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Politisch wurde Eriador in drei Teilreiche gespalten, die sich gegenseitig nicht wohlgesonnen waren, dazu kam, dass [[Angmar]] im Nordosten eine zunehmende Bedrohung darstellte, es unterwarf rasch das östlichste der Reiche [[Rhudaur]] und bevölkerte es mit bösen Wesen und einem, mit den Edain verwandten Volk, das [[Bergmenschen]] genannt wurde und mit dem [[Hexenkönig von Angmar]] im Bunde war. Während dies geschah erschien zum ersten Mal das kleine Volk der [[Hobbits]] in Eriador, das sich selbst die ''kuduk'' nannte. Bald schon siedelten sie im zentralen Eriador und konnten ihren Platz, wohl Dank äußerer Beschützer auch während der Schlachten mit dem Hexenkönig behaupten. Denn ebenso wie die Menschen des Breelandes, die wohl schon im Zweiten Zeitalter am [[Breeberg]] siedelten, überdauerte das kleine Volk alle Wirren des Zeitalters bis in das Vierte Zeitalter hinein fast ungestört. Während also das [[Auenland]] in seinen frühen Gründungsjahren und das [[Breeland]] wie Felsen in der Brandung der Kriege standen, ging das nördliche Königreich unter. Der Hexenkönig indes, konnte dennoch aus Eriador vertrieben werden. Das Land verwilderte wieder und die Ruinen wurden von Gras und Moos überwuchert, die [[Grabunholde|bösen Geister]], die der Hexenmeister einst ausgesandt hatte, verhielten sich ruhig und verbargen sich und in Gefahr geriet nur derjenige, der sich in gefahrvolle Gegenden begab. Im Dritten Zeitalter war die Bevölkerung tatsächlich stark zusammengeschrumpft und die größten noch bewohnten Gebiete, waren das | Politisch wurde Eriador in drei Teilreiche gespalten, die sich gegenseitig nicht wohlgesonnen waren, dazu kam, dass [[Angmar]] im Nordosten eine zunehmende Bedrohung darstellte, es unterwarf rasch das östlichste der Reiche [[Rhudaur]] und bevölkerte es mit bösen Wesen und einem, mit den Edain verwandten Volk, das [[Bergmenschen]] genannt wurde und mit dem [[Hexenkönig von Angmar]] im Bunde war. Während dies geschah erschien zum ersten Mal das kleine Volk der [[Hobbits]] in Eriador, das sich selbst die ''kuduk'' nannte. Bald schon siedelten sie im zentralen Eriador und konnten ihren Platz, wohl Dank äußerer Beschützer auch während der Schlachten mit dem Hexenkönig behaupten. Denn ebenso wie die Menschen des Breelandes, die wohl schon im Zweiten Zeitalter am [[Breeberg]] siedelten, überdauerte das kleine Volk alle Wirren des Zeitalters bis in das Vierte Zeitalter hinein fast ungestört. Während also das [[Auenland]] in seinen frühen Gründungsjahren und das [[Breeland]] wie Felsen in der Brandung der Kriege standen, ging das nördliche Königreich unter. Der Hexenkönig indes, konnte dennoch aus Eriador vertrieben werden. Das Land verwilderte wieder und die Ruinen wurden von Gras und Moos überwuchert, die [[Grabunholde|bösen Geister]], die der Hexenmeister einst ausgesandt hatte, verhielten sich ruhig und verbargen sich und in Gefahr geriet nur derjenige, der sich in gefahrvolle Gegenden begab. Im Dritten Zeitalter war die Bevölkerung tatsächlich stark zusammengeschrumpft und die größten noch bewohnten Gebiete, waren das Auenland der Hobbits, das angrenzende von [[Menschen]] bewohnte Breeland, [[Bruchtal]], die elbische Zufluchtsstätte an den Westhängen des Nebelgebirges, der Eryn Vorn, die