Rotes Buch der Westmark: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Rote Buch der Westmark''' ist im [[Legendarium]] eine mehrbändige Handschrift, die Erzählungen vom [[Ringkrieg]] und aus dem [[Erstes Zeitalter|Ersten]] und [[Zweites Zeitalter|Zweiten Zeitalter]] enthält. Es ist die fiktive Hauptquelle, die [[J. R. R. Tolkien|Tolkien]] für sein Legendarium angab.
Das '''''Rote Buch der Westmark''''' (Original: ''Red Book of Westmarch'') ist im [[Legendarium]] eine mehrbändige Handschrift, die Erzählungen vom [[Ringkrieg]] und aus dem [[Erstes Zeitalter|Ersten]] und [[Zweites Zeitalter|Zweiten Zeitalter]] enthält. Es ist die fiktive Hauptquelle, die [[J. R. R. Tolkien]] für sein Legendarium angibt.


==Beschreibung==
==Beschreibung==
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Die Handschrift umfasste fünf Bände, die in rotes Leder gebunden waren und von den [[Schönkind|Schönkinds]] in [[Untertürmen]] in der [[Westmark]] in einer roten Kiste aufbewahrt wurden.
Die Handschrift umfasste fünf Bände, die in rotes Leder gebunden waren und von den [[Schönkind|Schönkinds]] in [[Untertürmen]] in der [[Westmark]] in einer roten Kiste aufbewahrt wurden.


===Band Eins===
===Erster Band===


Zunächst bestand das ''Rote Buch'' nur aus [[Bilbo]]s Tagebuch, bereits in rotes Leder gebunden, dessen Niederschrift er nach seiner Rückkehr von der Fahrt zum [[Erebor]] im Jahr 2942 [[Drittes Zeitalter|D.Z.]] begann und bis zu [[Frodo]]s Rückkehr von der Fahrt zum [[Schicksalsberg]] im Jahr 3019 D.Z. möglicherweise vollendete. Der von Bilbo verfasste Teil erzählte von dessen Abenteuern mit [[Thorin & Co.]] Allerdings enthielt er Bilbos Notlüge über seinen [[Ringfund]]. Diese Kapitel veröffentlichte Tolkien später unter dem Titel ''[[Der Hobbit]]''.
Zunächst bestand das ''Rote Buch'' nur aus [[Bilbo Beutlin]]s Tagebuch, bereits in rotes Leder gebunden, dessen Niederschrift er nach seiner Rückkehr von der Fahrt zum [[Erebor]] im Jahr 2942 [[Drittes Zeitalter|D. Z.]] begann und spätestens bis zur Rückkehr [[Frodo Beutlin]]s von der Fahrt zum [[Schicksalsberg]] im Jahr 3019 D. Z. vollendete. Der von Bilbo verfasste Teil erzählte von dessen Abenteuern mit den [[Thorin & Co.|dreizehn Zwergen]].<ref>Diese Kapitel sind die fiktive Quelle für ''[[Der Hobbit]]''.</ref> Allerdings enthielt er Bilbos Notlüge über seinen Ringfund.


Bilbo übergab Frodo sein Tagebuch im Jahr 3019 D.Z., zusammen mit einem Konvolut an Manuskripten und etlichen losen Notizblättern und seinen ''[[Übersetzungen aus dem Elbischen]]'' (siehe unten). Frodo brachte diese Materialien mit zurück ins [[Auenland]] und erstellte daraus in den Jahren 3020 D.Z. und 3021 D.Z. seinen Bericht vom Ringkrieg. Diese Erzählung fügte er unmittelbar hinter Bilbos Aufzeichnungen im Tagebuch an und füllte das Buch damit beinahe vollständig. Auf das Titelblatt, wo schon Bilbo zahlreiche Titelvarianten versucht hatte, trug er den Gesamttitel ''Der Sturz des Herrn der Ringe und die Rückkehr des Königs'' ein. Der von Frodo verfasste Teil wurde von Tolkien als Vorlage für ''[[Der Herr der Ringe]]'' verwendet.
Bilbo übergab Frodo sein Tagebuch im Jahr 3019 D. Z., zusammen mit einem Konvolut an Manuskripten und etlichen losen Notizblättern, bei Frodos Besuch in [[Bruchtal]]. Frodo brachte diese Materialien mit zurück ins [[Auenland]] und erstellte daraus in den Jahren 3020 D. Z. und 3021 D. Z. seinen Bericht vom Ringkrieg. Diese Erzählung fügte er unmittelbar hinter Bilbos Aufzeichnungen im Tagebuch an und füllte das Buch damit beinahe vollständig. Auf das Titelblatt, wo schon Bilbo zahlreiche Titelvarianten versucht hatte, trug er den Gesamttitel ''Der Sturz des Herrn der Ringe und die Rückkehr des Königs'' ein.<ref>Der von Frodo verfasste Teil ist die fiktive Quelle für ''[[Der Herr der Ringe]]''.</ref>


