Orks

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Ork-Späher

Die Orks sind eines der zahlreichsten Völker Ardas. Sie dienen seit jeher den dunklen Mächten als willige Vollstrecker.

Beschreibung

Die Orks haben ihren Ursprung in den Kerkern von Utumno und traten zum ersten Mal 1330 E. Z. (J. B.) in Beleriand auf, wo die Sindar sie zuerst für verkommene und verwilderte Avari-Elben hielten. Sie stellten neben Trollen und verdorbenen Menschen immer den Hauptteil der Diener des Bösen dar und waren die traditionellen Erzfeinde der Elben und Zwerge.

In der Altvorderenzeit dienten sie Melkor. Im Krieg des Zorns wurden sie fast vollständig vernichtet. Die Überlebenden flohen sie in die Wildnis und verwilderten oder bauten sich eigene kleine Zufluchten auf, bis Sauron sie im Zweiten Zeitalter unter seinem Banner neu zusammenscharte. Im Norden eroberten Orks die alte Zwergenstadt Gundabad und errichteten dort ihre Hauptstadt, in der sie nach dem Fall von Angmar in relativer Unabhängigkeit von Mordor lebten; weitere Orkfestungen des Nordens entstanden am Orktor und am Gramberg. Nachdem es von den Zwergen aufgegeben worden war, gliederten die Orks auch Moria in die Reihe ihrer Reiche ein. Weitere Hauptgebiete der Orks waren das Land Mordor sowie der südliche Düsterwald im Reich von Dol Guldur. Jedoch ist es wahrscheinlich, dass es auch im Osten und Süden Mittelerdes Orks gab.

Im Ringkrieg kämpften die Orks gegen die freien Völker. Ihr weiteres Schicksal im Vierten Zeitalter ist unbekannt, möglicherweise haben sie bis in die heutige Zeit überlebt.[1]

Hintergrund

Herkunft

Orks wurden von Melkor als seine Diener gezüchtet. Sie sollen "in Neid und Hohn den Elben nachgebildet" worden sein.[2] Da Melkor jedoch nichts erschaffen, sondern nur zerstören und verderben kann, ist nicht klar, wie diese Züchtung vonstatten ging.

Die Weisen von Tol Eressea nehmen an, dass Melkor vor den Valar das Erwachen der Elben in Cuiviénen bemerkte und daraufhin seine Diener schickte, um denen aufzulauern, die alleine oder in kleinen Gruppen unterwegs waren. Die Gefangenen soll Melkor in Utumno verdorben und versklavt haben.[2] Beim Auftauchen der ersten Orks in Beleriand im dritten Alter der Gefangenschaft Melkors hielten die Elben sie für "verkommene oder verwilderte Avari", womit sie der Wahrheit nahe gekommen sein sollen.[3] Dies hätte weitreichende Implikationen: So wären die Orks Mirroanwi, vernunftbegabte Wesen mit freiem Willen und einer unsterblichen Fea, die nach der Zerstörung des Körpers nach Mandos kommen würde.

J. R. R. Tolkien diskutiert jedoch an anderer Stelle auch die Möglichkeit, die Orks seien den Menschen nachgebildete sprechende Tiere ohne Fear gewesen, ähnlich wie Huan oder die Adler. Ihre Sprache wäre danach nicht Ausdruck von Vernunft, sondern des bösen Willens Melkors, den sie wie Papageien nachplapperten. Jedoch sei auch in diesem Fall nicht auszuschließen, dass Orks einen elbischen Anteil und sich später mit Menschen vermischt hätten.[4]

Schlussendlich kam er zu der Überzeugung, die Orks seien menschlicher Abkunft gewesen. Dies impliziert, dass die Menschen bereits während der Jahre der Bäume und vor Melkors Gefangenschaft in Aman, wenige Valische Jahre nach den Elben, erwachten. Daher sind die Orks nicht von Natur aus böse, gelten aber durch ihre Taten und den ihnen eingepflanzten Hass als "nicht erlösbar". Ihre bösen Taten tun sie daher aus freiem Willen. Als Diener Morgoths müssen sie bekämpft werden, dürfen allerdings, beispielsweise in Kriegsgefangenschaft, nicht grausam behandelt werden.[4]

