Postzustellung im Auenland: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Die Postzustellung des Auenlandes'''
Die '''Postzustellung im Auenland''' (Original ''Messenger Service'') ist eine wichtige Einrichtung der [[Hobbits]] im [[Auenland]], um miteinander zu kommunizieren.


== Soziale Bedeutung ==
== Beschreibung ==
Die Postzustellung galt im Auenland als einer der wichtigsten öffentlichen Dienste. Es war die Pflicht des [[Bürgermeister von Michelbinge|Bürgermeisters]], das Amt des Postmeisters auszufüllen. Ihm unterstand der Botendienst.


Die '''Postzustellung''' galt im [[Auenland]] als einer der wichtigsten öffentlichen Dienste.  
Die [[Hobbits]], die des Schreibens mächtig waren, schrieben rund um die Uhr an alle ihre Freunde und auch an einige Verwandte, die weiter als einen längeren Spaziergang entfernt wohnten. Im Auenland gab es mehr Briefboten als Wachen.<ref>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der Herr der Ringe]]''. Übersetzt von [[Margaret Carroux]]. [[Klett-Cotta]], Stuttgart 2019. Buch I, Erstes Kapitel: ''Ein lang erwartetes Fest'', S. 51</ref>


[[Hobbits]] schrieben häufig, wenn sie des Schreibens mächtig waren, da sie auf diese Art und Weise in stetem Kontakt zu ihren meist vielen Verwandten und Freunden, welche auch häufiger in verschiedenen Vierteln wohnten, stehen konnten.  
Das Postsystem im Auenland hatte Ähnlichkeiten mit der englischen Royal Mail im 20. Jahrhundert. Es wird erwähnt, dass Bilbo Morgenbriefe las. Das lässt darauf schließen, dass die Post zweimal am Tag zugestellt wurde.<ref name=“Hobbit“></ref><ref>{{Internetquelle|URL=http://news.bbc.co.uk/2/hi/business/1841961.stm|Titel=Second post to be ditched|Website=BBC|abgerufen=12. Dezember 2025}}
</ref>


Auf Briefe wurden stets Antworten erwartet, blieben Verwandte die Antworten auf Nachrichten schuldig, so waren diese meist empört; ein Beispiel ist [[Milo Lochner]], welcher einen Brief [[Bilbo Beutlin]]s nicht beantwortete. Deswegen bekam er eine goldene Feder und ein Tintenfass geschenkt, jedoch auch einen Zettel, auf dem der bissig gemeinte Satz: ''„In der Hoffnung, dass es nützlich sein wird, von B.B.“'' geschrieben stand.  
Im Auenland gab es Postämter, die für die Post zuständig waren. Bekannt ist, dass es ein Postamt in Hobbingen und eines in Wasserau gab. Die Erwähnung der Südviertel-Post in einem nicht veröffentlichten Epilog lässt darauf schließen, dass es einzelne Zuständigkeitsbereiche gab und dass es auch außerhalb des Auenlandes ein Postsystem gab, das an das Postwesen der Hobbits angebunden war. Da der Bürgermeister von [[Michelbinge]] als Postmeister galt, könnte es sein, dass sich das Hauptpostamt  in Michelbinge befand.<ref name=“HdR1,1“></ref><ref name=“HoMeIX“></ref>


Einladungen zu Festen wurden immer per Post versandt, mit einem schön und kunstvoll geschriebenem Brief ließen sich Hobbits, welche nicht in einmal in Erwägung zogen zu kommen, zum Beispiel die [[Beutlin|Sackheim Beutlins]] zu [[Bilbos Abschiedsfest]], doch noch zum Kommen bewegen, was die große Bedeutung und vielleicht den hohen persönlichen Wert eines Briefes für den Angeschriebenen zeigt.
Die Auslieferungen der Post wurden von den Postboten zu Fuß erledigt. Es könnte sein, dass bei längeren Strecken auch [[Pony]]s zum Einsatz kamen.  


