Hobbits

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Ein dösender Hobbit vom Stamm der Starren
(Künstler: Jonas Ulrich)

Hobbits oder Halblinge sind fiktive, menschenähnliche Wesen in der von J. R. R. Tolkien geschaffenen Fantasy-Welt Mittelerde. Sie spielen in den Romanen "Der kleine Hobbit" und "Der Herr der Ringe" eine tragende Rolle. In den übrigen Veröffentlichungen Tolkiens werden sie nicht erwähnt. Ihre genaue Herkunft ist daher unbekannt.

Zeitangabe

Beschreibung

Die ürsprünglichen Siedlungsgebiete der Hobbits am Anduin

Hobbits sind eine kleine Unterart der Menschen. Sie sind ein ruhiges, gemütliches Völkchen. Daher rührt auch ihre oft rundliche Figur und ihre Neigung, Aufregungen gewöhnlich aus dem Weg zu gehen.

Die Füße von Hobbits sind mit einem wärmenden Pelz behaart (ähnlich ihrem Haupthaar), und haben eine ledrige Sohle, da Hobbits keine Schuhe tragen. Hobbits sind Meister im Verstecken und können sich fast geräuschlos fortbewegen, wenn sie das wollen. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn ein Hobbit über 100 Jahre alt wird. Wegen ihrer geringen Größe von etwa drei bis vier Fuß (etwa 90 bis 120 cm) werden die Hobbits von den anderen Völkern auch "Halblinge" genannt. Ausgerechnet diese unscheinbaren kleinen Leute aus dem Auenland erweisen sich im Ringkrieg als Saurons gefährlichste Gegner, und das, obwohl sie weder sehr kriegerisch noch magiekundig sind.

In den alten Tagen hatten die Hobbits am Oberlauf des Anduin gelebt, doch als das Leben dort gefährlicher wurde, zog es sie immer weiter nach Westen, bis sie sich schließlich im Hügelland westlich des Baranduin niederließen.

Die Hobbits sind ein Volk von Bauern, Gärtnern und Handwerkern und neigen zu einer beschaulichen, sesshaften Lebensweise, ohne sonderlich viel Interesse für andere Dinge als ihr leibliches Wohl und das ihrer Sippe aufzubringen. Sie wohnen gewöhnlich nicht in Häusern, sondern in sogenannten Smials; das sind nicht tief in einen Hügel gegrabene Stollen, die viele kleine Kammern miteinander verbinden. Doch es handelt sich natürlich nicht um feuchte Erdlöcher, sondern vielmehr um behagliche Wohnhöhlen mit kleinen Fenstern und Kaminzimmern und unglaublich vielen sinnlosen Andenken (sogenannten "Mathoms").

Im Gegensatz zu den Elben oder Zwergen, die ihre eigenen Sprachen besitzen, scheint die Sprache der Hobbits seit jeher die der benachbarten Menschenvölker gewesen zu sein, wenn sie auch über einige Wörter verfügten, die aus dem Sprachschatz der Rohirrim entliehen sind, die früher auch am Anduin siedelten.

Ihre Zeitrechnung basiert auf dem Auenland-Kalender, der mit dem Jahr 1601 des Dritten Zeitalters als Jahr 1 nach der Besiedelung des Auenlands begann.

Die berühmtesten aller Hobbits sind Bilbo Beutlin und sein Neffe und Adoptivsohn Frodo. Zu lokalen Legenden zählen der Orkschlächter Bandobras Tuk und Tobold Hornbläser, der das überaus beliebte Pfeifenkraut einführte.

Junge Hobbits großzuziehen kostete eine Menge Futter." [1]

Stämme

Ursprünglich gliedern sich die Hobbits in drei Stämme:

  • Die Harfüße (engl: „Harfoots“), mit brauner Haut, meist kleiner gewachsen als die anderen Stämme, aber bei weitem die größte Gruppe, bevorzugen hügelige Gegenden oder Hochebenen.
  • Die Starren (engl: „Stoors“), größer und stämmiger, lieben Flusslandschaften, tragen Schuhwerk und leben häufiger als die anderen Stämme in normalen Häusern.
  • Die Falbhäute (engl.: „Fallohides“), ein nördlicher Stamm, hellhäutiger, größer und schlanker als die anderen, haben eine Vorliebe für Bäume und Wälder.

Zur Zeit des Ringkriegs leben die drei Stämme nach getrennter Wanderungszeit jedoch bereits seit Jahrhunderten im Auenland und haben sich teilweise vermischt.

