Noldorin: Unterschied zwischen den Versionen

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== Beschreibung ==
== Beschreibung ==
In Tolkiens linguistischem Schaffen ist der Begriff '''Noldorin''' mehrdeutig.


Mit dem Namen '''Noldorin''' benannte Tolkien in den 1920er und mindestens noch '30er Jahren seine ans Walisische angelehnte Kunstsprache (davor ''Goldogrin'', danach ''Sindarin'').
Die wichtigste Quelle für das Noldorin in der Zeit vor und während der Entstehung des ersten Herr-der-Ringe-Bandes ist Tolkiens etymologische Wortliste aus den späten 1930er Jahren (publiziert in Band V der "History of Middle-earth").


Spätestens Anfang der 1950er Jahre (vgl. "Letters of J.R.R. Tolkien") jedoch hatte Tolkien die Konzeption der Namen und Historien seiner Sprachen relativ radikal geändert. Die pseudo-walisische Sprache war nun nicht mehr die der Noldor, sondern die der beleriandischen Teleri und wurde jetzt ''Sindarin'' genannt. Die Noldor sprachen nach dieser neuen Konzeption nun auch Quenya (vorher war dies die Sprache der Vanyar) und Tolkien entwickelte nach und nach das Konzept von zwei unterschiedliche Quenya-Dialekten. Dies waren das archaische ''Vanyarin Quendya'' (das lautlich teils näher am historischen Elbisch liegt, als Tolkien dies vorher für Quenya vorgesehen hatte) und das ''Noldorin Quenya'' (auch ''Ñoldorin'', ''Ñoldorin Quenya'' oder eben einfach ''Noldorin''), das seinen bisherigen Quenya-Entwürfen entsprach.
Seine an das Walisische angelehnte Sprache trug in der frühesten Schaffensperiode (von der vor allem das [[Das Buch der Verschollenen Geschichten]] zeugt) zumeist die Eigenbezeichnung '''Goldogrin''' ("Gnomisch", auch '''i-Lam na-Ngoldathon''', "Sprache der Gnome"). Im [[Qenya]] lautete die Bezeichnung '''Noldorin'''. Diese frühe Form der Sprache ist in verschiedenen Fragmenten überliefert, die in verschiedenen Ausgaben des [[Parma Eldalamberon]] publiziert wurden.  
Diese Thematik behandelte Tolkien vornehmlich in den 1960er Jahren und wir finden viele Hinweise darauf etwa in Band XI der "History of Middle-earth" und vielen kürzeren Texten, die später durch die [http://www.elvish.org/ E.L.F.] in "Vinyar Tengwar" und "Parma Eldalamberon" publiziert wurden.


Mit der fortschreitenden Entwicklung und Veränderung seiner Geschichten und Sprachen kam der Bezeichnung '''Noldorin''' eine immer größere Rolle zu. In der 1937 und 1938 entstandenen etymologischen Wortliste wird die pseudo-walisische Sprache der Noldor quasi durchgehend als '''Noldorin''' bezeichnet, gelegentlich auch als '''Exilic Noldorin''' oder einfach '''Exilic''' (gegenüber dem ''Old Noldorin'' Valinors).
Irgendwann während des Schreibens des Herrn der Ringe veränderte Tolkien dann jedoch sein linguistisches Szenario drastisch. Die Noldor sprachen nun Quenya, was nicht mehr länger exklusiv die Sprache der Vanyar war. Seine walisisch-stämmige Kunstsprache verwarf er aber keineswegs, sondern er präsentierte sie nun als die Sprache der Elben von Beleriand (was früher das ''Ilkorin'' war, was widerum völlig verworfen wurde und höchstens in einigen wenigen Wörtern und linguistischen Aspekten des [[Nord-Sindarin]] weiterlebte). Sie hieß nun [[Sindarin]], ein Begriff der seit Anfang der 1950er Jahre nachweisbar ist (vgl. [[Briefe]]).
Der Begriff '''Noldorin''' jedoch musste natürlich aller Logik nach immer noch der Quenya-Ausdruck für die den Noldor eigene Sprache sein. Und in der Tat benutzt Tolkien den Namen weiterhin, wenn konkret vom Dialekt der Noldor die Rede, nicht von dem der Vanyar. Zu dieser Zeit (in den 1960er Jahren) schreibt Tolkien jedoch vor allem ''Ñoldor'' (mit Ñ, gesprochen wie deutsches NG) statt [[Noldor]], und somit ist die Bezeichnung der Sprache meist '''Ñoldorin''' oder noch präziser '''Ñoldorin Quenya'''. Im Dialekt der Vanyar, so Tolkien in "Quendi & Eldar", hatte der Name der Sprache einen historischen Lautstand bewahrt: ''Quendya'', mit D. Doch in der Regel stellt Tolkien die Opposition der Dialekte nicht mit ''Quendya vs. Quenya'' dar, sondern durch ''Vanyarin (Quenya) vs. Ñoldorin (Quenya)'' und gelegentlich finden wir eben auch noch die Form ohne Tilde, '''Noldorin''', was leider zu Verwechslungen mit der alten obsoleten Bezeichnung für das Sindarin führen kann (was besonders online auch nicht selten der Fall ist).
== Quellen ==
*'''Gnomish Lexicon''' (GL) in "The Grammar and Lexicon of the Gnomish Tongue", [[Parma Eldalamberon|PE]]:XI
*'''Gnomish Grammar''' (GG) in "The Grammar and Lexicon of the Gnomish Tongue", [[Parma Eldalamberon|PE]]:XI
*'''Early Noldorin Fragments''' in [[Parma Eldalamberon|PE]]:XIII
*'''The Etymologies''' in [[The Lost Road and Other Writings|The History of Middle-earth V: The Lost Road and Other Writings]]
*[[Briefe]]
*'''Quendi & Eldar''' in [[The War of the Jewels|The History of Middle-earth XI: The War of the Jewels]]
*'''The Shibboleth of Fëanor''' in [[The Peoples of Middle-earth |he History of Middle-earth XI: The Peoples of Middle-earth]]


