Narn i Hín Húrin: Unterschied zwischen den Versionen
Die Narn, wie sie in den Unfinished Tales veröffentlicht wurde, ist kein Gedicht |
→Inhalt: Angaben genauer |
||
| Zeile 9: | Zeile 9: | ||
== Inhalt == | == Inhalt == | ||
Húrin Thalion aus dem [[Haus Hador]] war der Herr von [[Dor-lómin]], das | Húrin Thalion aus dem [[Haus Hador]] war der Herr von [[Dor-lómin]], das sein Großvater [[Hador Lórindol]] von [[Fingolfin]] zum Lehen bekommen hatte. Mit seiner Frau [[Morwen Eledhwen]] aus dem [[Haus Beor]] hatte er zwei Kinder, Túrin und Urwen, genannt [[Lalaith]], die jedoch im Alter von drei Jahren starb.<ref name="Narn"></ref> | ||
Túrins bester Freund war [[Sador]], ein Holzschnitzer, der aufgrund einer Verletzung des Beins weder als Holzfäller arbeiten noch als Krieger gegen [[Melkor]] kämpfen konnte. Von Túrin wurde er ''Labadal'', Hüpffuß genannt.<ref name="Narn"></ref> | Túrins bester Freund war [[Sador]], ein Holzschnitzer, der aufgrund einer Verletzung des Beins weder als Holzfäller arbeiten noch als Krieger gegen [[Melkor]] kämpfen konnte. Von Túrin wurde er ''Labadal'', Hüpffuß genannt.<ref name="Narn"></ref> | ||
Aktuelle Version vom 19. November 2025, 09:34 Uhr
Narn i Hín Húrin, die Geschichte der Kinder Húrins
Beschreibung
Die Narn i Hín Húrin ist das längste aller Lieder Beleriands. Es erzählt von den Kindern Húrin Thalions, Túrin und Nienor.
Es ist eine lange Verserzählung, die ursprünglich in Sindarin von Dírhavel verfasst worden ist. Aus diesem Grund bekam es auch viel Lob von den Elben.
Narn bedeutet eine gesprochene, nicht gesungene Erzählung, die vorgetragen werden soll und für die ein bestimmter Vers benutzt wird, der Minlamed thent/estent genannt wird.[1]
Inhalt
Húrin Thalion aus dem Haus Hador war der Herr von Dor-lómin, das sein Großvater Hador Lórindol von Fingolfin zum Lehen bekommen hatte. Mit seiner Frau Morwen Eledhwen aus dem Haus Beor hatte er zwei Kinder, Túrin und Urwen, genannt Lalaith, die jedoch im Alter von drei Jahren starb.[1]
Túrins bester Freund war Sador, ein Holzschnitzer, der aufgrund einer Verletzung des Beins weder als Holzfäller arbeiten noch als Krieger gegen Melkor kämpfen konnte. Von Túrin wurde er Labadal, Hüpffuß genannt.[1]
In der Nirnaeth Arnoediad wurde Húrin gefangen genommen und nach Angband gebracht, wo Morgoths Fluch über alle, die er liebte, ausgesprochen wurde. Währenddessen gebar Morwen eine zweite Tochter, Nienor.[1]
Dor-lómin fiel in die Hand von Ostlingen, die auf Seiten Melkors gekämpft hatten. Morwen schickte deshalb Túrin in das Elbenkönigreich Doriath an den Hof Thingols und Melians.[1]
In Doriath freundete Túrin sich mit dem Elbenmädchen Nellas an. Als er erwachsen wurde, diente er zusammen mit Beleg Cúthalion in den Nordmarken im Kampf gegen die Orks, verwildert aber immer mehr. Nachdem er, und mit ihm die Frauen seines Volkes, von Saeros verspottet wurde, lauerte er diesem auf und verursachte versehentlich einen Unfall, bei dem Saeros starb. Aufgrund von Nellas‘ Aussage vor dem Hof König Thingols wurde Túrin zwar verziehen, doch hatte dieser bereits den Teiglin überquert und sich in den Talath Dirnen einer Gruppe Geächteter unter dem Decknamen Neithan (der Gekränkte) angeschlossen.[1]
Eines Tages trafen sie auf eine Gruppe Kleinzwerge, erschossen Khîm und zwangen dessen Vater Mîm, im Austausch für sein Leben ihnen Unterkunft und Verpflegung in seinem Haus auf dem Amon Rûdh zu stellen.[1]