Heimat einiger [[Wilde Menschen|Wilder Menschen]] und einige befestigte Dörfer der [[Dúnedain]]. Auch [[Zwerge]], die vom [[Erebor]] flohen, wo [[Smaug]] sich niedergelassen hatte, fanden ihre Heimat in Eriador, an den Osthängen der Ered Luin. Zur Zeit des [[Ringkrieg]]s dann wurde die Ruhe Eriadors gestört. Von Süden her kamen Wanderer den Grünweg hinauf, viele waren Flüchtligen vor dem bereits begonnen Krieg, aber einige waren auch Spione, gesandt von [[Saruman]]. Die bösen Kreaturen regten sich wieder, die [[Nazgûl]] durchstreiften das Land und selbst im Auenland merkte man, dass der Friede der letzten Jahrzehnte gestört werden würde. Obschon es in den Landen Eriadors keinen Krieg gab, wie in [[Gondor]] und [[Rohan]], so hatte die Bevölkerung doch mit den Eindringlingen zu kämpfen, die Strolche genannt wurden. Die meisten waren Gesetzlose, denen sich auch Menschen aus Bree bei ihren Diebeszügen anschlossen. Das Auenland hatte unter der indirekten Herrschaft [[Lotho Sackheim-Beutlin]]s viel durchzumachen, die Strolche, die für ihn arbeiteten unterjochten die Bevölkerung, stahlen, brannten Wälder und Häuser nieder. Denn insgeheim breitete Saruman seinen Einfluss im Auenland durch Lotho aus. Schließlich nahm er selber Sitz in [[Hobbingen]] und verheerte das Land aus Rache, für seine Vertreibung aus [[Isengart]], bis sein Diener ihn umbrachte. Erst nach einem Kampf in Bree und der [[Schlacht von Wasserau]] konnten die Strolche endgültig vertrieben werden. | ||
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In Eriador kehrte wieder Friede ein und das Nordkönigreich wurde durch den neuen König [[Aragorn II.|Elessar]] im [[Wiedervereinigtes Königreich|Wiedervereinigten Königreich]] wiederhergestellt. | |||
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Version vom 6. April 2009, 20:27 Uhr
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Eriador (Sin. für Einsames leeres Land)[1], Gebiet im Nordwesten von Mittelerde
Geographie
Die Lande Eriadors erstreckten sich in Ost-West-Richtung von den Hithaeglir, den Nebelbergen etwa 750 Meilen bis hin zu den Osthängen der Ered Luin und in Nord-Süd-Richtung von der Höhe der Eisbucht von Forochel bis hin zum Fluss Gwathló etwa 725 Meilen und umfasste demnach ein Gebiet von durchschnittlich 543.750 Quadrat-Meilen. Das Land wurde das Erste Zeitalter hindurch im Norden noch von den von Melkor aufgetürmten Ered Engrin begrenzt, reichte jedoch in späteren Zeiten bis zu den Nördlichen Öden Forodwaiths.
Regionen in Eriador im Zweiten und Dritten Zeitalter
Name | Gründung/ Aufgabe/ Zerstörung | Hauptstadt | Ausdehnung |
---|---|---|---|
Eregion | 750 Z.Z. gegründet, 1697 Z.Z. verwüstet. |
Ost-in-Edhil (750 Z.Z.–1697 Z.Z.) |
Ost-West-Richtung: Von den Nebelbergen bis zum Zusammenfluss von Mitheithel und Glanduin (?), Nord-Süd-Richtung: Vom Hulstkamm bis zum Glanduin (?). |
Bruchtal | 1697 Z.Z. von Elrond begründet, irgendwann im Vierten Zeitalter aufgegeben. |
keine | Das Tal der Lautwasser. |
Breeland | unbekannt | unbekannt, vielleicht Bree |
Ost-West-Richtung: Vom Chetwald bis zu den Hügelgräberhöhen, Nord-Süd-Richtung: Von den Nordhöhen bis zu den Südhöhen. |
Arnor | 3320 Z.Z. begründet durch Elendil, 861 D.Z. zerfällt das Reich in drei Kleinkönigreiche, 3019 D.Z. durch König Elessar wieder hergestellt. |
