Orks: Unterschied zwischen den Versionen
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Orks wurden von Melkor als seine Diener gezüchtet. Sie sollen "in Neid und Hohn den Elben nachgebildet" worden sein.<ref name="SIL3"></ref> Da Melkor jedoch nichts erschaffen, sondern nur zerstören und verderben kann, ist nicht klar, wie diese Züchtung vonstatten ging. | |||
Die [[Weise]]n von [[Tol Eressea]] nehmen an, dass [[Melkor]] vor den [[Valar]] das Erwachen der [[Elben]] in [[Cuiviénen]] bemerkte und daraufhin seine Diener schickte, um denen aufzulauern, die alleine oder in kleinen Gruppen unterwegs waren. Die Gefangenen soll [[Melkor]] in [[Utumno]] verdorben und versklavt haben.<ref name="SIL3">[[J. R. R. Tolkien]], [[Christopher Tolkien]] (ed.): ''[[Das Silmarillion]]''. Quenta Silmarillion, Kapitel III: ''Vom Erwachen der Elben und von Melkors Gefangenschaft''</ref> Beim Auftauchen der ersten Orks in [[Beleriand]] im dritten Alter der Gefangenschaft [[Melkor]]s hielten die [[Elben]] sie für "verkommene oder verwilderte [[Avari]]", womit sie der Wahrheit nahe gekommen sein sollen.<ref name="SIL10">[[J. R. R. Tolkien]], [[Christopher Tolkien]] (ed.): ''[[Das Silmarillion]]''. Quenta Silmarillion, Kapitel X: ''Von den Sindar''</ref> Dies hätte weitreichende Implikationen: So wären die Orks [[Mirroanwi]], vernunftbegabte Wesen mit freiem Willen und einer unsterblichen [[Fea]], die nach der Zerstörung des Körpers nach [[Mandos (Gebäude)|Mandos]] kommen würde. | |||
[[J. R. R. Tolkien]] diskutiert jedoch an anderer Stelle auch die Möglichkeit, die Orks seien den [[Menschen]] nachgebildete sprechende [[Tiere]] ohne Fea gewesen, ähnlich wie [[Huan]] oder die [[Adler]]. Ihre Sprache wäre danach nicht Ausdruck von Vernunft, sondern des bösen Willens Melkors, den sie wie Papageien nachplapperten. Jedoch sei auch in diesem Fall nicht auszuschließen, dass Orks einen ''elbischen Anteil'' und sich später mit Menschen vermischt hätten.<ref name = "HoME X MT"> [[J. R. R. Tolkien]], [[Christopher Tolkien]]: [[Morgoth’s Ring]]. (The History of Middle-earth, Band X), ''Myths transformed.''</ref> | |||
Schlussendlich kam er zu der Überzeugung, die Orks seien menschlicher Abkunft gewesen. Dies impliziert, dass die Menschen bereits während der [[Jahre der Bäume]] und vor Melkors Gefangenschaft in [[Aman]], wenige [[Valisches Jahr|Valische Jahre]] vor den Elben, erwachten. Daher sind die Orks nicht von Natur aus böse, gelten aber durch ihre Taten und den ihnen eingepflanzten Hass als "nicht erlösbar". Als Diener Morgoths müssen sie bekämpft werden, dürfen allerdings, beispielsweise in Kriegsgefangenschaft, nicht grausam behandelt werden.<ref name = "HoME X MT"></ref> | |||
Auch können einzelne gefallene [[Maiar]], deren Aufgabe die Führung der Orks ist, orkisches Aussehen annehmen. Ein Beispiel ist [[Boldog]].<ref name = "HoME X MT"></ref> | |||
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Version vom 19. Oktober 2025, 15:11 Uhr

Die Orks sind eines der zahlreichsten Völker Ardas. Sie dienen seit jeher den dunklen Mächten als willige Vollstrecker.
Beschreibung
Die Orks haben ihren Ursprung in den Kerkern von Utumno und traten zum ersten Mal in der Altvorderenzeit in Beleriand auf, wo die Sindar sie zuerst für verkommene und verwilderte Avari-Elben hielten. Sie stellten neben Trollen und verdorbenen Menschen immer den Hauptteil der Diener des Bösen dar und waren die traditionellen Erzfeinde der Elben und Zwerge.
