Weihnachtsmann
| Weihnachtsmann | |
|---|---|
| Der Weihnachtsmann (Aquarell von J. R. R. Tolkien) | |
| Eckdaten | |
| Ort: | Arktis |
| Familie | |
| Vater: | Großvater Jul |
| Geschwister: | Grüner Bruder |
Der Weihnachtsmann (Original Father Christmas) ist eine Figur, die an Weihnachten Geschenke verteilt und unter diesem Namen besonders im westlichen Kulturraum bekannt ist. Er schrieb der Fiktion nach zwischen 1920 und 1943 Briefe an J. R. R. Tolkiens Kinder. Diese tatsächlich von Tolkien selbst geschriebenen und aufwändig illustrierten Briefe wurden in dem Buch Briefe vom Weihnachtsmann veröffentlicht.
Beschreibung
Der Weihnachtsmann war magisch und seine Zauberkraft war an Weihnachten besonders stark.[1] Er hatte eine sehr krakelige Handschrift, war er doch bereits über 1.900 Jahre alt, als er mit dem Schreiben der Briefe an Tolkiens Kinder begann.[2] Hinzu kam, dass er häufig in Eile war, was seine Handschrift weiter verschlechterte.[3]
Zusammenfassung der Briefe
1920 schrieb der Weihnachtsmann seinen ersten Brief an John Tolkien, der damals drei Jahre alt[4] war. Dem Brief legte er ein Bild, das ihn zeigte, und ein Bild seines Hauses bei, da Michael seinen Vater danach gefragt hatte, wer der Weihnachtsmann sei und wo er wohne.[5]
1923 teilte er John mit, dass er ihm und seinem Bruder Michael Bauklötze von Multistein geschickt habe, die so heißen würden, da er jederzeit mehr haben könnte.[2]
1924 hatte der Weihnachtsmann viel zu tun und keine Zeit für einen ausführlichen Brief an Michael Hilary und John, hofft aber, dass Michaels Lokomotive gut läuft und dass John der Bahnhof „und alles andere“ gut gefällt.[6]
1925 berichtet er John und Michael, dass er vom Weihnachtshaus in das Klippenhaus umziehen musste. Seine Mütze war ihm vom Kopf geweht und auf die Spitze des Nordpols getragen worden; der Nordpolarbär holte diese, trotzdem er es ihm verboten hatte, herunter. Die Spitze brach entzwei und er fiel durch das Dach des Weihnachtshauses ins Esszimmer und brach sich ein Bein. Der Schnee fiel in das Loch im Dach, löschte die Kaminfeuer und drang bis in den Keller ein, wo die Geschenke lagen. Der Weihnachtsmann zog daraufhin ins Klippenhaus um, dass an der Klippe neben seinem alten Haus stand und tiefe Felsenkeller hatte. Der Nordpolarbär schreibt ihnen auch und erwähnt ein Weihnachtsknallbonbon, das Wünsche in Erfüllung gehen lassen kann; er entschuldigt sich für die dicke Schrift und stellt sich als der große (Polar-)Bär vor, der dem Weihnachtsmann beim Einpacken hilft und bei ihm wohnt. Dem Brief ist ein Bild, das die Ruine des Weihnachtshauses und das Klippenhaus zeigt, beigelegt.[3]
Am 20. Dezember 1926 berichtet er John, Michael und Christopher von einem Feuerwerk, dass der Nordpolarbär entzündet hatte und dass das riesigste Feuerwerk war, das es je gab. Die Sterne wurden durcheinandergeschüttelt und der Mond zerfiel in vier Teile; der Mann-im-Mond fiel in seinen Küchengarten, aß eine Portion seiner Weihnachtsschokolade, bis ihm angeblich nicht mehr schlecht war und kletterte dann zurück, um die Sterne aufzuräumen und den Mond wieder zusammenzusetzen. Außerdem hatten sich die Rentiere am Morgen losgemacht, Zügel und Seile auseinander gerissen und die Geschenke, die allesamt Schokoladensachen enthielten, durch die Gegend geschleudert. Er hofft, dass die Sachen der Kinder nicht zu sehr gelitten haben. Er beschuldigt den Nordpolarbären, diese Tat begangen zu haben und lässt sich darüber aus, dass dieser den Drehgriff, mit dem man das Boreasleuchten anstellen kann, kurz nach dem Frühstück angedreht hat. Sämtliche Nordlichter leuchten nun für zwei Jahre auf einmal. Er hat ein Bild gemalt, dass diese Situation darstellen soll, ihm aber misslungen ist, da er zu aufgeregt war und der Polarbär das Bild vermasselt hat. Der Polarbär malte sich, wie er dem Weihnachtsmann lachend dabei zusieht, wie dieser den Rentiere hinterherlauft. Der Weihnachtsmann konnte sich ein Lachen über des Polarbärs Malversuche nicht verkneifen; er bekleckste sich dabei die Pranken mit Tusche. Der Nordpolarbär beendet den Brief, da der Weihnachtsmann schnell los muss, und schreibt den Kindern, dass dieser alt ist und schnell in Aufregung gerät, wenn etwas Konisches passiert. Er glaubt, dass die Rentiere nach dem Schreck, den das Feuerwerk bei ihnen hinterlassen hat, schnell nach England treiben werden. Er erwähnt, dass dieses Jahr der Gärtner des Weihnachtsmanns, der Schneemann, die Adressen auf die Umschläge schreibt. Er fügt hinzu, dass am Nordpol nicht viel außer Schneeglöckchen und Frostfarn wächst und dass der Schneemann mit weißer Schrift und nur mit dem Finger schreibt. Schließlich wünscht der Nordpolarbär fröhliche Weihnachten und der Weihnachtsmann allen alles Liebe.[3]
Andere Namen
Der Weihnachtsmann unterschrieb seine Briefe auch mit Nikolaus Weihnachtsmann (Original Father Nicholas Christmas oder einfach Nicholas Christmas). In einem Brief nennt ihn der Nordpolarbär Väterchen Weihnacht (Original Daddy Noel).
Weblinks
Quellen
- ↑ J. R. R. Tolkien; Baillie Tolkien (Hrsg.): Briefe vom Weihnachtsmann. Weihnachten 1929.
- ↑ 2,0 2,1 J. R. R. Tolkien; Baillie Tolkien (Hrsg.): Briefe vom Weihnachtsmann. Heiligabend 1923.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 J. R. R. Tolkien; Baillie Tolkien (Hrsg.): Briefe vom Weihnachtsmann. Weihnachten 1925.
- ↑ Walter Hooper: Tolkien, Father John Francis Reuel. In: C. S. Lewis: Collected Letters Vol. II. Biographical Appendix. HarperCollins, London 2004, S. 1074–1075.
- ↑ J. R. R. Tolkien; Baillie Tolkien (Hrsg.): Briefe vom Weihnachtsmann. 22. Dezember 1920.
- ↑ J. R. R. Tolkien; Baillie Tolkien (Hrsg.): Briefe vom Weihnachtsmann. 23. Dezember 1924.
