten Gwaihir und seinen Adlern gerettet.[24]
Nachdem sie von den Adlern gerettet worden waren, brachte Gandalf die Zwerge und Bilbo zu dem Pelzwechsler Beorn. Beorn gewährte ihnen Unterschlupf. Er mochte zwar keine Zwerge, aber Orks mochte er noch weniger. Beorn versorgte sie mit Proviant für die weitere Reise und lieh ihnen für das Wegstück zum Düsterwald seine Ponys. Dort verließ Gandalf Bilbo und die Zwerge, da auf ihn noch andere wichtige Aufgaben warteten.[25]
Der Weg durch den Düsterwald war beschwerlich und dauerte viele Tage. Bombur fiel in den Verzauberten Fluss und daraufhin in einen tiefen Schlaf. Sie verloren die Orientierung und erlitten Hunger und Durst. Als die Zwerge von Riesenspinnen angegriffen wurden, konnten sie nur mit Hilfe von Bilbo und dem Ring befreit werden. Nachdem Bilbo eine Spinne getötet hatte, nannte er seinen Dolch „Stich“.[11]
Nach der Schlacht mit den Spinnen nahmen die Waldelben die Zwerge gefangen und brachten sie vor ihren König Thranduil. Bilbo hatte sich rasch mit Hilfe des Rings versteckt. Bilbo folgte den Elben in die Hallen des Elbenkönigs. Es dauerte ein oder zwei Wochen, bis er alle Gefangenen ausgemacht hatte. Er dachte sich einen Plan aus, stahl die Zellentürschlüssel und befreite die Zwerge. Er verstaute die Zwerge in Fässern, die von den Elben durch eine Falltür in den Fluss gelassen wurden. Bilbo, der von niemandem mehr verstaut werden konnte, klammerte sich, als ihm das aufgefallen war, an das allerletzte Fass. Die Fässer wurden nach einer Weile von Elben abgefangen, zu einem Floß vertäut und zur Seestadt verbracht.[26]
Als alle Zwerge wieder aus den Fässern geholt worden waren, forderte Thorin die Wache auf, sie zu dem Meister ihrer Stadt zu führen. Der Hauptmann führte sie zu dem Meister, der gerade ein Fest feierte. Mit gewaltiger Stimme schrie Thorin: „Ich bin Thorin, Sohn des Thrain, Sohn von Thror, König unter dem Berg.“ Während der Meister abwog, was er davon halten sollte, waren die Bewohner der Stadt begeistert von der Rückkehr des Königs unter dem Berg. Nachdem sie zwei Wochen bewirtet worden war, zogen die Zwerge und Bilbo, versorgt mit viel Verpflegung und Ponys, zum Berg.[27]

Nachdem sie am Berg die Geheimtür gefunden hatten, war es Bilbo, der auf des Rätsels Lösung kam, und es gelang ihnen, in das Innere des Berges zu gelangen.[28]
Thorin schickte Bilbo tiefer in den Berg. Balin begleitete ihn ein Stück. Als Bilbo im untersten Keller ankam, sah er den schlafenden Drachen Smaug. Bilbo ergriff einen zweihenkligen Pokal und floh. Noch während die Zwerge Bilbo Anerkennung zollten, begann es, tief im Berg zu rumpeln. Smaug war aufgewacht und verließ den Berg, um sich auf die Suche nach dem Dieb zu machen. Die Zwerge und Bilbo hatten sich währenddessen im Tunnel versteckt. Bilbo erklärte sich bereit, ein zweites Mal in den Berg hinabzusteigen. Bilbo hatte den Ring aufgesteckt. Smaug, der ihn nicht sehen konnte, versuchte, ihm durch Konversation möglichst viele Informationen zu entlocken. Bilbo hatte sich in der Konversation unter anderem mit „Fassreiter“ vorgestellt. Das brachte Smaug auf den Gedanken, zu denken, dass er mit den Menschen in Seestadt im Bunde war. Smaug griff die Seestadt an.[29]

Währenddessen wagten sich Bilbo und die Zwerge aus dem Tunnel, in den sie gedrängt worden waren. Sie gingen durch die Halle des Drachen. Dort fand Bilbo den Arkenstein und steckte ihn ein. Von Thorin bekam Bilbo ein Kettenhemd aus Mithril.[30]
Seestadt wurde zerstört und Smaug wurde von Bard getötet.[31]
Der Rabe Roac erzählte Bilbo und den Zwergen von Smaugs Tod und der Zerstörung der Seestadt. Auch informierte er sie, dass nun viele begierig seien, einen Anteil vom Reichtum unterm Berg zu bekommen, und dass ein Elbenheer im Anmarsch sei. Thorin sandte Roac mit einer Botschaft zu seinem Vetter Dain in den Eisenbergen und ließ die Zwerge das Tor blockieren. Bard, der mit seinen Leuten zum Berg gekommen war und um Hilfe bat, wurde von Thorin brüsk zurückgewiesen.[32]
Bilbo gefiel das gar nicht. Er wollte Krieg verhindern und brachte Bard und Thranduil den Arkenstein, damit sie mit Thorin verhandeln konnten.[33]
