Hobbits

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Ein dösender Hobbit vom Stamm der Starren
(Künstler: Jonas Ulrich)

Hobbits oder Halblinge sind fiktive, menschenähnliche Wesen in der von J. R. R. Tolkien geschaffenen Fantasy-Welt Mittelerde. Sie spielen in den Romanen Der kleine Hobbit und Der Herr der Ringe eine tragende Rolle. In den übrigen Veröffentlichungen Tolkiens werden sie nicht erwähnt. Ihre genaue Herkunft ist daher unbekannt.

Beschreibung

hobbit (ˈhÉ’bɪt). [...] In the tales of J. R. R. Tolkien [...]: one of an imaginary people, a small variety of the human race, that gave themselves this name (meaning ‘hole-dweller’) but were called by others halflings, since they were half the height of normal men.

—” Oxford English Dictionary (Second Edition)[1]

Hobbit. In den Erzählungen J. R. R. Tolkiens: jemand aus einem erdachten Volk, einer kleinen Unterart der menschlichen Rasse, die sich selbst diesen Namen gaben (mit der Bedeutung „Höhlenbewohner“), von anderen aber Halblinge genannt wurden, da sie halb so groß waren wie normale Menschen.

Übersetzung: Ardapedia

Hobbits sind eine kleine Unterart der Menschen. Die Hobbits hatten eine bräunliche Hautfarbe und erreichten zumeist eine maximale Körpergröße von etwa drei bis vier Fuß (etwa 90 bis 120 cm), weshalb die Hobbits von den anderen Völkern auch „Halblinge“ genannt wurden, obschon die Hobbits selber sagten, sie seien einmal größer gewesen.

Sie neigten zu einer gewissen Leibesfülle. Sie hatten runde, gutmütige Gesichter, leicht spitze Ohren[2], krauses Haupthaar und lange, geschickte Finger. Die Füße der Hobbits waren auf dem Spann mit einem dichten, warmen Haarpelz bedeckt, während ihre Sohlen eine lederartige Haut aufwiesen: Diese Tatsache machte es für die Hobbits unnötig, Schuhe zu tragen. Sie waren Meister im Schleichen und hatten ein sehr gutes Gehör. Sie konnten ein hohes Lebensalter von bis zu über 100 Jahren erreichen.

Sie waren ein ruhiges, gemütliches Völkchen, wenig abenteuerlustig und nicht kriegerisch.

Kultur

Tolkien schildert die Prinzipien seiner Namensbildung bei den Hobbits, im Gegensatz zu den anderen vorkommenden Rassen, recht ausführlich. Tolkien benannte weibliche Hobbits gerne mit Blumen- oder Edelsteinnamen – letztere jedoch eher selten. Dagegen haben viele männliche Vornamen überhaupt keine umgangssprachliche Bedeutung wie z.B. Bilbo, Lotho, Bungo oder Polo. Überschneidungen mit auch heute noch gebräuchlichen Vornamen seien angeblich rein zufällig entstanden (wie bei Cora, Dora oder Nina). Hobbitnamen sind teilweise germanischer Herkunft und besonders aus fränkischem und normannischem Namensmaterial, weniger jedoch aus dem angelsächsischem geschöpft. Es finden sich teilweise auch nordische Namen wie z.B. Erling, Frodo oder Halfred. Zudem erwähnt Tolkien in den Anhängen zum Herrn der Ringe, dass bei den Hobbits "a" eine maskuline Endung war und "o" bzw. "e" ein feminine. In der Übersetzung ins Englische aus der Sprache der Hobbits habe er die Endungen der Vornamen angepasst, um dem Leser verständlicher zu machen, welches Geschlechtes die Namen sind.

Herkunft und Geschichte

Die ursprünglichen Siedlungsgebiete der Hobbits am Anduin

In den alten Tagen hatten die Hobbits am Oberlauf des Anduin gelebt, doch als das Leben dort gefährlicher wurde, zog es sie immer weiter nach Westen (als erstes die Falbhäute, die sich im Breeland niederließen), bis die anderen Hobbitstämme sich schließlich im Hügelland westlich des Baranduin niederließen.