Annúminas (3320 Z.Z.–861 D.Z.; nochmals nach 3019 D.Z. (?)) |
Ost-West-Richtung: Vom Nebelgebirge bis zu den Blauen Bergen, Nord-Süd-Richtung: Von der Eisbucht von Forochel bis zum Fluss Grauflut. |
Arthedain | 861 D.Z. begründet durch den ältesten Sohn König Earendurs Amlaith, 1974 D.Z. aufgelöst. |
Fornost Erain (861 D.Z.–1974 D.Z.) |
Ost-West-Richtung: Von der Wetterspitze bis zum Golf von Lhûn, Nord-Süd-Richtung: Von der Eisbucht von Forochel bis zum Baranduin. |
Rhudaur | 861 D.Z. begründet durch einen der zwei jüngeren Söhne König Earendurs, ab 1350 D.Z. von Angmar beeinflusst, 1975 D.Z. gefallen |
unbekannt, vielleicht an der Großen Ost-Straße[2] | Ost-West-Richtung: Vom Nebelgebirge bis zu den Wetterbergen, Nord-Süd-Richtung: Von den Ettenöden bis zum Winkel. |
Cardolan | 861 D.Z. begründet durch einen der zwei jüngeren Söhne König Earendurs, 1409 D.Z. gefallen. |
unbekannt, vielleicht an der Sarn-Furt | Ost-West-Richtung: Vom Fluss Mitheithel bis zum Baranduin, Nord-Süd-Richtung: Von den Hügelgräberhöhen bis zum Gwathló. |
Auenland | 1601 D.Z. nach Siedlungserlaubnis durch König Argeleb II. von den Falbhäuten Marcho und Blanco begründet, 32 V.Z. Erweiterung des auenländischen Gebiets um die Westmark. |
Michelbinge auf den Weißen Höhen (zumindest größter und bedeutenster Ort des Auenlands) |
Ost-West-Richtung: Vom Baranduin bis zu den Fernen Höhen, Nord-Süd-Richtung: Von den Nordmooren bis zur Sarn-Furt. |
Flora und Fauna zur Zeit des Dritten Zeitalters
Eriador wurde vor allem von Mischwäldern dominiert, es gab alte Eichen-Wälder, vor allem in der Gegend des Grünberglandes bei Waldhof, genauso wie größere Bestände an Birken auf den Hängen der Grünberge und auch im Tal der Lautwasser in der Nähe von Bruchtal. Tannen-Wälder waren selten, fanden sich aber in besonders trockenen Gebieten im zentralen Auenland, Kiefern standen in größeren Forsten oberhalb von Bruchtal, daneben dominierten Buchen die Hügelwälder der Trollhöhen. An den Flüssen Eriadors wuchsen vor allem Ulmen und Erlen, diese fanden sich beispielsweise an der jungen Wässer. Ein alter Bestand an Weiden dominierte das Flusstal der Weidenwinde und auch die Flussniederungen des Weißquell. Hulstbäume waren in Eriador eher rar, wuchsen aber in größerer Anzahl in Eregion. Gewächse, die vor allem von den Völkern Eriadors zur Nahrungsproduktion genutzt wurden, waren vor allem wildwachsende Haselnusssträucher, Pilze, Blaubeersträucher, Erdbeerpflanzen, verschiedene Obstbäume, Kartoffeln, Kohl und Getreide. In Eriador gab es viele wildwachsende Wiesen, auf denen Pflanzen, wie Schierling, Eberwurz, Wilde Petersilie, Nesseln und Disteln wuchsen. An Blumen gab es in Eriador unter anderem Vergissmeinnicht, Löwenzahn, Kapuzinerkresse, Löwenmaul und Sonnenblumen. Wie im Bereich Flora, war die Fauna Eriadors wohl auch vielfältig, vergleichbar tatsächlich mit dem nordwestlichen Europa. Die Wälder wurden dominiert von kleinen bis mittelgroßen Säugetieren, wie Füchsen oder Dachsen, es gab in Gewässernähe Kleinräuber, wie Otter, oder Reptilien, wie Ringelnattern und Amphibien, wie Kröten, sowie Frösche, nach denen der auenländische Ort Froschmoorstetten[3] benannt war. Im Bereich der Vögel werden im Speziellen Wasservögel erwähnt, wie zum Beispiel Schwäne und Eisvögel, die an der Weidenwinde lebten.
