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In Tolkiens linguistischem Schaffen ist der Begriff '''Noldorin''' mehrdeutig. | |||
Seine an das Walisische angelehnte Sprache trug in der frühesten Schaffensperiode (von der vor allem das [[Das Buch der Verschollenen Geschichten]] zeugt) zumeist die Eigenbezeichnung '''Goldogrin''' ("Gnomisch", auch '''i-Lam na-Ngoldathon''', "Sprache der Gnome"). Im [[Qenya]] lautete die Bezeichnung '''Noldorin'''. Diese frühe Form der Sprache ist in verschiedenen Fragmenten überliefert, die in verschiedenen Ausgaben des [[Parma Eldalamberon]] publiziert wurden. | |||
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Mit der fortschreitenden Entwicklung und Veränderung seiner Geschichten und Sprachen kam der Bezeichnung '''Noldorin''' eine immer größere Rolle zu. In der 1937 und 1938 entstandenen etymologischen Wortliste wird die pseudo-walisische Sprache der Noldor quasi durchgehend als '''Noldorin''' bezeichnet, gelegentlich auch als '''Exilic Noldorin''' oder einfach '''Exilic''' (gegenüber dem ''Old Noldorin'' Valinors). | |||
Irgendwann während des Schreibens des Herrn der Ringe veränderte Tolkien dann jedoch sein linguistisches Szenario drastisch. Die Noldor sprachen nun Quenya, was nicht mehr länger exklusiv die Sprache der Vanyar war. Seine walisisch-stämmige Kunstsprache verwarf er aber keineswegs, sondern er präsentierte sie nun als die Sprache der Elben von Beleriand (was früher das ''Ilkorin'' war, was widerum völlig verworfen wurde und höchstens in einigen wenigen Wörtern und linguistischen Aspekten des [[Nord-Sindarin]] weiterlebte). Sie hieß nun [[Sindarin]], ein Begriff der seit Anfang der 1950er Jahre nachweisbar ist (vgl. [[Briefe]]). | |||
Der Begriff '''Noldorin''' jedoch musste natürlich aller Logik nach immer noch der Quenya-Ausdruck für die den Noldor eigene Sprache sein. Und in der Tat benutzt Tolkien den Namen weiterhin, wenn konkret vom Dialekt der Noldor die Rede, nicht von dem der Vanyar. Zu dieser Zeit (in den 1960er Jahren) schreibt Tolkien jedoch vor allem ''Ñoldor'' (mit Ñ, gesprochen wie deutsches NG) statt [[Noldor]], und somit ist die Bezeichnung der Sprache meist '''Ñoldorin''' oder noch präziser '''Ñoldorin Quenya'''. Im Dialekt der Vanyar, so Tolkien in "Quendi & Eldar", hatte der Name der Sprache einen historischen Lautstand bewahrt: ''Quendya'', mit D. Doch in der Regel stellt Tolkien die Opposition der Dialekte nicht mit ''Quendya vs. Quenya'' dar, sondern durch ''Vanyarin (Quenya) vs. Ñoldorin (Quenya)'' und gelegentlich finden wir eben auch noch die Form ohne Tilde, '''Noldorin''', was leider zu Verwechslungen mit der alten obsoleten Bezeichnung für das Sindarin führen kann (was besonders online auch nicht selten der Fall ist). | |||
== Quellen == | |||
*'''Gnomish Lexicon''' (GL) in "The Grammar and Lexicon of the Gnomish Tongue", [[Parma Eldalamberon|PE]]:XI | |||
*'''Gnomish Grammar''' (GG) in "The Grammar and Lexicon of the Gnomish Tongue", [[Parma Eldalamberon|PE]]:XI | |||
*'''Early Noldorin Fragments''' in [[Parma Eldalamberon|PE]]:XIII | |||
*'''The Etymologies''' in [[The Lost Road and Other Writings|The History of Middle-earth V: The Lost Road and Other Writings]] | |||
*[[Briefe]] | |||
*'''Quendi & Eldar''' in [[The War of the Jewels|The History of Middle-earth XI: The War of the Jewels]] | |||
*'''The Shibboleth of Fëanor''' in [[The Peoples of Middle-earth |he History of Middle-earth XI: The Peoples of Middle-earth]] | |||
[[Kategorie:Sprachen und Schriften]] | [[Kategorie:Sprachen und Schriften]] | ||
[[en:Noldorin]] | [[en:Noldorin]] | ||
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Version vom 18. März 2009, 21:08 Uhr
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Dieser Artikel beschäftigt sich mit Noldorin, einer elbischen Sprache. Weitere Bedeutungen sind unter Noldorin (Begriffsklärung) zu finden. |
Elbisch |
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Beschreibung
In Tolkiens linguistischem Schaffen ist der Begriff Noldorin mehrdeutig.
