Glorfindel: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Ardapedia
K (Bearbeiten-Baustein durch Inuse-Baustein ersetzt)
(grundlegend Überarbeitet (Überarbeiten-Baustein dennoch wieder eingebunden))
Zeile 1: Zeile 1:
{{Inuse|[[Benutzer:Irenaeus|Irenaeus]] 03:14, 26. Sep. 2007 (CEST)}}
{{Überarbeiten}}


'''Glorfindel''' heißen in [[J. R. R. Tolkien]]s Werk zwei [[Noldor|noldorische]] [[Elben]] aus unterschiedlichen Schaffensperioden des Autors: Glorfindel aus [[Gondolin]], der im Ersten Zeitalter als Hauptmann bei der Verteidigung seiner Stadt zu Tode kam und Glorfindel aus [[Bruchtal]], der am Ende des Dritten Zeitalters den Ringträger [[Frodo Beutlin]] unterstützt.
'''Glorfindel''' heißen in [[J. R. R. Tolkien]]s Werk zwei [[Noldor|noldorische]] [[Elben]] aus unterschiedlichen Schaffensperioden des Autors: Glorfindel aus [[Gondolin]], der im Ersten Zeitalter als Hauptmann bei der Verteidigung seiner Stadt zu Tode kommt, und Glorfindel aus [[Bruchtal]], der am Ende des Dritten Zeitalters den Ringträger [[Frodo Beutlin]] unterstützt.


Späte, unvollendete Schriften lassen Tolkiens Versuch erkennen, die Geschichte der beiden Figuren durch das Motiv der Wiedergeburt zu verbinden und so eine Idendität herzustellen.
Späte, unvollendete Schriften lassen Tolkiens Versuch erkennen, die Geschichte der beiden Figuren durch das Motiv der Wiedergeburt zu verbinden und so eine Idendität herzustellen.
Zeile 18: Zeile 18:
=== Beschreibung ===
=== Beschreibung ===


Glorfindel war ein Elb aus [[Turgon (Sohn von Fingolfin)|Turgon]]s Volk. Er wurde in [[Valinor]] geboren und lebte dort, bis er mit dem Großteil seines Volkes das Segensreich verließ und nach [[Mittelerde]] ging. So fiel Glorfindel, wie auch alle anderen Noldor, welche auf dem Zug nach Mittelerde waren, unter den [[Fluch der Noldor]].
Glorfindel war ein Elb aus [[Turgon (Sohn von Fingolfin)|Turgon]]s Volk. Er wurde in [[Valinor]] geboren und lebte dort, bis er mit dem Großteil seines Volkes das Segensreich verließ und nach [[Mittelerde]] ging und mit ihnen unter den [[Fluch der Noldor]] fiel.
In Mittelerde angekommen lebte er, wie Turgon, warscheinlich zunächst in [[Nevrast]] und zog später in dessen verborgenes Reich Gondolin. Unter dem Befehl von Turgon war Glorfindel einer der Hauptmänner Gondolins und Herr über das [[Das Haus der Goldenen Blume|Haus der Goldenen Blume]].


Zusammen mit [[Ecthelion (Hauptmann von Gondolin)|Ecthelion]] aus dem [[Das Haus der Quelle|Haus der Quelle]] verteidigte er in der [[Nirnaeth Arnoediad]] die Flanken von Turgons Heer bei dessen Rückzug nach Gondolin.
In Mittelerde angekommen lebte er, wie Turgon, warscheinlich zunächst in [[Nevrast]] und zog später in dessen verborgenes Reich Gondolin. Unter dem Befehl von Turgon war Glorfindel einer der Hauptmänner Gondolins und Herr des [[Das Haus der Goldenen Blume|Hauses der Goldenen Blume]].


[[Maeglin]], der Schwestersohn des Königs, wurde eines Tages in den Bergen von Orks gefangen genommen und zu [[Morgoth]] gebracht. Unter Androhung großer Qualen verriet Maeglin die genaue Lage Gondolins. So nahm der Untergang Gondolins seinen Lauf.
Zusammen mit [[Ecthelion (Hauptmann von Gondolin)|Ecthelion]], dem Herrn des [[Das Haus der Quelle|Hauses der Quelle]], verteidigte er in der [[Nirnaeth Arnoediad]] die Flanken von Turgons Heer bei dessen Rückzug nach Gondolin.


Als die [[Orks]] in der [[Schlacht um Gondolin]] gegen das Haus der Goldenen Blume marschierten, führte Glorfindel seine Soldaten in die Flanke des Feines und sprengte dessen Reihen. Zum selben Zeitpunkt wurden seine eigenen Reihen angegriffen und er erlitt schwere Verluste. Turgon beauftragte [[Salgant]] aus dem [[Das Haus der Harfe|Haus der Harfe]] Glorfindel zu helfen. Der jedoch stand unter dem Einfluss Maeglins des Verräters, der seine Männer zum gesicherten Stadtteil führte.
Als die [[Orks]] in der [[Schlacht um Gondolin]] gegen das Haus der Goldenen Blume marschierten, führte Glorfindel seine Soldaten in die Flanke des Feines und sprengte dessen Reihen. Zum selben Zeitpunkt wurden seine eigenen Reihen angegriffen und er erlitt schwere Verluste.


Mit dem Rest seiner Soldaten führte Glorfindel die flüchtenden Gondolindrim, darunter die Königstochter [[Idril]], ihren Ehemann [[Tuor]] und deren jungen Sohn [[Earendil]], zu den [[Echoriath]], den Gondolin umgebenden Bergeb.
Mit dem Rest seiner Soldaten führte Glorfindel die flüchtenden Gondolindrim, darunter die Königstochter [[Idril]], ihren Ehemann [[Tuor]] und deren jungen Sohn [[Earendil]], zu den [[Echoriath]], den Gondolin umgebenden Bergen. Am [[Cirith Thoronath]], einem entsetzlichen Pass in den Bergen, an dessen Seite ein tiefer Abgrund war, wurden die Flüchtlinge plötzlich von Orks unter der Führung eines [[Balrog]]s angegriffen. Glorfindel stürtzte sich auf den Balrog und beide lieferten sich ein tödliches Duell. Er trieb das Unwesen weiter zurück und schnitt ihm dessen Peitsche schwingenden Arm ab. Voller Wut packte der Balrog Glorfindel am Haar und beide stürtzten in den Abgrund.  


Am [[Cirith Thoronath]], einem entsetzlichen Pass in den Bergen, an dessen Seite ein tiefer Abgrund war, wurden die Flüchtlinge plötzlich von Orks unter der Führung eines [[Balrog]]s angegriffen. Glorfindel stürtzte sich auf den Balrog und beide lieferten sich ein tödliches Duell. Bei der Verteidigung der Flüchtlinge trieb er das Unwesen weiter zurück und schnitt ihm dessen Peitsche schwingenden Arm ab. Voller Wut packte der Balrog Glorfindel am Helm und beide stürtzten in den Abgrund.
[[Thorondor]], der Herr der Adler, brachte den Elben Glorfindels leblosen Körper und sie erwiesen ihm dann die letzte Ehre.
 
[[Thorondor]], der Herr der Adler, brachte den Elben Glorfindels leblosen Körper Glorfindels und sie erwiesen ihm dann die letzte Ehre.