Historie
An dieser Stelle folgen kurze Erläuterungen zu den Ereignissen in Eriador während der ersten vier Zeitalter Mittelerdes, genauere Daten sind der am Ende aufgeführten Zeittafel zu entnehmen.
Das Erste Zeitalter
Zu Beginn des Ersten Zeitalters, war Eriador zum großen Teil nur Wildnis. Im südlichen und auch zentralen Eriador wuchs, so darf angenommen werden der große Urwald[4], der sich vom Alten Wald über die Mündungsgebiete des Baranduin und Gwathló in östlicher Richtung bis nach Fangorn hinzog. Das Land blieb bis zum Beginn des Zweiten Zeitalters wohl größtenteils nur durchwandertes und von Wildtieren bewohntes Land. Zum ersten Mal in der Geschichte wird Eriador während der Großen Wanderung der Vanyar, Noldor und Teleri erwähnt. Nach der Trennung der Geschlechter am Anduin wanderten die Teleri nach Süden und gelangten so auch nach Eriador, wo sie verweilten bis der Sohn ihres früheren Führers Lenwe sie über die Ered Luin nach Beleriand führte. Jene, welche jedoch verweilten, waren vermutlich die Vorfahren der späteren Elben Lothlóriens und des Düsterwaldes. Die Vanyar und Noldor, die sich nicht von ihrem Weg abgewandt hatten, überquerten von Osten aus das Nebelgebirge und drangen durch das wilde Eriador und über die Blauen Berge nach Beleriand. Danach ist lange Zeit nichts mehr über die Geschehnisse im Land bekannt. Erst in den Jahren der Sonne tauchen die ersten Siedler in den Ebenen Eriadors auf, von den Elben Edain genannt, waren sie Nachkommen der ersten Menschen Mittelerdes, es ist wahrscheinlich, dass sie aus dem Osten - ihrer „Urheimat“ über das Gebirge kamen. Doch siedelten sie noch nicht in West- und Zentral-Eriador. Für etwa ein Jahrhundert boten die weiten Ebenen den Edain ein Heim. Dann, im frühen dritten Jahrhundert wanderten zwei Gruppen der Edain gen Westen und gelangten so nach Beleriand. Kriegsflüchtlinge vor den Schlachten des Kriegs des Zorns, darunter auch eine Gruppe Edain und das Elbenvolk der Sindar bevölkerten in den nächsten zwei Jahrhunderten Eriador.
Das Zweite Zeitalter
Zu Beginn des Zeitalters zogen die Edain, welche aus den Häusern Beors und Hadors stammten und nicht nach Beleriand gewandert waren gen Westen und siedelten schließlich am See Evendim, den Nördlichen Höhen und den Wetterbergen. Sie waren vor allem Hirten, die mit ihren Schafherden über die weiten Graslande zogen. Das Volk lebte wohl in kleineren Gemeinden, die von einem Herr geführt wurden, zumindest ist bekannt, dass es von diesen Anführern mindestens zwölf gab. Ihre Oberhäupter bestatteten die Edain in Hügelgräbern auf den Hängen der später so genannten Hügelgräberhöhen. Sie wussten zwar, dass Verwandte von ihnen jenseits der Blauen Berge lebten, doch hatten sie auch von dem schrecklichen Krieg jenseits der Berge gehört und glaubten, dass alle Menschen dort ertrunken, oder von gewaltigen Feuerstürmen verbrannt worden seien. Im Jahre 600 schließlich, landete