Konnte ein Verwandter zum Beispiel zu einer Geburtstagsfeier nicht kommen, so wurde von Seiten des Gastgebers immer ein Paket an den Indisponierten geschickt, welches ein symbolisches Geschenk (zum Beispiel Kostproben der Bewirtung) enthielt. Sozial gesehen waren also auch Pakete sehr wichtig, da diese den Verwandten zeigten, dass sie nicht vergessen wurden.
== Postschnelldienst ==
 
Der Postschnelldienst (Original ''Quick Post service'') war wohl eine besonders schnelle Art der Postzustellung. [[Lotho Sackheim-Beutlin]] nutzte schnelle Boten, als er das Auenland unter seine Herrschaft bringen wollte. Er wies seine [[Landbüttel]] an Informationen an, ihn weiterzuleiten.<ref>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der Herr der Ringe]]''. Buch VI, Achtes Kapitel: ''Die Befreiung des Auenlandes''</ref>
== Postzustellung ==
 
Allgemein unterstand dieser Dienst immer dem sogenannten '''Postmeister''', bei dem es sich immer um den [[Bürgermeister von Michelbinge|Bürgermeister]] handelte.  


Die Verschickung von Briefen und Päkchen fand wohl immer von den lokalen '''Postämtern''' aus statt, zumindest zwei dieser Ämter sind bekannt, eines befand sich in [[Hobbingen]], das andere lag in [[Wasserau]], folglich kann weitgehend davon ausgegangen werden, dass sich in den meisten Dörfern mindestens ein Postamt befand. Da der Bürgermeister von [[Michelbinge]] als Postmeister galt, wird sich das „Hauptpostamt“ wohl auch in Michelbinge befunden haben.  
== Postzustellung in der Erzählung ==
Als [[Bilbo Beutlin]] im April 2941 [[Drittes Zeitalter|D. Z.]] (1341 [[Auenland-Kalender|A. Z.]]) vor seiner Höhle saß und er [[Gandalf]], der ihn in ein Gespräch verwickelt hatte, loswerden wollte, widmete er sich seinen Morgenbriefen.<ref name=“Hobbit“>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[The Hobbit]]''. Erstes Kapitel: ''An Unexpected Party''</ref>


Für die Postzustellung waren immer die Postboten zuständig, die auch mündliche Nachrichten überbrachten, so etwa Einwilligungen auf Einladungen. Wenn es die Menge an zu verteilenden Briefen und Päkchen nötig machte, wurden auch kurzzeitig Hilfspostboten eingestellt. Die Auslieferungen der Post wurde von den Postboten meist zu Fuß erledigt oder, annehmbarerweise, bei längeren Strecken auch per [[Pony]].
Als Bilbo zu seinem [[Bilbos Abschiedsfest|Abschiedsfest]] eingeladen hatte, stapelte sich im Postamt von [[Wasserau]] und [[Hobbingen]] bergeweise Post. Bilbo hatte viele Einladungen verschickt. (Laut [[Samweis Gamdschie|Sam]], dem Sohn seines Gärtners [[Hamfast Gamdschie (Sohn von Hobsen)|Hamfast Gamdschie]], waren „alle“ eingeladen.) Im Postamt von Wasserau wussten sie nicht mehr, wo vorne und hinten war, und da jeder Einladung auch eine Antwort folgte, wurden freiwillige Hilfspostboten gesucht.<ref name=“HdR1,1“></ref>


Der Postdienst schien in die vier Viertel unterteilt gewesen zu sein, so schien sich zumindest die [[Südviertel]]-Post (orig.: ''Southfarthing post'') von den anderen Zulieferern unterschieden zu haben, da Hobbits aus dem [[Westviertel]] sie sofort erkannten.
Bilbo pflegte das Briefeschreiben. An zwei Zetteln, die an seinen Abschiedsgeschenken angebracht waren, fanden sich Hinweise auf Adressaten. [[Milo Lochner]], der niemals Briefe beantwortet hatte, hinterließ er eine goldene Feder und ein Tintenfass mit der Bemerkung: ''„In der Hoffnung, dass es nützlich sein wird, von B. B.“'' Seiner Cousine zweiten Grades, [[Dora Beutlin]], die Bilbo über eine lange Zeit gute Ratschläge geschrieben hatte, hinterließ er einen großen Papierkorb mit der Bemerkung: ''„Zur Erinnerung an eine LANGE Korrespondenz in Liebe von Bilbo.“''<ref name=“HdR1,1“>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der Herr der Ringe]]''. Buch I, Erstes Kapitel: ''Ein lang erwartetes Fest''</ref><ref>[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der Herr der Ringe]]''. Anhang C, Ahnentafeln: ''Beutlin von Hobbingen''</ref>