Thorin, der unbedingt den Arkenstein zurückwollte, bot Bard und Thranduil Bilbos vierzehnten Anteil an. Die anderen Zwerge hielten Thorin davon ab, Bilbo die Mauer hinunterzuwerfen, aber Thorin wollte Bilbo nie mehr wiedersehen. Am nächsten Tag kam Dain mit seinem Heer an. Als Bard den Weg zum Berg nicht freigeben wollte, wollten die Zwerge angreifen. Gandalf schritt ein und machte ihnen klar, dass eine größere Gefahr aufzog. Bolg, ein Ork aus dem Norden, mit seiner Armee, die auf Wölfen ritt, sowie die Warge, waren bald da. Es kam zur Schlacht der fünf Heere. Auf der einen Seite kämpften Elben, Menschen und Zwerge und auf der anderen Orks und Wildwölfe. Für Bilbo war die Schlacht das schlimmste Erlebnis, dass ihm je widerfuhr. Er steckte den Ring an den Finger und verschwand. Er bezog mit den Elben und Gandalf auf dem Rabenberg Stellung. Als am Abend die Adler kamen und Bilbo begeistert tanzte und brüllte, traf ihn ein Stein und er verlor das Bewusstsein.[34]
Am nächsten Tag, als Bilbo erwachte, war die Schlacht gewonnen. Thorin, der im Sterben lag, wollte in Freundschaft mit Bilbo sterben und nahm seine bösen Wörter zurück. Thorin verabschiedete sich von dem traurigen Bilbo:
| „ | Wenn mehr von uns Heiterkeit, gutes Tafeln und klingende Lieder höher als gehortetes Gold schätzen würden, so hätten wir eine fröhlichere Welt. | “ |
– J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Achtzehntes Kapitel: Der Weg zurück | ||
Später erfuhr Bilbo, was geschehen war, während er bewusstlos war. Es machte ihm mehr Kummer als Freude und er war seines Abenteuers endgültig leid. Er wollte nach Hause. Es dauerte noch einige Tage, bis Bilbo aufbrechen konnte. Er verzichtete, auf das Angebot von Dain, der ihn von allen am reichsten belohnen wollte und nahm legendlich zwei kleine Kisten, eine mit Gold und eine mit Silber, an. Bilbo verabschiedete sich von seinen Freunden. Als Bilbo sich von Thranduil verabschiedete, schenkte er ihm ein silbernes Perlenhalsband. Er wollte sich erkenntlich zeigen, weil er in der Zeit, die er in seinen Hallen verbrachte, umsonst gespeist und von seinem Wein getrunken hatte. Thranduil ernannte Bilbo zum Elbenfreund.
Gandalf begleitete Bilbo auf seinem Weg ins Auenland, auf dem er noch viele Mühsale und Abenteuer bestehen musste.[35] Am 1. Mai 2942 D. Z. (1342 A. Z.) kamen Bilbo und Gandalf in Bruchtal an und blieben dort für eine Woche. Ihnen wurde ein herzliches Willkommen bereitet und viele wollten ihre Geschichten hören. Auf diese Weise erfuhr Bilbo so einiges von Gandalf, wo er gewesen war und von anderen Dingen. Auf dem weiteren Rückweg gruben sie das Gold der Trolle aus und teilten es unter sich auf.[14]
Als sie am 22. Juni[12] in Beutelend ankamen, befanden sie sich inmitten eines Kommens und Gehens. Viele Hobbits drängten sich auf seiner Türschwelle. In Beutelsend fand eine Auktion statt. Bilbo war für tot erklärt worden und die „Die Herren Wühler, Wühler und Graber“ hatten die Versteigerung seines Inventars übernommen. Bilbos Vetter Otho Sackheim-Beutlin und seine Frau Lobelia waren schon dabei, die Zimmer für ihre eigenen Möbel auszumessen, da sie sich als Erben von Beutelsend wähnten. Nie erkannten sie die „Echtheit“ von Bilbo an und fühlten sich um ihr Erbe betrogen. Bilbo hatte lange damit zu tun, bis er wieder die Erlaubnis erhielt, als lebendig zu gelten. Auch dauerte es lange, bis er seine Dinge wieder zurückbekam, eine ganze Menge seiner Möbel kaufte er sogar zurück, um Zeit zu sparen.
Bilbo merkte, dass er mehr als seine Dinge verloren hatte. Er hatte auch seinen guten Ruf verloren. Er galt als nicht mehr ganz respektabel und wurde für seltsam gehalten. Aber das kümmerte ihn nicht. Den Ring, den er gefunden hatte hielt er sorgsam geheim und benutze ihn hauptsächlich, wenn unliebsame Besucher kamen. Bilbo besuchte oft die Elben und begann zu schreiben. Er schrieb Gedichte und begann, seine Erinnerungen aufzuschreiben. Er wollte sie „Dorthin und wieder zurück“ oder „Ferienreise eines Hobbits“ nennen.
