Saruman: Unterschied zwischen den Versionen

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Auch im biologischen Bereich besaß Saruman weitreichende Kenntnisse. So kreuzte er Orks mit Menschen und erschuf dabei eine neue Rasse, die die Vorzüge beider Arten genoss. So war sie gegenüber dem Sonnelicht unemfindlich, vom Körperbau groß und schlank und stärker als die meisten anderen Orkrassen.
Auch im biologischen Bereich besaß Saruman weitreichende Kenntnisse. So kreuzte er Orks mit Menschen und erschuf dabei eine neue Rasse, die die Vorzüge beider Arten genoss. So war sie gegenüber dem Sonnelicht unemfindlich, vom Körperbau groß und schlank und stärker als die meisten anderen Orkrassen.


==== Simme ====
==== Stimme ====


Saruman war schon früh für die Macht seiner lieblichen und klugen Stimme in Mittelerde bekannt und gefürchtet gewesen. Diese Macht beruhte nicht nur auf seinem rethorischen Talent, sondern auch auf Magie. Wenn er sich auf eine bestimmte Person konzentrierte, konnte er die Gefühle dieser Person erkennen und bemerkte es, wenn sie die Wahrheit sagte oder nicht. Seine Stimme wirkte auf ihre Zuhörer äußerst überzeugend. Wer ihr zuhörte, wurde in einen hypnotischen Zustand versetzt, wer ihr lauschte, sah Saruman als lichtes und freundliches Wesen, das man sich in diesem Zustand nicht als böse vorstellen und das unmöglich lügen konnte. So versuchte Saruman auch Gandalf für sich zu gewinnen, doch dieser hörte der Stimme nicht zu.  
Saruman war schon früh für die Macht seiner lieblichen und klugen Stimme in Mittelerde bekannt und gefürchtet gewesen. Diese Macht beruhte nicht nur auf seinem rethorischen Talent, sondern auch auf Magie. Wenn er sich auf eine bestimmte Person konzentrierte, konnte er die Gefühle dieser Person erkennen und bemerkte es, wenn sie die Wahrheit sagte oder nicht. Seine Stimme wirkte auf ihre Zuhörer äußerst überzeugend. Wer ihr zuhörte, wurde in einen hypnotischen Zustand versetzt, wer ihr lauschte, sah Saruman als lichtes und freundliches Wesen, das man sich in diesem Zustand nicht als böse vorstellen und das unmöglich lügen konnte. So versuchte Saruman auch Gandalf für sich zu gewinnen, doch dieser hörte der Stimme nicht zu.


==== Andere Fähigkeiten ====
==== Andere Fähigkeiten ====

Version vom 7. Juli 2009, 20:07 Uhr

Saruman der Weiße

Saruman der Weiße (Sin. Curunir) ist einer der fünf Istari, die von den Valar im Dritten Zeitalter nach Mittelerde entsandt wurden. Er war ursprünglich der Größte der Zauberer und Oberhaupt des Weißen Rates sowie des Ordens der Zauberer, bis er im späten Dritten Zeitalter immer mehr den dunklen Mächten verfiel.