== Glorfindel aus Bruchtal ==
== Glorfindel aus Bruchtal ==
Zeile 38: Zeile 34:
=== Zeitangaben ===
=== Zeitangaben ===


* * unbekannt
* † unsterblich
* [[Das Dritte Zeitalter|1975 D.Z.]]: Im Krieg gegen Angmar schlägt er den Hexenkönig in die Flucht
* [[Das Dritte Zeitalter|1975 D.Z.]]: Im Krieg gegen Angmar schlägt er den Hexenkönig in die Flucht
* [[Das Dritte Zeitalter|3018 D.Z.]]: Glorfindel hilft dem schwer verwundeten Frodo dabei, Bruchtal rechtzeitig zu erreichen
* [[Das Dritte Zeitalter|3018 D.Z.]]: Glorfindel hilft dem schwer verwundeten Frodo dabei, Bruchtal rechtzeitig zu erreichen
* [[Das Dritte Zeitalter|25. Oktober 3018 D.Z.]]: Teilnahme an Elronds Rat
* [[Das Dritte Zeitalter|25. Oktober 3018 D.Z.]]: Teilnahme an Elronds Rat
* [[Das Vierte Zeitalter|29. September 1 V.Z.]] verlässt er Mittelerde und fährt nach Valinor


=== Volk ===
=== Volk ===
Zeile 51: Zeile 48:
Glorfindel war ein Elbenfürst und Krieger aus Bruchtal.
Glorfindel war ein Elbenfürst und Krieger aus Bruchtal.


Im Jahre 1974 des Dritten Zeitalters kam die Nachricht, dass [[Angmar]] sich zum letzten vernichtenden Schlag gegen das Reich der [[Dúnedain]] vorbereitete. Daraufhin wurde Glorfindel mit einem Heer aus Bruchtal losgeschickt, um das nördliche Königreich zu unterstützen.
Im Jahre 1974 des Dritten Zeitalters wurde Glorfindel mit einem Heer aus Bruchtal losgeschickt, um das nördliche Königreich im Kampf gegen [[Angmar]] zu unterstützen. Zusammen mit den Elben aus [[Lindon]] und Bruchtal, einem Heer aus [[Gondor]] unter der Führung [[Earnur]]s und den verbliebenen Truppen [[Arnor]]s überschritt diese starke Streitmacht den [[Lhûn]], um den [[Hexenkönig]] zum Kampf zu stellen, der in [[Fornost]] seinen Sitz genommen hatte.
 
Auf der Ebene zwischen dem [[Nenuial]] und den Nordhöhen kam es zu einer großen Schlacht, in der Angmars Heer besiegt wurde. Der Hexenkönig floh mit seinen verbliebenen Truppen nach Norden in Richtung [[Carn Dûm]], wurde jedoch von der Reiterei Gondors mit Earnur an der Spitze an den [[Ettenöden]] eingeholt. Ein Trupp unter der Führung von Glorfindel stieß zu ihnen und Angmar wurde vernichtend geschlagen, so dass westlich des [[Nebelgebirge]]s kein Mensch oder Ork aus diesem Reich am Leben blieb.
 
Von Glorfindel stammte die Prophezeiung, dass der Hexenkönig von „keines Mannes Hand fallen“ würde, da er ihn in in die Flucht schlug, es ihm allerdings nicht gelang den [[Nazgûl]] zu töten.


Zusammen mit den Elben aus [[Lindon]] und Bruchtal, einem Heer aus [[Gondor]] unter der Führung [[Earnur]]s und den verbliebenen Truppen [[Arnor]]s überschreitet diese starke Streitmacht den [[Lhûn]], um den [[Hexenkönig]] zum Kampf zu stellen, der in [[Fornost]] seinen Sitz genommen hatte.
Am 9. Oktober des Jahres 3018 D.Z. wurde Glorfindel von [[Elrond]] ausgeschickt, um nach dem [[Ringträger]] zu suchen, da Nachricht gekommen war, dass dieser in größter Gefahr sei. Nach neun Tagen fand er [[Frodo]], welcher von den Ringgeistern verfolgt wurde, in Begleitung der drei anderen [[Hobbits]] [[Sam]], [[Merry]] und [[Pippin]], sowie [[Aragorn II.|Aragorns]]. Er führte sie auf den Weg nach Bruchtal, musste jedoch Frodo alleine auf seinem Pferd [[Asfaloth]] vorausschicken, da die Nazgûl sehr nah waren. Bevor die Nazgûl Frodo am Ostufer der [[Lautwasser]] erreichen konnten, trieb Glorfindel sie in die von Elrond und [[Gandalf]] bewirkte Flut.


Auf der Ebene zwischen dem [[Nenuial]] und den Nordhöhen kam es zu einer großen Schlacht, indem Angmars Heer besiegt wurde. Der Hexenkönig floh mit seinen verbliebenen Truppen nach Norden in Richtung [[Carn Dûm]], wurde jedoch von der Reiterei Gondors mit Earnur an der Spitze an den [[Ettenöden]] eingeholt. Ein Trupp unter der Führung von Glorfindel stieß zu ihnen und Angmar wurde vernichtend geschlagen, so dass westlich des [[Nebelgebirge]]s kein Mensch oder Ork aus diesem Reich am Leben blieb.  
Schließlich nahm er auch an [[Elronds Rat]] teil, wo er vorschlug, den [[Eine Ring|Einen Ring]] entweder über das [[Belegaer|Meer]] in den Westen zu schicken und dort zu verbergen oder zu vernichten.


Von Glorfindel stammt die Prophezeiung, dass der Hexenkönig von „keines Mannes Hand sterben kann“, da er ihm im Zweikampf zwar überlegen war und ihn in in die Flucht schlug, es ihm allerdings nicht gelang den [[Nazgûl]] zu töten.
Nach dem [[Ringkrieg]] kam er mit vielen von Elronds Volk nach Gondor zur Vermählung Aragorns, der als ''Elessar'' zum König gekrönt worden war, mit Elronds Tochter [[Arwen]].


Glorfindel wurde am 9. Oktober 3018 D.Z. von [[Elrond]] ausgeschickt um nach dem [[Ringträger]] zu suchen, da Nachricht gekommen war, dass dieser in größter Gefahr sei. Nach neun Tagen fand er [[Frodo]], welcher von den Ringgeistern verfolgt wurde, in Begleitung der drei anderen [[Hobbits]] [[Sam]], [[Merry]] und [[Pippin]], sowie [[Aragorn II.|Aragorns]]. Er führte sie auf den Weg nach Bruchtal, musste jedoch Frodo alleine auf seinem Pferd [[Asfaloth]] vorausschicken, da die Nazgûl sehr nah waren. Bevor die Nazgûl Frodo am Ostufer der [[Lautwasser]] erreichen konnten, trieb Glorfindel sie in die von Elrond und [[Gandalf]] bewirkte Flut.
Ob und wann Glorfindel die Sterblichen Lande verließ und nach Valinor fuhr, ist nicht überliefert.


Schließlich nahm er auch an [[Elronds Rat]] teil, bei welchem entschieden wurde, dass der [[Eine Ring]] in [[Mordor]] zerstört werden sollte.
=== Filmtrilogie ===


Nach dem [[Ringkrieg]] kam er mit vielen von Elronds Volk nach Gondor zur Vermählung Aragorns, der als ''Elessar'' zum König gekrönt worden war, mit Elronds Tochter [[Arwen]]. Schließlich verließ auch er mit den Ringträgern und deren Gefolge die Sterblichen Lande am Ende des Dritten Zeitalters und fuhr mit ihnen nach Valinor.
In [[Peter Jackson]]s [[Der Herr der Ringe Filmtrilogie|Verfilmung]] wird Glorfindel durch den vorgezogenen Auftritt [[Arwen]]s im ersten Teil ersetzt.