in Lindon zum ersten Mal ein Schiff der Númenorer an, die von Círdan und Gil-galad willkommen geheißen wurden. Als die Edain dies erfuhren, baten zwölf mächtige Herren ihres Volkes bei Gil-galad um ein Treffen mit den Seeleuten, die viele für furchtbare Geister hielten. Die beiden Parteien trafen sich schließlich auf den Turmbergen und nach anfänglicher Scheu, merkten beide Gruppen schließlich, dass sie im Grunde eine tiefe Verwandtschaft und Freundschaft verband. Die Númenorer begannen in den nächsten Jahrhunderten zumindest den Westen Eriadors auszukundschaften. Vor allem ihr König Tar-Aldarion war von den großen und dichten Wäldern beeindruckt und begann einen Hafen an der Mündung des Gwathló zu bauen, der Lond Daer genannt wurde. Für dessen Bau und den Bau riesiger Schiffe, begannen die Númenorer die Waldgebiete Eriadors schonungslos zu roden. Sowohl Minhiriath, als auch das sich an die Südgrenze Eriadors anschließende Enedwaith waren danach nur noch baumlose Ödnis. Danach waren in Eriador nurnoch sehr wenige zusammenhängende Waldgebiete zu finden, die größten waren der Eryn Vorn südlich der Mündung des Baranduin, der Alte Wald, durchströmt von der Weidenwinde, der Chetwald von Breeland und die Trollhöhen an der Großen Ost-Straße, nahe Bruchtal. Auch die primitiven Waldbewohner Eriadors verschwanden langsam mit ihrer alten Heimat, entweder wurden sie von den Númenorern getötet, wenn sie diese Angriffen oder sie zogen sich in entlegen Winkel des Landes wie den Eryn Vorn zurück. Noch vor diesen Geschehnissen hatten sich Noldor aus Lindon, angelockt durch Berichte von Mithril-Funden, im Jahre 750 an den Süd-West-Flanken des Nebelgebirgens niedergelassen. Dort gründeten sie ihr Elbenreich Eregion, oder Hulsten, wie es nach den hier wachsenden Stechpalmen genannt wurde. Die Elben fertigten dort die Ringe der Macht. Erst als Sauron, der in Eregion das Ringschmiedehandwerk in seiner schönen Gestalt und unter dem Namen Annatar gelernt hatte und den Einen Ring für sich geschmiedet hatte, griff er mit seinen Heeren Eriador an, konnte jedoch durch das Bündnis zwischen den Elben Gil-galads und den Númenorern zurückgeschlagen werden. Danach herrschte lange Zeit Friede in Eriador. Schließlich begann jedoch mit dem Untergang Númenors eine schnelle Wandlung des nun öden Landes, als nämlich Elendil vom Meer an Mittelerdes Küste geworfen wurde. Er gründete sein neuse Königreich Arnor. Die Bevölkerung nahm rasch zu und große Städte wurden errichtet. Das Volk begann Felder, Äcker und Weinberge in der Gegend um die Grünberge anzulegen, Straßen und Brücken wurden gebaut und befestigt. Doch die Blütezeit Eriadors verging rasch, ein großer Teil der Bevölkerung fiel in der Schlacht auf der Dagorlad vor den Toren Mordors oder bei dem Verhängnis auf den Schwertelfeldern in Wilderland. Die Großbauten und Vesten verfielen langsam, da keiner sich mehr um ihre Erhaltung kümmerte.