Volk

Ainur, Maiar, Istari

Zeitangabe

  • am Anfang aller Tage auf Arda hinabgestiegen
  • um 1000 D.Z.: Saruman kommt als erster der Istari in Mittelerde an.
  • 2463: Zusammen mit den anderen Weisen gründet Saruman den Weißen Rat und wird zu dessen Vorsitzendem bestimmt.
  • 2759: Saruman erhält die Schlüssel des Orthanc.
  • 2851: Saruman lehnt bei einer Sitzung des Weißen Rates einen Angriff auf Dol Guldur ab.
  • 2939: Saruman entdeckt, dass Saurons Diener den Anduin nach dem Einen Ring absuchen. Er ist besorgt, sagt dem Weißen Rat aber nichts.
  • 2941: Saruman stimmt bei einer Sitzung des Weißen Rates für einen Angriff auf Dol Guldur, da er nun wünscht, Sauron aus Rhovanion zu vertreiben.
  • 2953: Saruman gibt in der letzten Zusammenkunft des Weißen Rates vor, der Ring sei ins Meer gespült worden. Anschließend zieht er sich nach Isengart zurück.
  • um 3000: Saruman benutzt den Palantír von Orthanc und wird von Sauron betört. Er wird zum Verräter gegen den Weißen Rat.
  • 3010: Saruman beginnt durch seinen Diener Gríma Schlangenzunge König Théoden zu beeinflussen.
  • 3018
    • 10. Juli: Saruman empfängt Gandalf. Nach einer Auseinandersetzung sperrt er ihn auf die Zinne des Orthanc und hält ihn dort gefangen.
    • 18. September: Gandalf gelingt es, von der Zinne des Orthanc zu fliehen. Saruman schickt Truppen aus, um ihn zu verfolgen, jedoch vergebens.
  • 3019
    • 2. März: In den Abendstunden entsendet Saruman eine große Streitmacht, um die Hornburg zu erobern.
    • 3. März: Die Ents zerstören Isengart. Saruman gelingt es, sich im Orthanc zu verschanzen.
    • 5. März: Gandalf verhandelt mit Saruman am Fuß des Orthanc und verstößt ihn aus dem Orden der Istari.
    • 15. August: Saruman verlässt mit Baumbarts Erlaubnis den Orthanc und zieht nach Norden.
    • 28. August: Auf seiner Wanderung wird Saruman von den Heerführern des Westens überholt. Nach einem Wortwechsel macht er sich auf den Weg ins Auenland.
    • 22. September: Saruman erreicht das Auenland.
    • 3. November: Saruman wird von Gríma Schlangenzunge getötet.

Beschreibung

Leben

Zeit in Valinor

In Valinor war Saruman unter dem Namen „Curumo“ ein Diener des Valas Aule, der ihn in viele Geheimnisse der Schmiedekunst einweihte. Bei einer Ratssitzung der Valar, bei der besprochen wurde, wie man gegen den in Mittelerde wieder erstarkten Sauron vorgehen könnte, wurde er von Aule aufgrund seiner Kunstfertigkeit und seiner Macht dazu auserwählt, den Elben und Menschen im Kampf gegen den Dunklen Herrscher beizustehen. Bei der selben Sitzung wurden Alatar und Olórin auserwählt, mit ihm zu gehen. Allerdings wurde Olórin, der ursprünglich als Dritter gehen sollte, von Varda in der Rangfolge heraufgesetzt, was Saruman sich merkte. Zudem wurde Saruman von Yavanna, Aules Gattin, gebeten, Aiwendil mit nach Mittelerde zu nehmen, was dieser nur äußerst widerwillig tat.

Ankunft in Mittelerde und Reisen in den Osten

Saruman kam um das Jahr 1000 D.Z. als Erster der Istari nach Mittelerde. Seine Haltung und sein Gebaren waren vornehm, er sprach er mit kluger und schöner Stimme und hatte großes Geschick in seinen Händen. Wegen seiner weißen Gewänder erhielt er den Beinamen „der Weiße“ und wurde von fast allen, auch von den Eldar, als Oberhaupt es Ordens angesehen.
Zu Beginn seiner Zeit in Mittelerde unternahm er viele Reisen, von denen ihn viele in den Osten des Kontinents führten, den er lange und ausgiebig erforschte. Begleitet wurde er von den Ithryn Luin. Im Gegensatz zu diesen kehrte er allerdings wieder in die westlichen Lande zurück. Dort mischte er sich meistens unter die Menschen, über deren Geist er große Macht hatte. Bei der Erforschung der Wissenschaften Mittelerdes war er besonders an der Kunde der Elbenringe und den dunklen Künste Saurons interessiert, deren Studien er sich lange Zeit widmete.