Etymologie

Herkunft des Wortes Hobbit

Die Bezeichnung Hobbit ist eine Erfindung innerhalb des Mittelerde-Kosmos. Im Westron lautet der Name dieses Volks "banakil" (Halbling). Die Hobbits selber nannten sich "kuduk". In Rohan werden sie "holbytla" (Höhlenbauer) genannt. König Théoden benutzt die Form „kûd-dûkan". In der Elbensprache Sindarin werden sie „Periannath" genannt, was "Volk der Halblinge" bedeutet (von Singular perian und Plural periain). Pippin wurde vom gondorischen Volk in Minas Tirith zum "Ernil i Pheriannath" (Prinz der Halblinge) geadelt.

Hobbitnamen

J.R.R. Tolkien schildert die Prinzipien seiner Namensbildung bei den Hobbits, im Gegensatz zu den anderen vorkommenden Rassen, recht ausführlich: "Was aber die Personen angeht, so hatten die Hobbits im Auenland und in Bree für jene Zeit ungewöhnliche Namen, da es bei ihnen schon einige Jahrhunderte vor dieser Zeit Sitte geworden war, einen Namen in der Familie weiterzuvererben. Zumeist hatten die Zunamen in der damaligen Umgangssprache eine nahe liegende Bedeutung, abgeleitet von Spitznamen, Ortschaften oder (vor allem in Bree) von Baum- und Pflanzennamen. Diese waren unschwer zu übersetzen; doch bei zwei älteren Namen, deren Bedeutung nicht mehr bekannt ist, haben wir uns damit begnügt, die Schreibweise etwas zu verdeutschen: Tuk für Tûk und Boffin für Bophin. Die Vornamen der Hobbits habe ich, soweit möglich, ebenso behandelt." [2]

Tolkien benannte weibliche Hobbits gerne mit Blumen- oder Edelsteinnamen - letztere jedoch eher selten. Dagegen haben viele männliche Vornamen überhaupt keine umgangssprachliche Bedeutung wie z.B. Bilbo, Lotho, Bungo oder Polo. Überschneidungen mit auch heute noch gebräuchlichen Vornamen seien angeblich rein zufällig entstanden (wie bei Cora, Dora oder Nina).

Hobbitnamen sind teilweise germanischer Herkunft und besonders aus fränkischem und normannischem Namensmaterial, weniger jedoch aus dem angelsächsischem geschöpft. Es finden sich teilweise auch nordische Namen wie z.B. Carl, Erling, Frodo oder Halfred.

Neben den vier wohl berühmtesten Hobbitfamilien Beutlin (Baggins), Tuk (Took), Brandybock (Brandybuck) und Gamdschie (Gamgee), schuf J.R.R. Tolkien noch unzählige weitere Familiennamen für die Hobbits:

Hornbläser (Hornblower), Pausbacken (Chubb), Gruber (Grubb), Straffgürtel (Bracegirdle), Gutleib (Goodbodies), Braun (Brown), Dachsbau (auch Brockhäuser genannt) (Brockhouse), Kleinbau (Smallburrow), Stolzfuß (Proudfoot), Lochner (Burrows), Seiler (Roper), Hang (Banks), Fleischer (Butcher), Hüttinger (Cotton), Braunlock (Brownlock), Zwiefuß (Twofoot), Gärtner (Gardner), Goldwert (Goldworthy), Guld (Goold), Grünhand (Greenhand), Oberberg (Overhill), Unterberg (Underhill), Sandigmann (Sandyman), Weißfuß (Whitfoot), Eichler (Noak), Sackheim (Sackville), Platschfuß (Puddifoot), Schnuth (Bunce), Schönkind (Fairbairn), Labkraut (Mugwort), Bolger, Boffin, Feldhüter, Maggot, Stollen (Tunnelly), Starrkopf (Stronghead), Langhöhlen (Longhole), Sandheber (Sandheaver), etc.

Mit der Zeit entwickelten sich auch zusammenhängende Namen wie Sackheim-Beutlin oder Pausbacken-Beutlin.

Wissenswertes

Gegen Ende des Jahres 2004 wurden in einer Höhle auf der indonesischen Insel Flores Knochen und alte Werkzeuge einer bisher unbekannten Menschenart gefunden: Der Homo floresiensis. Diese Menschenart, die sich wahrscheinlich vom Homo erectus weiterentwickelt hat und auf die Insel Flores auf dem Meeresweg übersetzte, war so winzig klein (ca. 1 Meter), dass sie von den Archäologen auch als Hobbits bezeichnet wurden.[3]

Bildergalerie

Bilbo Beutlin
Hobbit
Gollum
Hobbithöhle
Dietmute von Langcleeve
Angelica Beutlin
Michelbinge auf den Weißen Höhen
Wasserau
Bockenburg und Brandyschloss
Der Alte Tuk mit Töchtern
Frodo Beutlin
Peregrin Tuk als Thain
Paladin Tuks Töchter

Anmerkungen

  1. J.R.R. Tolkien, Der Herr der Ringe, I 44
  2. J.R.R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Anhänge und Register, S. 145
  3. National Geographic

Quellen