== Werkgeschichte ==
== Werkgeschichte ==


Die Figuren ''Glorfindel aus Gondolin'' und ''Glorfindel aus Bruchtal'' waren ursprünglich, als der [[Der Herr der Ringe (Roman)|Herr der Ringe]] geschrieben wurde, als verschieden konzipiert worden. Erst in den letzten Jahren seines Lebens beschäftigte sich J. R. R. Tolkien mit den beiden Figuren. Vor allem der doppelte Gebrauch des Namens widersprach Tolkiens späterem Konzept der Einmaligkeit [[Elben|elbischer]] Namen.
Die Figuren ''Glorfindel aus Gondolin'' und ''Glorfindel aus Bruchtal'' waren ursprünglich, als der [[Der Herr der Ringe (Roman)|Herr der Ringe]] geschrieben wurde, als unterschiedliche Personen konzipiert worden. Erst in den letzten Jahren seines Lebens beschäftigte sich J. R. R. Tolkien eingehend mit den beiden Figuren. Vor allem der doppelte Gebrauch des Namens widersprach Tolkiens späterem Konzept der Einmaligkeit [[Elben|elbischer]] Namen.


Tolkiens Sohn [[Christopher Tolkien|Christopher]] zitiert in diesem Zusammenhang eine Aussage seines Vaters aus dem Jahre 1972:
Tolkiens Sohn [[Christopher Tolkien|Christopher]] zitiert in diesem Zusammenhang eine Aussage seines Vaters aus dem Jahre 1972:
Zeile 79: Zeile 80:
}}
}}


Um den Widerspruch zweier Figuren mit dem selben Namen aufzuheben, versuchte Tolkien also für beide Glorfindel eine Identität herzustellen. Da Glorfindel aus Gondolin im Kampf mit dem Balrog starb, bediente sich Tolkien des Motivs der Wiedergeburt, die den Elben vorbehalten war:
Um den Widerspruch zweier, verschiedener Figuren mit dem selben Namen aufzuheben, dachte Tolkien darüber nach für beide Glorfindel eine Identität herzustellen. Da Glorfindel aus Gondolin im Kampf mit dem Balrog starb, griff Tolkien auf das Motiv der Wiedergeburt, die den Elben vorbehalten war, zurück:


{{Zitat
{{Zitat
|Text=“The Elves were destined to be by nature 'immortal', within the unknown limits of the life of the Earth as a habitable realm, and their disembodiment was a grievous thing. It was the duty, therefore, of the Valar to restore them, if they were slain, to incarnate life, if they desired it [...]. When they were re-embodied they could remain in Valinor, or return to Middle-earth if their home had been there. We can therefore reasonably suppose that Glorfindel, after the purging or forgiveness of his part in the rebellion of the Noldor, was released from Mandos and became himself again, but remained in the Blessed Realm - for Gondolin was destroyed and all or most of his kin had perished.—
|Text=“The Elves were destined to be by nature 'immortal', within the unknown limits of the life of the Earth as a habitable realm, and their disembodiment was a grievous thing. It was the duty, therefore, of the Valar to restore them, if they were slain, to incarnate life, if they desired it [...]. When they were re-embodied they could remain in Valinor, or return to Middle-earth if their home had been there. We can therefore reasonably suppose that Glorfindel, after the purging or forgiveness of his part in the rebellion of the Noldor, was released from Mandos and became himself again, but remained in the Blessed Realm for Gondolin was destroyed and all or most of his kin had perished.—
|Übersetzung=„Die Elben waren bestimmt auf natürliche Weise ‚unsterblich‘ zu sein innerhalb der unbekannten Grenzen des Lebens der Erde als bewohnbarerm Reich, und ihre Körperlosigkeit war eine schlimme Sache. Deswegen war es die Pflicht der Valar sie wiederherzustellen, falls sie erschlagen wurden, Leben zu inkarnieren, falls sie es wünschten [...]. Wenn sie wieder einen Körper hatten, konnten sie in Valinor bleiben oder nach Mittelerde zurückkehren, falls dort ihr Zuhause war. Wir können deswegen begründet annehmen, dass Glorfindel, nach der Reinigung oder Vergebung von seiner Beteiligung an der Rebellion der Noldor, aus Mandos entlassen und wieder er selbst wurde, aber im Segensreich blieb, da Gondolin zerstört war und alle oder die meisten seiner Sippe umkamen.“
|Übersetzung=„Die Elben waren bestimmt auf natürliche Weise ‚unsterblich‘ zu sein innerhalb der unbekannten Grenzen des Lebens der Erde als bewohnbarerm Reich, und ihre Körperlosigkeit war eine schlimme Sache. Deswegen war es die Pflicht der Valar sie wiederherzustellen, falls sie erschlagen wurden, Leben zu inkarnieren, falls sie es wünschten [...]. Wenn sie wieder einen Körper hatten, konnten sie in Valinor bleiben oder nach Mittelerde zurückkehren, falls dort ihr Zuhause war. Wir können deswegen begründet annehmen, dass Glorfindel, nach der Reinigung oder Vergebung von seiner Beteiligung an der Rebellion der Noldor, aus Mandos entlassen und wieder er selbst wurde, aber im Segensreich blieb da Gondolin zerstört war und alle oder die meisten seiner Sippe umkamen.“
|Autor=[[J. R. R. Tolkien]]
|Autor=[[J. R. R. Tolkien]]
|Quelle=[[The Peoples of Middle-earth]]: Late Writings, Last Writings, Glorfindel
|Quelle=[[The Peoples of Middle-earth]]: Late Writings, Last Writings, Glorfindel
Zeile 91: Zeile 92:
=== Wiedergeburt und Rückkehr ===
=== Wiedergeburt und Rückkehr ===


Glorfindel wurde also in [[Aman]] wiedergeboren. Um seine Anwesenheit in Bruchtal zu erklären muss er folglich nach [[Mittelerde]] zurückgekehrt sein. Von Tolkien sind zwei Versionen der Rückkehr Glorfindels nach Mittelerde überliefert: einmal die Rückkehr während des [[Das Zweite Zeitalter|Zweiten Zeitalters]] vor [[Númenor]]s Untergang, als die Dúnedain noch Freundschaft mit den Elben halten, sowie einmal die Rückkehr während des [[Das Dritte Zeitalter|Dritten Zeitalters]], gemeinsam mit den [[Istari]].
Gemäß Tolkiens Überlegungen wurde Glorfindel in [[Aman]] wiedergeboren. Um seine Anwesenheit in Bruchtal zu erklären, musste er folglich nach [[Mittelerde]] zurückgereist sein. Von Tolkien sind zwei mögliche Versionen der Rückkehr Glorfindels nach Mittelerde überliefert: einmal die Rückkehr während des [[Das Zweite Zeitalter|Zweiten Zeitalters]] vor [[Númenor]]s Untergang, als die [[Dúnedain]] noch Freundschaft mit den Elben hielten, sowie einmal die Rückkehr während des [[Das Dritte Zeitalter|Dritten Zeitalters]], in Begleitung der [[Istari]].