Die Hobbits sind ein Volk von Bauern, Gärtnern und Handwerkern und neigen zu einer beschaulichen, sesshaften Lebensweise, ohne sonderlich viel Interesse für andere Dinge als ihr leibliches Wohl und das ihrer Sippe aufzubringen. Sie wohnen gewöhnlich nicht in Häusern, sondern in sogenannten Smials; das sind nicht tief in einen Hügel gegrabene Stollen, die viele kleine Kammern miteinander verbinden. Doch es handelt sich natürlich nicht um feuchte Erdlöcher, sondern vielmehr um behagliche Wohnhöhlen mit kleinen Fenstern und Kaminzimmern und unglaublich vielen sinnlosen Andenken (sogenannten Mathoms).

Im Gegensatz zu den Elben oder Zwergen, die ihre eigenen Sprachen besitzen, scheint die Sprache der Hobbits seit jeher die der benachbarten Menschenvölker gewesen zu sein, wenn sie auch über einige Wörter verfügten, die aus dem Sprachschatz der Rohirrim entliehen sind, die früher auch am Anduin siedelten.

Ihre Zeitrechnung basiert auf dem Auenland-Kalender, der mit dem Jahr 1601 des Dritten Zeitalters als Jahr 1 nach der Besiedelung des Auenlandes begann.

Die berühmtesten aller Hobbits sind Bilbo Beutlin und sein Neffe und Adoptivsohn Frodo. Zu lokalen Legenden zählen der Orkschlächter Bandobras Tuk und Tobold Hornbläser, der das überaus beliebte Pfeifenkraut einführte.

Etymologie

Im Westron lautet die Bezeichnung für einen Hobbit banakil („Halbling“). Die Hobbits selber nannten sich kuduk, was möglicherweise mit dem rohirrischen kûd-dûkan („Höhlenbewohner“) verwandt ist.
Entsprechend der (fiktiven) Übersetzungsstrategie Tolkiens „übersetzte“ er kûd-dûkan mit altenglisch holbytla.

Im Sindarin heißen die Hobbits Periannath, was „Volk der Halblinge“ bedeutet (von Singular perian und Plural periain). Pippin wurde vom gondorischen Volk in Minas Tirith sogar zum Ernil i Pheriannath („Prinz der Halblinge“) geadelt.

Wissenswertes

Gegen Ende des Jahres 2004 wurden in einer Höhle auf der indonesischen Insel Flores Knochen und alte Werkzeuge einer bisher unbekannten Menschenart gefunden: Der Homo floresiensis. Diese Menschenart, die sich wahrscheinlich aus Homo erectus entwickelt hat und auf die Insel Flores auf dem Meeresweg übersetzte, war so winzig klein (ca. 1 Meter), dass sie von den Archäologen auch als Hobbits bezeichnet wurden.[3]

Anmerkungen

  1. Dieser Teil des Eintrags wurde von Tolkien 1970 im Wesentlichen auf Anfrage der Redaktion des OED selbst verfasst. J. R. R. Tolkien: Briefe. Nr. 316 vom 11. September 1970 an R. W. Burchfield.
  2. [...] die Ohren nur ein klein wenig spitz und »elbisch«, [...]

    —” J. R. R. Tolkien: Briefe. Nr. 27

  3. National Geographic

Quellen

J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe.

  • Prolog
  • Anhänge

J. R. R. Tolkien: Briefe.

  • Brief Nr. 316 vom 11. September 1970 an R. W. Burchfield

David Day: Das Buch von den Hobbits.

  • Kapitel 17: Die Hobbitgesellschaft

Rudolf Simek: Mittelerde – Tolkien und die germanische Mythologie. München: C.H.Beck, 2005.

  • Drittes Kapitel: Personennamen skandinavischer Herkunft
    • Die Hobbitfamilien