Glorfindel
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Glorfindel heißen in J. R. R. Tolkiens Werk zwei noldorische Elben aus unterschiedlichen Schaffensperioden des Autors: Glorfindel aus Gondolin, der im Ersten Zeitalter als Hauptmann bei der Verteidigung seiner Stadt zu Tode kam und Glorfindel aus Bruchtal, der am Ende des Dritten Zeitalters den Ringträger Frodo Beutlin unterstützt.
Späte, unvollendete Schriften lassen Tolkiens Versuch erkennen, die Geschichte der beiden Figuren durch das Motiv der Wiedergeburt zu verbinden und so eine Idendität herzustellen.
Glorfindel aus Gondolin
Zeitangabe
- * ? E.Z. (JB)
- † 510 E.Z. (JS) im Zweikampf gegen einen Balrog, um die Flüchtlinge aus Gondolin zu beschützen
Volk
Beschreibung
Glorfindel war ein Elb aus Turgons Volk. Er wurde in Valinor geboren und lebte dort, bis er mit dem Großteil seines Volkes das Segensreich verließ und nach Mittelerde ging. So fiel Glorfindel, wie auch alle anderen Noldor, welche auf dem Zug nach Mittelerde waren, unter den Fluch der Noldor.
In Mittelerde angekommen lebte er, wie Turgon, warscheinlich zunächst in Nevrast und zog später in dessen verborgenes Reich Gondolin. Unter dem Befehl von Turgon war Glorfindel einer der Hauptmänner Gondolins und Herr über das Haus der Goldenen Blume.
Zusammen mit Ecthelion aus dem Haus der Quelle verteidigte er in der Nirnaeth Arnoediad die Flanken von Turgons Heer bei dessen Rückzug nach Gondolin.
Maeglin, der Schwestersohn des Königs, wurde eines Tages in den Bergen von Orks gefangen genommen und zu Morgoth gebracht. Unter Androhung großer Qualen verriet Maeglin die genaue Lage Gondolins. So nahm der Untergang Gondolins seinen Lauf.
Als die Orks in der Schlacht um Gondolin gegen das Haus der Goldenen Blume marschierten, führte Glorfindel seine Soldaten in die Flanke des Feines und sprengte dessen Reihen. Zum selben Zeitpunkt wurden seine eigenen Reihen angegriffen und er erlitt schwere Verluste. Turgon beauftragte Salgant aus dem Haus der Harfe Glorfindel zu helfen. Der jedoch stand unter dem Einfluss Maeglins des Verräters, der seine Männer zum gesicherten Stadtteil führte.
Mit dem Rest seiner Soldaten führte Glorfindel die flüchtenden Gondolindrim, darunter die Königstochter Idril, ihren Ehemann Tuor und deren jungen Sohn Earendil, zu den Echoriath, den Gondolin umgebenden Bergeb.
Am Cirith Thoronath, einem entsetzlichen Pass in den Bergen, an dessen Seite ein tiefer Abgrund war, wurden die Flüchtlinge plötzlich von Orks unter der Führung eines Balrogs angegriffen. Glorfindel stürtzte sich auf den Balrog und beide lieferten sich ein tödliches Duell. Bei der Verteidigung der Flüchtlinge trieb er das Unwesen weiter zurück und schnitt ihm dessen Peitsche schwingenden Arm ab. Voller Wut packte der Balrog Glorfindel am Helm und beide stürtzten in den Abgrund.
Thorondor, der Herr der Adler, brachte den Elben Glorfindels leblosen Körper Glorfindels und sie erwiesen ihm dann die letzte Ehre.
Glorfindel aus Bruchtal
Zeitangaben
- 1975 D.Z.: Im Krieg gegen Angmar schlägt er den Hexenkönig in die Flucht
- 3018 D.Z.: Glorfindel hilft dem schwer verwundeten Frodo dabei, Bruchtal rechtzeitig zu erreichen
- 25. Oktober 3018 D.Z.: Teilnahme an Elronds Rat
- 29. September 1 V.Z. verlässt er Mittelerde und fährt nach Valinor
Volk
Beschreibung
Glorfindel war ein Elbenfürst und Krieger aus Bruchtal.
Im Jahre 1974 des Dritten Zeitalters kam die Nachricht, dass Angmar sich zum letzten vernichtenden Schlag gegen das Reich der Dúnedain vorbereitete. Daraufhin wurde Glorfindel mit einem Heer aus Bruchtal losgeschickt, um das nördliche Königreich zu unterstützen.
Zusammen mit den Elben aus Lindon und Bruchtal, einem Heer aus Gondor unter der Führung Earnurs und den verbliebenen Truppen Arnors überschreitet diese starke Streitmacht den Lhûn, um den Hexenkönig zum Kampf zu stellen, der in Fornost seinen Sitz genommen hatte.