Vorsitz des Weißen Rates

Bei der Gründung des Weißen Rates im Jahr 2463 wurde Saruman zu dessen Vorsitzenden gewählt. Dies geschah allerdings nur, weil Gandalf der Graue, der von Galadriel vorgeschlagen worden war, die Sitzungen des Rates zu leiten, zuvor abgelehnt hatte. In dieser Position trat er zunächst als Hauptgegner Saurons auf. Jedoch begann er schon zu dieser Zeit, Gandalf zu misstrauen und ihn zu beneiden, weil dieser den größeren Einfluss auf die Bewohner Mittelerdes hatte. Zudem hatte er von Círdan den Elbenring Narya erhalten, was Saruman, der auf diesem Gebiet sehr bewandert war, aufs Höchste beleidigte.
Während des Studiums der Künste seines Feindes Sauron wurde Saruman immer mehr klar, dass er wie dieser selbst Macht erlangen und Mittelerde nach seinen eigenen Vorstellungen gestalten wollte. Da er jedoch erkannte, dass er im Vergleich zu Sauron zu schwach war, brauchte er den Einen Ring, um die Kraft zu erlangen, die er benötigte. So begann er im Rat immer mehr, seine eigenen Interessen als die der Völker Mittelerdes zu verfolgen, was den anderen Weisen aber nicht auffiel.
Als Sauron in Dol Guldur wieder zu erstarken begann, drängten Gandalf und Galadriel im Rat auf einen raschen Angriff gegen den Feind. Saruman schaffte es jedoch, sie zu beschwichtigen, weil er sich erhoffte, dass der Ring wieder ans Licht käme, wenn man Sauron in Frieden nach ihm suchen ließe. Im Folgenden stellte Saruman Nachforschungen an, die allerdings ausschließlich in seinem eigenen Interesse standen. Er entdeckte, dass Saurons Handlanger den Anduin nach dem Ring absuchten. Dem Rat sagte jedoch nichts davon.
Schließlich stimmte Saruman einem Angriff auf Dol Guldur zu. Dies tat er aber nur, weil er nicht wollte, dass der Ring zurück an seinen Schöpfer fiel. Um die anderen Ratsmitglieder in die Irre zu führen, behauptete er bei der letzten Sitzung des Weißen Rates, der Ring sei ins Meer gespült worden.

Niederlassung in Isengart und Verrat

In den folgenden Jahren zog sich Saruman immer mehr zurück, traf sich nur noch selten mit den anderen Weisen und widmete sich seinen Forschungen. Vom Truchsess von Gondor, unter dessen Bewohnern er hohes Ansehen genoss, erhielt er den Schlüssel für den Orthanc, welchen er zu seinem Wohnsitz machte. Obwohl er immer noch versuchte, in den Besitz des Einen Ringes zu gelangen, wahrte er dennoch lange Zeit sein Gesicht als wahrer Freund von Rohan und respektierte die Oberhoheit Gondors über das Nan Curunír.
Um das Jahr 2953 begann er mehr und mehr, die Festung als sein Eigen zu betrachten und sich als Herrscher aufzuführen. So nahm der Zauberer Orks und Dunländer in seine Dienste und traf Vorbereitungen für die Aufstellungen eines Heeres. Er ersetzte den See und die Wälder Isengarts durch groß angelegte Befestigungsanlagen und ließ unterirdische Waffenschmieden und Öfen einrichten. Dort züchtete er neue Orkrassen, unter anderem die Uruk-hai. Er ließ Gandalf durch seine Agenten beobachten und wies seine Untergebene an, sich in Bree und im Auenland umzuhören.
Aus Neugier und um besser nach dem Ring suchen zu können, wagte Saruman es schließlich, den Palantír des Orthanc zu benutzen. Dabei überschätzte er seine eigenen Kräfte, denn als er es wagte nach Mordor zu blicken, konnte er nicht widerstehen und geriet unter den Einfluss Saurons, der den Stein von Minas Ithil besaß. Fortan war Saruman, obwohl er von sich selbst glaubte, er sein frei, ein Gefangener der Gedanken des Dunklen Herrschers. Sein Stolz und sein Hochmut wuchsen zu dieser Zeit noch stärker als seine Macht. Er schmiedete sich selbst einen Ring und nannte sich „Saruman der vielen Farben“.

