Feanor

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Feanor, Hoher König der Noldor

Feanor (Schreibung im Original: Fëanor) ist im Legendarium das größte Kind Ilúvatars, Hoher König der Noldor und Schöpfer der Silmaril, der Palantíri sowie der Tengwar. Sein Aufruhr gegen die Valar führt ihn und sein Volk aus dem Segensreich zurück nach Mittelerde. Sein Hass gegen Morgoth und sein verhängnisvoller Eid gehören jedoch zu den größten Heldentaten, Frevel und Tragödien der Eldar im Ersten Zeitalter.

Zeitangabe

Die Jahreszahlen sind nicht in (unseren) Sonnenjahren, sondern in Valischen Jahren angegeben.

Erstes Zeitalter (Jahre der Bäume)

  • 1169: Geburt Feanors in Tirion.
  • 1170: Tod von Feanors Mutter Míriel.
  • vor 1175: Feanor heiratet Nerdanel.
  • 1175: Geburt von Feanors Sohn Maedhros.
  • 1185: Finwe ehelicht Indis.
  • 1190: Geburt von Feanors Halbbruder Fingolfin.
  • um 1200: Geburt von Feanors Sohn Maglor.
  • 1250: Feanor entwickelt die Tengwar.
  • um 1300: Geburt von Feanors Söhnen Celegorm, Caranthir und Curufin.
  • um 1400: Geburt von Feanors Zwillingssöhnen Amrod und Amras.
  • 1400: Melkors Gefangenschaft endet.
  • 1449: Feanor beginnt mit der Planung der größten aller elbischen Werke: der Silmaril.
  • 1450: Feanor erschafft die Silmaril.
  • 1450 bis 1490: Feanor verbirgt die Silmaril, nach denen Melkor giert. Daraufhin wiegelt Melkor Fingolfin und Feanor gegeneinander auf.
  • 1490: Feanor wird von den Valar als Unruhestifter aus Tirion verbannt. Er versteckt die Silmaril in seiner neu errichteten Festung in Formenos, wo nun auch Finwe wohnt.
  • 1492: Melkor geht nach Formenos, wird aber von Feanor abgewiesen.
  • 1495: Melkor zerstört zusammen mit Ungoliant die Zwei Bäume, anschließend erschlägt er Finwe in Formenos, raubt die Silmaril und entkommt mit seiner Komplizin in den Norden Mittelerdes nach Angband. Feanor verflucht Melkor und gibt ihm den Namen Morgoth (ursprünglich Moriñgotho). Später überredet er die Noldor zur Flucht aus Aman und Rückkehr nach Beleriand unter seinem Banner und schwört zusammen mit seinen Söhnen einen Eid, der Melkor ewige Feindschaft verspricht. Nach ihrer Ausreise begehen die Noldor in Alqualonde den Sippenmord, als die Teleri sich weigern, den Noldor ihre Schiffe zu überlassen.
  • 1496: Die Weissagung des Nordens wird gesprochen. Finarfin kehrt mit vielen seiner Sippe um, empfängt in Valimar die Vergebung der Valar und wird Anführer der in Tirion verbliebenen Noldor. Feanor und Fingolfin setzen ihren Weg fort.
  • 1497: Weit im Norden von Araman überqueren Feanor und seine Gefolgsleute mit den geraubten Schiffen der Teleri heimlich die Meerenge und lassen Fingolfin zurück. In Mittelerde angekommen, verbrennt Feanor die Schiffe bei Losgar im Fjord von Drengist.
  • 1498 bis 1500: Melkor trägt mit Feanor die Schlacht unter den Sternen aus. Der Anführer der Balrogs, Gothmog, tötet Feanor.

Volk

Elben, Noldor

Beschreibung

Feanor war der erste und einzige Sohn von Finwe und Míriel, der während des Mittags von Valinor, der Zeit des größten Glücks in Aman, geboren wurde.

Er war groß, mit dem typisch schwarzem Haar seines Volkes, durchdringend klaren Augen und schön anzusehen.

Mit seiner Gattin Nerdanel hatte er sieben Söhne: Maedhros, Maglor, Celegorm, Caranthir, Curufin, Amrod und Amras.