In der Altvorderenzeit dienten sie Melkor. Nach dem Untergang Beleriands flohen sie in die Wildnis und verwilderten oder bauten sich eigene kleine Zufluchten auf, bis Sauron sie unter seinem Banner neu zusammenscharte. Im Norden eroberten Orks die alte Zwergenstadt Gundabad und errichteten dort ihre Hauptstadt, in der sie nach dem Fall von Angmar in relativer Unabhängigkeit von Mordor lebten; weitere Orkfestungen des Nordens entstanden am Orktor und am Gramberg. Nachdem es von den Zwergen aufgegeben worden war, gliederten die Orks auch Moria in die Reihe ihrer Reiche ein. Weitere Hauptgebiete der Orks waren das Land Mordor sowie der südliche Düsterwald im Reich von Dol Guldur. Jedoch ist es wahrscheinlich, dass es auch im Osten und Süden Mittelerdes Orks gab.
Im Ringkrieg kämpften die Orks gegen die freien Völker; nach Saurons Niederlage verloren sie sich in Anomie, verwilderten und wurden zu einem aussterbenden Volk. Bereits wenige Jahrhunderte später waren sie in Gondor zu einem Namen aus der Legende geworden. In der Dagor Dagorath, der letzten Schlacht am Ende der Zeitalter, werden die Orks zurückkehren und auf der Seite Morgoths mitkämpfen, wonach ihre Seelen wahrscheinlich endgültig vernichtet werden.
Hintergrund
Herkunft
Orks wurden von Melkor als seine Diener gezüchtet. Sie sollen "in Neid und Hohn den Elben nachgebildet" worden sein.[1] Da Melkor jedoch nichts erschaffen, sondern nur zerstören und verderben kann, ist nicht klar, wie diese Züchtung vonstatten ging.
Die Weisen von Tol Eressea nehmen an, dass Melkor vor den Valar das Erwachen der Elben in Cuiviénen bemerkte und daraufhin seine Diener schickte, um denen aufzulauern, die alleine oder in kleinen Gruppen unterwegs waren. Die Gefangenen soll Melkor in Utumno verdorben und versklavt haben.[1] Beim Auftauchen der ersten Orks in Beleriand im dritten Alter der Gefangenschaft Melkors hielten die Elben sie für "verkommene oder verwilderte Avari", womit sie der Wahrheit nahe gekommen sein sollen.[2] Dies hätte weitreichende Implikationen: So wären die Orks Mirroanwi, vernunftbegabte Wesen mit freiem Willen und einer unsterblichen Fea, die nach der Zerstörung des Körpers nach Mandos kommen würde.
J. R. R. Tolkien diskutiert jedoch an anderer Stelle auch die Möglichkeit, die Orks seien den Menschen nachgebildete sprechende Tiere ohne Fea gewesen, ähnlich wie Huan oder die Adler. Ihre Sprache wäre danach nicht Ausdruck von Vernunft, sondern des bösen Willens Melkors, den sie wie Papageien nachplapperten. Jedoch sei auch in diesem Fall nicht auszuschließen, dass Orks einen elbischen Anteil und sich später mit Menschen vermischt hätten.[3]
Schlussendlich kam er zu der Überzeugung, die Orks seien menschlicher Abkunft gewesen. Dies impliziert, dass die Menschen bereits während der Jahre der Bäume und vor Melkors Gefangenschaft in Aman, wenige Valische Jahre vor den Elben, erwachten. Daher sind die Orks nicht von Natur aus böse, gelten aber durch ihre Taten und den ihnen eingepflanzten Hass als "nicht erlösbar". Als Diener Morgoths müssen sie bekämpft werden, dürfen allerdings, beispielsweise in Kriegsgefangenschaft, nicht grausam behandelt werden.[3]
Auch können einzelne gefallene Maiar, deren Aufgabe die Führung der Orks ist, orkisches Aussehen annehmen. Ein Beispiel ist Boldog.[3]
Aussehen
Orks sind generell als gebeugt, krummbeinig und langarmig mit geschlitzten gelb-, grün- oder rotleuchtenden Augen und dunkler bzw. schwarzer Haut beschrieben. Sie haben schütteres Haar, Fangzähne und bekleiden sich mit schmutziger Kleidung aus Tierhäuten und Fellen.Ihr Kriegsgerät ist aus schwarzem Stahl gefertigt und besteht traditionell aus Dolchen, Picken, Speeren, Krummsäbeln, Schilden und kurzen Hornbögen; dazu tragen sie schwarze Umhänge, Ringpanzer und Helme mit breitem Rand und oft schnabelartigem Nasenschutz. Lediglich die Uruk-hai waren hochgewachsener und teilweise etwas menschenähnlicher. Diese kleideten sich auch etwas mehr nach menschlicher Weise und trugen menschlichere Rüstungen und Waffen, obgleich trotzdem noch plump und schwer.