Das Dritte Zeitalter
Politisch wurde Eriador in drei Teilreiche gespalten, die sich gegenseitig nicht wohlgesonnen waren, dazu kam, dass Angmar im Nordosten eine zunehmende Bedrohung darstellte, es unterwarf rasch das östlichste der Reiche Rhudaur und bevölkerte es mit bösen Wesen und einem, mit den Edain verwandten Volk, das Bergmenschen genannt wurde und mit dem Hexenkönig von Angmar im Bunde war. Während dies geschah erschien zum ersten Mal das kleine Volk der Hobbits in Eriador, das sich selbst die kuduk nannte. Bald schon siedelten sie im zentralen Eriador und konnten ihren Platz, wohl Dank äußerer Beschützer auch während der Schlachten mit dem Hexenkönig behaupten. Denn ebenso wie die Menschen des Breelandes, die wohl schon im Zweiten Zeitalter am Breeberg siedelten, überdauerte das kleine Volk alle Wirren des Zeitalters bis in das Vierte Zeitalter hinein fast ungestört. Während also das Auenland in seinen frühen Gründungsjahren und das Breeland wie Felsen in der Brandung der Kriege standen, ging das nördliche Königreich unter. Der Hexenkönig indes, konnte dennoch aus Eriador vertrieben werden. Das Land verwilderte wieder und die Ruinen wurden von Gras und Moos überwuchert, die bösen Geister, die der Hexenmeister einst ausgesandt hatte, verhielten sich ruhig und verbargen sich und in Gefahr geriet nur derjenige, der sich in gefahrvolle Gegenden begab. Im Dritten Zeitalter war die Bevölkerung tatsächlich stark zusammengeschrumpft und die größten noch bewohnten Gebiete, waren das Auenland der Hobbits, das angrenzende von Menschen bewohnte Breeland, Bruchtal, die elbische Zufluchtsstätte an den Westhängen des Nebelgebirges, der Eryn Vorn, die Heimat einiger Wilder Menschen und einige befestigte Dörfer der Dúnedain. Auch Zwerge, die vom Erebor flohen, wo Smaug sich niedergelassen hatte, fanden ihre Heimat in Eriador, an den Osthängen der Ered Luin. Zur Zeit des Ringkriegs dann wurde die Ruhe Eriadors gestört. Von Süden her kamen Wanderer den Grünweg hinauf, viele waren Flüchtligen vor dem bereits begonnen Krieg, aber einige waren auch Spione, gesandt von Saruman. Die bösen Kreaturen regten sich wieder, die Nazgûl durchstreiften das Land und selbst im Auenland merkte man, dass der Friede der letzten Jahrzehnte gestört werden würde. Obschon es in den Landen Eriadors keinen Krieg gab, wie in Gondor und Rohan, so hatte die Bevölkerung doch mit den Eindringlingen zu kämpfen, die Strolche genannt wurden. Die meisten waren Gesetzlose, denen sich auch Menschen aus Bree bei ihren Diebeszügen anschlossen. Das Auenland hatte unter der indirekten Herrschaft Lotho Sackheim-Beutlins viel durchzumachen, die Strolche, die für ihn arbeiteten unterjochten die Bevölkerung, stahlen, brannten Wälder und Häuser nieder. Denn insgeheim breitete Saruman seinen Einfluss im Auenland durch Lotho aus. Schließlich nahm er selber Sitz in Hobbingen und verheerte das Land aus Rache, für seine Vertreibung aus Isengart, bis sein Diener ihn umbrachte. Erst nach einem Kampf in Bree und der Schlacht von Wasserau konnten die Strolche endgültig vertrieben werden.
Das Vierte Zeitalter
In Eriador kehrte wieder Friede ein und das Nordkönigreich wurde durch den neuen König Elessar im Wiedervereinigten Königreich wiederhergestellt.
Zeittafel
Die folgenden Daten betreffen Ereignisse, die explizit in Eriador stattfanden und oder für das Gebiet bedeutsam waren.
Erstes Zeitalter [5]
- Die Jahre der Bäume
- 1115 Die Teleri überqueren Anduin den Großen, die Nandor jedoch ziehen unter Lenwe nach Süden, einige gelangen nach Norden in das wilde Eriador und siedeln kurze Zeit dort, bis sie Lenwes Sohn Denethor nach Beleriand führt.
- Die Jahre der Sonne
- um 200 Die ersten Edain leben in Eriador.
- 262 Geburt von Beor dem Alten in Eriador, er ist der erste Anführer des Ersten Hauses der Edain.
- 282 Geburt von Marach in Eriador, er ist der erste Anführer des Dritten Hauses der Edain.
- 310 Beor führt sein Volk nach Beleriand.
- 313 Marach führt sein Volk nach Beleriand.
- 369 Bereg vom Hause Hador, führt sein Volk aus Furcht vor den drohenden Kriegen in Beleriand nach Osten über die Ered Luin nach Eriador.