Sein Charakter unterschied sich – bis auf die Starrköpfigkeit – sehr von dem seiner Mutter: Er hatte nicht ihr sanftes Gemüt, sondern war stolz und hitzköpfig. Er fragte nicht nach Hilfe und richtete sich – ebenso wie sie – nach keinem Rat. Bei Widerspruch reagierte er nicht mit der Standhaftigkeit seiner Mutter, sondern mit heftigem Groll. Wie seine Mutter konnte er zwar völlig in seiner Arbeit versinken. Im Gegensatz zu ihr brachte er allerdings oftmals Dinge nicht zu Ende. Ansonsten befand sich sein Körper und Geist in stetigem Aufruhr.

Lebensgeschichte

Kindheit und erstes Schaffen

Die Geburt Feanors 1169 E. Z. in Tirion kostete Míriel so viel Kraft, dass sie absichtlich ihren Körper aufgab und starb. Ihr Tod bedeutete lang anhaltenden Kummer für Feanor und war der Hauptgrund für seinen desaströsen Einfluss auf die Geschichte der Noldor.

Finwe nahm eine zweite Frau Indis, die ihm zwei Söhne, Fingolfin und Finarfin, und zwei Töchter, Findis und Finvain, schenkte. Feanor empfand für seine Stiefmutter ebenso wenig Liebe wie für seine zwei Halbbrüder.

Während sein Halbbruder Fingolfin stärker, standhafter und tapferer war als er und Finarfin heiterer und weiser, war Feanor der Gelehrteste und Geschickteste aller Noldor. Mit seiner Gelehrtheit meisterte er alle Aspekte der Sprache: Auf der Basis von Rumils Zeichen entwarf er die Schriftzeichen Tengwar, die von Eldar als die Schrift schlechthin verwendet wurde. Auch war er ein großer Redner, der mit seiner Rhetorik die Eldar bewegte.

Seine Geschicklichkeit vervollkommnete er bei einem der größten Schmiede der Noldor: Mahtan, dem Vater seiner späteren Frau Nerdanel. Mehr noch als alles andere liebte er aber die Edelsteine, und er beschäftigte sich hauptsächlich mit deren Veredelung.

So entstanden die Palantíri und die Feanorischen Lampen als Vorboten seines größten Werks, der Silmaril.

Erschaffung der Silmaril

Feanor erschuf nach längerer Forschung im Valischen Jahr 1450 die drei Silmaril, das Wunder von Arda. In ihnen fing er das Licht der Zwei Bäume Laurelin und Telperion ein. Sie gelten als das größte Werk, das je eines der Kinder Ilúvatars schuf und wurden von den Valar geheiligt, so dass kein „unreines“ Wesen sie ohne Schmerz berühren kann.

Melkor log, wenn er behauptete, dass Feanor sich nach seinen Anweisungen richtete: Denn dies entsprach nicht Feanors Charakter. Aber Melkor begehrte die Silmaril sehr und er plante, Feanor zu vernichten und mit ihm die Freundschaft der Valar mit den Noldor.

Verbannung in Aman

Feanor zieht das Schwert gegen seinen Bruder

In Folge der Unstimmigkeiten mit seinen Halbbrüdern und besonders durch die Einflüsterungen Melkors schloss Feanor die Silmaril weg – niemand außerhalb seiner Familie durfte sie betrachten. Er trug sie nur noch zu großen Festen. Auf Grund von Melkors Intrigen begannen die Noldor Waffen zu schmieden, und Feanor verdächtigte seine Halbbrüder ihn vertreiben zu wollen. Als er Fingolfin in Tirion mit dem Schwert bedrohte, wurde er für 20 Valische Jahre aus der Stadt verbannt. Er erbaute im Norden die Festung Formenos und darin eine Schatzkammer für die Silmaril. Dorthin folgte ihm Finwe, so dass Fingolfin die Herrschaft über die Noldor in Tirion übernehmen musste, denn, so sagte Finwe:

Solange der Bann auf Feanor liegt, meinem Sohn, dass er nicht nach Tirion gehen darf, so lange bin ich nicht König und so lange gehe ich nicht zu meinem Volk.

—” J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Quenta Silmarillion, Kapitel VIII: Von der Verdunkelung Valinors.