[[Kategorie:Sprachen und Schriften]]
[[Kategorie:Sprachen und Schriften]]
[[en:Noldorin]]
[[en:Noldorin]]
[[fi:Noldor (kieli)]]
[[fi:Noldor (kieli)]]

Version vom 18. März 2009, 21:08 Uhr

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Begriffsklaerung.png Dieser Artikel beschäftigt sich mit Noldorin, einer elbischen Sprache. Weitere Bedeutungen sind unter Noldorin (Begriffsklärung) zu finden.
Elbisch

Beschreibung

In Tolkiens linguistischem Schaffen ist der Begriff Noldorin mehrdeutig.


Seine an das Walisische angelehnte Sprache trug in der frühesten Schaffensperiode (von der vor allem das Das Buch der Verschollenen Geschichten zeugt) zumeist die Eigenbezeichnung Goldogrin ("Gnomisch", auch i-Lam na-Ngoldathon, "Sprache der Gnome"). Im Qenya lautete die Bezeichnung Noldorin. Diese frühe Form der Sprache ist in verschiedenen Fragmenten überliefert, die in verschiedenen Ausgaben des Parma Eldalamberon publiziert wurden.

Mit der fortschreitenden Entwicklung und Veränderung seiner Geschichten und Sprachen kam der Bezeichnung Noldorin eine immer größere Rolle zu. In der 1937 und 1938 entstandenen etymologischen Wortliste wird die pseudo-walisische Sprache der Noldor quasi durchgehend als Noldorin bezeichnet, gelegentlich auch als Exilic Noldorin oder einfach Exilic (gegenüber dem Old Noldorin Valinors).


Irgendwann während des Schreibens des Herrn der Ringe veränderte Tolkien dann jedoch sein linguistisches Szenario drastisch. Die Noldor sprachen nun Quenya, was nicht mehr länger exklusiv die Sprache der Vanyar war. Seine walisisch-stämmige Kunstsprache verwarf er aber keineswegs, sondern er präsentierte sie nun als die Sprache der Elben von Beleriand (was früher das Ilkorin war, was widerum völlig verworfen wurde und höchstens in einigen wenigen Wörtern und linguistischen Aspekten des Nord-Sindarin weiterlebte). Sie hieß nun Sindarin, ein Begriff der seit Anfang der 1950er Jahre nachweisbar ist (vgl. Briefe).

Der Begriff Noldorin jedoch musste natürlich aller Logik nach immer noch der Quenya-Ausdruck für die den Noldor eigene Sprache sein. Und in der Tat benutzt Tolkien den Namen weiterhin, wenn konkret vom Dialekt der Noldor die Rede, nicht von dem der Vanyar. Zu dieser Zeit (in den 1960er Jahren) schreibt Tolkien jedoch vor allem Ñoldor (mit Ñ, gesprochen wie deutsches NG) statt Noldor, und somit ist die Bezeichnung der Sprache meist Ñoldorin oder noch präziser Ñoldorin Quenya. Im Dialekt der Vanyar, so Tolkien in "Quendi & Eldar", hatte der Name der Sprache einen historischen Lautstand bewahrt: Quendya, mit D. Doch in der Regel stellt Tolkien die Opposition der Dialekte nicht mit Quendya vs. Quenya dar, sondern durch Vanyarin (Quenya) vs. Ñoldorin (Quenya) und gelegentlich finden wir eben auch noch die Form ohne Tilde, Noldorin, was leider zu Verwechslungen mit der alten obsoleten Bezeichnung für das Sindarin führen kann (was besonders online auch nicht selten der Fall ist).

Quellen