Kultur
Angeführt werden die Orks von Fürsten und Häuptlingen, die normalerweise aus den Familien der stärksten und grausamsten Orks stammen. Diese umgeben sich mit Hauptleuten, dienen meist jedoch selbst einer höheren Macht. Obwohl Tolkien erwähnt, dass die Orks sich nicht anders vermehren als Elben und Menschen, sind jedoch keine Orkfrauen aus den Büchern bekannt. Dafür wird aber im "Hobbit" an einer Stelle ein Ork-Sprössling (sprich Kind) erwähnt.
Obwohl Orks keine schönen Gegenstände herstellen, gelten sie als geschickte Handwerker und Bergleute. Außerdem haben sie wirksames Wissen über (wenn auch schmerzhafte) Heilkunst. Auch scheinen sie eine begrenzte Kenntnis der Magie, vor allem was das Entfachen und Erhalten von Feuer angeht, gehabt zu haben.
Von anderen Völkern wurden die Orks gefürchtet und verachtet, ein Hass, den die Orks erwiderten. Besonders tief jedoch war ihre Feindschaft zu den Menschen und den Elben, hierbei vor allem gegenüber den "Tarks" (Abkömmlingen Númenors) und den "Golug" (Noldor), sowie den "Oghor-hai" (Drúedain). Andererseits kämpften sie jedoch auch mit Menschenvölkern wie den Ostlingen, Haradrim, den Menschen Angmars oder den Dunländern Seite an Seite.
Unterarten

Es existierten verschiedene Zuchten von Orks:
Die Orks von Mordor waren vor allem Kampforks, breitbrüstige, krummbeinige Orks, mit Armen, die bis zum Boden reichten. Von diesen war Grischnákh der bekannteste Vertreter.

Neben ihnen existierten auch noch die Uruk-hai oder kurz Uruks. Diese tauchten am Ende des Dritten Zeitalters zuerst in Mordor und später in Isengart auf. Die von Saruman gezüchteten Vertreter waren wahrscheinlich noch größer und stärker als ihre Verwandten aus Mordor. Die Uruk-hai bildeten unter den Orks eine Art Elite und waren nicht selten die Anführer der niederen Orks.
Die kleinste Art der Orks wurde Snagas genannt und ist die am meisten verbreitete Ork-Art. Die Orks der Nebelgebirge gehörten dieser Rasse an. Sie lebten aber auch in Mordor und Isengart als Arbeiter.
Daneben wird eine breitnasige Rasse von "Schnüfflern" genannt, die besonders als Fährtensucher gezüchtet wurde. Zudem waren sie gute Bogenschützen und Kundschafter.
Außerdem wird von einer weiteren größeren Ork-Art berichtet, die Berg-Orks. Diese existierten bereits im Zweiten Zeitalter und werden für den Tod von Isildur und seiner Wache verantwortlich gemacht. Sie leben im Nebelgebirge und waren meist die Anführer der dort lebenden Snagas wie etwa Azog oder Bolg. Im Hobbit berichtet Gandalf von Hobkobolden, die im Ered Mithrin leben. Damit sind wahrscheinlich die Berg-Orks gemeint.
Tolkien erwähnt zudem im Ersten Zeitalter gefallene Maiar, die in Gestalt größerer und besonders schrecklicher Orks als Anführer auftraten und die als Boldogs bekannt waren.