Verhalten im Ringkrieg

Im Ringkrieg stand Saruman als Gegner der freien Völker Mittelerdes auf Saurons Seite. So war er gezwungen, durch den Palantír in ständigem Kontakt mit dem Dunklen Herrscher stehen zu müssen. Doch versuchte er auch aus dieser Position heraus immer noch, in den Besitz des Einen Ringes zu gelangen. So hielt er Gandalf auf der Spitze des Orthanc gefangen, da dieser ihm Auskünfte bei der Suche nach dem Ring verweigerte. Als diesem die Flucht durch Gwaihir gelang, wurde Saruman von den von Sauron geschickten Ringgeistern am Tor Isengarts aufgesucht, da diese vermuteten, er wüsste über den Aufenthaltsort des Ringes Bescheid. Mit Hilfe der Macht seiner Stimme gelang es ihm jedoch, sie auf eine falsche Fährte zu setzen.
Zudem führte er mehr oder minder in Saurons Auftrag Krieg gegen die Bewohner Rohans, bei denen er vorher als Freund und Verbündeter gegolten hatte. Durch seinen Diener Gríma Schlangenzunge ließ er König Théoden ins Greisenalter versinken, bis es Gandalf gelang, diesen zu befreien.
Um die Ringgemeinschaft an ihrer Mission zu hindern, schickte er einen Trupp Uruks aus. Diesem gelang es, Merry und Pippin am Amon Hen gefangen zu nehmen. In der Annahme, einer der zwei Gefangenen besäße den Ring, ließ der Zauberer die beiden Hobbits nach Isengart bringen.
Doch Merry und Pippin konnten in der Nacht des Angriffs der Rohirrim auf die Orks in den nahe gelegenen Fangorn-Wald fliehen, wo sie auf Baumbart trafen. Mit seiner Hilfe gelang es ihnen, die restlichen Ents zu ermutigen, sich gegen Saruman zur Wehr zu setzen, der das Brennholz für seine Schmiedeöfen aus ihrem Wald bezog.
Als Saruman seine gesamte Armee in den Kampf gegen die Menschen Rohans nach Helms Klamm in den Untergang schickte, wurde Isengart von den unaufhaltsamen Ents verwüstet, ihm selbst gelang es jedoch, sich im Orthanc zu verschanzen. Nach der Schlacht um die Hornburg, kamen die siegreichen Rohirrim unter Gandalfs Führung nach Isengart. Bei einer Unterredung am Fuß des Turms bot Gandalf dem Zauberer an, seinen Verrat wieder gut zu machen. Als Saruman das unter Spott ablehnte, verstieß Gandalf ihn aus dem Orden der Istari und zerbrach seinen Zauberstab.

Unterwerfung des Auenlandes und Tod

Nach dem Ende des Ringkrieges ließ Baumbart Saruman, der inzwischen viel von seiner alten Würde und seiner vornehmen Haltung verloren hatte, gehen, da er glaubte, Gandalf hätte ihm all seine Macht genommen. Doch selbst Gandalf war nicht im Stande, ihm die Kraft seiner Stimme zu nehmen. Der Zauberer flüchtete darauf hin mit Gríma Schlangenzunge ins Auenland, wo er verschiedene Verbrechen beging und den Aufstieg Lotho Sackheim-Beutlins förderte. Er strebte eine Art Industrialisierung an, wie er sie vorher in Isengart verwirklicht hatte. Seine Schreckensherrschaft währte jedoch nicht lange: Als die Hobbits um Frodo Beutlin in ihre Heimat zurückkehrten, gelang es ihnen, eine Widerstandsbewegung zu organisieren. Nach der erfolgreichen Befreiung des Auenlands wurde Saruman des Landes verwiesen. In der darauf folgenden Auseinandersetzung mit Gríma wurde dem Zauberer die Kehle durchgeschnitten. Unmittelbar nach seinem Tod verweste sein Körper innerhalb kürzester Zeit. Da er wegen seiner Abstammung als Maiar aber nicht sterben konnte, existierte sein Geist weiter. Was mit diesem geschah, ist nicht bekannt, jedoch ist anzunehmen, dass ihm wegen seiner Taten die Rückkehr nach Aman verwehrt wurde. Auch kehrte er nie wieder in körperlicher Form nach Mittelerde zurück.

Äußere Erscheinung

Bei seinem ersten Erscheinen in Mittelerde trug Saruman weiße Gewänder und hatte rabenschwarzes Haar. Als Gandalf in Elronds Rat berichtete, was ihm vorgefallen war, erzählte er von seiner Veränderung:

Ich sah ihn an und bemerkte, dass sein Gewand, das mir weiß erschienen war, es gar nicht war, sondern aus allen Farben gewirkt war, und wenn er sich bewegte, dann schimmerten und schillerten sie, dass es das Auge verwirrte.