Mittlerweile ergab sich die Gelegenheit, dass die beiden Halbbrüder sich vor den Valar wieder die Hand reichten. Dies taten sie bei einem Fest in Erinnerung an die Ankunft der Eldar in Valinor, bei dem alle Valar und Eldar versammelt waren.

Genau zu diesem Fest vergiftete Melkor zusammen mit Ungoliant die Zwei Bäume. Nur das Licht, das in den Silmaril eingeschlossen war, hätte sie noch retten können. Darum baten die Valar Feanor um Übergabe der Silmaril. Er weigerte sich aber, denn zu diesem Zweck hätten die Steine zerstört werden müssen und sie waren ihm, da sie sein Meisterwerk waren, sehr teuer:

Der Geringe wie der Hohe kann manches Werk nur einmal vollbringen, und an diesem Werk hängt sein Herz. Ich kann vielleicht meine Steine hergeben, doch nie mehr werde ich ihresgleichen schaffen.

—” J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Quenta Silmarillion, Kapitel IX: Von der Verbannung der Noldor.

Melkor jedoch war in der Zwischenzeit nach Formenos gezogen, hatte Finwe erschlagen und die Silmaril geraubt.

Exilierung nach Mittelerde

Als ein Bote aus Formenos diese Nachrichten brachte, schworen Feanor und seine Söhne den verhängnisvollen Eid Feanors, in dem sie sich verpflichteten, jeden, der ihnen einen der Silmaril vorenthalten sollte, bis ans Ende der Welt zu verfolgen. Feanor überredete einen großen Teil der Noldor nach Mittelerde zurückzukehren um Melkor zu verfolgen und um frei zu sein von der Herrschaft und Bevormundung der Valar:

Warum, o Volk der Noldor, sollten wir weiter dem neidischen Volk der Valar dienen, die uns auch in ihrem eignen Reich vor ihrem Feinde nicht zu schützen vermögen? [...] Kommt, fort von hier! Mögen die Feiglinge diese Stadt hüten!

—” J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Quenta Silmarillion, Kapitel IX: Von der Verbannung der Noldor.

Um nach Mittelerde zu gelangen, mussten sie den Ozean Belegaer überqueren und baten daher die an der Küste lebenden Teleri, ihnen ihre weißen Schwanenschiffe zur Verfügung zu stellen. Da diese sich weigerten, nahmen sich die Noldor die Schiffe mit Gewalt und begingen den ersten Sippenmord von Alqualonde. Für diese furchtbare Tat wurden sie von Mandos mit der Prophezeiung des Nordens belegt.

Nur Feanor mit seinen Söhnen und deren Gefolge schiffte sich ein, da nicht genügend Platz für die gesamte Streitmacht war. Eine zweite Gruppe um Finarfin kehrte nach Valinor zurück. Fingolfin führte den Rest der Noldor auf dem Landweg. Bei Losgar ließ Feanor die Schiffe verbrennen. Die nachfolgende Gruppe konnte die brennenden Schiffe sehen, da die Welt noch flach war. Es blieb ihnen keine andere Wahl als der mühsame und verlustreiche Weg über die Helcaraxe.

Das Ende

Feanors Streitmacht erreichte Mittelerde in Mithrim. Dort attackierte ihn Morgoth in der Schlacht Dagor-nuin-Giliath. Die Noldor gewannen die Schlacht und versprengten Morgoths Armee. Feanor setzte mit seinen Söhnen und wenigen anderen Elben den Feinden bis in Sichtweite Angbands nach. Dort geriet er in einen Hinterhalt von Balrogs. Feanor verstarb nach der Dagor-nuin-Giliath, als er den schweren Verletzungen erlag, die ihm Gothmog, der Anführer der Balrogs, im Kampf zugefügt hatte.

Doch er wurde nicht beerdigt und hatte kein Grab, denn

so heiß brannte sein Geist, als er aus ihm wich, daß sein Leib zu Asche verfiel und wie Rauch davongeweht wurde

—” J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Quenta Silmarillion, Kapitel IX: Von der Verbannung der Noldor.

Sein Fea ging in die Hallen von Mandos. Als Strafe für seine Untaten muss er dort bleiben bis zum Ende der Zeit und wird nicht in einen neuen Körper wiedergeboren.