Hier fand Beleg Cúthalion Túrin schließlich auf, übergab ihm Hadors Helm und schloss sich der Gruppe an. Das Gebiet um den Amon Rûdh wurde daraufhin Dor-Cúarthol (Land von Bogen und Helm) genannt. Mîm verriet jedoch den Aufenthalt an die Orks, die die Geächteten bis auf Túrin und Beleg töteten. Als Beleg versuchte, Túrins Fesseln zu lösen, hielt dieser ihn im Dunkeln für einen Ork und tötete ihn mit seinem Schwert Anglachel, das sich daraufhin schwarz färbte. Túrin, der das Schwert behielt, nannte es fortan Gurthang (Todeseisen).[1]
Túrin ging daraufhin nach Nargothrond und nannte sich Agarwaen (der Blutbefleckte), wurde aber als Mormegil (Schwarzes Schwert) bekannt. Nach der Zerstörung der Stadt durch den Drachen Glaurung geriet er unter dessen Bann, ließ Finduilas, die Tochter König Orodreths, die in ihn verliebt war, im Stich und kehrte er zurück nach Dor-lómin. Seine Mutter und seine Schwester, die er aufsuchen wollte, waren jedoch mittlerweile nach Dorath geflohen. Túrin traf aber den Holzschnitzer Sador, der wie die übrigen Edain von den Ostlingen versklavt worden war. Zu deren Anführer hatte sich Brodda aufgeschwungen, der auch Húrins Verwandte Aerin zur Frau genommen hatte. Túrin erfuhr von ihr von der Abreise Morwens und Nienors, woraufhin er in einem Wutausbruch einen Aufstand der Edain gegen die Ostlinge verursachte.[1]
Morwen und Nienor hatten inzwischen vom Untergang Nargothronds erfahren und waren in Sorge um Túrin. Morwen machte sich, begleitet vom Elbenkrieger Mablung, auf den Weg nach Nargothrond, Nienor schloss sich ihnen heimlich an. Glaurung hatte inzwischen die Stadt verlassen und traf Nienor auf dem Amon Ethir, wo auch sie unter seinen Bann fiel und ihr Gedächtnis verlor. Verloren irrte sie umher, warf ihre Kleider ab, und gelangte schließlich nach Brethil, wo sie sich auf dem Haudh-en-Elleth, dem Grabhügel Finduilas‘, zur Ruhe legte.[1]
Hier fand sie Túrin, der sich inzwischen einer Gruppe Haladin angeschlossen hatte und sich Turambar (Meister des Schicksals) nannte. Sie erkannten sich nicht, verliebten sich ineinander, heirateten schließlich und erwarteten ein Kind.[1]
Als Glaurung nach Brethil kam, machte sich Túrin auf, ihn zu töten. An der Schlucht der Cabed-en-Aras versetzte er Glaurung den tödlichen Stoß mit Gurthang. Nienor, von den Haladin Níniel genannt, war Túrin gefolgt. Nach dem Tod des Drachen viel der Bann von ihr und sie erkannte, dass sie von ihrem Bruder schwanger war. Daraufhin stürzte sie sich in die Schlucht, die seitdem Cabed Naeramarth (Sprung des schrecklichen Schicksals) genannt wurde.[1]
Túrin, nachdem er die ganze Tragweite von Morgoths Fluch verstanden hatte, stürzte sich in sein Schwert Gurthang, das daraufhin zerbrach. Mit seinem Tod endet die Narn i Hín Húrin.[1]
Veröffentlichungsgeschichte
Die Geschichte der Kinder Húrins wurde von Christopher Tolkien 1980 in Prosaform in den Nachrichten aus Mittelerde veröffentlicht, 2007 erschien das eigenständige Werk Die Kinder Húrins. Zwei unvollendete Versionen des eigentlichen Liedes finden sich in The Lays of Beleriand (1985). Eine Kurzfassung unter dem Titel Von Túrin Turambar ist auch im Silmarillion enthalten.
Quellen
- ↑ 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 1,11 1,12 J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Hans J. Schütz. Klett-Cotta, Stuttgart 1983. (Im Original erschienen 1980 unter dem Titel Unfinished Tales of Númenor and Middle-earth.) Narn i Hín Húrin
| Die drei großen Lieder Beleriands | |
|---|---|
| Leithian-Lied • Narn i Hín Húrin • Der Fall von Gondolin | |