Einige Jahre später, an einem Herbstabend, bekam Bilbo Besuch von Gandalf und Balin. Sie sprachen über gemeinsam erlebte Zeiten und Balin erzählte Bilbo, wie es rund um den einsamen Berg aussah.[14]
Herr der Ringe
Noch 60 Jahre später hatten die Hobbits nicht aufgehört, sich über Bilbo zu wundern. Er galt immer noch als sehr absonderlich. Es war inzwischen zu einer Legende im Auenland geworden, dass er unglaubliche Reichtümer von seinen Fahrten mitgebracht hatte, und man glaubte, dass der Bühl von Beutelsend voller Stollen sei, in denen sich die Schätze häuften. Auch staunten die Leute darüber, dass Bilbo mit neunundneunzig noch wie mit fünfzig aussah.
Im Jahr 2989 D. Z. (1389 A. Z.) adoptierte Bilbo Frodo, der bei ihm einzog. Sie feierten nun zusammen ihre gemeinsamen Geburtstage mit ausgelassenen Festen. Bilbo war berüchtigt für seine (unvermeidlichen) Reden nach dem Essen, in denen er langweilige Gedichte vortrug und nach dem Trinken Anspielungen auf seine absurden Abenteuer machte.[4] Bilbo und Frodo machten oft lange Spaziergänge und sprachen über Abenteuer.[36] Dabei wurden sie von wandernden Elben gesehen (obwohl die Hobbits sie nicht sahen). Bilbo sagte oft zu Frodo, dass es nur einen Weg gäbe und er wie ein großer Fluss sei: „Seine Quellen lägen an jeder Türschwelle und jeder Pfad sei sein Nebenfluss.“[37]
Die meiste Zeit verbrachte Bilbo mit Lesen, dem Verfassen von Gedichten, dem Übersetzen des Elbischen und dem Schreiben seiner Memoiren, die nur Frodo lesen durfte.
Trotz seiner Gesundheit und Jugendlichkeit begann Bilbo, sich alt und ausgemergelt zu fühlen. In der Zeit vor seinem 111. Geburtstag begann der Ring, ihm ein schlechtes Gefühl zu machen. Er hatte das Gefühl, dass der Ring wie ein Auge sei, das ihn anschaute. Er hatte dauernd den Wunsch, den Ring aufzustreifen und zu verschwinden. Er hatte Angst, dass der Ring nicht in Sicherheit sei. Er hatte versucht, den Ring wegzuschließen, stellte dann aber fest, dass er keine Ruhe fand, wenn der Ring nicht in seiner Tasche war. Bilbo hatte das Gefühl, dass er Ferien brauche, Dauerferien. Er beschloss, das Auenland zu verlassen, und wollte dies nach einer großen Feier mit einem besonderen Auftritt tun.[4]
Schon lange vor dem Geburtstagsfest war die Aufregung in Hobbingen groß. Das Postamt wurde von Einladungen geflutet, ungezählte Karren rollten den Bühl hinauf, unzählige Bestellungen wurden getätigt, Geschenke eingepackt, Zelte aufgebaut, Laternen aufgehängt und viele Köche, Zwerge und andere sonderbare Leute trafen in Beutelsend ein. Am Donnerstag, den 22. September 3001 D. Z. (1401 A. Z.) war es endlich soweit und Bilbo gab das große Fest zu seinem 111. Geburtstag und Frodos 33. Geburtstag. Als Bilbo jeden Gast persönlich begrüßt hatte gab es Lieder, Tänze, Musik, Spiele, drei offizielle Mahlzeiten und Gandalfs unübertroffenes Feuerwerk. Nach dem Festmahl hielt Bilbo seine Rede. Nachdem er die Hobbits namentlich angesprochen und sie mit einem mehrdeutigen Kompliment bedacht hatte, die Gründe für die Feier erläutert hatte und auf den Jahrestag von seiner Ankunft mit dem Fass in Esgaroth hingewiesen hatte sagte er:
| „ | Ich bedaure kundtun zu müssen, dass dies – auch wenn ich gesagt habe, einundelfzig Jahre in eurer Mitte seien eine viel zu kurze Zeit – das ENDE ist. Ich gehe nun. Ich verlasse euch JETZT. LEBT WOHL! | “ |
– J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch I, Erstes Kapitel: Ein lang erwartetes Fest | ||
