Gamdschie
Gamdschie (Original Gamgee) ist im Legendarium eine Hobbit-Familie aus dem Auenland.
Beschreibung
Die Gamdschies gehörten nicht zu den wohlhabenden Hobbitfamilien. Das erste namentlich bekannte Mitglied der Familie hieß schlicht nach seinem Wohnort Hamfast von Gamwich. Sein Sohn Weisman nahm den Namen seines Heimatortes als Nachnamen an und zog später nach Reepfeld. Über seinen Sohn, der Hob Gammidsch hieß und als „Alter Gammidschie“ bekannt war, veränderte sich der Familienname bis zu seiner endgültigen Form Gamdschie, die als Erstes Hobs Sohn Hobsen trug.
Andweis, Hobsens ältester Sohn, betrieb in Reepfeld eine Seilerbahn und nannte sich fortan Andweis Seiler. Die Seilers waren, ebenso wie die von Oberbühls Seitenzweige der Familie. Hobsens jüngster Sohn Halfred war als Halfred von Oberbühl bekannt. Von Hamfast Gamdschie, Hobsens zweitem Kind, wissen wir, dass er nach Hobbingen, der Heimat seiner Großmutter, kam und dort bei seinem Verwandten Holman Grünhand in die Gärtnerlehre ging.[1]
Hamfast bewohnte mit seiner Familie den Beutelhaldenweg unterhalb von Beutelsend. Er arbeitete ab 2961 D. Z. (1361 A. Z.) als Gärtner für den Herrn Beutlin von Beutelsend. Sein jüngster Sohn Sam half ihm und übernahm später die Arbeit seines Vaters ganz. Die Gamdschies in Hobbingen führten ein sehr hobbitgemäßes, einfaches und geordnetes Leben. Sam indes, der vom Herrn Beutlin das Lesen und Schreiben und jede Menge Gedichte und Erzählungen gelernt hatte, sehnte sich insgeheim zumindest einmal danach, die Elben zu sehen.[2]
Als sein Herr, Frodo Beutlin von Beutelsend, das Auenland verließ, um den Einen Ring nach Bruchtal zu bringen, begleitete Sam „seinen Herrn“.[3][4] Sams Sohn Frodo nannte sich stolz nach dem Beruf seines Vaters Gärtner.[1]
| von Gamwich | |||||||||||||||||||||||||||||
| Gamwich | |||||||||||||||||||||||||||||
| Gammidsch (Gammidschie) | |||||||||||||||||||||||||||||
| Gamdschie | |||||||||||||||||||||||||||||
| Seiler | Gamdschie | von Oberbühl | |||||||||||||||||||||||||||
| Schönkind | Gärtner | Gamdschie | |||||||||||||||||||||||||||
Bekannte Persönlichkeiten
- Andweis Gamdschie, später Andweis Seiler, war Seiler in Reepfeld und begründete die Familie Seiler.[1]
- Halfred Gamdschie, später Halfred von Oberbühl, begründete den Namen von Oberbühl.[1]
- Hamfast Gamdschie war Gärtner von Beutelsend.[2]
- Samweis „Sam“ Gamdschie war Gärtner von Beutelsend. Er verließ mit „seinem Herrn“ Frodo Beutlin das Auenland.[4] In Bruchtal wurde er zu einem der neun Gefährten der Gemeinschaft des Ringes bestimmt und begleitete Frodo bis zum Schicksalsberg, wo der Ring schließlich mit seiner Hilfe vernichtet werden konnte.[5][6]
- Frodo Gamdschie, später Frodo Gärtner, war Gärtner von Beutelsend. Frodo war der Begründer der Familie Gärtner vom Bühl.[1]
- Elanor Gamdschie war die Tochter von Sam. Elanor begründete mit ihrem Mann Fastred von Grünholm die Familie der Schönkinds.[1]
Stammbaum
| Hamfast von Gamwich * 2760 D. Z. | |||||||||||||||||||||||||||||||
| Weisman Gamwich * 2800 D. Z. | |||||||||||||||||||||||||||||||
| Hob Gammidsch * 2846 D. Z. | Rowan * 2849 D. Z. | ||||||||||||||||||||||||||||||
| Hobsen Gamdschie 2885 – 2984 D. Z. | |||||||||||||||||||||||||||||||
