Mittag von Valinor

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Der Mittag von Valinor, auch Mittag des Segensreiches oder Tage des Glücks genannt, bezeichnet die Zeit des größten Glücks in Aman.

Zeitangabe

Beschreibung

Aman

Die Gefangenschaft Melkors und die Wanderung der Elben

Nachdem Melkor eingesperrt war, war das Böse vorerst aus der Welt geschafft. Jedoch vergaß er während seiner Gefangenschaft nicht, dass die Elben schuld an seiner Niderlage hatten und dafür hasste er sie mehr als alles andere. Den Elben stand es nun frei, in das Segensreich zu ziehen. Orome führte die meisten von ihnen durch die Gestaden Mittelerdes und Ulmo zog sie auf einer Inselfähre anschließend nach Aman. Dort wurden die Elben von den Valar willkommen geheißen und nahmen ihre Wohnsitze in der Stadt Tirion und im Landesinneren von Valinor. Nach der Ankunft der Teleri wohnten sie auch auf Tol Eressea und später in Alqualonde.

Die Glückseligkeit der Elben und die Freilassung Melkors

Während dieser Zeit blühten die Eldar im Licht der Zwei Bäume auf und wurden groß an Kraft und Geist. Auch ihre Zahl nahm stetig zu. Die großen Fürsten der Noldor, Feanor und Fingolfin, sowie deren Söhne, wurden während dieser Zeit geboren. Doch nachdem Melkor wieder freigelassen und seine Heilung vom Bösen vorgetäuscht hatte, wurde der Frieden Amans langsam zerstört. Denn Melkor begann Intrigen zwischen seinen Bewohnern zu spinnen. Vor allem bei den rastlosen Noldor zeigten diese Wirkung. Feanor begann, die Silmaril mit Gier zu lieben und glaubte, seine Brüder wollten ihm das Erbe seines Vaters streitig machen. Er bedrohte Fingolfin mit dem Schwert und wurde dafür zwölf Jahre aus Tirion verbannt. Später versöhnte er sich mit seinem Halbbruder, doch die Noldor misstrauten einander.

Die Vergiftung der Lichtbäume und die Revolte der Noldor

Nachdem Melkor seine Intrigen aufgedeckt sah und Tulkas ihn suchte, ging er zu Ungoliant, seiner einstigen Verbündeten, und schmiedete Pläne, um den Frieden Valinors endgültig zu verderben. Gemeinsam töteten sie die Lichtbäume und nahmen den Valar ihre wertvollste Lichtquelle. Da Melkor, ehe er in den Norden floh, auch die Silmaril stahl und Finwe erschlug, wurde Feanor zum Auszug aus dem Segensreich bewegt, um ihn zu verfolgen. Ein Großteil der Noldor folgte ihm. Die Valar konnten es nicht verhindern, gaben ihnen aber durch die Schaffung von Sonne und Mond ein wenig Hoffnung für die schwierigen Zeiten, die vor ihnen lagen.

Mittelerde

Der Schlaf Yavannas und die Elben in Beleriand

Während die Elben in Valinor glückselig im Licht der Zwei Bäume lebten, befanden sich die Pflanzen und Tiere in Mittelerde in einem Ruhezustand, der als Schlaf Yavannas bezeichnet wurde. Im Nordwesten des Kontienents jedoch, in Beleriand, wo Melian und Thingol regierten, herrschten Freude und Glückseligkeit. Alle Elben die dort lebten, von den Seeleuten Círdan an der Falas bis zu den wandernden Jägern in Ossiriand, erkannten Thingol als ihren obersten Herrscher an. Auch wenn sie zu den Moriquendi gehörten, waren sie doch die schönsten, klügsten und kunstfertigsten aller Bewohner Mittelerdes. Am Ende des ersten Zeitalters der Gefangenschaft Melkors wurde Lúthien geboren, Thingols und Melians einziges Kind.