Vor seiner Abreise von den [[Mithlond|Grauen Anfurten]] im Jahr 3021 D.Z. übergab Frodo das Tagebuch an [[Samweis Gamdschie|Sam]], zusammen mit den ''Übersetzungen aus dem Elbischen'' (siehe unten). Das Tagebuch umfasste bis zu diesem Zeitpunkt 80 Kapitel,<ref>''Der Hobbit'' umfasst 19 Kapitel, ''Der Herr der Ringe'' 62 Kapitel (ohne Prolog und Anhänge) – zusammen also 81 Kapitel.</ref> wobei das letzte unvollständig war. Frodo überließ es Sam, die letzten Seiten des Buches zu füllen, was diesen noch mindestens bis 3036 D.Z. beschäftigte.
Vor seiner Abreise von den [[Graue Anfurten|Grauen Anfurten]] im Jahr 3021 D. Z. übergab Frodo das Tagebuch an [[Samweis Gamdschie|Sam Gamdschie]]. Das Tagebuch umfasste bis zu diesem Zeitpunkt 80 Kapitel,<ref>''Der Hobbit'' umfasst 19 Kapitel, ''Der Herr der Ringe'' 62 Kapitel (ohne Prolog und Anhänge) – zusammen also 81 Kapitel.</ref> wobei das letzte unvollständig war. Frodo überließ es Sam, die letzten Seiten des Buches zu füllen, was diesen noch mindestens bis 15 [[Viertes Zeitalter|V. Z.]] beschäftigte. Was Sam da geschrieben hat, ist nicht bekannt.


Als schließlich auch Sam Mittelerde verließ, übergab er auf dem Weg zu den Grauen Anfurten seiner Tochter [[Elanor Gamdschie|Elanor]] in Untertürmen in der Westmark das fertig gestellte Tagebuch, wiederum zusammen mit den ''Übersetzungen aus dem Elbischen''.
Als schließlich auch Sam [[Mittelerde]] verließ, übergab er auf dem Weg zu den Grauen Anfurten seiner Tochter [[Elanor Gamdschie|Elanor]] in Untertürmen in der Westmark das fertig gestellte Tagebuch.


===Bände Zwei – Vier===
===Zweiter, dritter und vierter Band===


Der zweite, dritte und vierte Band des ''Roten Buches'' entsprach Bilbos dreibändigem Werk ''[[Übersetzungen aus dem Elbischen]]'', das er zwischen 3002 und 3019 D.Z. anfertigte. Aus diesen Bänden entnahm Tolkien das Material für ''[[Das Silmarillion]]'' und ''[[Die Kinder Húrins]]''.
Der zweite, dritte und vierte Band des ''Roten Buches'' war Bilbos dreibändiges Werk ''[[Übersetzungen aus dem Elbischen]]'', das er zwischen 3003 und 3019 D. Z. in Bruchtal anfertigte, wobei er alle verfügbaren schriftlichen (zum Beispiel die von [[Pengolodh]] erstellte Sammlung) und mündlichen (z. B. [[Elrond]] und [[Glorfindel]]) Quellen nutzte.<ref>Diese Bände sind die fiktive Quelle für ''[[Das Silmarillion]]'' und ''[[Die Kinder Húrins]]''.</ref>


===Band Fünf===
Die ''Übersetzungen aus dem Elbischen'' bekam Frodo von Bilbo bei seinem letzten Aufenthalt in Bruchtal vermacht. Er übergab sie später Sam, der sie wiederum zusammen mit dem Tagebuch an Elanor weitergab. Spätestens von diesem Zeitpunkt an wurden die Bände stets mit dem Tagebuch zusammen aufbewahrt, und gelten somit als Bestandteil des ''Roten Buches''.