Seine an das Walisische angelehnte Sprache trug in der frühesten Schaffensperiode (von der vor allem das Das Buch der Verschollenen Geschichten zeugt) zumeist die Eigenbezeichnung Goldogrin ("Gnomisch", auch i-Lam na-Ngoldathon, "Sprache der Gnome"). Im Qenya lautete die Bezeichnung Noldorin. Diese frühe Form der Sprache ist in verschiedenen Fragmenten überliefert, die in verschiedenen Ausgaben des Parma Eldalamberon publiziert wurden.
Mit der fortschreitenden Entwicklung und Veränderung seiner Geschichten und Sprachen kam der Bezeichnung Noldorin eine immer größere Rolle zu. In der 1937 und 1938 entstandenen etymologischen Wortliste wird die pseudo-walisische Sprache der Noldor quasi durchgehend als Noldorin bezeichnet, gelegentlich auch als Exilic Noldorin oder einfach Exilic (gegenüber dem Old Noldorin Valinors).
Irgendwann während des Schreibens des Herrn der Ringe veränderte Tolkien dann jedoch sein linguistisches Szenario drastisch. Die Noldor sprachen nun Quenya, was nicht mehr länger exklusiv die Sprache der Vanyar war. Seine walisisch-stämmige Kunstsprache verwarf er aber keineswegs, sondern er präsentierte sie nun als die Sprache der Elben von Beleriand (was früher das Ilkorin war, was widerum völlig verworfen wurde und höchstens in einigen wenigen Wörtern und linguistischen Aspekten des Nord-Sindarin weiterlebte). Sie hieß nun Sindarin, ein Begriff der seit Anfang der 1950er Jahre nachweisbar ist (vgl. Briefe).
Der Begriff Noldorin jedoch musste natürlich aller Logik nach immer noch der Quenya-Ausdruck für die den Noldor eigene Sprache sein. Und in der Tat benutzt Tolkien den Namen weiterhin, wenn konkret vom Dialekt der Noldor die Rede, nicht von dem der Vanyar. Zu dieser Zeit (in den 1960er Jahren) schreibt Tolkien jedoch vor allem Ñoldor (mit Ñ, gesprochen wie deutsches NG) statt Noldor, und somit ist die Bezeichnung der Sprache meist Ñoldorin oder noch präziser Ñoldorin Quenya. Im Dialekt der Vanyar, so Tolkien in "Quendi & Eldar", hatte der Name der Sprache einen historischen Lautstand bewahrt: Quendya, mit D. Doch in der Regel stellt Tolkien die Opposition der Dialekte nicht mit Quendya vs. Quenya dar, sondern durch Vanyarin (Quenya) vs. Ñoldorin (Quenya) und gelegentlich finden wir eben auch noch die Form ohne Tilde, Noldorin, was leider zu Verwechslungen mit der alten obsoleten Bezeichnung für das Sindarin führen kann (was besonders online auch nicht selten der Fall ist).
Quellen
- Gnomish Lexicon (GL) in "The Grammar and Lexicon of the Gnomish Tongue", PE:XI
- Gnomish Grammar (GG) in "The Grammar and Lexicon of the Gnomish Tongue", PE:XI
- Early Noldorin Fragments in PE:XIII
- The Etymologies in The History of Middle-earth V: The Lost Road and Other Writings
- Briefe
- Quendi & Eldar in The History of Middle-earth XI: The War of the Jewels
- The Shibboleth of Fëanor in he History of Middle-earth XI: The Peoples of Middle-earth