Auch können einzelne gefallene Maiar, deren Aufgabe die Führung der Orks ist, orkisches Aussehen annehmen. Ein Beispiel ist Boldog.[4]

Aussehen

Im Legendarium ist keine Beschreibung des Aussehens der Orks überliefert. J. R. R. Tolkien beschrieb sie als im Brief 210 als klein und breit, mit platter Nase, fahler Haut, breiten Mündern und Schlitzaugen.[1]

Ihr Kriegsgerät ist aus schwarzem Stahl gefertigt und besteht traditionell aus Dolchen, Picken, Speeren, Krummsäbeln, Schilden und kurzen Hornbögen; dazu tragen sie schwarze Umhänge, Ringpanzer und Helme mit breitem Rand und oft schnabelartigem Nasenschutz. Lediglich die Uruk-hai waren hochgewachsener und teilweise etwas menschenähnlicher. Diese kleideten sich auch etwas mehr nach menschlicher Weise und trugen menschlichere Rüstungen und Waffen, obgleich trotzdem noch plump und schwer.

Kultur

Obwohl sich die Orks nicht anders vermehren als Elben und Menschen, sind keine Beispiele für Orkfrauen bekannt. Jedoch wird in Der Hobbit erwähnt, dass Gollum einen Ork-Jungen gefressen hat.[5]

Orks stellen keine schönen Gegenstände, jedoch Waffen, Hand- und Folterwerkzeuge her oder lassen sie von Gefangenen und Sklaven herstellen. Sie begeistern sich für Industrie und technischen Fortschritt, da sie ungern mit den eigenen Händen arbeiten. Möglicherweise stammen Erfindungen späterer Zeitalter, deren Zweck Tod und Zerstörung sind, ursprünglich von Orks.[6]

Von anderen Völkern wurden die Orks gefürchtet und verachtet, ein Hass, den die Orks erwiderten. Besonders tief jedoch war ihre Feindschaft zu den Menschen und den Elben, hierbei vor allem gegenüber den "Tarks" (Dúnedain) und den "Golug" (Noldor), sowie den "Oghor-hai" (Drúedain). Andererseits kämpften sie jedoch auch mit Menschenvölkern wie den Ostlingen, Haradrim, den Menschen Angmars oder den Dunländern Seite an Seite.

Unterarten und Gruppen

Uruk-hai

Über die verschiedenen Völker und Stämme der Orks ist wenig bekannt. Sie unterschieden sich selbst im Dritten Zeitalter generell in zwei Gruppen:[7]

  • Uruk-hai oder Uruks, was in der Schwarzen Sprache einfach Orks bedeutet, waren große Kampf-Orks. Sie erschienen zum ersten Mal während der Regierungszeit Denethors I. in Mordor.[8] Später wurden auch in Isengart von Saruman Uruk-hai gezüchtet, die wahrscheinlich noch größer und stärker als ihre Verwandten aus Mordor waren. Die Uruk-hai bildeten unter den Orks eine Art Elite und waren nicht selten die Anführer der niederen Orks. Ein namentlich bekannter Uruk war Uglúk.[9]
  • Die kleineren Orks wurden von Uruk-hai als Snagas, Sklaven, bezeichnet. Dies war die meist verbreitete Ork-Art. Zu ihr gehörten unter anderem die nördlichen oder Berg-Orks, die im Dritten Zeitalter die Orkstadt im Nebelgebirge, Moria und Gundabad bevölkerten. Diese Berg-Orks waren es auch, die Isildur im zweiten Jahr des Dritten Zeitalters töteten.[10] Während des Ringkriegs lebten viele von ihnen in Mordor und Isengart als Arbeiter. Daneben wird eine breitnasige Rasse von "Schnüfflern" genannt, die besonders als Fährtensucher gezüchtet wurde. Zudem waren sie gute Bogenschützen und Kundschafter.[11]
Moria-Ork

Parallel dazu unterschieden sie sich untereinander durch Abzeichen, die den jeweiligen Herren symbolisierten:

Zwischen diesen Gruppen kam es häufig zu, auch tödlichen, Auseinandersetzungen.