Er steckte den Ring auf den Finger und verschwand vor den Augen von 144 verblüfften, sprachlosen Hobbits. Dann ging Bilbo rasch zu seiner Höhle. Gandalf, der nicht begeistert war, dass Bilbo den Ring benutzt hatte, kam ihm nach. Bilbo hatte beschlossen gehabt, den Ring zurückzulassen. Aber nur mit Gandalfs Hilfe und der Macht seines Zaubers konnte Bilbo ohne den Ring aufbrechen. Zusammen mit drei Zwergen machte sich Bilbo auf den Weg.[4] Er wanderte ziellos durch das Land und blieb für eine kurze Rast in Bruchtal. Dann machte er seine letzte große Reise und begleitete die Zwerge nach Thal. Nachdem Balin fort war, kam Bilbo nach Bruchtal zurück und wollte nicht mehr wandern. Er schrieb weiter an seinem Buch und machte ein paar Lieder. Manches Mal dachte Bilbo darüber nach, nach Hobbingen zu gehen, um den Ring zu holen. Elrond und Gandalf hielten ihn davon ab.[38]
Frodo kam siebzehn Jahre später nach Bruchtal. Bevor Frodo, der aufgrund eines Angriffes des Fürsten der Nazgûl bewusstlos war, wieder aufwachte, saß Bilbo zusammen mit Sam jeden Tag an Frodos Bett. Bilbo und Frodo trafen in der Halle des Feuers wieder aufeinander, als Bilbo gerade dabei war, ein Gedicht über Earendil zu verfassen. Bilbo erzählte Frodo, dass er heutzutage viel dasitze und nachdenke und die Halle des Feuers der beste Ort dafür sei. Bilbo bat Frodo, ihm den Ring zu zeigen. Als Bilbo die Hand nach dem Ring ausstreckte, legte sich ein Schatten über die beiden Hobbits. Bilbo wurde sich der Bürde des Ringes bewusst und es tat ihm leid, dass Frodo nun diese Last tragen musste.[38]
Am 25. Oktober 3018 D. Z. (1418 A. Z.) nahm Bilbo am Rat von Elrond teil.[15] Es wurde darüber beraten, was mit dem Einen Ring geschehen sollte, den Frodo nach Bruchtal gebracht hatte. Es wurde entschieden, dass der Ring zerstört werden sollte. Dafür musste er zu seinem Schmiedeort, den Schicksalsklüften im Schicksalsberg, gebracht werden. Bilbo bot an, die Sache, die er angefangen hatte, zu Ende zu bringen. Wohlwollend entgegnete Gandalf, dass die Aufgabe nicht mehr für ihn bestimmt sei und er sich bereithalten könne, um als Chronist zu fungieren. Bilbo freute sich, dass er von Gandalf einen angenehmen Vorschlag erhielt, und fragte sich, ob dieser Rat nicht schlecht sei, da all die unangenehmen Ratschläge von ihm gut gewesen waren.
Es war Frodos Aufgabe, den Ring zum Schicksalsberg zu bringen. Bilbo schenkte ihm sein Mithril-Hemd und seinen Dolch Stich. Außerdem bat er ihn, alle Auskünfte, die er erhalten, und alle Lieder und Erzählungen, an die er herankommen könne, mitzubringen.[38]
Mit der Zerstörung des Einen Ringes am 25. März 3019 D. Z. (1419 A. Z.) war jegliche Wirkung eines längeren Lebens, die der Ring bewirkt hatte, verschwunden. Bilbo alterte nun sehr schnell. Schon als Bilbo den Ring freiwillig abgegeben hatte, begann er zu altern, aber nun beschleunigte sich der Alterungsprozess.[39]
Rechtzeitig zu Bilbos 129. Geburtstag kamen Gandalf, Frodo, Pippin, Merry und Sam nach der Zerstörung des Einen Ringes nach Bruchtal zurück und so konnte Bilbo mit ihnen seinen Geburtstag feiern. Bilbo vermachte Frodo drei Bücher mit altem Wissen, die er zu verschiedenen Zeiten geschrieben hatte, all seine Aufzeichnungen und Papiere und sein Tagebuch. Sam schenkte er einen kleinen Beutel Gold. Merry und Pippin schenkte er jeweils eine elbengefertigte Pfeife und bedachte sie mit guten Ratschlägen. Bilbo fragte Frodo noch nach seinem Ring. Frodo antwortete ihm, dass er ihn verloren habe.[16]
Am 22. September 3021 D. Z. (14021 A. Z.) wurde Bilbo 131 Jahre alt. Er freute sich darüber, dass er den Alten Tuk übertroffen hatte, was schon seit einigen Jahren sein Ziel gewesen war. Kurz vor seinem Geburtstag hatte er mit Elrond, Galadriel, Gildor und anderen Elben Bruchtal verlassen und war auf dem Weg zu den Grauen Anfurten. Auf dem Weg trafen sie sich mit Frodo. Bei den Grauen Anfurten, am Landeplatz des Schiffes, wartete Gandalf auf sie.
