Über den Berg und unter den Berg

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Über den Berg und unter den Berg
Kapitel von Der Hobbit
Der Große Ork, Zeichnung: Anke Eißmann
Der Große Ork, Zeichnung: Anke Eißmann
Information
Nummer 4
Handlung
Ereignisse Bilbo, Gandalf und die Zwerge nehmen Abschied von Elrond und durchqueren das Nebelgebirge; sie suchen Schutz in einer Höhle, die sich als Eingang zur Orkstadt herausstellt; die Zwerge und Bilbo werden zum Großen Ork gebracht, Gandalf kann entkommen und tötet ihn; sie flüchten vor den Orks; später wird Bilbo abseits des Weges ohnmächtig
Datum Mittjahrstag – 10. Juli 2941 D. Z.[1]
Ort Bruchtal, Nebelgebirge, Orkstadt
Navigation
Vorgänger Eine kurze Rast
Nachfolger Rätsel in der Finsternis

Über den Berg und unter den Berg (Krege: Drüber hin und unten durch;[2] im Original Over Hill and Under Hill) ist der Titel des vierten Kapitels von Der Hobbit.

Zusammenfassung

Die Zwerge und Bilbo schlagen den richtigen Weg zum richtigen Pass ein, was sie Gandalfs Kentnissen und Elronds Rat zu verdanken haben.

Sie laufen den langen Weg vom Tal bis hinauf auf die ersten Berge des Nebelgebirges. Oben ist es kalt. Bilbo schaut auf das Land, von dem sie hergekommen waren, zurück und sehnt sich nach dem Auenland. Auch die Zwerge hängen trüben Gedanken nach. An dem Mitsommermorgen, an dem sie Abschied von Elrond nahmen, hatten sie erzählt, das Gebirge schnell zu durchqueren und rasch durch das Einödland zu reiten. Doch nun sind sie in Gedanken an der Geheimtür am Erebor angekommen. Sie meinen, vielleicht schon beim nächsten Herbstmond anzulangen und hoffen, dass es dann genau Durinstag ist. Gandalf glaubt nicht an die Hoffnungen der Zwerge, da sie schon viele Jahre lang nicht mehr den Weg übers Gebirge gegangen waren und das Böse und die Gefahr im Einödlandland mit der Schlacht um Moria zugenommen hatten. Die Orks hatten sich im Geheimen ausgebreitet und die Drachen die Menschen verjagt.

Eines Tages gelangt die Gesellschaft in ein Gewitter. Sie befinden sich weit oben an einer engen Stelle mit einem tiefen Steilabfall in ein düsteres Tal und finden unter einem überhängenden Felsen Schutz für die Nacht. Steinriesen werfen sich zum Spaß Felsbrocken zu, die tief unten Bäume zerschmettern oder krachend in tausend Stücke zerspringen. Zudem stürmt, regnet und hagelt es, sodass Thorin meint, dass sie dort schlecht untergebracht sind. Ein Streit zwischen ihm und Gandalf entbricht, der damit endet, dass Kíli und Fíli losgeschickt werden, um nach einem geeigneten Schutz zu suchen. Bald kommen sie wieder und berichten von einer trockenen Höhle, in die auch die Ponys passen. Gandalf fragt, ob sie diese erforscht hätten. Beide bejahen das, obwohl sie nicht ausreichend Zeit gehabt haben konnten. In der Höhle unterhalten sich die Zwerge, Gandalf und der Hobbit, erzählen, was sie mit ihrem Anteil am Schatz anfangen würden und schlafen schließlich ein.

Bilbo kann erst nicht einschlafen, und als er schläft, hat er Albträume: Er träumt von einem Spalt in der hinteren Felsmauer der Höhle, der immer größer wird und sich immer weiter öffnetet sowie dass der Boden der Höhle zu sinken und rutschen anfängt. Als er erwacht, sieht er, dass sein Traum zum Teil wahr ist, denn es ist ein Spalt entstanden; er beobachtet, wie der Schweif des letzten Ponys durch diesen entschwindet und schreit. Aus dem Spalt strömen Orks, die sie gefangen nehmen, obgleich Gandalf, durch Bilbos Schrei geweckt, sofort wach ist und nach einem hellen Strahl, der Pulvergestank hinterläßt und mehrere Orks tötet, verschwindet. Die Orks schnappen sie sich und tragen sie im Dunkeln durch ein Labyrinth aus Stollen, bis ein rotes Licht aufschimmert, und krächzen ein entsetzliches Lied, das vom Auspeitschen ihrer Gefangenen handelt und in dessen Takt sie mit den Füßen klopfen und die Gefangenen schütteln; Bilbo und den Zwerge peitschen sie nun aus, während sie sie vor sich in einem Haufen her treiben lassen und setzen so den Text ihres Liedes in die Tat um.