Der fünfte und letzte Band des ''Roten Buches'' wurde erstellt, nachdem Sam Mittelerde verlassen hatte. Er enthielt Ahnen- und Zeittafeln und bildete somit die Grundlage für einige der Anhänge zum ''Herrn der Ringe''.
===Fünfter Band===
 
Der fünfte und letzte Band des ''Roten Buches'' wurde erstellt, nachdem Sam Mittelerde verlassen hatte. Er bestand aus Kommentaren und Stammbäumen, sowie verschiedenem Material, das die Hobbits der [[Gemeinschaft des Ringes]] betraf.<ref>Dieser Band ist die fiktive Grundlage für einige der Anhänge des ''Herrn der Ringe''.</ref>


==Abschriften==
==Abschriften==
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Das Original des ''Roten Buches der Westmark'' ist nicht erhalten. Es wurden allerdings zahlreiche Abschriften angefertigt, die meisten für Sams (zahlreiche) Nachkommen. Die wichtigste Abschrift war jedoch das ''[[Buch des Thains]]'', da sie die erste Kopie war, die angefertigt wurde, und nur wenige Fehler und Auslassungen aufwies. Sie wurde in [[Minas Tirith (Gondor)|Minas Tirith]] aufbewahrt.
Das Original des ''Roten Buches der Westmark'' ist nicht erhalten. Es wurden allerdings zahlreiche Abschriften angefertigt, die meisten für Sams (zahlreiche) Nachkommen. Die wichtigste Abschrift war jedoch das ''[[Buch des Thains]]'', da sie die erste Kopie war, die angefertigt wurde, und nur wenige Fehler und Auslassungen aufwies. Sie wurde in [[Minas Tirith (Gondor)|Minas Tirith]] aufbewahrt.


Dort wurde vom königlichen Schreiber [[Findegil]] im Jahr 172 [[Viertes Zeitalter|V.Z.]] eine Kopie des ''Buches des Thains'' angefertigt, die ins Auenland zurück gebracht wurde und dort erhalten blieb.
Dort wurde vom königlichen Schreiber [[Findegil]] im Jahr 172 [[Viertes Zeitalter|V. Z.]] eine Kopie des ''Buches des Thains'' angefertigt, die ins Auenland zurück gebracht wurde und dort erhalten blieb.


==Anmerkungen==
==Anmerkungen==
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== Quellen ==
== Quellen ==


J. R. R. Tolkien: ''[[Der Herr der Ringe]]''
[[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der Herr der Ringe]]''.
*Vorwort: ''Anmerkungen über die Aufzeichungen im Auenland''
*Prolog
**''Anmerkungen zu den Aufzeichungen vom Auenland''
*Zweites Buch
**Zweites Kapitel: ''Der Rat von Elrond''
*Sechtes Buch
**Sechstes Kapitel: ''Viele Abschiede''
**Neuntes Kapitel: ''Die Grauen Anfurten''
*Anhänge
**Anhang B: ''Die Aufzählung der Jahre''
J. R. R. Tolkien: ''[[Die Abenteuer des Tom Bombadil]]''.
*Vorwort


[[Kategorie:Bücher und Schriftstücke]]
[[Kategorie:Bücher und Schriftstücke]]
[[en:Red Book of Westmarch]]
[[en:Red Book of Westmarch]]
[[fi:Länsikairan Punainen Kirja]]
[[fi:Länsikairan Punainen Kirja]]

Aktuelle Version vom 3. April 2021, 04:35 Uhr

Das Rote Buch der Westmark (Original: Red Book of Westmarch) ist im Legendarium eine mehrbändige Handschrift, die Erzählungen vom Ringkrieg und aus dem Ersten und Zweiten Zeitalter enthält. Es ist die fiktive Hauptquelle, die J. R. R. Tolkien für sein Legendarium angibt.

Beschreibung

Die Handschrift umfasste fünf Bände, die in rotes Leder gebunden waren und von den Schönkinds in Untertürmen in der Westmark in einer roten Kiste aufbewahrt wurden.

Erster Band

Zunächst bestand das Rote Buch nur aus Bilbo Beutlins Tagebuch, bereits in rotes Leder gebunden, dessen Niederschrift er nach seiner Rückkehr von der Fahrt zum Erebor im Jahr 2942 D. Z. begann und spätestens bis zur Rückkehr Frodo Beutlins von der Fahrt zum Schicksalsberg im Jahr 3019 D. Z. vollendete. Der von Bilbo verfasste Teil erzählte von dessen Abenteuern mit den dreizehn Zwergen.[1] Allerdings enthielt er Bilbos Notlüge über seinen Ringfund.