'''Version Z.Z.''':
'''Version Z.Z.:'''


{{Zitat
{{Zitat
|Text=“After his purging of any guilt that he had incurred in the rebellion [of the Noldor], he was released from Mandos, and Manwe restored him. [...] When did Glorfindel return to Middle-earth? This must probably have occurred before the end of the Second Age, and the 'Change of the World' and the Drowning of Númenor, after which no living embodied creature, 'humane' or of lesser kinds, could return from the Blessed Realm which had been 'removed from the Circles of the World'—
|Text=“After his purging of any guilt that he had incurred in the rebellion [of the Noldor], he was released from Mandos, and Manwe restored him. [...] When did Glorfindel return to Middle-earth? This must probably have occurred before the end of the Second Age, and the 'Change of the World' and the Drowning of Númenor, after which no living embodied creature, 'humane' or of lesser kinds, could return from the Blessed Realm which had been 'removed from the Circles of the World'—
|Übersetzung=„Nach seiner Reinung von jeglicher Schuld, die er bei der Rebellion [der Noldor] auf sich lud, wurde er aus Mados entlassen und Manwe stellte ihn wieder her. [...] Wann kehrte Glorfindel nach Mittelerde zurück? Das muss sich wahrscheinlich for dem Fall von Númenor ereignen, nach dem keine lebende, körperliche Kreatur von “
|Übersetzung=„Nach seiner Reinung von jeglicher Schuld, die er bei der Rebellion [der Noldor] auf sich lud, wurde er aus Mados entlassen und Manwe stellte ihn wieder her. [...] Wann kehrte Glorfindel nach Mittelerde zurück? Das muss sich wahrscheinlich vor dem Ende des Zweiten Zeitalters und der ‚Wandlung der Welt‘ ereignen, nach dem keine lebende, körperliche Kreatur von ‚menschlicher‘ oder geringerer Art vom Segenreich, das ‚aus den Kreisen der Welt entrückt worden ist‘, zurückkehren konnte.
|Autor=[[J. R. R. Tolkien]]
|Autor=[[J. R. R. Tolkien]]
|Quelle=[[The Peoples of Middle-earth]]: Late Writings, Last Writings, Glorfindel
|Quelle=[[The Peoples of Middle-earth]]: Late Writings, Last Writings, Glorfindel
Zeile 103: Zeile 104:
}}
}}


'''Version D.Z.''':
'''Version D.Z.:'''


{{Zitat
{{Zitat
|Text=“An Elf who had once known Middle-earth and had fought in the long wars against Melkor would be an eminently suitable companion for Gandalf. We could then reasonably suppose that Glorfindel (possibly as one of a small party, [...] more probably as a sole companion) landed with Gandalf - Olorin about Third Age 1000. This supposition would indeed explain the air of special power and sanctity that surrounds Glorfindel—
|Text=“An Elf who had once known Middle-earth and had fought in the long wars against Melkor would be an eminently suitable companion for Gandalf. We could then reasonably suppose that Glorfindel (possibly as one of a small party, [...] more probably as a sole companion) landed with Gandalf - Olorin about Third Age 1000. This supposition would indeed explain the air of special power and sanctity that surrounds Glorfindel—
|Übersetzung=„“
|Übersetzung=„Ein Elb, der einst Mittelerde gekannt und in den langen Kriegen gegen Melkor gekämpft hatte, würde ein überaus geeigneter Begbleiter für Gandalf sein. Wir können dann begründet annehmen, dass Glorfindel (möglicherweise als Teil einer kleinen Gruppe, [...] wahrscheinlicher denn als einzelner Begleiter) mit Gandalf - Olorin um 1000 des Dritten Zeitalters anlandete. Diese Annahme würde in der Tat die Aura der besonderen Macht und Heiligkeit, die Glorfindel umgeben, erklären.“
|Autor=[[J. R. R. Tolkien]]
|Autor=[[J. R. R. Tolkien]]
|Quelle=[[The Peoples of Middle-earth]]: Late Writings, Last Writings, Glorfindel
|Quelle=[[The Peoples of Middle-earth]]: Late Writings, Last Writings, Glorfindel
Zeile 113: Zeile 114:
}}
}}


In Valinor wiedergeboren, verbrachte Glorfindel mehrere hundert Jahre in Mandos' Hallen. Letztendlich wünschte er sich wieder nach Mittelerde zurückzukehren und dieser Wunsch wurde ihm von den Valar gewährt. Von [[Mandos]] freigegeben, segelte er um ca. 1000 des Zweiten Zeitalters nach Endor.<br>
Diese Macht und Heiligkeit sind auf Glorfindels Aufenthalt im Segensreich zurückzuführen. Ihn erfüllte nun die selbe Kraft, die auch die in Mittelerde im Exil lebenden Noldor größer und mächtiger sein ließ, als die [[Sindar]].
Die Valar hofften, dass er [[Gil-galad]] und [[Elrond]] helfen könne, dem neuem Dunklen Herrscher Sauron entgegenzutreten.
Es ist aber nicht klar, ob es der Glorfindel des ersten Zeitalters war.


Im Jahre 1000 des 2. Zeitalters setzt er wieder Fuß in Mittelerde und wird Elbenfürst in [[Bruchtal]]. Er freundet sich mit Gandalf an und kämpft gegen Saurons Schergen.
{{Zitat
|Text=“We can thus understand why he [Glorfindel] seems so powerful a figure and almost 'angelic'. For he had returned to the primitive innocence of the First-born, and had then lived among those Elves who had never rebelled, and in the companionship of the Maiar for ages: from the last years of the First Age, through the Second Age, to the end of the first millennium of the Third Age: before he returned to Middle-earth.—
|Übersetzung=„Auf diese Weise können wir verstehen, warum er [Glorfindel] als eine so mächtige Person erscheint, fast ‚engelshaft‘. Da er in die ursprüngliche Unschuld der Erstgeborenen zurückkehrte und dann unter jenen Elben lebte, die niemals rebellierten, und Zeitalter lang in der Gesellschaft der Maiar: von den letzten Jahren des Ersten Zeitalters, über das Zweite Zeitalter bis zum Ende des ersten Jahrtausends des Dritten Zitalters: vor seiner Rückkehr nach Mittelerde.“
|Autor=[[J. R. R. Tolkien]]
|Quelle=[[The Peoples of Middle-earth]]: Late Writings, Last Writings, Glorfindel
|Übersetzer=Ardapedia
}}
 
Die Entscheidung Glorfindel nach Mittelerde zurückzuschicken, lag in der Hoffnung der [[Valar]], dass er mit Hilfe der ihm zuteil gewordenen Macht [[Gil-galad]] und [[Elrond]] dabei helfen könne, dem neuem Dunklen Herrscher [[Sauron]] entgegenzutreten.
 
