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== Preise und Auszeichnungen ==
== Preise und Auszeichnungen ==


Walter Scherf gewann zahlreiche nationale und internationale Preise, u.a.:
Walter Scherf gewann einige nationale und internationale Preise, u.a.:


* 1976 ''Großer Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e.V. Volkach''.
* 1976 ''Großer Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e.V. Volkach''.

Version vom 7. Januar 2011, 12:35 Uhr

Walter Scherf (1971)

Walter Scherf, geboren am 11. Juni 1920 in Mainz, gestorben am 25. Oktober 2010 in München, war ein deutscher Kinder- und Jugendliteratur- sowie Märchenforscher.

Kurzbiographie

Zwischen 1946 und 1949 studierte Walter Scherf Physik, Mineralogie und Musikwissenschaft an der Universität Göttingen. Zur selben Zeit gründete und leitete er Jugendgruppen und wurde 1949 sogar Bundesführer der Deutschen Jungenschaft. Noch heute prägen die von ihm erdachten Fahrtnlieder die Bündische Jugend. Im Anschluss an sein Studium arbeitete er als Setzer, Zeitschriften-Redakteur, Lektor sowie als Verlagsleiter, bis er 1957 Direktor der Internationalen Jugendbibliothek (IJB) in München wurde.

Daneben ist er auch als Übersetzter aus dem Englischen und Französischen tätig. Seine bekannteste Übersetzung ist bis heute die Erstübersetzung von J. R. R. Tolkiens The Hobbit, den er Ende der fünfziger Jahre für den Recklinghausener Paulus Verlag ins Deutsche übertrug.

Nach seiner Pensionierung im Jahre 1982 setzt er sein, in den 1960er Jahren begonnenes Studium der Pädagogik, der Psychologie und der Volkskunde an der Universität München fort und promoviert hier 1986 mit der Arbeit Fantasma und Dramaturgie (Die Herausforderung des Dämons. Form und Funktion grausiger Märchen, München 1987). Danach war er Lehrbeauftragter für Volks-Erzählforschung in Innsbruck und bis 2001 in München.

Sein zweinbändiges Märchenlexikon, welches 1995 erschien, stellt sein Hauptwerk als Märchenforscher dar.

Preise und Auszeichnungen

Walter Scherf gewann einige nationale und internationale Preise, u.a.:

  • 1976 Großer Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e.V. Volkach.
  • 1994 Europäischer Märchenpreis der Märchen-Stiftung Walter Kahn.

Werke (Auswahl)

  • Kindermärchen in dieser Zeit? Die psychologischen Seiten der Volksmärchen und ihr erzieherischer Wert. München 1961 (Das Podium).
  • Politische Bildung durch das Jugendbuch? Bestandsaufnahme zu einem aktuellen Thema. München [u.a.] 1963 (Harms pädagogische Reihe; 51: Schriften zur politischen Bildung).
  • Strukturanalyse der Kinder- und Jugendliteratur. Bauelemente und ihre psychologische Funktion. Bad Heilbrunn 1978 (Schriften des Arbeitskreises für Jugendliteratur).
  • Bedeutung und Funktion des Märchens. München 1982 (Internationale Jugendbibliothek München: Papers and information materials/N.s.; 12).
  • Fünfundzwanzig Jahre Direktor der Internationalen Jugendbibliothek. Ausschnitte aus seinen Lebenserinnerungen. München 1982.
  • Räuber und Landsknechte im Spiegel ihrer Lieder. München 1982 (Internationale Jugendbibliothek München: Papers and information materials/NS; 14).
  • Lexikon der Zaubermärchen. Stuttgart 1982.
  • Die Herausforderung des Dämons. Form und Funktion grausiger Kindermärchen. München u.a. 1987.
  • Das Märchenlexikon (2 Bände). München 1995.

Übersetzungen (Auswahl)

  • Charles Perrault: Märchen aus vergangener Zeit. Arena, Würzburg 1965.
  • Jonathan Swift: Gullivers Reisen. Loewes, Bayreuth 1970.
  • Robert Louis Stevenson: Die Schatzinsel. Loewe, Bayreuth 1971.
  • Mark Twain: Die Abenteuer des Tom Sawyer. Loewes, Bayreuth 1988.

Weiterführende Literatur

  • Helge Gerndt: Scherf, Walter. in: Enzyklopädie des Märchens Bd. 11 (2004), Sp. 1367-1372.
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