== Postschnelldienst ==
Manchmal, wenn ein lieber Freund nicht zu einem Geburtstagsfest kommen konnte, wurde ihm eine symbolische Einladung mit einem kleinen Geschenk zugesandt. In diesem Fall war das Geschenk immer etwas zu essen oder zu trinken, das darauf hindeutete, eine Kostprobe des Festessens zu sein.<ref>[[J. R. R. Tolkien]], [[Humphrey Carpenter]] (ed.): ''[[The Letters of J.R.R. Tolkien]]''. [[Brief 214|Letter 214]]: ''An A. C. Nunn (Entwurf)''</ref>


Der Postschnelldienst (orig.: ''Quick Post service'') war wohl eine besonders schnelle Art der Postzustellung, welche zur Weiterleitung wichtiger, auch geheimer Nachrichten eingesetzt wurde.  
In dem unveröffentlichten Epilog erzählte [[J. R. R. Tolkien]], dass Samweis Gamdschie einen Brief von [[Aragorn|König Elessar]] erhalten hatte. Dieser war von der [[Südviertel]]-Post zugestellt worden.<ref name=“HoMeIX“>[[J. R. R. Tolkien]], [[Christopher Tolkien]] (ed.): ''[[The History of Middle-earth]] Vol. IX [[Sauron Defeated]]''. Part One: The End of the Third Age, Kapitel XI: ''The Epilogue'', S. 117</ref>
 
Im Bereich des Postschnelldienstes waren (zumindest während [[Saruman|Scharrers]] Herrschaft im Auenland) sogenannte Meldegänger tätig, die an verschiedenen Posten positioniert waren um Nachrichten möglichst schnell weiterleiten zu können.


== Quellen ==
== Quellen ==
<references/>


* [[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der Herr der Ringe]].
[[Kategorie:Kultur (Hobbits)]]
** Prolog: ''Von der Ordnung im Auenland''.
** Erstes Buch, Erstes Kapitel: ''Ein lang erwartetes Fest''.
** Sechstes Buch, Achtes Kapitel: ''Die Befreiung des Auenlandes''.
* J. R. R. Tolkien: ''[[Briefe]]''. Herausgegeben von [[Humphrey Carpenter]].
** Brief #214.
* J. R. R. Tolkien: ''[[Sauron Defeated]]''. Herausgegeben von [[Christopher Tolkien]].
** The Epilogue: ''The second Version of the Epilogue''.


[[Kategorie:Kultur (Hobbits)]]
[[en:Messenger Service]]

Aktuelle Version vom 12. Dezember 2025, 09:56 Uhr

Die Postzustellung im Auenland (Original Messenger Service) ist eine wichtige Einrichtung der Hobbits im Auenland, um miteinander zu kommunizieren.

Beschreibung

Die Postzustellung galt im Auenland als einer der wichtigsten öffentlichen Dienste. Es war die Pflicht des Bürgermeisters, das Amt des Postmeisters auszufüllen. Ihm unterstand der Botendienst.

Die Hobbits, die des Schreibens mächtig waren, schrieben rund um die Uhr an alle ihre Freunde und auch an einige Verwandte, die weiter als einen längeren Spaziergang entfernt wohnten. Im Auenland gab es mehr Briefboten als Wachen.[1]

Das Postsystem im Auenland hatte Ähnlichkeiten mit der englischen Royal Mail im 20. Jahrhundert. Es wird erwähnt, dass Bilbo Morgenbriefe las. Das lässt darauf schließen, dass die Post zweimal am Tag zugestellt wurde.[2][3]