—” J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe: Zweites Buch, Zweites Kapitel: „Der Rat von Elrond“

Éomer beschrieb Saruman bei seinem Treffen mit Aragorn, Legolas und Gimli folgendermaßen:

Er ist ein gerissener und wandlungsfähiger Zauberer, der in vielen Gestalten erscheint. Bald tritt er hier auf, bald da, meistens, sagt man, als alter Mann in Mantel und Kapuze, Gandalf sehr ähnlich, wie viele sich nun erinnern.

—” J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe: Drittes Buch, Zweites Kapitel: „Die Reiter von Rohan“

Als Aragorn, Legolas und Gimli am Fangorn-Wald rasteten, begegnete ihnen ein alter Mann, von dem sie später annahmen, er sei Saruman gewesen.

Plötzlich blickte Gimli auf, und dort, am Rande des Feuerscheins, stand ein alter Mann, gebeugt und auf einen Stab gestützt, in einem weiten Mantel und einen breitrandigen Hut tief in die Stirn gezogen.

—” J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe: Drittes Buch, Zweites Kapitel: „Die Reiter von Rohan“

In Gesprächen zwischen den Gefährten wurde die Vermutung geäußert, dass Gandalf nach seinem Sturz in Moria Saruman zum verwechseln ähnlich sehen müsse. Bei der Unterredung am Orthanc stellte Gimli jedoch fest, dass dies nur zum Teil stimmte:

..., ein alter Mann in einem langen Mantel, dessen Farbe schwer zu bestimmen war, denn sie wechselte, wenn sie die Augen bewegten oder wenn er sich rührte. Er hatte ein langes Gesicht mit hoher Stirn und dunklen, tief liegenden Augen, deren Ausdruck kaum zu ergründen war, obwohl sie jetzt ernst und gütig und ein wenig müde dreinschauten. Haar und Bart waren weiß, doch mit manchen schwarzen Strähnen um Lippen und Ohren.

—” J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe: Drittes Buch, Zehntes Kapitel: „Sarumans Stimme“

Fähigkeiten

Wissen

Besonders bewandert war Saruman auf dem Gebiet von Gegenständen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Hierzu zählten vor allem die Ringe der Macht und die Sehenden Steine, die er über die Jahrhunderte erforschte. Auch war er in der Geschichte der großen Menschenreiche - besonders Númenor und Gondor - kundig.
Zudem verstand er sich sehr auf die Herstellung von technischen und chemischen Erzeugnissen, die er in seinem Krieg gegen Rohan anwandte. Ein Beispiel hierfür ist die Substanz, mit der seine Orks eine Bresche in den Klammwall sprengten. Inwiefern er dabei seine Zauberkraft anwandte, ist jedoch nicht bekannt. Höchstwahrscheinlich übernahm er viele der technischen Innovationen, die er in Isengart und später auch im Auenland einführte, von Sauron, dem er in dieser Hinsicht nacheiferte.
Auch im biologischen Bereich besaß Saruman weitreichende Kenntnisse. So kreuzte er Orks mit Menschen und erschuf dabei eine neue Rasse, die die Vorzüge beider Arten genoss. So war sie gegenüber dem Sonnelicht unemfindlich, vom Körperbau groß und schlank und stärker als die meisten anderen Orkrassen.

Stimme

Saruman war schon früh für die Macht seiner lieblichen und klugen Stimme in Mittelerde bekannt und gefürchtet gewesen. Diese Macht beruhte nicht nur auf seinem rethorischen Talent, sondern auch auf Magie. Wenn er sich auf eine bestimmte Person konzentrierte, konnte er die Gefühle dieser Person erkennen und bemerkte es, wenn sie die Wahrheit sagte oder nicht. Seine Stimme wirkte auf ihre Zuhörer äußerst überzeugend. Wer ihr zuhörte, wurde in einen hypnotischen Zustand versetzt, wer ihr lauschte, sah Saruman als lichtes und freundliches Wesen, das man sich in diesem Zustand nicht als böse vorstellen und das unmöglich lügen konnte. So versuchte Saruman auch Gandalf für sich zu gewinnen, doch dieser hörte der Stimme nicht zu.