| Andweis Seiler * 2923 D. Z. | Maie * 2928 D. Z. | Halfred von Oberbühl * 2932 D. Z. | |||||||||||||||||||||||||||||
| Ansen * 2961 D. Z. | Hamfast 2926 – 7 V. Z. | Bell Gutkind | Halfast * 2972 D. Z. | ||||||||||||||||||||||||||||
| Halfred * 2969 D. Z. | Maie * 2976 D. Z. | Tolman Hüttinger * 2980 D. Z. | Goldblume * 2983 D. Z. | ||||||||||||||||||||||||||||
| Hamsen * 2965 D. Z. | Margerite * 2972 D. Z. | Samweis * 2980 D. Z. | Rose Hüttinger 2984 – 61 V. Z. | ||||||||||||||||||||||||||||
| 13 Kinder | |||||||||||||||||||||||||||||||
Etymologie
- Der Name Gamdschie (Original Gamgee) lautete in Hobbitisch Galbasi oder in verkürzter Form Galpsi und ging auf das Dorf „Galabas“ (galab = Wild und bas = Flecken oder Weiler).[7]
- Als Tolkien mit seiner Familie 1932 in Cornwall urlaubte, nannte er einen kuriosen, alten, einheimischen Mann, der tratschte und „Wetter-Weisheiten“ und all sowas von sich gab, zum Amüsement seiner Söhne Gaffer Gamgee. Zu der Zeit begann er, am Hobbit zu arbeiten. Er erläuterte, dass das Wort Gamgee aus alliterativen Gründen auf Gaffer folgte und wohl aus seinen Kindheitserinnerungen auftauchte. (In seiner Kindheit war es ein Wort für cotton-wool (Watte).[8] Tolkien hätte den Namen Gamgee wohl nicht gewählt, wenn er nicht in seiner Kindheit von Gamgee tissue gehört hätte.[9] Gaffer Gamgee ist die englische Bezeichnung für Sams Vater, Ohm Gamdschie.[1]
- Tolkien schrieb in einem Brief vom 31. Mai 1944 an seinen Sohn Christopher Tolkien, dass er mit dem Nachnamen Gamdschie (Original Gamgee) nicht wirklich zufrieden sei und er den Namen zu Goodchild (Gutkind) ändern sollte, wenn Christopher ihn ließe. Obwohl Tolkien den Namen Goodchild für seinen Charakter Samweis, „das Juwel unter den Hobbits“, passender fand, beließ er den Namen bei Gamgee. Er schrieb seinem Sohn: „Ich kann mir jedoch denken, dass deine gesamte Vorstellung dieses Charakters nun an den Namen gebunden ist.“[10][11]
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Anhang C, Ahnentafeln: Stammbaum von Master Samweis
- ↑ 2,0 2,1 J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch I, Erstes Kapitel: Ein lang erwartetes Fest
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch I, Zweites Kapitel: Der Schatten der Vergangenheit
- ↑ 4,0 4,1 J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch I, Drittes Kapitel: Drei Mann hoch
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch II, Zweites Kapitel: Der Rat von Elrond
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch VI, Drittes Kapitel: Der Schicksalsberg
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Anhang F, Sprachen und Völker des Dritten Zeitalters: Zur Übersetzung
- ↑ J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.), Christopher Tolkien (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Letter 257: An Christopher Bretherton
- ↑ J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.), Christopher Tolkien (ed.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Letter 144: An Naomi Mitchison
- ↑ J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J.R.R. Tolkien. Letter 72: An Christopher Tolkien
- ↑ J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien (ed.): The History of Middle-earth Vol. XIII The War of the Ring. Part Two: The Ring Goes East, Kapitel III: The Black Gate is closed, S. 122, 123