Im Auenland gab es Postämter, die für die Post zuständig waren. Bekannt ist, dass es ein Postamt in Hobbingen und eines in Wasserau gab. Die Erwähnung der Südviertel-Post in einem nicht veröffentlichten Epilog lässt darauf schließen, dass es einzelne Zuständigkeitsbereiche gab und dass es auch außerhalb des Auenlandes ein Postsystem gab, das an das Postwesen der Hobbits angebunden war. Da der Bürgermeister von Michelbinge als Postmeister galt, könnte es sein, dass sich das Hauptpostamt in Michelbinge befand.[4][5]

Die Auslieferungen der Post wurden von den Postboten zu Fuß erledigt. Es könnte sein, dass bei längeren Strecken auch Ponys zum Einsatz kamen.

Postschnelldienst

Der Postschnelldienst (Original Quick Post service) war wohl eine besonders schnelle Art der Postzustellung. Lotho Sackheim-Beutlin nutzte schnelle Boten, als er das Auenland unter seine Herrschaft bringen wollte. Er wies seine Landbüttel an Informationen an, ihn weiterzuleiten.[6]

Postzustellung in der Erzählung

Als Bilbo Beutlin im April 2941 D. Z. (1341 A. Z.) vor seiner Höhle saß und er Gandalf, der ihn in ein Gespräch verwickelt hatte, loswerden wollte, widmete er sich seinen Morgenbriefen.[2]

Als Bilbo zu seinem Abschiedsfest eingeladen hatte, stapelte sich im Postamt von Wasserau und Hobbingen bergeweise Post. Bilbo hatte viele Einladungen verschickt. (Laut Sam, dem Sohn seines Gärtners Hamfast Gamdschie, waren „alle“ eingeladen.) Im Postamt von Wasserau wussten sie nicht mehr, wo vorne und hinten war, und da jeder Einladung auch eine Antwort folgte, wurden freiwillige Hilfspostboten gesucht.[4]

Bilbo pflegte das Briefeschreiben. An zwei Zetteln, die an seinen Abschiedsgeschenken angebracht waren, fanden sich Hinweise auf Adressaten. Milo Lochner, der niemals Briefe beantwortet hatte, hinterließ er eine goldene Feder und ein Tintenfass mit der Bemerkung: „In der Hoffnung, dass es nützlich sein wird, von B. B.“ Seiner Cousine zweiten Grades, Dora Beutlin, die Bilbo über eine lange Zeit gute Ratschläge geschrieben hatte, hinterließ er einen großen Papierkorb mit der Bemerkung: „Zur Erinnerung an eine LANGE Korrespondenz in Liebe von Bilbo.“[4][7]

Manchmal, wenn ein lieber Freund nicht zu einem Geburtstagsfest kommen konnte, wurde ihm eine symbolische Einladung mit einem kleinen Geschenk zugesandt. In diesem Fall war das Geschenk immer etwas zu essen oder zu trinken, das darauf hindeutete, eine Kostprobe des Festessens zu sein.[8]

In dem unveröffentlichten Epilog erzählte J. R. R. Tolkien, dass Samweis Gamdschie einen Brief von König Elessar erhalten hatte. Dieser war von der Südviertel-Post zugestellt worden.[5]

Quellen

  1. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux. Klett-Cotta, Stuttgart 2019. Buch I, Erstes Kapitel: Ein lang erwartetes Fest, S. 51
  2. 2,0 2,1 J. R. R. Tolkien: The Hobbit. Erstes Kapitel: An Unexpected Party
  3. Second post to be ditched, BBC News, abgerufen am 12. Dezember 2025.
  4. 4,0 4,1 4,2 J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch I, Erstes Kapitel: Ein lang erwartetes Fest
  5. 5,0 5,1 J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien (ed.): The History of Middle-earth Vol. IX Sauron Defeated. Part One: The End of the Third Age, Kapitel XI: The Epilogue, S. 117
  6. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch VI, Achtes Kapitel: Die Befreiung des Auenlandes
  7. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Anhang C, Ahnentafeln: Beutlin von Hobbingen
  8. J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J.R.R. Tolkien. Letter 214: An A. C. Nunn (Entwurf)