Am 29. September, mit 131 Jahren und 7 Tagen, verließ Bilbo Mittelerde und segelte mit Frodo, den Trägern der Elbenringe Gandalf, Elrond und Galadriel, mit Gildor und den anderen Elben übers Meer in den Westen.[17] Bilbo und Frodo wurde die besondere Gnade zuteil, mit den Elben, die sie liebten, in den Westen zu fahren. Es wurde angedeutet, dass sie nach Tol Eressea kamen.[40][Anm. 6][41] Dies war eine Außnahme für besondere Sterbliche, die ein große Rolle in Elben-Angelegenheiten gespielt hatten.[42]
Bilbos Werke
Bilbo hatte eine Leidenschaft für Gedichte und Lieder. Bilbo dichtete sehr gerne und verfasste in Bruchtal viele Gedichte und Lieder, die er den Elben auch vortrug.[4][43]
- Wanderlied (Original The Road Goes Ever On): Hobbits pflegten beim Wandern zu singen. Bilbo hatte zu einer uralten Melodie ein Wanderlied verfasst.[37] In dem Wanderlied kommt zum Ausdruck, dass sogar ein nachmittäglicher Spaziergang Auswirkungen auf das eigene Leben haben könnte.[44]
- Der Mann im Mond trank gutes Bier (Original The Man in the Moon Stayed Up Too Late): Bilbo verfasste dieses Gedicht, das Frodo im Gasthaus zum „Tänzelnden Pony“ vortrug.[45]
- Rätsel über Streicher (Original Riddle of Strider; bei Krege Streichers Rätsel): Ein von Bilbo verfasstes Rätselgedicht, das Aragorn beschreibt.[46]
- Lied über Earendil (Original Song of Eärendil): Ein Lied, das Bilbo verfasst hatte und das er am 24. Oktober 3018 D. Z. (4018 A. Z.) in der Halle des Feuers vortrug. Das Lied handelt von der Geschichte Earendils, des Seefahrers, Elronds Vater.[38]
- Kommt erst der Winter wieder her (Original When winter first begins to bite): Ein kurzes Gedicht, das Bilbo den Hobbits mit auf den Weg gab, als sie Bruchtal verließen. Seine Deklamation erinnerte an „Liebes Leid und Lust“ von Shakespeare. Tolkien verwendete einfaches Englisch, wobei die Worte im Altenglischen verwurzelt waren.[47][48]
- Bilbos Abschiedslied (Original Bilbo's Last Song): Bilbo sang das Lied zum Abschied an den Grauen Anfurten.[17]
- Rotes Buch der Westmark (Original Red Book of Westmarch): Das Buch enthält das Legendarium von Der kleine Hobbit und Der Herr der Ringe, drei Bände Übersetzungen aus dem Elbischen, die Bilbo in Bruchtal verfasst hat, und einen Band mit weiteren Ergänzungen und Stammbäumen. Bilbo verfasste den ersten Teil und die Übersetzungen aus dem Elbischen. Der erste Teil wird auch als Bilbos Tagebuch bezeichnet. Dort erzählte er unter Hin und Zurück von seinen Erlebnissen auf dem Weg zum Erebor und zurück.[49]
Namen und Titel
- Tolkien vermutete, dass der Titel des Romans „Babbit“ von Sinclair Lewis Einfluss auf ihn hatte, als er sich die Bezeichnung „Hobbit“ einfallen ließ und bestritt jegliche Verbindung zu „rabbit“.[50]
- Beutlin von Beutelsend (Original Baggins of Bag End): Tolkien bemerkte, dass der Name Baggins an Bag erinnern solle und mit Bag End assoziiert sei, welches in Verbindung zu „Sackgasse“ (cul-de-sac) stehe. Bag End war der hiesige Name der Farm Dormston Manor von Tolkiens Tante Jane Neave, die am Ende eines Weges lag.[51]
- Bilba: Hobbitname von Bilbo.[52]
- Labingi: Hobbitname für Beutlin. Es ist nicht sicher, dass der Name in Westron Tasche bedeutet, aber es wurde angenommen, dass dies so sei.[53]
- Meisterdieb (Original Burgler): Gandalf hatte Bilbo als Meisterdieb für Thorin & Co ausgesucht, die ihn auch so nannten.
- Dieb (Original Thief): Gollum nannte Bilbo Dieb, nachdem Bilbo den Einen Ring gefunden hatte und ihn mit sich nahm.
- Namen, die sich Bilbo in der Unterhaltung mit Smaug gab:[29]
- Spurfinder (Original Clue-finder; bei Krege Rätsellöser)
- Netzschlitzer (Original Web-cutter; bei Krege Netzzerhauer)
- Stechende Fliege (Original Stinging Fly; bei Krege Stechfliege)
- Ringfinder (Original Ringwinner)
- Glücksträger (Original Luckwearer; bei Krege Glücksbringer)
- Fassreiter (Original Barrel-rider)
- Guter Dieb (Original Good Thief): Thorin nannte Bilbo Guter Dieb, als er im Sterben lag.
- Elbenfreund (Original Elf-friend): Thranduil nannte Bilbo Elbenfreund, als sie sich nach der Schlacht der fünf Heere verabschiedeten.
- Bilbo der Großartige (Original Bilbo the Magnificent; bei Krege Bilbo du Freigiebiger): Thranduil nannte Bilbo so, als Bilbo ihm ein Perlenhalsband geschenkt hatte.