Die Zwerge in Beleriand und ihre Beziehungen zu den Elben

Im zweiten Zeitalter der Gefangenschaft Melkors kamen die Zwerge über die Ered Luin nach Beleriand. Vorher hatten sie in ihrer großen Hohlenstadt Khazad-dûm im Nebelgebirge gewohnt, einige waren dann aber nach Westen gezogen, um die Blauen Berge zu erkunden. Unter dem Dolmed gruben sie zwei neue Städte, die in ihrer eigenen Sprache Tumanzahar und Gabilgathol hießen, von den Sindar jeodch Belegost und Nogrod genannt wurde. Zuerst begegneten die Elben den Zwergen voller Verwunderung, da sie angenommen hatten, dass sie die einzigen sprechenden Bewohner Mittelerdes seien. Die Zwerge jedoch hielten ihre Sprache vor den Elben geheim und erlernten das Sindarin, um mit den Elben verkehren zu können. Fortan kamen sie häufig nach Beleriand und legten eine große Straße an, die als Zwergenstraße bezeichnet wurde. Obwohl die Freundschaft der beiden Völker kühl blieb, lernten sie doch viel voneinander.

Thingols Vorbereitungen auf die Zeit des Unheils

Melian ahnte schon früh, dass der Friede Ardas nicht ewig währen würde. Daher suchte Thingol nach einem Ort, an dem er und sein Volk sicher sein würden, wenn das Unheil Mittelerde erreichen würde. Er bat die Zwerge von Belegost um Hilfe, die in jenen Tagen viele Arbeiten für ihn vollrichteten. Gemeinsam mit den Sindar erbauten sie Menegroth, den unterirdischen Palast König Thingols.

Die ersten Unruhen und das Wiedererstarken des Bösen

Als das dritte und letzte Zeitalter der Gefangenschaft Melkors anbrach, begannen die üblen Geschöpfe, die sich bis dahin im Norden versteckt hatten, wieder aufzutreten und für Unruhe zu sorgen. Sie erschienen in der Gestalt von Ungeheuern und waren zuerst nur wenig zahlreich und kundschafteten nur die Lande der Elben aus. Obwohl niemand wusste, woher sie kamen, begann Thingol sein Volk zu bewaffnen. Und die Zwerge halfen ihm dabei und sie lehrten die Sindar, Schwerter und Kettenhemden herzustellen. Gemeinsam bekämpften die beiden Völker die Eindringlinge und es gelang ihnen, sie zu vertreiben und den Frieden wieder herzustellen.

Die Rückkehr Melkors und die erste große Schlacht

Nach dem Tod der Lichtbäume in Valinor kam Melkor in den Norden von Mittelerde. Der Schrei den er ausstieß als Ungoliant ihn zu erwürgen versuchte, versetzte die Bewohner Beleriands in große Angst. Und obwohl Ungoliant von den Kräften Melians davon abgehalten wurde, in die Lande der Elben einzudringen, war der Friede doch zerstört. Denn Melkor baute seine Festung Angband wieder auf und seine Diener drangen in Beleriand ein und begannen zu plündern und zu brandschatzen. Um seine Vorherrschaft über Mittelerde zu verdeutlichen, griff der Dunkel Herrscher Tingols Reich an und in der Ersten großen Schlacht von Beleriand erlangten beide Seiten einen Teilsieg. Die Sindar hätten der Macht Melkors jedoch nicht lange stand halten können, wären nicht die Noldor unter der Führung Feanors am Fjord von Drengist gelandet und hätten den Bewohnern Beleriands neue Hoffnung geschenkt.

Quellen

  • J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.)
    • „Quenta Silmarillion“,
      • V Von Eldamar und den Fürsten der Eldalië
      • VI Von Feanor und der Loskettung Melkors
      • VII Von den Silmaril und der Unruhe der Noldor
      • X Von den Sindar.
  • J. R. R. Tolkien: Morgoth's Ring. (The History of Middle-earth, Band X.) Herausgegeben von Christopher Tolkien. HarperCollins, London 1993.
    • Part Two: „The Annals of Aman“.