Andere Fähigkeiten

Neben seiner Stimme hatte Saruman noch andere magische Fähigkeiten, die er mit Hilfe seines Zauberstabes, der ein Symbol seiner Macht war, ausführen konnte. Auch wenn es niegendwo erwähnt wird, so ist doch anzunehmen, dass er ebenso wie Gandalf Feuer und Blitze erschaffen konnte. Nachdem dieser Sarumans Stab zerbrochen hatte, war er zu solchen Zaubern höchstwahrscheinlich nicht mehr fähig. Es bedeutete jedoch nicht, dass Saruman überhaupt nicht mehr zaubern konnte, sondern lediglich, dass er aus dem Orden der Istari ausgestoßen war. Zumindest die Macht seiner Stimme besaß er immer noch.

Namen und Titel

  • Saruman der Weiße
  • Der Weiße Bote
  • Der Weiße Zauberer
  • Die Weiße Hand
  • Curunír (Sindarin für „Mann der schlauen Pläne“)
  • Curumo (Quenya für „Mann der schlauen Pläne“)
  • Scharrer wurde Saruman von seinen untergebenen Orks genannt. In der Übersetzung von Wolfgang Krege kommt diese Bezeichnung als Scharker vor. Beidem zugrunde liegt das aus dem Orkischen stammende Sharkû, was Alter Mann bedeutet. In Tolkiens Werken lassen sich unterschiedliche Schreibweisen dieses Namens finden. In der Original-Ausgabe des Herrn der Ringe schreibt Tolkien im Kapitel „The Scouring of the Shire“: „sharkû“. Im Appendix F: „Of Other Races“ steht „sharku“. Während dessen heißt es in der deutschen Carroux-Übersetzung im Kapitel „Die Befreiung des Auenlandes“ wiederum „scharkû“. In der Filmtrilogie heißt der Anführer der Wargreiter „Sharkû“.
  • Sich selbst nannte er Saruman der Weise, Saruman der Ringmacher und Saruman der Vielfarbige.

Filmtrilogie

In der Filmtrilogie von Peter Jackson wird Saruman von dem britischen Schauspieler Christopher Lee verkörpert. Dabei wird dieser Figur erheblich mehr Platz eingeräumt als in den Romanen Tolkiens. So tritt er als bedeutender Bösewicht, Gegenspieler Gandalfs und Feind der freien Völker Mittelerdes auf. Dabei halten sich die Filmemacher was das Aussehen des Zauberers anbelangt größtenteils an die literarische Vorlage. Ein auffälliger Unterschied zu den Büchern jedoch ist in allen drei Filmen, dass Sarumans Gewänder weiß bleiben. Sie weisen nicht die von Gandalf in Elronds Rat geschilderten vielfältigen, schillernden Farben auf und bleiben bis zu Sarumans Tod in dieser Verfassung.

Die Gefährten

Im ersten Film tritt Saruman zum ersten mal bei Gandalfs Besuch in Isengart auf. Dort gibt er sich zunächst noch als Freund und Verbündeter aus, versucht dann aber mehr und mehr, Gandalf davon zu überzeugen, dass es am besten wäre, sich mit Sauron zu verbünden und über Mittelerde zu herrschen. Als dieser sich weigert und versucht, Frodo zu Hilfe eilen, kommt es zum Kampf zwischen den beiden Zauberern, der im Buch nicht erwähnt wird und den Saruman dank seiner Überlegenheit schließlich für sich entscheidet.
Im folgenden beginnt Saruman Orks in seine Dienste zu nehmen und die Wälder Isengarts abzuholzen. In Wirklichkeit geschah dies schon Jahrzehnte zuvor. Auch nimmt er im Verlauf der Handlung zum ersten mal Kontakt mit Sauron über den Palantír auf und bietet ihm seine Dienste an. Dies geschah im Buch ebenfalls schon Jahre zuvor. So scheint sich Saruman im Film im Gegensatz zur Vorlage von selbst dazu entschlossen zu haben, sich dem Dunklen Herrscher zu unterwerfen. Zudem versucht er Gandalf mit zunehmender Gewalt von seiner Sache zu überzeugen. So wird dieser während eines Gesprächs mit Saruman von Gwaihir von der Zinne des Orthanc gerettet. Im Buch hingegen war Saruman Gandalf zufolge während seiner Rettung nicht anwesend.
In der zweiten Hälfte des Films tritt Saruman als Hauptgegner der Ringgemeinschaft auf. Die Hindernisse, wie zum Beispiel die spionierenden Krähen und der Sturm auf dem Caradhras, werden durch ihn verursacht, um die Gefährten zu zwingen, den Weg durch Moria zu nehmen. Im Buch wird dies mit keinem Wort erwähnt.

