Huor

Aus Ardapedia

Huor ist im Legendarium der Sohn von Galdor.

Zeitangaben

Volk

Menschen, Edain, Hadors Volk

Familie

Huor war der zweite Sohn von Galdor und Hareth und drei Jahre jüngere Bruder Húrins. Er war mit Rían, der Tochter von Belegund verheiratet und ihr gemeinsamer Sohn war Tuor. Huor ist der Großvater Earendils väterlicherseits.

Beschreibung

Huor war ein Mensch aus Dor-lómin. Er war überdurchschnittlich groß und bis auf sein Sohn Tuor der größte aller Edain. Außerdem war er ein ausgezeichneter Sprinter. Vermutlich hatte er, wie die meisten seines Volkes gelbes Haar und blaue Augen.
Huor und sein Bruder liebten einander sehr und waren während ihrer Jugend beinahe unzertrennlich.

Leben

Kindheit und Jugend

Huor und Húrin lebten für eine Zeit lang in Brethil als Ziehsöhne ihres Onkels Haldir.
Da die Menschen von Brethil zu dieser Zeit an der Nordgrenze ihres Waldes einen Krieg gegen die Orks führten, zogen die Brüder oft mit in den Kampf, obwohl sie (und vor allem Huor) noch sehr jung waren. Eines Tages, als Huor ungefähr 13 war gerieten die beiden in einen Hinterhalt und wurden von den restlichen Kundschaftern mit denen sie unterwegs gewesen waren getrennt. Nur mit der Hilfe Ulmos, der einen Nebel vom Sirion aufsteigen ließ, konnten sie über die Brithiach nach Dimbar vor den Orks entkommen.
Dort wurden sie von zwei Adlern Thorondors aus ihrer Not gerettet und in die verborgene Stadt Gondolin gebracht.

Sie waren die ersten Menschen, die jemals nach Gondolin kamen, aber der Noldorkönig Turgon nahm sie freundlich als seine Gäste auf und liebte sie sehr. Die Brüder blieben fast ein Jahr im Verborgenen Königreich, wollten aber wieder zu ihrem Volk zurückkehren, um an dessen Kriegen teilzuhaben.

Da Galdors Söhne nie den Weg nach Gondolin gefunden hatten, erlaubte ihnen Turgon, von Adlern getragen wieder in ihre Heimat zurückzukehren, obwohl das Gesetz besagte, dass kein Fremder, der je den Weg nach Gondolin gefunden oder die Stadt erblickt hatte sie verlassen dürfte, bevor nicht der König selbst ihre Tore öffne.
Húrin und Huor schworen zusätzlich niemals Turgons Pläne zu verraten und über alles zu schweigen, was sie in Gondolin gesehen hatten.

Danach wurden sie bei Nacht zu ihrem Vater in Dor-lómin zurückgebracht und sprachen nicht davon, wo sie gewesen waren.

Eheleben

Huor heiratete zu Beginn des Jahres 472 E.Z. (J.S.) (vermutlich im Monat Gwaeron) Rían, die aus dem Haus Beor stammte. Ihr gemeinsamer Sohn Tuor kam am Ende dieses Jahres in den Bergen von Mithrim zur Welt. Den Namen Tuor hatte Huor selbst ausgewählt, bevor er durch Krieg von Rían getrennt wurde.

Die beiden liebten einander vermutlich sehr und als Rían vom Tod ihres Gemahls erfuhr, legte sie sich auf sein Grab, um dort zu sterben.

Nirnaeth Arnoediad

Die Edain von Dor-lómin zogen im Gefolge ihres Königs Fingon in die fünfte große Schlacht der Kriege von Beleriand. Huor brach vor seinem Bruder mit einer Anzahl von Männern in seinem Gefolge zur Heerschau in Barad Eithel auf, nur zwei Monate nach seiner Hochzeit.

Das Heer von Dor-lómin bildete gemeinsam mit den Waldläufern aus Brethil die rechte Flanke von Fingons Heer und sie kämpften an dessen Seite, bis die beiden Heere am fünften Tag der Schlacht durch Gothmogs Heer getrennt wurden.

Die Menschen von Dor-lómin hielten auch noch nach dem Tod Fingons weiter stand und deckten den Rückzug Turgons nach Gondolin, der letzten Hoffnung der Eldar.

Huor sagte als sie sich nördlich des Pass des Sirions von Turgon verabschieden, dass aus Gondolin die letzte Hoffnung der Menschen und Elben kommen soll, wenn die verborgene Statt auch nur noch eine kurze Zeit länger aushält.

"Dies sage ich dir, Herr, mit dem Weitblick des Todgeweihten: Auch wenn wir hier für immer scheiden und ich deine weißen Mauern nicht mehr schauen werde, so soll doch aus dir und mir ein neuer Stern aufgehen. Leb wohl!" - Huor, Galdors Sohn [1]
Damit ist Earendil gemeint, der gemeinsame Enkelsohn von Huor und Turgon.

Die letzten Krieger aus Dor-lómin wurden durch das Fenn von Serech zurückgedrängt, bis sie südlich des Rivil einen letzten Widerstand leisteten. Bei Sonnenuntergang am sechsten Tag der Nirnaeth Arnoediad fiel Huor von einem vergiftetem Pfeil ins Auge getroffen.

Huors Leichnam wurde von Orks der Kopf abgeschlagen und gemeinsam mit den Köpfen der anderen Gefallenen seines Volkes auf einen im Sonnenuntergang goldglänzenden Haufen getürmt. Später wurden die Leichen und Waffen aller gefallener Menschen und Elben in der Wüste Anfauglith zu einem großen Hügel aufgetürmt: dem Haudh-en-Ndengin.

Über sein Schicksal kommt lange keine Kunde nach Dor-lómin und erst im späten Winter wird bekannt, dass Huor an der Seite seines Bruders gefalle sei.

Sonstiges

In frühen Entwürfen war Peleg der Vater von Tuor.

Links

Quellen

Einzelnachweis

  1. Tolkien, John Ronald Reul, in: Tolkien, Christopher (Hrsg.): Die Kinder Húrins, Stuttgart 2007, S.61