Bis auf Maglor fielen auch alle seine Söhne Feanors Fluch zum Opfer. Immer noch gebunden an ihren Eid, führten sie sich selbst und viele andere in Tod und Verderben.

Gewissermaßen war Feanor derjenige, der den Noldor den größten Ruhm und gleichzeitig das größte Unheil brachte.

Namen

  • Vatername: Bei seiner Geburt wurde er zunächst (wie auch seine Halbbrüder) nach seinem Vater Finwe genannt. Später jedoch wurde dies zu Curufinwe erweitert (curu ‚Kunst(fertigkeit), Wissenschaft‘). Diese Form seines Namens bedeutet soviel wie ‚geschickter Finwe‘.
  • Muttername: Seine Mutter nannte ihn später Phayanâro, etwa ‚Feuergeist‘, was seinen ungestümen Charakter spiegeln sollte. Sein Name schliff sich zu seinem normalen Namen Feanáro ab. Faenor ist die korrekte, aber kaum benutzte Sindarinform, in den Aufzeichnungen erscheint er fast nur unter der Quenya/Sindarin-Mischform Feanor, die er selbst nie benutzte (vermutlich nicht einmal kannte).

Sonstiges

  • Das Wappen Feanors war ein Stern:
„Das sind Durins Wahrzeichen!“ rief Gimli.

„Und das ist der Baum der Hochelben!“ sagte Legolas.

„Und der Stern des Hauses Feanor“, sagte Gandalf.

—” J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Erster Band: Die Gefährten, Eine Wanderung im Dunkeln.

Der Hintergrund war - laut The Shaping of Middle-earth - in Erinnerung an die Zwei Bäume silber und gold.

  • In einigen Quellen - etwa - HoME III, The Lay of Leithian ist Feanor der Schmied von Barahirs Ring und hat somit indirekte Wirkung bis auf Aragorn.
  • Die Werksgeschichte des Herrn der Ringe nennt Feanor in einer ersten Fassung (s. HoME VII, Kapitel 2) als den Erschaffer der drei Elbenringe.
  • Das Motiv, im Moment seines Todes dreimal Melkor zu verfluchen, ist der Geschichte Túrins entnommen. Dieser tat dasselbe nach dem Tod Belegs (s. HoME IV, The Quenta).
  • Nach dem Tode Feanors wurden in den Schriften Tolkiens seine Söhne oft als Gruppe aufgeführt.
  • Bis auf Curufin starben alle Söhne Feanors kinderlos. Celebrimbor, Curufins Sohn, starb jedoch auch kinderlos. Feanor hinterlässt auf längere Sicht also keine Nachkommen, außer Maglor, der jedoch fernab anderer Elben lebt.

Stammbaum

Míriel
Finwe
Indis
Nerdanel
Feanor
Fingolfin
Finarfin
Maedhros
Celegorm
Curufin
Amras
Maglor
Caranthir
Amrod
Celebrimbor

Werksgeschichte

Tolkien entwickelte die Geschichte um die Figur Feanors in vielen Fassungen seines Oeuvre, beginnend ca. 1916 mit HoME I, Die Ankunft der Elben und die Gründung von Kôr bis hin zu den HoME XII, Part II, Shibboleth of Feanor von 1968. Die publizierte Fassung im Silmarillion spiegelt dabei etwa den letzten Entwicklungsstand von 1951-1952 aus der HoME X, Part III, The Later Quenta Silmarillion. Eine erste relativ stabile Version mit allen wesentlichen Erzählelementen erreichte Tolkien aber bereits vor 1930 mit dem "Sketch of the Mythology"[1].

Frühe Werke

Die ersten Fassungen der Geschichte wich von den Kernelementen noch sehr stark ab:

Dies betrifft zum einen die Genealogie Feanors: Im HoME I, Die Ankunft der Elben und die Gründung von Kôr trat als sein Vater noch nicht Finwe auf, sondern ein Elb namens Bruthwir. Entsprechend erschlug Melkor auch nicht Finwe, sondern Bruthwir.[2] Finwe konnte also die Flucht der Noldor[3] antreten.