=== Problematik ===
 
{{Zitat
|Text=“Also very notable is 'Glorfindel tells of his ancestry in Gondolin.' Years later, long after the publication of The Lord of the Rings, my father gave a great deal of thought to the matter of Glorfindel [...]. He came to the conclusion that Glorfindel of Gondolin, who fell to his death in combat with a Balrog after the sack of the city [...], and Glorfindel of Rivendell were one and the same: he was released from Mandos and returned to Middle-earth in the Second Age.—
|Übersetzung=„Ebenfalls bemerkenswert ist ‚Glorfindel erzählt von seinen Vorfahren in Gondolin.‘ Jahre später, lange nach der Veröffentlichung von Der Herr der Ringe ... ... ... Er kam zu dem Schluss, dass Glorfindel aus Gondolin, der nach der Plünderung der Stadt beim Kampf mit meinem Balrog zu Tode stürzte [...], und Glorfindel aus Bruchtal ein und der selbe waren: er wurde aus Mandos entlassen und kehrte im Zweiten Zeitalter nach Mittelerde zurück.“
|Autor=[[J. R. R. Tolkien]]
|Quelle=[[The Return of the Shadow]]: Kap. XII „At Rivendell“
|Übersetzer=Ardapedia
}}
 
Das Problem der Identät Glorfindels besteht in der Quellenlage. Tolkien verstarb vor der Fertigstellung des Simarillions. Er versuchte zwar in mehreren essayistischen Texten die beiden Figuren zu einer zu verschmelzen, einen erzählerischen Text, der Glorfindels Wiedergeburt ins Silmarillion integriert, hinterließ er aber nicht.
 
Somit Tolkien hat zwar Überlegungen zur Identität der beiden Elben angestellt, jedoch nichts Konkretes festgehalten. Es ist schwierig auf der Grundlage der privaten Notizen Tolkiens eine „kanonische Version“ zu postulieren, zumal uns nur das Zeugnis seines Sohns bleibt. Christopher Tolkien hält die Version, der nach Glorfindel im Zweiten Zeitalter nach Mittelerde zurückkehrte, zwar für wahrscheinlicher, doch steht dieser immer noch die Version von Glorfindels Rückkehr im Dritten Zeitalter gegenüber. Ein Beleg Tolkiens, in Form eines direkten Zitats, für die Identität beider Glorfindel, sowie für die gerechtfertigte Bevorzugung der „Version Z.Z.“ durch Christopher Tolkien liegt nicht vor. Die einzige Grundlage in diesem Zusammenhang bildet die indirekte Wiedergabe einer persönlichen Schlussfolgerung Tolkiens an: ''„He came to the conclusion...“'' (s. vorangehendes Zitat).
 
Die Frage ist also, inwieweit wir uns darauf verlassen, dass Christopher Tolkien die Aussagen seines Vaters richtig beurteilt, der uns keine diesbezüglichen eindeutigen, „kanonischen“ Quellen hinterlassen hat. Darüber hinaus ist nicht bekannt, ob Tolkien nicht vielleicht sogar weitere Versionen für Glorfindels Rückkehr ersann oder welche er selbst für wahrscheinlicher erachtete. Ebenso ist ungewiss, ob Tolkien den Namen Glorfindels aus Gondolin nicht vielleicht sogar zu ändern beabsichtigte.


== Etymologie ==
== Etymologie ==
Zeile 125: Zeile 148:
== Sonstiges ==
== Sonstiges ==


''Vielleicht Hinweis auf häufige Diskussion innerhalb der Tolkien-Fangemeinde und Erklärung, warum sich die Ardapedia für einen Artikel entscheidet.''
* Innerhalb der Tolkien-Fangemeinde wird die Debatte um die Idendität Glorfindels und dessen mögliche Wiedergeburt sehr kontrovers geführt. Gerade die unklare Quellenlage und das daraus resultierende unklare Verhältnis der beiden gleichnamigen Figuren zueinander bietet Raum für Spekulationen.
 
* In der Ardapedia entschied man sich dafür, den Themenkomplex um die beiden Figuren Glorfindel – jeweils aus Gondolin und Bruchtal – in einem gemeinsamen Artikel zu behandeln. Gerade vor dem Hintergrund des Wiedergeburts-Motivs mit seinen möglichen Konsequenzen für die Identität der beiden Glorfindel schien dies die optimalste und übersichtlichste Lösung zu sein. Anders als es zum Teil in anderen Enzyklopädien der Fall ist, bezieht die Ardapedia gemäß des Wiki-Grundsatzes des [[Ardapedia:Neutraler Standpunkt|Neutralen Standpunkts]] weder Position für, noch gegen die Identität beider Glorfindel.
 
=== Glorfindel in anderen lexikalischen Werken ===
 
In weiteren tolkien- bzw. arda-bezogenen Enzylopädien wird die inhaltliche Beschäftigung mit Glorfindel unterschiedlich gehandhabt:
* [[Robert Foster]] übernimmt die Idendität Glorfindels aus Gondolin und Glorfindels aus Bruchtal und führt sie in seinem [[Das große Mittelerde-Lexikon|Mittelerde-Lexikon]] unter Ausblendung er oben genannten Problematik unter einem gemeinsamen Lemma auf.
* [[Friedhelm Schneidewind]] führt in seinem [[Das große Tolkien-Lexikon|Tolkien-Lexikon]] die beiden Glorfindel jeweils unter eigenem Lemma – ''Glorfindel (1)'' und ''Glorfindel (2)'' – auf. Auf den unklaren Status der Beziehung beider Figuren zueinander wird nur andeutungsweise eingegangen.
* Die englischsprachige [http://www.glyphweb.com/arda//default.asp Encyclopedia of Arda] führt beide Glorfindel ebenfalls unter jeweils eigenen Lemmata und erläutert die herrschende Problematik, ohne sich auf eine Version als vermeintlich „kanonisch“ festzulegen.
* Das ebenfalls englischsprachige [http://tolkiengateway.net/wiki/Main_Page Tolkien Gateway] behandelt die Figuren Glorfindel aus Gondolin und Bruchtal unter einem gemeinsamen Lemma. Die Kontroverse um ihre Identität wird angesprochen. Dennoch werden beide als identisch angesehen.


== Quellen ==
== Quellen ==


* [[Der Herr der Ringe (Roman)|Der Herr der Ringe]], Erstes Buch, Zwölftes Kapitel: ''Flucht zur Furt''
* [[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Das Silmarillion]].'' Herausgegeben von [[Christopher Tolkien]]. Übersetzt von [[Wolfgang Krege]]. [[Klett-Cotta]], Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel ''The Silmarillion''.)
* [[The History of Middle-earth volume VI, The Return of the Shadow]], Kap. XII At Rivendell, S. 214/215
** „Quenta Silmarillion“
* [[J.R.R. Tolkien: Eine Biographie]], (im original A Biography auf Seite 187)
*** XX „Von der Fünften Schlacht: Nirnaeth Arnoediad“
*** XXIII „Von Tuor und dem Fall von Gondolin“
 
*  J. R. R. Tolkien: ''[[Der Herr der Ringe (Roman)|Der Herr der Ringe]]''. Übersetzt von [[Margaret Carroux]] und [[Ebba-Margareta von Freymann]]. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel ''The Lord of the Rings''.)
** Erstes Buch. Zwölftes Kapitel: „Flucht zur Furt“
** Zweites Buch. Zweites Kapitel: „Der Rat von Elrond“
** Sechstes Buch. Fünftes Kapitel: „Der Truchseß und der König“
** [[Anhänge und Register]]
*** Anhang A: Annalen der Könige und Herrscher (''I. Die númenórischen Könige, 4. „Gondor und Anárions Erben“'')
*** Anhang B: Die Aufzählung der Jahre (Zeittafel: Die Jahre der Westlande)
 
* J. R. R. Tolkien: ''[[Das Buch der Verschollenen Geschichten Teil 2]]''. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von [[Hans J. Schütz]]. Klett-Cotta, Stuttgart 1999. (Im Original erschienen 1984 unter dem Titel ''The Book of Lost Tales, part II''.)
** III „Der Fall von Gondolin“
 
* J. R. R. Tolkien: ''[[The Return of the Shadow]]''. Herausgegeben von Christopher Tolkien. [[HarperCollins]], 1988.
 