Auf der Ebene zwischen dem Nenuial und den Nordhöhen kam es zu einer großen Schlacht, indem Angmars Heer besiegt wurde. Der Hexenkönig floh mit seinen verbliebenen Truppen nach Norden in Richtung Carn Dûm, wurde jedoch von der Reiterei Gondors mit Earnur an der Spitze an den Ettenöden eingeholt. Ein Trupp unter der Führung von Glorfindel stieß zu ihnen und Angmar wurde vernichtend geschlagen, so dass westlich des Nebelgebirges kein Mensch oder Ork aus diesem Reich am Leben blieb.
Von Glorfindel stammt die Prophezeiung, dass der Hexenkönig von „keines Mannes Hand sterben kann“, da er ihm im Zweikampf zwar überlegen war und ihn in in die Flucht schlug, es ihm allerdings nicht gelang den Nazgûl zu töten.
Glorfindel wurde am 9. Oktober 3018 D.Z. von Elrond ausgeschickt um nach dem Ringträger zu suchen, da Nachricht gekommen war, dass dieser in größter Gefahr sei. Nach neun Tagen fand er Frodo, welcher von den Ringgeistern verfolgt wurde, in Begleitung der drei anderen Hobbits Sam, Merry und Pippin, sowie Aragorns. Er führte sie auf den Weg nach Bruchtal, musste jedoch Frodo alleine auf seinem Pferd Asfaloth vorausschicken, da die Nazgûl sehr nah waren. Bevor die Nazgûl Frodo am Ostufer der Lautwasser erreichen konnten, trieb Glorfindel sie in die von Elrond und Gandalf bewirkte Flut.
Schließlich nahm er auch an Elronds Rat teil, bei welchem entschieden wurde, dass der Eine Ring in Mordor zerstört werden sollte.
Nach dem Ringkrieg kam er mit vielen von Elronds Volk nach Gondor zur Vermählung Aragorns, der als Elessar zum König gekrönt worden war, mit Elronds Tochter Arwen. Schließlich verließ auch er mit den Ringträgern und deren Gefolge die Sterblichen Lande am Ende des Dritten Zeitalters und fuhr mit ihnen nach Valinor.
Werkgeschichte
Die Figuren Glorfindel aus Gondolin und Glorfindel aus Bruchtal waren ursprünglich, als der Herr der Ringe geschrieben wurde, als verschieden konzipiert worden. Erst in den letzten Jahren seines Lebens beschäftigte sich J. R. R. Tolkien mit den beiden Figuren. Vor allem der doppelte Gebrauch des Namens widersprach Tolkiens späterem Konzept der Einmaligkeit elbischer Namen.
Tolkiens Sohn Christopher zitiert in diesem Zusammenhang eine Aussage seines Vaters aus dem Jahre 1972:
„ | “[The use of the name 'Glorfindel'] in The Lord of the Rings is one of the cases of the somewhat random use of the names found in the older legends, now referred to as The Silmarillion, which escaped reconsideration in the final published form of The Lord of the Rings.— | “ |
—” J. R. R. Tolkien: The Return of the Shadow: Kap. XII „At Rivendell“. (S. 214/215) | ||
„[Die Benutzung des Namens ‚Glorfindel‘] in Der Herr der Ringe ist einer der Fälle des eher zufälligen Gebrauchs von Namen, die in den älteren Legenden, die in Das Silmarillion erwähnt werden, zu finden sind, was in der zuletzt veröffentlichten Version von Der Herr der Ringe überdacht wurde.“ | ||
Übersetzung: Ardapedia |
Um den Widerspruch zweier Figuren mit dem selben Namen aufzuheben, versuchte Tolkien also für beide Glorfindel eine Identität herzustellen. Da Glorfindel aus Gondolin im Kampf mit dem Balrog starb, bediente sich Tolkien des Motivs der Wiedergeburt, die den Elben vorbehalten war:
„ | “The Elves were destined to be by nature 'immortal', within the unknown limits of the life of the Earth as a habitable realm, and their disembodiment was a grievous thing. It was the duty, therefore, of the Valar to restore them, if they were slain, to incarnate life, if they desired it [...]. When they were re-embodied they could remain in Valinor, or return to Middle-earth if their home had been there. We can therefore reasonably suppose that Glorfindel, after the purging or forgiveness of his part in the rebellion of the Noldor, was released from Mandos and became himself again, but remained in the Blessed Realm - for Gondolin was destroyed and all or most of his kin had perished.— | “ |