- Verrückter Beutlin (Original Mad Baggins): Rorimac Brandybock nannte Bilbo diesen verrückten Beutlin, nachdem Bilbo auf seiner Geburtstagsfeier plötzlich verschwunden war. Später wurde Verrückter Beutlin ein Ausdruck für jemanden, der mit einem Knall und Blitz verschwand, um dann mit Taschen voller Juwelen und Gold wieder aufzutauchen. Es war eine beliebte Sagengestalt, die es auch noch gab, als die wirklichen Begebenheiten schon lang vergessen waren.[54]
- Ringträger: Bezeichnung für Bilbo, weil er den Einen Ring trug.[12]
Bedeutung
Tolkien schrieb in einem Brief an Stanley Unwin, dass „Herr Beutlin“ als eine humoristische Geschichte unter herkömmlichen, widersprüchlichen Grimm’s-Märchen Zwergen begann und an den Rand der Geschichte (der Silmarils) geriet – so dass sogar Sauron, der Schreckliche, über den Rand guckte.[55] Als Tolkien schon am Herrn der Ringe schrieb, empfand er Sam als Nachfolger von Bilbo, der für ihn der „echte Hobbit“ war[56] und brauchte aufgrund „guter alter Zeiten“ einen Blick auf Bilbo in der Geschichte.[57] Die Hobbits standen für die „Kleinen“ und „Bedeutungslosen“, ohne die Noblesse und Heldentum bedeutungslos waren.[58] Das einfache Auenland der Hobbits war das ultimative Fundament der Geschichte.[59]
Ein weiteres wichtiges Element war für Tolkien „Mitleid“. Bilbo empfand Mitleid mit Gollum, als er unsichtbar auf ihn blickte und überlegte, ihn zu töten. Ohne die Gabe des Mitleidens wäre die Aufgabe, den Einen Ring zu zerstören, nicht möglich gewesen.[60] Als Frodo bedauerte, dass Bilbo Gollum nicht getötet hatte, sagte Gandalf zu ihm: „Du kannst gewiss sein, wenn ihm das Böse so wenig anhaben konnte und er sich ihm schließlich zu entziehen vermochte, dann nur, weil er den Ring auf diese Weise in Besitz nahm: voller Mitleid.“[61]
Sonstiges
- Tolkien zeichnete einige Bilder, auf denen Bilbo Beutlin zu sehen ist: One Morninng Early in the Quiet of the World, The Three Trolls Are Turned to Stone, Bilbo Woke Up with the Early Sun in His Eyes, Bilbo Comes to the Huts of the Raft-elves, Conversation with Smaug und The Hall of B. Baggins Esquire[62]
- Bilbo holte sich bei Fragen rund um den Gemüseanbau, besonders was Kartoffeln betraf, Rat bei seinem Gärtner Hamfast Gamdschie, den er Meister Hamfast nannte.[4]
- Im dritten Entwurf des ersten Kapitels der Entstehungsgeschichte von Der Herr der Ringe heiratete Bilbo mit 71 Jahren. Der Name seiner Frau war erst Amalda Brandybock und dann Primula Brandybock. Das Hochzeitsfest war von erinnerungswerter Herrlichkeit. Bilbo hatte einen Sohn namens Bingo Beutlin (Original Bingo Baggins). Kurz vor seinem 111. Geburtstag verschwand Bilbo zusammen mit seiner Frau und wurde nie mehr gesehen.[63]
- Im vierten Entwurf war Bilbo nicht mehr verheiratet und Bingo war nicht mehr Bilbos Sohn, sondern Bilbos Neffe.[64] In der dritten Phase der Entwicklung des Werkes wurde aus Bingo schließlich Frodo.[65]
Der Herr der Ringe-Filmtrilogie

Bilbo Beutlin wird in der Herr-der-Ringe-Filmtrilogie von Peter Jackson von Ian Holm dargestellt. Er kommt dabei in Szenen im Auenland, in Bruchtal und an den Grauen Anfurten vor. Auch im Prolog sieht man Bilbo, als er auf seiner Reise zum Erebor im Nebelgebirge den Einen Ring findet.[66]
Der Hobbit-Filmtrilogie
In Peter Jacksons Filmtrilogie Der Hobbit wird Bilbo von Martin Freeman verkörpert. In der Trilogie gibt es deutliche Unterschiede zwischen der dort gezeigten Kleidung Bilbos und jener im Prolog der Herr-der-Ringe-Filmtrilogie.[67]
Links
- Bilbo wird im Podcast Tolkiens Briefe thematisiert:
- Bilbo wird thematisiert im Podcast Tolkien in 5 Minuten:
001 Der Anfang 013 Die Kinder Tolkiens 016 Was bitte ist ein Hobbit? 018 Ein Ring, sie zu knechten
Anmerkungen
- ↑ Bilbo war nicht nur ein Onkel zweiten Grades von Frodo. Bilbos Großvater Mungo Beutlin war ein Bruder von Frodos Urgroßvater, was ihn auch zu seinem Onkel dritten Grades machte.
- ↑ So etwa 91,44 cm oder 106,68 cm.
- ↑ Schon als Bilbo noch ein junger Hobbit war, fielen Gandalf seine Neugierde, die Liebe für Geschichten und seine Fragen über die weite Welt auf. Als er darüber nachdachte, wie er Thorin helfen konnte, erinnerte er sich wieder an Bilbo. Was die anderen Hobbits über ihn sagten, bestätigte ihn in seiner Annahme, dass Bilbo der richtige Hobbit für die Aufgabe sei.