* J. R. R. Tolkien: ''[[The Peoples of Middle-earth]]''. Herausgegeben von Christopher Tolkien. HarperCollins, 1997.
** PART TWO: LATE WRITINGS: „Last Writings“
 
* [[Robert Foster]]: ''[[Das große Mittelerde-Lexikon]]''. Übersetzt von [[Helmut W. Pesch]]. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2002. (Im Original erschienen 1971 unter dem Titel ''The Complete Guide to Middle-Earth''.)
 
* [[Friedhelm Schneidewind]]: ''[[Das große Tolkien-Lexikon]]''. Schwarzkopf u. Schwarzkopf Verlag GmbH, Berlin 2001.
 
* [http://www.glyphweb.com/arda//g/glorfindel.html Encyclopedia of Arda: „Glorfindel of Gondolin“]
* [http://www.glyphweb.com/arda//g/glorfindel2.html Encyclopedia of Arda: „Glorfindel of Rivendell“]
 
* [http://tolkiengateway.net/wiki/Glorfindel Tolkien Gateway: „Glorfindel“]


[[Kategorie:Personen]]
[[Kategorie:Personen]]
[[Kategorie:Elben]]
[[Kategorie:Elben]]
[[Kategorie:Noldor]]
[[Kategorie:Noldor]]

Version vom 26. September 2007, 16:52 Uhr

Ardapedia-qo-1.jpg Dieser Artikel braucht Deine Hilfe!
Teile dieses Artikels scheinen nicht mehr aktuell zu sein. Bitte hilf mit, die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufügen. Weitere Informationen sind möglicherweise auf der Diskussionsseite angegeben.
Wenn Du Dir nicht sicher bist, empfehlen wir Dir, Dir noch mal das Tutorial durchzulesen, dort sind alle wichtigen Informationen zum Anlegen und Ändern von Artikeln aufgelistet.

Glorfindel heißen in J. R. R. Tolkiens Werk zwei noldorische Elben aus unterschiedlichen Schaffensperioden des Autors: Glorfindel aus Gondolin, der im Ersten Zeitalter als Hauptmann bei der Verteidigung seiner Stadt zu Tode kommt, und Glorfindel aus Bruchtal, der am Ende des Dritten Zeitalters den Ringträger Frodo Beutlin unterstützt.

Späte, unvollendete Schriften lassen Tolkiens Versuch erkennen, die Geschichte der beiden Figuren durch das Motiv der Wiedergeburt zu verbinden und so eine Idendität herzustellen.

Glorfindel aus Gondolin

Zeitangabe

Volk

Elben, Noldor

Beschreibung

Glorfindel war ein Elb aus Turgons Volk. Er wurde in Valinor geboren und lebte dort, bis er mit dem Großteil seines Volkes das Segensreich verließ und nach Mittelerde ging und mit ihnen unter den Fluch der Noldor fiel.

In Mittelerde angekommen lebte er, wie Turgon, warscheinlich zunächst in Nevrast und zog später in dessen verborgenes Reich Gondolin. Unter dem Befehl von Turgon war Glorfindel einer der Hauptmänner Gondolins und Herr des Hauses der Goldenen Blume.

Zusammen mit Ecthelion, dem Herrn des Hauses der Quelle, verteidigte er in der Nirnaeth Arnoediad die Flanken von Turgons Heer bei dessen Rückzug nach Gondolin.

Als die Orks in der Schlacht um Gondolin gegen das Haus der Goldenen Blume marschierten, führte Glorfindel seine Soldaten in die Flanke des Feines und sprengte dessen Reihen. Zum selben Zeitpunkt wurden seine eigenen Reihen angegriffen und er erlitt schwere Verluste.

Mit dem Rest seiner Soldaten führte Glorfindel die flüchtenden Gondolindrim, darunter die Königstochter Idril, ihren Ehemann Tuor und deren jungen Sohn Earendil, zu den Echoriath, den Gondolin umgebenden Bergen. Am Cirith Thoronath, einem entsetzlichen Pass in den Bergen, an dessen Seite ein tiefer Abgrund war, wurden die Flüchtlinge plötzlich von Orks unter der Führung eines Balrogs angegriffen. Glorfindel stürtzte sich auf den Balrog und beide lieferten sich ein tödliches Duell. Er trieb das Unwesen weiter zurück und schnitt ihm dessen Peitsche schwingenden Arm ab. Voller Wut packte der Balrog Glorfindel am Haar und beide stürtzten in den Abgrund.

Thorondor, der Herr der Adler, brachte den Elben Glorfindels leblosen Körper und sie erwiesen ihm dann die letzte Ehre.

Glorfindel aus Bruchtal

Zeitangaben

  • * unbekannt
  • † unsterblich
  • 1975 D.Z.: Im Krieg gegen Angmar schlägt er den Hexenkönig in die Flucht
  • 3018 D.Z.: Glorfindel hilft dem schwer verwundeten Frodo dabei, Bruchtal rechtzeitig zu erreichen
  • 25. Oktober 3018 D.Z.: Teilnahme an Elronds Rat

Volk

Elben, Noldor

Beschreibung

Glorfindel war ein Elbenfürst und Krieger aus Bruchtal.

Im Jahre 1974 des Dritten Zeitalters wurde Glorfindel mit einem Heer aus Bruchtal losgeschickt, um das nördliche Königreich im Kampf gegen Angmar zu unterstützen. Zusammen mit den Elben aus Lindon und Bruchtal, einem Heer aus Gondor unter der Führung Earnurs und den verbliebenen Truppen Arnors überschritt diese starke Streitmacht den Lhûn, um den Hexenkönig zum Kampf zu stellen, der in Fornost seinen Sitz genommen hatte.

Auf der Ebene zwischen dem Nenuial und den Nordhöhen kam es zu einer großen Schlacht, in der Angmars Heer besiegt wurde. Der Hexenkönig floh mit seinen verbliebenen Truppen nach Norden in Richtung Carn Dûm, wurde jedoch von der Reiterei Gondors mit Earnur an der Spitze an den Ettenöden eingeholt. Ein Trupp unter der Führung von Glorfindel stieß zu ihnen und Angmar wurde vernichtend geschlagen, so dass westlich des Nebelgebirges kein Mensch oder Ork aus diesem Reich am Leben blieb.

Von Glorfindel stammte die Prophezeiung, dass der Hexenkönig von „keines Mannes Hand fallen“ würde, da er ihn in in die Flucht schlug, es ihm allerdings nicht gelang den Nazgûl zu töten.

Am 9. Oktober des Jahres 3018 D.Z. wurde Glorfindel von Elrond ausgeschickt, um nach dem Ringträger zu suchen, da Nachricht gekommen war, dass dieser in größter Gefahr sei. Nach neun Tagen fand er Frodo, welcher von den Ringgeistern verfolgt wurde, in Begleitung der drei anderen Hobbits Sam, Merry und Pippin, sowie Aragorns. Er führte sie auf den Weg nach Bruchtal, musste jedoch Frodo alleine auf seinem Pferd Asfaloth vorausschicken, da die Nazgûl sehr nah waren. Bevor die Nazgûl Frodo am Ostufer der Lautwasser erreichen konnten, trieb Glorfindel sie in die von Elrond und Gandalf bewirkte Flut.