- um 583 In der Großen Schlacht während des Krieges des Zorns wirft Earendil Ancalagon den Schwarzen nieder, sein Leib zertrümmert Thangorodrim, die Sindar, sofern nicht in Lindon verweilend oder nach Valinor segelnd, kommen nach Eriador (Ursprung der Waldelben).
Zweites Zeitalter
- 600 Das erste númenorische Schiff landet an der Westküste von Mittelerde an und fährt den Golf von Lhûn hinauf. Der Kapitän und die Seeleute werden von Gil-galad und Círdan dem Schiffbauer willkommen geheißen (Bündnis zwischen Númenor und den Elben von Lindon).
- 725 Aldarion der númenorische Thronerbe kommt nach Eriador und erkundet den Westen des Landes.
- 750 Eregion wird im Südosten Eriadors gegründet.
- zwischen 750 und 800 Große Flächen der Wälder Eriadors fallen dem Schiffsbau Aldarions und seiner Errichtung des Hafens Lond Daer zum Opfer.
- 1695-1699 Saurons Heere verwüsten Eriador.
- 1701 Sauron wird aus Eriador vertrieben.
- 1701-3320 Frieden und Ruhe in Eriador.
- 3319/3320 Elendil kommt nach dem Untergang Númenors nach Eriador, er gründet sein Reich Arnor. Die Númenorer besiedeln die Ufer der Flüsse Lhûn und Baranduin, die Hänge des späteren Rhudaur und des späteren Cardolan.
Drittes Zeitalter
- 10 Valandil wird Arnors König, das Volk schwindet, vor allem durch die starken Verluste bei der Schlacht von Dagorlad und beim Verhängnis auf den Schwertelfeldern.
- um 1300 Die bösen Kreaturen mehren sich wieder, in den Hithaeglir nehmen die Orks an Zahl zu, der Hexenkönig nimmt seinen Sitz in Angmar.
- 1409-1975 Unruhen und Kriege zwischen den Teilreichen, der Hexenkönig unterwirft große Teile Eriadors, kann aber letztendlich zurückgeschlagen werden, das nördliche Königreich ist jedoch zerstört.
- 1976 Aranarth von den Dúnedain, nennt sich "Stammesführer der Dúnedain" und wird das erste Oberhaupt eines versprengten und umherwandernden Volkes.
- um 1981 Ein Herbststurm aus den Nördlichen Öden wütet über das Land und richtet in Eriador und Gondor große Schäden an.
- um 2480 Die Orks breiten sich im Nebelgebirge aus und sperren die Gebirgspässe Eriadors.
- 2740 Orks dringen in Eriador ein.
- 2758/2759 Langer Winter, die Kälte fordert viele Todesopfer.
- 2799-2802 Durins Volk durchwandert heimatlos die Lande, sie gründen schließlich die Minen Thorins Hallen in den Ered Luin.
- 2911 Grausamer Winter, die Gewässer Eriadors frieren zu, die weißen Wölfe kommen aus dem Norden.
- September 3018 Die Nazgûl durchreiten Eriador, um den Einen Ring zu finden.
- 1. Mai 3019 Aragorn II. wird zum ersten König des Wiedervereinigten Königreichs und stellt das nördliche Königreich wieder her.
- August 3019 Saruman und Gríma Schlangenzunge dringen ins Auenland ein und beginnen das Land zu zerstören.
- 3. November 3019 Schlacht von Wasserau, Saruman wird von Gríma, seinem Diener getötet.
- 3020 Der einzige Mallorn Eriadors wird von Samweis Gamdschie gepflanzt und blüht zum ersten Mal am 6. April auf der Festwiese im auenländischen Hobbingen.
Viertes Zeitalter
- 6 Das Auenland wird ein Freies Land unter dem nördlichen Szepter.
- 15 Der neue König kommt zum ersten Mal nach Eriador und verweilt kurze Zeit am See Evendim.
- 32 Die Westmark (das Gebiet zwischen den Fernen Höhen und den Turmbergen) wird dem Auenland von König Elessar zum Geschenk gemacht.