Die Zwei Türme

Auch im zweiten Teil der Filmtrilogie wird die Seite der Feinde von dem als asketisch und introvertiert dargestellten Zauberer und nicht vom körperlosen Sauron dominiert. Allerdings konzentriert er sich in diesem Film auf den Krieg gegen Rohan und nicht auf die Suche nach dem Ring. So tritt Saruman in einigen Szenen auf, in denen er die Dunländer gegen die Rohirim aufstachelt und seine Orks anweist, den Fangorn-Wald abzuholzen. In den Büchern kommt dies zwar nicht direkt vor, jedoch werden die Folgen dieser Befehle deutlich. Zudem schickt er auf den Rat Grímas hin, der im Film schon wesentlich früher zu ihm stößt als im Buch, Warge aus, um das Volk Rohans zu bedrohen. In einer zentralen Szene hält er eine motivierende Ansprache vor seinem zehntausend Mann starken Heer, wobei die Macht seiner Stimme und ihre mitreißende Wirkung auf die Massen deutlich wird. Bei der Überflutung von Isengart muss Saruman vom Balkon seines Turms aus hilflos die Zerstörung seiner Festung mit ansehen. Im Buch hält er sich bei Ankunft der Ents noch am Tor auf, wird von Flinkbaum gejagt und kann sich knapp in den Orthanc retten. Diese Szene entfällt im Film. Auch wird Saruman nicht wie im Buch am Ende des zweiten Teils aus Isengart vertrieben, sondern am Anfang des dritten Teils.

Die Rückkehr des Königs

In der erweiterten DVD-Sonderausgabe des dritten Films ist zu Beginn eine Szene enthalten, die in der Kinofassung entfiel. In dieser gibt es ein letztes Gespräch zwischen den Verbündeten um Gandalf und Théoden und Saruman. Allerdings steht der Zauberer im Film nicht auf dem Balkon, sondern auf der Zinne des Orthanc. Im Laufe der Unterredung weist Saruman Gandalfs Angebot für Wiedergutmachung zurück und bewirft diesen mit einem Feuerball. Gandalf weht diesen jedoch ab und zerbricht Sarumans Zauberstab. Trotzdem gelingt es ihm noch, die Gefährten mit der Macht seiner Stimme einzuschüchtern. Als Théoden versucht, Gríma davon zu überzeugen, sich von ihm loszumachen, wird Saruman wütend und schlägt Gríma. Dieser ersticht Saruman daraufhin von hinten mit einem Messer. Der Zauberer fällt rücklings von der Turmspitze und wird von einem eisernen Rad aufgespießt. Somit stirbt Saruman im Film gleich zu Beginn und nicht, wie im Buch, am Ende. Die Befreiung des Auenlandes entfällt demzufolge komplett.

Quellen

J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.)

  • Zweites Buch, Zweites Kapitel: „Der Rat von Elrond“
  • Drittes Buch, Zehntes Kapitel: „Sarumans Stimme“
  • Sechstes Buch, Achtes Kapitel: „Die Befreiung des Auenlandes“
  • Anhang B: „Zeittafel: Die Jahre der Westlande“. „Das Dritte Zeitalter“.

J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.)

  • „Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter“.

J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Hans J. Schütz. Klett-Cotta, Stuttgart 1983. (Im Original erschienen 1980 unter dem Titel Unfinished Tales of Númenor and Middle-earth.)

  • Teil 3: „Das Dritte Zeitalter“
    • IV „Die Jagd nach dem Ring“
      • 1. „Von der Reise der Schwarzen Reiter, gemäß dem Bericht, den Gandalf Frodo gab“
      • 3. „Betreffend Gandalf, Saruman und das Auenland“
  • Teil 4
    • II „Die Istari“.

Robert Foster: Das große Mittelerde-Lexikon. Übersetzt von Helmut W. Pesch. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2002. (Im Original erschienen 1971 unter dem Titel The Complete Guide to Middle-Earth.)

  • Seite 607 bis 609, Artikel „Saruman“.
Istari