- ↑ Bilbo erzählte später, dass Gollum ihm versprochen habe, ihm ein Geschenk zu machen, wenn er gewönne. Aber als Gollum das Geschenk holen wollte, sei es nicht mehr da gewesen. Bilbo habe erraten, dass es sich um den Ring handelte, den er gefunden hatte. Da er das Spiel gewonnen habe, hätte ihm der Ring ja schon rechtens gehört. Er habe nichts gesagt und sich den Weg nach draußen zeigen lassen. Diese Geschichte nahm Bilbo auch in seine Erinnerungen auf. Offenbar tauchte sie so auch noch in dem Original des Roten Buches und ebenso in verschiedenen Abschriften und Auszügen auf. Der wahre Bericht wurde später wahrscheinlich von Frodo oder Samweis eingefügt.
- ↑ Als Tolkien aus dem Ring den Einen Ring entwickelte, dachte er darüber nach, ob die Originalversion des fünften Kapitels von The Hobbit als falsche Beschreibung betrachtet werden sollte oder ob die zwei Versionen des Kapitels mit in das Legendarium eingebunden werden sollten, und entschied sich schließlich für die zweite Variante.
- ↑ Es war die Vollendung von Gandalfs Plan, dass Bilbo mit in den Westen fuhr. Für Frodo war es unerlässlich, dass er von Bilbo begleitet wurde. Selbst in einem Paradies hätte Frodo ohne einen Gefährten seinesgleichen nicht glücklich sein können und Bilbo war derjenige, den Frodo am meisten liebte. Doch auch Bilbo brauchte und verdiente diese Gunst. Er trug immer noch das Mal des Ringes, das so endgültig getilgt werden konnte. Außerdem war es eine Belohnung für Bilbo, dem die Erfahrung „reinen Elbentums“ geschenkt wurde.
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Anhang B, Die Aufzählung der Jahre: Das Dritte Zeitalter
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Anhang B, Die Aufzählung der Jahre: Die wichtigsten Tage seit dem Fall von Barad-Dûr bis zum Ende des Dritten Zeitalters
- ↑ 3,0 3,1 J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Anhang C, Ahnentafeln: Beutlin von Hobbingen
- ↑ 4,00 4,01 4,02 4,03 4,04 4,05 4,06 4,07 4,08 4,09 4,10 4,11 J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch I, Erstes Kapitel: Ein lang erwartetes Fest
- ↑ 5,0 5,1 J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 214: To A. C. Nunn (draft)
- ↑ Wayne G. Hammond, Christina Scull: The Lord of the Rings: A Reader’s Companion. The Fellowship of the Ring. Buch Eins, Kapitel I: A Long-Expected Party, S. 58, 59
- ↑ 7,0 7,1 J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 281: From a letter to Rayner Unwin
- ↑ 8,0 8,1 8,2 8,3 8,4 J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Erstes Kapitel: Eine unvorhergesehene Gesellschaft
- ↑ J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 27: To the Houghton Mifflin Company
- ↑ J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien (ed.): Unfinished Tales. Das Dritte Zeitalter, Kapitel III: The Quest of Erebor
- ↑ 11,0 11,1 J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Achtes Kapitel: Fliegen und Spinnen
- ↑ 12,0 12,1 12,2 12,3 J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Prolog: Vom Ringfund
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Anhang C, Ahnentafeln: Tuk von Groß-Smials
- ↑ 14,0 14,1 14,2 J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Neunzehntes Kapitel: Das letzte Kapitel
- ↑ 15,0 15,1 J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Anhang B, Die Aufzählung der Jahre: Die Grosen Jahre
- ↑ 16,0 16,1 J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch VI, Sechstes Kapitel: Viele Abschiede
- ↑ 17,0 17,1 17,2 J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch VI, Neuntes Kapitel: Die Grauen Anfurten
- ↑ J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien (ed.): Unfinished Tales. Das Dritte Zeitalter, Kapitel III: The Quest of Erebor
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Zweites Kapitel: Gebratenes Hammelfleisch
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Drittes Kapitel: Eine kurze Rast
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Viertes Kapitel: Über den Berg und unter den Berg
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Fünftes Kapitel: Rätsel in der Finsternis
- ↑ J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 129: From a letter to Sir Stanley Unwin
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Sechstes Kapitel: Raus aus der Bratpfanne, rein ins Feuer
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Siebtes Kapitel: Ein sonderbares Quartier
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Neuntes Kapitel: Fässer unverzollt
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Zehntes Kapitel: Ein warmes Willkommen
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Elftes Kapitel: Auf der Türschwelle
- ↑ 29,0 29,1 J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Zwölftes Kapitel: Erkundung in der Tiefe
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Dreizehntes Kapitel: Nicht zu Hause
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Vierzehntes Kapitel: Feuer und Wasser
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Fünfzehntes Kapitel: Die Wolken sammeln sich
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Sechzehntes Kapitel: Ein Dieb in der Nacht