Zum anderen findet sich eine weitere wesentliche Abweichung in der – weit ausführlicher beschriebenen – Art wie Feanor die Silmaril erschuf: Dort erbat Feanor von den Teleri (noch mit „Solosimpi“ bezeichnet) eine Perle und eine Urne mit phosphoreszierendem Schaum. Er fügte den Glanz von Perlen und die Farben von Opalen hinzu und mischte den strahlenden Tau Telperions und einen winzigen Tropfen Laurelins hinzu. In späteren Versionen spielten die Teleri keine Rolle mehr; und auch die Edelsteine als Trägermaterial fand Feanor im Norden Amans. Die Frucht seines Schaffens konnte er erheblich länger bewundern.

Noch gab es keinen Streit mit seinem Halbbruder Fingolfin, zumal er erst in späteren Versionen überhaupt Halbbrüder hat. Zudem versuchte Feanor die Silmaril neu zu erschaffen, nachdem Melkor sie stahl.

In HoME I, Melkos Diebstahl und die Verdunkelung von Valinor verlangte Feanor von Manwe, die Noldor nach Mittelerde zurückzubringen. Manwe verweigerte dies mit der Begründung, dass dort die Menschen gerade in ihrer Kindheit seien. Das wirft ein besonderes Licht auf das Motiv der Valar, die Eldar von Mittelerde nach Valinor zu bringen. In späteren Versionen wird dies zum Bestandteil von Melkors Lügengebäude.

Der Adler Sorontur berichtete Manwe in HoME I, Die Geschichte von Sonne und Mond von den verbrannten Schiffen.

Die Söhne Feanors und er selber sprachen in der ersten Fassung noch nicht den verhängnisvollen Eid. Erst in einer etwas späteren Version[4] schworen sie ihn – jedoch nicht in Valinor, sondern erst nach Feanors Tod in Mittelerde.

Eine besonders schöne Version des Eids dichtete Tolkien 1920 in alliterativen Versen:

Be he friend or foe or foul offspring
of Morgoth Bauglir, be he mortal dark
that in after days on earth shall dwell,
shall no law nor love nor league of Gods,
no might nor mercy, not moveless fate,
defend him for ever from the fierce vengeance
of the sons of Feanor, whoso seize or steal
or finding keep the fair enchanted
globes of crystal whose glory dies not,
the Silmarils. We have sworn for ever!

—” J. R. R. Tolkien: The Lays of Beleriand.
Kapitel VIII: Poems early abandoned.

Tolkien verfasste nicht nur Reimformen: In HoME IV, The Quenta wird eine Version der Geschichte in Altenglisch wiedergegeben. Dort wird Feanor als Finbros Gimwyrhta (für ‚Juwelenschmied‘) genannt.

In diesen frühen Fassungen nahm Feanor die spätere Rolle Maidros’ ein, der von Melkor gefangennommen und gefoltert wurde, um die Herstellung der Juwelen zu erfahren. Nicht Feanor starb in dieser Version nach der Schlacht unter den Sternen, sondern Finwe (da noch als Noleme bezeichnet).

Der Charakter Feanors war noch leicht anders ausgeprägt, denn Feanors Eifersucht bzgl. der Silmaril war noch nicht so stark ausgeprägt: In HoME I, Die Geschichte von Sonne und Mond notiert Tolkien: „Increase the element of the desire for Silmarils“ und „the [?first?lust] for juwels – especially for the sacred Silmarils – wants emphasizing“.

Die frühe Phase schließen 1920 bis 1925 verschiedene Prosa-Fragmente ab, die zusammengenommen als erste Fassung des Silmarillions gelten könnten. Sie sind in HoME IV, Part I veröffentlicht.

Bis zum Erscheinen des Herrn der Ringe

Tolkien bezeichnete erstmalig eine Schriftstück mit 'Silmarillion' - nämlich das zwischen 1925 und 1930 verfasste HoME IV, Part II, The Earliest 'Silmarillion' In den Jahren von 1926 bis Dezember 1937 festigte sich die Erzählung mit der HoME IV, Part III, The Quenta Noldorinwa von 1930 und den gleichzeitig geschriebenen HoME IV, Part VI, The Earliest Annals of Valinor, sowie den zwischen 1930 und 1937 korrigierten HoME V, Part II, Annals of Valinor. Diese Bemühungen mündeten in den etwa 1937 verfassten HoME V, Quenta Silmarillion. Dort tauchen alle wesentlichen Elemente auf:

Die Genealogie entspricht der publizierten Fassung des Silmarillion: Feanor tritt in HoME IV, Part II, The Earliest 'Silmarillion' erstmals als Sohn von Finwe mit den Halbbrüdern Fingolfin und Finarfin[5] auf.