Anmerkungen
- ↑ Der Name Eriador scheint aus drei Bestandteilen des Sindarin zusammengesetzt zu sein, zum ein aus dem Wort er-, was einzeln oder auch einsam bedeutet, dann aus iâ, was übersetzt Leere bedeutet und dem Wort -dôr für Land.
- ↑ "Höher und höher erhoben sich die Berge. Auf einigen standen Burgen, denen man ansah, dass sie zu bösen Zwecken erbaut worden waren.", Der kleine Hobbit, Kapitel 2: Gebratenes Hammelfleisch
- ↑ Nomenclature of The Lord of the Rings, siehe unter Frogmorton
- ↑ Siehe dazu Baumbarts Erzählungen in Die Zwei Türme: Drittes Buch, Viertes Kapitel: Baumbart
- ↑ Die Angaben des Ersten Zeitalters beruhen zum größten Teil auf Tolkiens Schriften The Annals of Aman (in HoMe X: Morgoth's Ring), The Grey Annals (in HoMe XI: The War of the Jewels), entsprechenden Anmerkungen zu den beiden Fassungen und The Tale of the Years (in HoMe XI: The War of the Jewels), die hier verwendete Chronologie wurde von Gernot Katzer zusammengestellt und in Helmut W. Peschs Das große Mittelerde-Lexikon veröffentlicht, hier wird auch auf die weiterführende Internetseite Eine Chronologie des Ersten Zeitalters verwiesen.
Quellen
J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Übersetzt von Walter Scherf. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1956. (Im Original erschienen 1937 unter dem Titel The Hobbit or There and Back Again.),
- Kapitel 1: Eine unvorhergesehene Gesellschaft
- Kapitel 2: Gebratenes Hammelfleisch
J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.),
- Faltkarte: Der Westen von Mittelerde am Ende des Dritten Zeitalters
- Einführung
- 1. Über Hobbits
- Erstes Buch
- Drittes Kapitel: Drei Mann hoch
- Viertes Kapitel: Geradenwegs zu den Pilzen
- Sechstes Kapitel: Der Alte Wald
- Elftes Kapitel: Ein Messer im Dunkeln
- Zweites Buch
- Erstes Kapitel: Viele Begegnungen
- Anhänge und Register
- Anhang A (ii): Die Reiche in der Verbannung
- Anhang A (iii): Eriador, Arnor und Isildurs Erben
- Anhang A (III): Durins Volk
- Anhang B: Die Aufzählung der Jahre (Zeittafel der Westlande)
J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.),
- Quenta Silmarillion
- X: Von den Sindar
- XVII: Von den ersten Menschen im Westen
- Akallabêth
- Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter
J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Hans J. Schütz. Klett-Cotta, Stuttgart 1983. (Im Original erschienen 1980 unter dem Titel Unfinished Tales of Númenor and Middle-earth.),
- Teil 2: Das zweite Zeitalter
- Aldarion und Erendis: Das Weib des Seefahrers
J. R. R. Tolkien und Christopher Tolkien: Morgoth’s Ring (The History of Middle-earth Part X).
- The Annals of Aman
J. R. R. Tolkien und Christopher Tolkien: The War of the Jewels (The History of Middle-earth Part XI).
- The Grey Annals
- The Tale of the Years
J. R. R. Tolkien: Die Abenteuer des Tom Bombadil und andere Gedichte aus dem Roten Buch. Übersetzt von Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1984. (Im Original erschienen 1962 unter dem Titel The Adventures of Tom Bombadil and other verses from The Red Book.)
- Gedicht 2: Tom geht rudern
Helmut W. Pesch: Elbisch: Grammatik, Schrift und Wörterbuch der Elben-Sprache von J. R. R. Tolkien, Bastei Lübbe 2003.
- Wörterbuch Sindarin – Deutsch, Eintragungen für er-, iâ und -dôr
Helmut W. Pesch: Das große Mittelerde-Lexikon, Bastei Lübbe 2002.
- Anhang A: Eine Chronologie der Frühzeit von Arda