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Siebzehntes Kapitel: Die Wolken bersten
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Achtzehntes Kapitel: Der Weg zurück
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch I, Achtes Kapitel: Nebel auf den Hügelgräberhöhen
- ↑ 37,0 37,1 J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch I, Drittes Kapitel: Drei Mann hoch
- ↑ 38,0 38,1 38,2 38,3 J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch II, Erstes Kapitel: Viele Begegnungen
- ↑ Wayne G. Hammond, Christina Scull: The Lord of the Rings: A Reader’s Companion. The Return of the King. Buch Sechs, Kapitel VI: Many Partings, S. 639
- ↑ J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 131: To Milton Waldman
- ↑ J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 246: From a letter to Mrs Eileen Elgar (drafts)
- ↑ J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 154: To Naomi Mitchison
- ↑ Wayne G. Hammond, Christina Scull: The Lord of the Rings: A Reader’s Companion. The Return of the King. Buch Sechs, Kapitel VI: Many Partings, S. 651
- ↑ J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 183: Notes on W. H. Auden’s review of The Return of the King
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch I, Neuntes Kapitel: Im Gasthaus zum Tänzelnden Pony
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch I, Zehntes Kapitel: Streicher
- ↑ Tom Shippey: Der Weg nach Mittelerde. Kapitel Vier: Wanderungen auf der Karte, S. 232
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch II, Drittes Kapitel: Der Ring geht nach Süden
- ↑ Wayne G. Hammond, Christina Scull: The Lord of the Rings: A Reader’s Companion. The Return of the King. Buch Sechs, Kapitel IX: The Grey Havens, S. 669, 670
- ↑ Wayne G. Hammond, Christina Scull: The Lord of the Rings: A Reader’s Companion. Prolog: "Concerning Hobbits", S. 1
- ↑ Wayne G. Hammond, Christina Scull: The Lord of the Rings: A Reader’s Companion. The Fellowship of the Ring. Buch Eins, Kapitel I: A Long-Expected Party, S. 51
- ↑ J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien (ed.): The History of Middle-earth Vol. XII The Peoples of Middle-earth. Kapitel II: The Appendix on Languages, S. 50
- ↑ J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien (ed.): The History of Middle-earth Vol. XII The Peoples of Middle-earth. Kapitel II: The Appendix on Languages, S. 48
- ↑ J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien (ed.): The History of Middle-earth Vol. VI The Return of the Shadow. The Second Phase, Kapitel XV: Ancient History, S. 250
- ↑ J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 19: To Stanley Unwin
- ↑ J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 93: From a letter to Christopher Tolkien
- ↑ J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 109: To Sir Stanley Unwin
- ↑ Wayne G. Hammond, Christina Scull: The Lord of the Rings: A Reader’s Companion. The Fellowship of the Ring. Buch Zwei, Kapitel II: The Council of Elrond, S. 258
- ↑ J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 131: To Milton Waldman
- ↑ J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Brief 153: To Peter Hastings (draft)
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch I, Zweites Kapitel: Der Schatten der Vergangenheit
- ↑ Wayne G. Hammond, Christina Scull: The Lord of the Rings: A Reader’s Companion. Prolog: "Concerning Hobbits", S. 7, 8
- ↑ J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien (ed.): The History of Middle-earth Vol. VI The Return of the Shadow. The First Phase, Kapitel I: A Long-Expected Party, S. 29, S. 35
- ↑ J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien (ed.): The History of Middle-earth Vol. VI The Return of the Shadow. The First Phase, Kapitel I: A Long-Expected Party, S. 36
- ↑ J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien (ed.): The History of Middle-earth Vol. VI The Return of the Shadow. The Third Phase, Kapitel XIV: The Third Phase (1):The Journey to Bree, S. 309
- ↑ Peter Jackson: Herr-der-Ringe-Filmtrilogie. New Line Cinema, WingNut Films
- ↑ Peter Jackson: Hobbit-Filmtrilogie. New Line Cinema, Metro-Goldwyn-Mayer, WingNut Films
| Thorin & Co. | |
|---|---|
| Thorin II. Eichenschild • Dori • Nori • Ori • Balin • Dwalin • Fíli • Kíli • Óin • Glóin • Bifur • Bofur • Bombur • Gandalf • Bilbo Beutlin | |
| Elronds Rat | |
|---|---|
| Aragorn • Bilbo Beutlin • Frodo Beutlin • Boromir • Elrond • Erestor • Galdor • Gandalf • Gimli • Glóin • Glorfindel • Legolas | |
| Ringträger des Einen Rings | |
|---|---|
| Sauron (1600 Z. Z. – 3441 Z. Z.) • Isildur (3441 Z. Z. – 25. September D. Z.) • Déagol (ca. 2463 D. Z.) • Sméagol (ca. 2463 D. Z. – 2941 D. Z.) • Bilbo Beutlin (2941 D. Z. – 22. September 3001 D. Z.) • Frodo Beutlin (22. September 3001 D. Z. – 13. März 3019 D. Z.) • Samweis Gamdschie (13. März 3019 D. Z. – 14. März 3019 D. Z.) • Frodo Beutlin (14. März 3019 D. Z. – 25. März 3019 D. Z.) • Gollum (25. März 3019 D. Z.) | |
| Kurzzeitig im physischen Kontakt mit dem Ring: Gandalf (13. April 3018 D. Z.) • Tom Bombadil (27. September 3018 D. Z.) | |