Bilbo übergab Frodo sein Tagebuch im Jahr 3019 D. Z., zusammen mit einem Konvolut an Manuskripten und etlichen losen Notizblättern, bei Frodos Besuch in Bruchtal. Frodo brachte diese Materialien mit zurück ins Auenland und erstellte daraus in den Jahren 3020 D. Z. und 3021 D. Z. seinen Bericht vom Ringkrieg. Diese Erzählung fügte er unmittelbar hinter Bilbos Aufzeichnungen im Tagebuch an und füllte das Buch damit beinahe vollständig. Auf das Titelblatt, wo schon Bilbo zahlreiche Titelvarianten versucht hatte, trug er den Gesamttitel Der Sturz des Herrn der Ringe und die Rückkehr des Königs ein.[2]

Vor seiner Abreise von den Grauen Anfurten im Jahr 3021 D. Z. übergab Frodo das Tagebuch an Sam Gamdschie. Das Tagebuch umfasste bis zu diesem Zeitpunkt 80 Kapitel,[3] wobei das letzte unvollständig war. Frodo überließ es Sam, die letzten Seiten des Buches zu füllen, was diesen noch mindestens bis 15 V. Z. beschäftigte. Was Sam da geschrieben hat, ist nicht bekannt.

Als schließlich auch Sam Mittelerde verließ, übergab er auf dem Weg zu den Grauen Anfurten seiner Tochter Elanor in Untertürmen in der Westmark das fertig gestellte Tagebuch.

Zweiter, dritter und vierter Band

Der zweite, dritte und vierte Band des Roten Buches war Bilbos dreibändiges Werk Übersetzungen aus dem Elbischen, das er zwischen 3003 und 3019 D. Z. in Bruchtal anfertigte, wobei er alle verfügbaren schriftlichen (zum Beispiel die von Pengolodh erstellte Sammlung) und mündlichen (z. B. Elrond und Glorfindel) Quellen nutzte.[4]

Die Übersetzungen aus dem Elbischen bekam Frodo von Bilbo bei seinem letzten Aufenthalt in Bruchtal vermacht. Er übergab sie später Sam, der sie wiederum zusammen mit dem Tagebuch an Elanor weitergab. Spätestens von diesem Zeitpunkt an wurden die Bände stets mit dem Tagebuch zusammen aufbewahrt, und gelten somit als Bestandteil des Roten Buches.

Fünfter Band

Der fünfte und letzte Band des Roten Buches wurde erstellt, nachdem Sam Mittelerde verlassen hatte. Er bestand aus Kommentaren und Stammbäumen, sowie verschiedenem Material, das die Hobbits der Gemeinschaft des Ringes betraf.[5]

Abschriften

Das Original des Roten Buches der Westmark ist nicht erhalten. Es wurden allerdings zahlreiche Abschriften angefertigt, die meisten für Sams (zahlreiche) Nachkommen. Die wichtigste Abschrift war jedoch das Buch des Thains, da sie die erste Kopie war, die angefertigt wurde, und nur wenige Fehler und Auslassungen aufwies. Sie wurde in Minas Tirith aufbewahrt.

Dort wurde vom königlichen Schreiber Findegil im Jahr 172 V. Z. eine Kopie des Buches des Thains angefertigt, die ins Auenland zurück gebracht wurde und dort erhalten blieb.

Anmerkungen

  1. Diese Kapitel sind die fiktive Quelle für Der Hobbit.
  2. Der von Frodo verfasste Teil ist die fiktive Quelle für Der Herr der Ringe.
  3. Der Hobbit umfasst 19 Kapitel, Der Herr der Ringe 62 Kapitel (ohne Prolog und Anhänge) – zusammen also 81 Kapitel.
  4. Diese Bände sind die fiktive Quelle für Das Silmarillion und Die Kinder Húrins.
  5. Dieser Band ist die fiktive Grundlage für einige der Anhänge des Herrn der Ringe.

Quellen

J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe.

  • Prolog
    • Anmerkungen zu den Aufzeichungen vom Auenland
  • Zweites Buch
    • Zweites Kapitel: Der Rat von Elrond
  • Sechtes Buch
    • Sechstes Kapitel: Viele Abschiede
    • Neuntes Kapitel: Die Grauen Anfurten
  • Anhänge
    • Anhang B: Die Aufzählung der Jahre

J. R. R. Tolkien: Die Abenteuer des Tom Bombadil.

  • Vorwort