Schließlich nahm er auch an Elronds Rat teil, wo er vorschlug, den Einen Ring entweder über das Meer in den Westen zu schicken und dort zu verbergen oder zu vernichten.

Nach dem Ringkrieg kam er mit vielen von Elronds Volk nach Gondor zur Vermählung Aragorns, der als Elessar zum König gekrönt worden war, mit Elronds Tochter Arwen.

Ob und wann Glorfindel die Sterblichen Lande verließ und nach Valinor fuhr, ist nicht überliefert.

Filmtrilogie

In Peter Jacksons Verfilmung wird Glorfindel durch den vorgezogenen Auftritt Arwens im ersten Teil ersetzt.

Werkgeschichte

Die Figuren Glorfindel aus Gondolin und Glorfindel aus Bruchtal waren ursprünglich, als der Herr der Ringe geschrieben wurde, als unterschiedliche Personen konzipiert worden. Erst in den letzten Jahren seines Lebens beschäftigte sich J. R. R. Tolkien eingehend mit den beiden Figuren. Vor allem der doppelte Gebrauch des Namens widersprach Tolkiens späterem Konzept der Einmaligkeit elbischer Namen.

Tolkiens Sohn Christopher zitiert in diesem Zusammenhang eine Aussage seines Vaters aus dem Jahre 1972:

“[The use of the name 'Glorfindel'] in The Lord of the Rings is one of the cases of the somewhat random use of the names found in the older legends, now referred to as The Silmarillion, which escaped reconsideration in the final published form of The Lord of the Rings.—

—” J. R. R. Tolkien: The Return of the Shadow: Kap. XII „At Rivendell“. (S. 214/215)

„[Die Benutzung des Namens ‚Glorfindel‘] in Der Herr der Ringe ist einer der Fälle des eher zufälligen Gebrauchs von Namen, die in den älteren Legenden, die in Das Silmarillion erwähnt werden, zu finden sind, was in der zuletzt veröffentlichten Version von Der Herr der Ringe überdacht wurde.“

Übersetzung: Ardapedia

Um den Widerspruch zweier, verschiedener Figuren mit dem selben Namen aufzuheben, dachte Tolkien darüber nach für beide Glorfindel eine Identität herzustellen. Da Glorfindel aus Gondolin im Kampf mit dem Balrog starb, griff Tolkien auf das Motiv der Wiedergeburt, die den Elben vorbehalten war, zurück:

“The Elves were destined to be by nature 'immortal', within the unknown limits of the life of the Earth as a habitable realm, and their disembodiment was a grievous thing. It was the duty, therefore, of the Valar to restore them, if they were slain, to incarnate life, if they desired it [...]. When they were re-embodied they could remain in Valinor, or return to Middle-earth if their home had been there. We can therefore reasonably suppose that Glorfindel, after the purging or forgiveness of his part in the rebellion of the Noldor, was released from Mandos and became himself again, but remained in the Blessed Realm – for Gondolin was destroyed and all or most of his kin had perished.—

—” J. R. R. Tolkien: The Peoples of Middle-earth: Late Writings, Last Writings, Glorfindel

„Die Elben waren bestimmt auf natürliche Weise ‚unsterblich‘ zu sein innerhalb der unbekannten Grenzen des Lebens der Erde als bewohnbarerm Reich, und ihre Körperlosigkeit war eine schlimme Sache. Deswegen war es die Pflicht der Valar sie wiederherzustellen, falls sie erschlagen wurden, Leben zu inkarnieren, falls sie es wünschten [...]. Wenn sie wieder einen Körper hatten, konnten sie in Valinor bleiben oder nach Mittelerde zurückkehren, falls dort ihr Zuhause war. Wir können deswegen begründet annehmen, dass Glorfindel, nach der Reinigung oder Vergebung von seiner Beteiligung an der Rebellion der Noldor, aus Mandos entlassen und wieder er selbst wurde, aber im Segensreich blieb – da Gondolin zerstört war und alle oder die meisten seiner Sippe umkamen.“

Übersetzung: Ardapedia

Wiedergeburt und Rückkehr

Gemäß Tolkiens Überlegungen wurde Glorfindel in Aman wiedergeboren. Um seine Anwesenheit in Bruchtal zu erklären, musste er folglich nach Mittelerde zurückgereist sein. Von Tolkien sind zwei mögliche Versionen der Rückkehr Glorfindels nach Mittelerde überliefert: einmal die Rückkehr während des Zweiten Zeitalters vor Númenors Untergang, als die Dúnedain noch Freundschaft mit den Elben hielten, sowie einmal die Rückkehr während des Dritten Zeitalters, in Begleitung der Istari.

Version Z.Z.:

“After his purging of any guilt that he had incurred in the rebellion [of the Noldor], he was released from Mandos, and Manwe restored him. [...] When did Glorfindel return to Middle-earth? This must probably have occurred before the end of the Second Age, and the 'Change of the World' and the Drowning of Númenor, after which no living embodied creature, 'humane' or of lesser kinds, could return from the Blessed Realm which had been 'removed from the Circles of the World'—

—” J. R. R. Tolkien: The Peoples of Middle-earth: Late Writings, Last Writings, Glorfindel

„Nach seiner Reinung von jeglicher Schuld, die er bei der Rebellion [der Noldor] auf sich lud, wurde er aus Mados entlassen und Manwe stellte ihn wieder her. [...] Wann kehrte Glorfindel nach Mittelerde zurück? Das muss sich wahrscheinlich vor dem Ende des Zweiten Zeitalters und der ‚Wandlung der Welt‘ ereignen, nach dem keine lebende, körperliche Kreatur von ‚menschlicher‘ oder geringerer Art vom Segenreich, das ‚aus den Kreisen der Welt entrückt worden ist‘, zurückkehren konnte.“

Übersetzung: Ardapedia

Version D.Z.:

“An Elf who had once known Middle-earth and had fought in the long wars against Melkor would be an eminently suitable companion for Gandalf. We could then reasonably suppose that Glorfindel (possibly as one of a small party, [...] more probably as a sole companion) landed with Gandalf - Olorin about Third Age 1000. This supposition would indeed explain the air of special power and sanctity that surrounds Glorfindel—

—” J. R. R. Tolkien: The Peoples of Middle-earth: Late Writings, Last Writings, Glorfindel

„Ein Elb, der einst Mittelerde gekannt und in den langen Kriegen gegen Melkor gekämpft hatte, würde ein überaus geeigneter Begbleiter für Gandalf sein. Wir können dann begründet annehmen, dass Glorfindel (möglicherweise als Teil einer kleinen Gruppe, [...] wahrscheinlicher denn als einzelner Begleiter) mit Gandalf - Olorin um 1000 des Dritten Zeitalters anlandete. Diese Annahme würde in der Tat die Aura der besonderen Macht und Heiligkeit, die Glorfindel umgeben, erklären.“

Übersetzung: Ardapedia

Diese Macht und Heiligkeit sind auf Glorfindels Aufenthalt im Segensreich zurückzuführen. Ihn erfüllte nun die selbe Kraft, die auch die in Mittelerde im Exil lebenden Noldor größer und mächtiger sein ließ, als die Sindar.

