Faramir (Sohn von Denethor II.): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 15. Mai 2005, 10:03 Uhr

Faramir, Sohn von Denethor II.


Zeitangabe

  • geb. 2983 D.Z.
  • —  82 82 V.Z. (er wurde 120 Jahre alt)

Volk

Menschen, Dúnedain

Beschreibung

Faramir ist der jüngere Sohn von Denethor II. und Finduilas von Dol Amroth. Nach dem frühen Tod der Mutter wird er zusammen mit seinem älteren Bruder und Erben der Truchseßwürde Boromir allein von seinem Vater erzogen. Denethor verteilt seine Liebe höchst ungerecht unter den Söhnen. Den kriegerischen, selbstherrlichen und impulsiven Boromir liebt er abgöttisch, während er den nachdenklicheren, besonnenen und den überlieferten Lehren der Weisen zugetanen Faramir für einen Schwächling hält. Der tiefen Zuneigung, die die beiden Brüder füreinander empfinden, tut das ungerechte Verhalten des Vaters aber keinen Abbruch.

Als Jugendlicher wird Faramir von Gandalf, der in dieser Zeit Minas Tirith besucht, unterrichtet.

Faramir ist auch derjenige, der den prophetischen Traum "Das verschwundene Schwert sollt ihr suchen..." mehrfach hat und dem Ruf folgen will. Boromir kommt ihm aber zuvor und wird von seinem Vater beauftragt, in Bruchtal die Bedeutung des Traumes zu ergründen.

Faramir ist der Hauptmann der Waldläufer von Ithilien, die aus dem Hinterhalt heraus Truppen von Südlandern angreifen und aufreiben, die Saurons Streitmacht verstärken sollen. Dort trifft er auf Sam und Frodo, die von Gollum in Richtung des Passes von Cirith Ungol geführt werden. Gollum gelingt es, zu fliehen, während die beiden Hobbits mit verbundenen Augen mit ins Versteck Henneth Annûn, einer Höhle hinter einem Wasserfall, zum Verhör mitgenommen werden. Im Gegensatz zu seinem Bruder einige Tage zuvor erliegt Faramir nicht der Versuchung, sich des Ringes zu bemächtigen, sondern läßt Sam und Frodo und den inzwischen gefangen gesetzten Gollum wieder frei und stattet sie mit Proviant aus.

Zurück in Minas Tirith macht ihm sein Vater schwere Vorhaltungen, weil er den Ring hat ziehen lassen und gibt ihm den praktisch nicht durchführbaren Auftrag, das Ufer des Anduin zu halten.

Faramir und seine Truppe wird in schwere Verteidigungskämpfe verwickelt, als der Feind die Flussübergänge stürmt. Beim Rückzug wird Faramir von einem Pfeil verwundet, gerät unter den tödlichen Schwarzen Atem der Nazgûl und fällt in eine Art fiebriges Koma.

Vor Verzweiflung über die aussichtslose Lage, die ihm der Palantír vorgaukelt, ist Denethor II. wahnsinnig geworden und will sich zusammen mit seinem sterbenden Sohn in der Familiengruft auf einem Scheiterhaufen verbrennen. Doch Faramir wird von Gandalf und Pippin gerettet und durch Aragorns Hände geheilt.

Während seiner Genesung begegnet er in den Häusern der Heilung einer anderen "Patientin" Aragorns: Éowyn von Rohan, die genau wie er unter den Einfluss des Schwarzen Atems der Ringgeister geraten war. Faramir verliebt sich in sie und kann sie davon überzeugen, sich von ihrer unerwiderten Liebe für Aragorn abzuwenden und "ihr Herz wandelt sich." Beide heiraten in Edoras.

Bis zur Krönung Aragorns nimmt Faramir die Amtsgeschäfte des regierenden Truchseß auf und will das Amt bei der Krönung an den König übergeben. König Elessar (Aragorn) aber macht Faramir zum Fürsten /Prinzen des Landstriches Ithilien und verleiht ihm und seinen Erben das Amt des Truchsessen als Erbamt. Faramirs einziges namentlich erwähnte Kind ist Elboron.


Filmtrilogie

In der Filmtrilogie wird Faramir von dem australischen Schauspieler David Wenham verkörpert.

Faramir gehört zu den Figuren, bei denen der Unterschied zwischen Buch und Film am deutlichsten hervortritt.

Während Faramir im Buch vom Ring kaum in Versuchung geführt zu werden scheint ("Ich würde dieses Ding nicht nehmen und wenn ich es auf der Straße fände" Die Zwei Türme, Das Fenster nach Westen), versucht sich Faramir im Film des Ringes zu bemächtigen, um die Liebe und Anerkennung seines Vaters zu gewinnen. Er behält Frodo und Sam in Gefangenschaft (im Buch läßt er die Hobbits noch in Ithilien frei) und nimmt sie mit nach Osgiliath, von wo aus sie seinem Vater überstellt werden sollen ("Faramir sendet ein mächtiges Geschenk!"). Erst als Sam erzählt, wie und warum Boromir starb, läßt Faramir den Ringträger frei.

Im Gegensatz zum Buch, wo Faramir am Ende der Entwicklung zu einer gefestigten Persönlichkeit zu stehen scheint, begegnen wir ihm im Film mitten in dieser Entwicklung. Er wird vom Vater gedemütigt, um dessen Liebe und Anerkennung er ringt; vom Bruder verlassen, der sein einziger Verbündeter gegen den Vater war, da spielt ihm das Schicksal den entscheidenden Trumpf im Ringkrieg in die Hände, den Ring der Macht. "Welche Chance für Faramir, Heermeister von Gondor, zu zeigen, was er wert ist!" Während in der Höhle von Henneth Annun dieser Satz noch bedeutet:Was er in den Augen seines Vaters wert ist!, heißt am Ende der "Zwei Türme" was er in seinen eigenen Augen wert ist. Das Urteil Denethors ist nicht länger relevant und Faramir nimmt in Kauf, dass sein eigenes Leben nach den Gesetzen seines Vaters verwirkt ist.