In Der Hobbit werden außerdem Hobkobolde genannt, die in den Ered Mithrin lebten. Im Buch der Verschollenen Geschichten wird eine weitere Unterart der Orks, die Gongs, genannt. Die Bilwisse oder Goblins sind keine Art, sondern lediglich andere Bezeichnungen für Orks im Allgemeinen.

Hin und wieder kam es zur Vermischung von Orks und verdorbenen Menschen. Vor allem Saruman nahm viele dieser Halborks in seine Armee der Weißen Hand auf; jedoch erwähnt Tolkien, dass Saruman die Möglichkeit der Kreuzung von Menschen und Orks nicht als erster herausgefunden, sondern durch das Studium alter Überlieferungen nur wiederentdeckt hatte.[4]

Sprache

Die Orks hatten von Anbeginn keine eigene Sprache, sondern setzten sich aus den Sprachen anderer Völker zusammen, was immer sie finden konnten. So entstanden zahlreiche Stammessprachen, die zusammenfassend als Orkisch bezeichnet werden, jedoch häufig so wenig Ähnlichkeit miteinander haben, dass verschiedene Stämme zur Kommunikation miteinander auf das Westron zurückgreifen müssen. Sauron versuchte zu diesem Zweck die Schwarze Sprache unter den Orks zu verbreiten, die sich jedoch nur in verderbtem Zustand in Mordor und im Gebiet Dol Guldurs durchsetzen konnte.[7]

Filmtrilogie

In der Filmtrilogie erscheinen verschiedene Arten von Orks, so werden z.B. die "Moria-Orks" als eigenständige Ork-Rasse dargestellt. Davon verschieden sind die niederen Orks Isengarts und Mordors sowie die größeren "Morannon-Orks" des dritten Teils. Besonders spektakulär dargestellt sind die Uruk-hai Isengarts, die in Brutgruben künstlich gezüchtet werden.

Andere Namen

Sonstiges

  • Nach der frühesten Konzeption Tolkiens im Buch der Verschollenen Geschichten schuf Melkor die Orks "unter der Erde aus Hitze und Schlamm".
  • Im Brief 153 schrieb Tolkien, die Verdorbenheit der Orks wäre mit der vieler Menschen heutzutage vergleichbar. Er spielte auch auf seine Zeit an, in der Tyrannen die Menschen zu Unmenschen verderben würden.[14]

Links

Quellen

  1. 1,0 1,1 Brief 210
  2. 2,0 2,1 J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien (ed.): Das Silmarillion. Quenta Silmarillion, Kapitel III: Vom Erwachen der Elben und von Melkors Gefangenschaft
  3. J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien (ed.): Das Silmarillion. Quenta Silmarillion, Kapitel X: Von den Sindar
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien: Morgoth’s Ring. (The History of Middle-earth, Band X), Myths transformed.
  5. J. R. R. Tolkien: Der Hobbit. Kapitel V. Rätsel in der Finsternis
  6. J. R. R. Tolkien: Der Hobbit. Kapitel IV. Über den Berg und unter den Berg
  7. 7,0 7,1 J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Anhang F, I. Sprachen und Völker des Dritten Zeitalters. Andere Rassen
  8. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Anhang A, 4. Gondor und die Erben von Anárion, Die Truchsesse
  9. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.) Drittes Buch, Drittes Kapitel: Die Uruk-hai
  10. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.) Erstes Buch, Zweites Kapitel: Der Schatten der Vergangenheit
  11. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.) Sechstes Buch, Zweites Kapitel: Das Land des Schattens
  12. 12,0 12,1 J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.) Sechstes Buch, Erstes Kapitel: Der Turm von Cirith Ungol
  13. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.) Drittes Buch, Zweites Kapitel: Die Reiter von Rohan
  14. Brief 153