Im Buch der Verschollenen Geschichten wird eine weitere Unterart der Orks, die Gongs, genannt.
Hin und wieder kam es zur Vermischung von Orks und verdorbenen Menschen. Vor allem Saruman nahm viele dieser Halborks und Bilwiß-Menschen in seine Armee der Weißen Hand auf; jedoch erwähnt Tolkien, dass Saruman die Möglichkeit der Kreuzung von Menschen und Orks nicht als erster herausgefunden, sondern durch das Studium alter Überlieferungen nur wiederentdeckt hatte.
Sprache
Die Orks hatten von Anbeginn keine eigene Sprache, sondern setzten sich aus den Sprachen anderer Völker zusammen, was immer sie finden konnten. So entstanden zahlreiche Stammessprachen, die zusammenfassend als Orkisch bezeichnet werden, jedoch häufig so wenig Ähnlichkeit miteinander haben, dass verschiedene Stämme zur Kommunikation miteinander auf das Westron zurückgreifen müssen. Sauron versuchte zu diesem Zweck die Schwarze Sprache unter den Orks zu verbreiten, die sich jedoch nur in verderbtem Zustand in Mordor und im Gebiet Dol Guldurs durchsetzen konnte.
Filmtrilogie
In der Filmtrilogie erscheinen verschiedene Arten von Orks, so werden z.B. die "Moria-Orks" als eigenständige Ork-Rasse dargestellt. Davon verschieden sind die niederen Orks Isengarts und Mordors sowie die größeren "Morannon-Orks" des dritten Teils. Besonders spektakulär dargestellt sind die Uruk-hai Isengarts. Generell unterscheiden sich die Orks der Filmtrilogie stark von den Wesen, die Tolkien beschrieb; so scheinen sie z.B. generell geschlechtslos zu sein und werden in Brutgruben künstlich "erschaffen". Was wohl irgendwie etwas mit schwarzer Magie und Alchemie zutun haben soll.
Andere Namen
- burárum (Entisch) (nur eine Kurzform, der volle Name ist laut Baumbart so lang wie ihre Untaten)
- Glamhoth (Sindarin): "Lärmende Horde"
- Gorgûn (so genannt von Ghân-buri-Ghân)
- Orch (Sindarin, Plural: Yrch)
- Rukhs (Plural: Rakhâs) (Khuzdul)
- Urc (Plural: Yrc) (Nandorin)
- Urco (Quenya)
- Uruk (Adûnaïsch)
Sonstiges
- Nach der frühesten Konzeption Tolkiens Buch der Verschollenen Geschichten schuf Melkor die Orks "unter der Erde aus Hitze und Schlamm".
- Im Brief 153 schrieb Tolkien, die Verdorbenheit der Orks wäre mit der vieler Menschen heutzutage vergleichbar. Er spielte auch auf seine Zeit an, in der Tyrannen die Menschen zu Unmenschen verderben würden.[4]
Links
- Orks werden erwähnt im Podcast zu Brief 9
- Orks werden erwähnt im Podcast zu Brief 11b
- Orks werden erwähnt im Podcast Tolkien in 5 Minuten 010 Der kranke Soldat
- Orks werden erwähnt im Podcast Tolkien in 5 Minuten 019 Viele Ehrungen für Professor Tolkien
Quellen
- J. R. R. Tolkien: Der Hobbit. passim
- J. R. R. Tolkien: "Das Buch der Verschollenen Geschichten."
- J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux. passim
- J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. passim
- J. R. R. Tolkien: Morgoth’s Ring. (The History of Middle-earth, Band X.). Herausgegeben von Christopher Tolkien.
- Natur und Wesen von Mittelerde
- ↑ 1,0 1,1 J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien (ed.): Das Silmarillion. Quenta Silmarillion, Kapitel III: Vom Erwachen der Elben und von Melkors Gefangenschaft
- ↑ J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien (ed.): Das Silmarillion. Quenta Silmarillion, Kapitel X: Von den Sindar
- ↑ 3,0 3,1 3,2 J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien: Morgoth’s Ring. (The History of Middle-earth, Band X), Myths transformed.
- ↑ Brief 153