Und auch die Entwicklung der Geschichte entspricht dem Verlauf im Silmarillion: Feanor bedrohte Fingolfin; Feanor trug zum Fest widerspenstig die Silmaril; während der Rebellion erschlug Melkor Finwe; der Eid Feanors wurde vor der Flucht der Noldor gesprochen; die Weissagung des Nordens wurde erstmals Mandos zugerechnet und Feanor wurde von Gothmog getötet.

Späte Werke

Tolkien wendete sich nach dem Erscheinen des Herrn der Ringe eher der Metaphysik von Arda zu, also den Fragen nach der Unsterblichkeit der Elben, Fea und Hroa und ähnlichen Themen. Inhaltlich veränderte er in den 1951 bis 1952 verfassten HoME X, Part II, Annals of Aman und HoME X, Part III, The Later Quenta Silmarillion nur noch relativ wenig an der Geschichte Feanors.

Im Herrn der Ringe führte Tolkien ein neues Artefakt ein, das es bis dahin noch nicht gab: die Palantíri. In den Fassungen vor dem Erscheinen des Herrn der Ringe gab es noch keine Verbindung Feanors zu ihnen. Doch im Herrn der Ringe erwähnt Gandalf, dass Feanor während des Zeitalters der Bäume vielleicht auch die Palantíri erschuf. Mit der ersten Überarbeitung der Quenta Silmarillion zur Later Quenta 1951 fügte Tolkien den Satz „and other crystals he made also, wherein things far away could be seen small but clear, as with the eyes of the eagles of Manwë“ ein.

Anmerkungen

Links

Quellen

J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien.

  • Quenta Silmarillion
    • V Von Eldamar und den Fürsten der Eldalië
    • VI Von Feanor und der Loskettung Melkors
    • VII Von den Silmaril und der Unruhe der Noldor
    • VIII Von der Verdunkelung Valinors
    • IX Von der Verbannung der Noldor
    • XIII Von der Rückkehr der Noldor

J. R. R. Tolkien: Das Buch der Verschollenen Geschichten Teil 1. Herausgegeben von Christopher Tolkien.

  • Kapitel V: Die Ankunft der Elben und die Gründung von Kôr
  • Kapitel VI: Melkos Diebstahl und die Verdunkelung von Valinor
  • Kapitel VII: Die Flucht der Noldoli
  • Kapitel VIII: Die Geschichte von Sonne und Mond
  • Kapitel X: Gilfanons Geschichte: Das Leid der Noldoli und die Ankunft des Menschengeschlechtes

J. R. R. Tolkien: The Lays of Beleriand. Herausgegeben von Christopher Tolkien.

  • Kapitel II: Poems early abandoned
  • Kapitel III: The Lay of Leithian

J. R. R. Tolkien: The Shaping of Middle-earth. Herausgegeben von Christopher Tolkien.

  • Part I: PROSE FRAGMENTS FOLLOWING THE LOST TALES
  • Part II: THE EARLIEST ‘THE SILMARILLION’
  • Part III: The Quenta Noldorinwa
  • Part VI: THE EARLIEST ANNALS OF VALINOR

J. R. R. Tolkien: The Lost Road and Other Writings. Herausgegeben von Christopher Tolkien.

  • Part II, Kapitel II: THE LATER ANNALS OF VALINOR

J. R. R. Tolkien: The Treason of Isengard. Herausgegeben von Christopher Tolkien.

  • Kapitel XIII: Galadriel, S. 255

J. R. R. Tolkien: Morgoth’s Ring. Herausgegeben von Christopher Tolkien.

  • Part II: Annals of Aman
  • Part III: The Later Quenty Silmarillion

J. R. R. Tolkien: The Peoples of Middle-earth. Herausgegeben von Christopher Tolkien.

  • Part II: Late Writings
Vorgänger Hoher König der Noldor Nachfolger
Finwe 1495 – 1497 E. Z. (J. B.) Maedhros