—” J. R. R. Tolkien: The Peoples of Middle-earth: Late Writings, Last Writings, Glorfindel | ||
„Die Elben waren bestimmt auf natürliche Weise ‚unsterblich‘ zu sein innerhalb der unbekannten Grenzen des Lebens der Erde als bewohnbarerm Reich, und ihre Körperlosigkeit war eine schlimme Sache. Deswegen war es die Pflicht der Valar sie wiederherzustellen, falls sie erschlagen wurden, Leben zu inkarnieren, falls sie es wünschten [...]. Wenn sie wieder einen Körper hatten, konnten sie in Valinor bleiben oder nach Mittelerde zurückkehren, falls dort ihr Zuhause war. Wir können deswegen begründet annehmen, dass Glorfindel, nach der Reinigung oder Vergebung von seiner Beteiligung an der Rebellion der Noldor, aus Mandos entlassen und wieder er selbst wurde, aber im Segensreich blieb, da Gondolin zerstört war und alle oder die meisten seiner Sippe umkamen.“ | ||
Übersetzung: Ardapedia |
Wiedergeburt und Rückkehr
Glorfindel wurde also in Aman wiedergeboren. Um seine Anwesenheit in Bruchtal zu erklären muss er folglich nach Mittelerde zurückgekehrt sein. Von Tolkien sind zwei Versionen der Rückkehr Glorfindels nach Mittelerde überliefert: einmal die Rückkehr während des Zweiten Zeitalters vor Númenors Untergang, als die Dúnedain noch Freundschaft mit den Elben halten, sowie einmal die Rückkehr während des Dritten Zeitalters, gemeinsam mit den Istari.
Version Z.Z.:
„ | “After his purging of any guilt that he had incurred in the rebellion [of the Noldor], he was released from Mandos, and Manwe restored him. [...] When did Glorfindel return to Middle-earth? This must probably have occurred before the end of the Second Age, and the 'Change of the World' and the Drowning of Númenor, after which no living embodied creature, 'humane' or of lesser kinds, could return from the Blessed Realm which had been 'removed from the Circles of the World'— | “ |
—” J. R. R. Tolkien: The Peoples of Middle-earth: Late Writings, Last Writings, Glorfindel | ||
„Nach seiner Reinung von jeglicher Schuld, die er bei der Rebellion [der Noldor] auf sich lud, wurde er aus Mados entlassen und Manwe stellte ihn wieder her. [...] Wann kehrte Glorfindel nach Mittelerde zurück? Das muss sich wahrscheinlich for dem Fall von Númenor ereignen, nach dem keine lebende, körperliche Kreatur von “ | ||
Übersetzung: Ardapedia |
Version D.Z.:
„ | “An Elf who had once known Middle-earth and had fought in the long wars against Melkor would be an eminently suitable companion for Gandalf. We could then reasonably suppose that Glorfindel (possibly as one of a small party, [...] more probably as a sole companion) landed with Gandalf - Olorin about Third Age 1000. This supposition would indeed explain the air of special power and sanctity that surrounds Glorfindel— | “ |
—” J. R. R. Tolkien: The Peoples of Middle-earth: Late Writings, Last Writings, Glorfindel | ||
„“ | ||
Übersetzung: Ardapedia |
In Valinor wiedergeboren, verbrachte Glorfindel mehrere hundert Jahre in Mandos' Hallen. Letztendlich wünschte er sich wieder nach Mittelerde zurückzukehren und dieser Wunsch wurde ihm von den Valar gewährt. Von Mandos freigegeben, segelte er um ca. 1000 des Zweiten Zeitalters nach Endor.
Die Valar hofften, dass er Gil-galad und Elrond helfen könne, dem neuem Dunklen Herrscher Sauron entgegenzutreten.
Es ist aber nicht klar, ob es der Glorfindel des ersten Zeitalters war.
Im Jahre 1000 des 2. Zeitalters setzt er wieder Fuß in Mittelerde und wird Elbenfürst in Bruchtal. Er freundet sich mit Gandalf an und kämpft gegen Saurons Schergen.
Etymologie
- Der Name Glorfindel ist Sindarin und bedeutet „Goldenhaar“.
Sonstiges
Vielleicht Hinweis auf häufige Diskussion innerhalb der Tolkien-Fangemeinde und Erklärung, warum sich die Ardapedia für einen Artikel entscheidet.
Quellen
- Der Herr der Ringe, Erstes Buch, Zwölftes Kapitel: Flucht zur Furt
- The History of Middle-earth volume VI, The Return of the Shadow, Kap. XII At Rivendell, S. 214/215
- J.R.R. Tolkien: Eine Biographie, (im original A Biography auf Seite 187)