“We can thus understand why he [Glorfindel] seems so powerful a figure and almost 'angelic'. For he had returned to the primitive innocence of the First-born, and had then lived among those Elves who had never rebelled, and in the companionship of the Maiar for ages: from the last years of the First Age, through the Second Age, to the end of the first millennium of the Third Age: before he returned to Middle-earth.—

—” J. R. R. Tolkien: The Peoples of Middle-earth: Late Writings, Last Writings, Glorfindel

„Auf diese Weise können wir verstehen, warum er [Glorfindel] als eine so mächtige Person erscheint, fast ‚engelshaft‘. Da er in die ursprüngliche Unschuld der Erstgeborenen zurückkehrte und dann unter jenen Elben lebte, die niemals rebellierten, und Zeitalter lang in der Gesellschaft der Maiar: von den letzten Jahren des Ersten Zeitalters, über das Zweite Zeitalter bis zum Ende des ersten Jahrtausends des Dritten Zitalters: vor seiner Rückkehr nach Mittelerde.“

Übersetzung: Ardapedia

Die Entscheidung Glorfindel nach Mittelerde zurückzuschicken, lag in der Hoffnung der Valar, dass er mit Hilfe der ihm zuteil gewordenen Macht Gil-galad und Elrond dabei helfen könne, dem neuem Dunklen Herrscher Sauron entgegenzutreten.

Problematik

“Also very notable is 'Glorfindel tells of his ancestry in Gondolin.' Years later, long after the publication of The Lord of the Rings, my father gave a great deal of thought to the matter of Glorfindel [...]. He came to the conclusion that Glorfindel of Gondolin, who fell to his death in combat with a Balrog after the sack of the city [...], and Glorfindel of Rivendell were one and the same: he was released from Mandos and returned to Middle-earth in the Second Age.—

—” J. R. R. Tolkien: The Return of the Shadow: Kap. XII „At Rivendell“

„Ebenfalls bemerkenswert ist ‚Glorfindel erzählt von seinen Vorfahren in Gondolin.‘ Jahre später, lange nach der Veröffentlichung von Der Herr der Ringe ... ... ... Er kam zu dem Schluss, dass Glorfindel aus Gondolin, der nach der Plünderung der Stadt beim Kampf mit meinem Balrog zu Tode stürzte [...], und Glorfindel aus Bruchtal ein und der selbe waren: er wurde aus Mandos entlassen und kehrte im Zweiten Zeitalter nach Mittelerde zurück.“

Übersetzung: Ardapedia

Das Problem der Identät Glorfindels besteht in der Quellenlage. Tolkien verstarb vor der Fertigstellung des Simarillions. Er versuchte zwar in mehreren essayistischen Texten die beiden Figuren zu einer zu verschmelzen, einen erzählerischen Text, der Glorfindels Wiedergeburt ins Silmarillion integriert, hinterließ er aber nicht.

Somit Tolkien hat zwar Überlegungen zur Identität der beiden Elben angestellt, jedoch nichts Konkretes festgehalten. Es ist schwierig auf der Grundlage der privaten Notizen Tolkiens eine „kanonische Version“ zu postulieren, zumal uns nur das Zeugnis seines Sohns bleibt. Christopher Tolkien hält die Version, der nach Glorfindel im Zweiten Zeitalter nach Mittelerde zurückkehrte, zwar für wahrscheinlicher, doch steht dieser immer noch die Version von Glorfindels Rückkehr im Dritten Zeitalter gegenüber. Ein Beleg Tolkiens, in Form eines direkten Zitats, für die Identität beider Glorfindel, sowie für die gerechtfertigte Bevorzugung der „Version Z.Z.“ durch Christopher Tolkien liegt nicht vor. Die einzige Grundlage in diesem Zusammenhang bildet die indirekte Wiedergabe einer persönlichen Schlussfolgerung Tolkiens an: „He came to the conclusion...“ (s. vorangehendes Zitat).

Die Frage ist also, inwieweit wir uns darauf verlassen, dass Christopher Tolkien die Aussagen seines Vaters richtig beurteilt, der uns keine diesbezüglichen eindeutigen, „kanonischen“ Quellen hinterlassen hat. Darüber hinaus ist nicht bekannt, ob Tolkien nicht vielleicht sogar weitere Versionen für Glorfindels Rückkehr ersann oder welche er selbst für wahrscheinlicher erachtete. Ebenso ist ungewiss, ob Tolkien den Namen Glorfindels aus Gondolin nicht vielleicht sogar zu ändern beabsichtigte.

Etymologie

  • Der Name Glorfindel ist Sindarin und bedeutet „Goldenhaar“.

Sonstiges

  • Innerhalb der Tolkien-Fangemeinde wird die Debatte um die Idendität Glorfindels und dessen mögliche Wiedergeburt sehr kontrovers geführt. Gerade die unklare Quellenlage und das daraus resultierende unklare Verhältnis der beiden gleichnamigen Figuren zueinander bietet Raum für Spekulationen.
  • In der Ardapedia entschied man sich dafür, den Themenkomplex um die beiden Figuren Glorfindel – jeweils aus Gondolin und Bruchtal – in einem gemeinsamen Artikel zu behandeln. Gerade vor dem Hintergrund des Wiedergeburts-Motivs mit seinen möglichen Konsequenzen für die Identität der beiden Glorfindel schien dies die optimalste und übersichtlichste Lösung zu sein. Anders als es zum Teil in anderen Enzyklopädien der Fall ist, bezieht die Ardapedia gemäß des Wiki-Grundsatzes des Neutralen Standpunkts weder Position für, noch gegen die Identität beider Glorfindel.

Glorfindel in anderen lexikalischen Werken

In weiteren tolkien- bzw. arda-bezogenen Enzylopädien wird die inhaltliche Beschäftigung mit Glorfindel unterschiedlich gehandhabt:

  • Robert Foster übernimmt die Idendität Glorfindels aus Gondolin und Glorfindels aus Bruchtal und führt sie in seinem Mittelerde-Lexikon unter Ausblendung er oben genannten Problematik unter einem gemeinsamen Lemma auf.
  • Friedhelm Schneidewind führt in seinem Tolkien-Lexikon die beiden Glorfindel jeweils unter eigenem Lemma – Glorfindel (1) und Glorfindel (2) – auf. Auf den unklaren Status der Beziehung beider Figuren zueinander wird nur andeutungsweise eingegangen.
  • Die englischsprachige Encyclopedia of Arda führt beide Glorfindel ebenfalls unter jeweils eigenen Lemmata und erläutert die herrschende Problematik, ohne sich auf eine Version als vermeintlich „kanonisch“ festzulegen.
  • Das ebenfalls englischsprachige Tolkien Gateway behandelt die Figuren Glorfindel aus Gondolin und Bruchtal unter einem gemeinsamen Lemma. Die Kontroverse um ihre Identität wird angesprochen. Dennoch werden beide als identisch angesehen.

Quellen

  • J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.)
    • Erstes Buch. Zwölftes Kapitel: „Flucht zur Furt“
    • Zweites Buch. Zweites Kapitel: „Der Rat von Elrond“
    • Sechstes Buch. Fünftes Kapitel: „Der Truchseß und der König“
    • Anhänge und Register
      • Anhang A: Annalen der Könige und Herrscher (I. Die númenórischen Könige, 4. „Gondor und Anárions Erben“)
      • Anhang B: Die Aufzählung der Jahre (Zeittafel: Die Jahre der Westlande)
  • J. R. R. Tolkien: The Peoples of Middle-earth. Herausgegeben von Christopher Tolkien. HarperCollins, 1997.
    • PART TWO: LATE WRITINGS: „Last Writings“