Nun kommen die Orks mit ihren Gefangenen in das große Gewölbe, von dem das rote Licht ausgeht, und sehen ihre Ponys, Gandalfs Pferd und das Gepäck ein letztes Mal. Sie werden vor den Großen Ork geführt, der Thorin fragt, was er vor hatte. Die Orks können die Zwerge vom Erebor wegen ihres Kampfes gegen sie in der Schlacht um Moria besonders wenig leiden und der Große Ork vermutet, dass sie „Diebe, Mörder und Elbenfreunde“ (Der kleine Hobbit, S. 74) seien. Thorin antwortet ihm, dass nichts von alledem den Tatsachen entspräche, dass sie nur in einer brauchbaren, unbewohnten Höhle Schutz gesucht hätten und die Orks nicht belästigen wollten. Daraufhin möchte der Große Ork alles über Thorins Unternehmung wissen; Thorin belügt ihn und meint, sie würden alle ihre Verwandten, auch weit entfernte, die östlich des Nebelgebirges leben, besuchen. Die Lüge wird von einem Orktreiber entlarvt, der von dem für einige Orks tödlichen Licht erzählt, von Orkrist, das sie „Beißer“ nennen, und der Große Ork ruft zur Hetzjagd auf die Zwerge auf. In diesem Moment erlöschen alle Lichter und das große rote Feuer geht in eine Säule von blau glühendem Rauch auf, die bis unters Dach reicht und die Orks besprüht. Die Orks schreien und brüllen, beißen, treten und fechten, bis plötzlich ein Schwert in seinem eigenen Licht aufflammt und der Große Ork damit von Gandalf getötet wird. Die Orks fliehen schreiend in die Finsternis. Er sagt ihnen, dass sie ihm folgen sollen. Dori nimmt Bilbo auf seinen Rücken. Bald hält Gandalf die Truppe an, zählt einmal durch und es geht weiter. Es wird berichtet, dass Glamdring von den Orks Feindhammer genannt wird, dass Elbenschwerter in der Nähe von Orks leuchten und dass es nun blau vor der Freude leuchtet, den Großen Ork getötet zu haben. Indessen verfolgen die Orks sie weiter, und diese sind naturgemäß schneller als sie. Bilbo wird abwechselnd huckepack genommen, unter anderem von Bombur. Er fragt sich, warum er seine Hobbithöhle verlassen hat – Bombur fragt, warum er „nur einen verrückten Hobbit auf eine Schatzsuche mitgenommen“ habe (Der kleine Hobbit, S. 78). Sie rennen weiter, bis Gandalf und Thorin an einer Kehre ihre Schwerter ziehen und einige Orks mit „Beißer“ und „Schläger“ niederstrecken. Sie rennnen weiter, immer weiter in das Orkreich hinein, und irgendwann löschen die Orks ihre Lichter und geben keine Geräusche mehr von sich. Sie schicken ihre schnellsten, am besten hörenden und sehenden Läufer hinter dem Licht, das Gandalfs Zauberstab verbreitet, um den Zwergen den Weg zu erleichtern, voran. Unerwartet wird Dori, der zu diesem Zeitpunkt Bilbo trägt, von Hinten aus dem Dunkel gegriffen. Er schreit und fällt auf die Nase; Bilbo rollt von seinen Schultern in die Finsternis, schlägt mit dem Kopf auf hartem Stein auf und wird ohnmächtig.[3]

Figuren

Nachstehend sind alle im Kapitel handelnden Figuren, sortiert nach ihrem ersten Auftritt im Kapitel, aufgelistet.

Quellen

  1. J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Übersetzt von Walter Scherf. Fünftes Kapitel: Raus aus der Bratpfanne, rein ins Feuer.
  2. J. R. R. Tolkien: Der Hobbit. Übersetzt von Wolfgang Krege. Viertes Kapitel: Drüber hin und unten durch.
  3. J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Übersetzt von Walter Scherf. Viertes Kapitel: Über den Berg und unter den Berg.