Robert Quilter Gilson

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Biografisches [1]

Robert Quilter Gilson, geboren am 25. Oktober 1893, war der Sohn von Emily und Robert Cary Gilson, dem damaligen Schulleiter der King Edward's School. Des Weiteren gehören seine Stiefmutter Marianne (Donna), seine Schwester Mary und sein Halbbruder Hugh zur Familie. Sie wohnten im Canterbury House in Marston Green, wo auch fünf Hausangestellte untergebracht waren.[2]

Carpenter beschreibt ihn in Tolkiens Biografie: "R. Q. hatte von seinem Vater das lebhafte Gesicht und den raschen Verstand geerbt, aber, villeicht in Reaktion gegen den väterlichen Enthusiasmus für wissenschaftliche Erfindungen, widmete er seine persönlichen 'Energien dem Malen und Zeichnen, worin er Talent bewies. Er sprach bedächtig, doch mit Witz, und er liebte die Malerei der Renaissance und des achtzehnten Jahrhunderts."[3]

Im September 1906 wurde Gilson als Foundation Scholar in die King Edward's School aufgenommen. In der ersten Klasse und erhielt ere einen Großteil seines Unterrichts direkt von seinem Vater. Beim Verlassen der Schule wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. In der Schule zeichnete sich Rob in allen Bereichen aus. Er war Präfekt und ein aktives Mitglied der Debattiergesellschaft. Darüber hinaus war Rob Sekretär der Musik- und Theatergesellschaft und wirkte in vielen Aufführungen mit, unter anderem in Julius Cäsar. Er war außerdem Schießsekretär und Kapitän, wobei er 1911 bei zwei Wettbewerben den zweiten Platz belegte, Literatursekretär, Redakteur des Chronicle und Mitglied des Measures' House. Rob war auch ein Kernmitglied des Tea Club und der Barrovian Society, zusammen mit Christoper Wiseman, GB Smith und J.R.R. Tolkien, einer "Gemeinschaft" von akademisch brillanten Jungen, die heimliche Diskussionen über Literaturkritik führten. Ab 1912 studierte er Klassische Philologie am Trinity College in Cambridge.

Gilson und der erste Weltkrieg [4]

Als der Krieg ausbrach, war Rob im dritten Jahr seines Studiums am Trinity College, nachdem er im Jahr zuvor den Classical Tripos mit Auszeichnung bestanden hatte. Er absolvierte neben seinem Studium eine Offiziersausbildung beim Cambridge University O.T.C. Nach seinem Abschluss mit einem First Class Degree im Classics Tripos Part I wurde Gilson als Second Lieutenant. Am 28. November 1914 wurde er in das 11. Bataillon des Suffolk-Regiments einberufen, das ausschließlich in der Stadt und der Grafschaft Cambridge rekrutiert wurde. Am 8. Januar 1916, einen Tag bevor er nach Frankreich abreiste, wurde er zum Leutnant befördert. [5]

Am 1. Juli 1916, als er in Becourt Wood in der Nähe von La Boiselle stationiert war, führte Rob seine Männer um 7.30 Uhr als Teil der ersten Welle der Somme-Offensive aus den Schützengräben, nachdem in der Nähe eine Mine mit 80.000 Pfund Sprengstoff explodiert war. Schon bald zeigte sich, dass der Feind in La Boiselle sehr stark war und unter starkem Maschinengewehrfeuer stand. Ein verwundeter Kompaniechef schrieb:

"Meine allerletzte Erinnerung an den Angriff ist der Anblick von Gilson vor mir und CSM Brookes zu meiner Rechten, die sich beide wie auf einer Parade bewegten und beide nur eine oder zwei Minuten später tödlich getroffen wurden."

Sein Batman (Offiziersbediensteter), Albert Bradman, schrieb am 14. Juli an Robs Stiefmutter Donna:

"Herr Gilson wurde von allen Männern des Zuges, und ich darf sagen, der Kompanie, geliebt, da er ein sehr guter Offizier und ein guter Führer war." Er schrieb auch an Robs Vater und dankte ihm für "das Vermächtnis von 50 Pfund, das mir der liebe Herr Gilson hinterlassen hat. Es scheint mir nicht wahr zu sein, dass er tot sein kann, aber es ist wirklich wahr. Sein befehlshabender Offizier erinnerte sich an ihn, "wie er ganz ruhig und zuversichtlich voranschritt ... und [hoffte], dass der Tod schnell zu ihm kam. Oft war ich tief gerührt von seinem Wunsch, mich von einer ziemlich anstrengenden Arbeit zu entlasten, vielleicht weil er dachte, ich sei müde."

Rob ist auf dem Kommunalfriedhof von Becourt begraben, ganz in der Nähe des Ortes, an dem er gefallen ist, und ist einer der wenigen seines Bataillons mit einem bekannten Grab. Die Inschrift auf seinem Grabstein lautet auf Wunsch seines Vaters: "Nec propter vitam vivendi perdere causas [Verliere um deines Lebens willen nicht den Grund für dein Leben]". Abgesehen von den 50 Pfund, die er seinem Batman hinterließ, vermachte Rob seinen Nachlass seiner Schwester.

Während seiner Zeit in den Schützengräben setzte er auch die Korrespondenz mit dem anderen Mitglied des TCBS fort. Als er vom Tod eines so engen Freundes erfuhr, schrieb Tolkien an Geoffrey Bache Smith: "Bis jetzt ist mein Haupteindruck, dass etwas kaputt gegangen ist: Ich fühle mich ... sehr hilfsbedürftig - ich bin natürlich hungrig und einsam - aber ich fühle mich nicht mehr als Mitglied eines kleinen, vollständigen Körpers. Ich habe wirklich das Gefühl, dass die TCBS zu Ende ist." [6]

Dank seiner zahlreichen und wortgewaltigen Briefe an seine Schulfreunde, seine Familie und seine Geliebte Estelle King, die er von seiner Zeit am Trinity College bis zu seinen letzten Tagen an der Westfront schrieb, haben wir einen Einblick in Gilsons kurzes Leben.

“The real strain is the strain of waiting. Always waiting with the knowledge that waiting cannot end the war, and nothing stirring to take our minds away from petty worries. It makes us all grumpy and bad-tempered sometimes, and I know that I am often haunted by the same feeling that I always had in England, that the test is yet to come.” – to Estelle King, 20 May, 1916"[7]


Gilson und Tolkien

Gilson wurde einmal von Tolkien, dem Sekretär der Debattiergesellschaftgesellschaft, wie folgt beschrieben: "ein äußerst wortgewandter Redner, der die Gesellschaft tatkräftig unterstützt: seine Reden sind kraftvoll und immer interessant... eine der wichtigsten Säulen der Gesellschaft... er ist fließend und argumentativ und besitzt ein scharfes Auge für Gleichnisse". [8] Durch die enge Verbindung im TCBS entwickelte sich eine enge Freundschaft und Tolkien holte sich immer wieder auch Feeback zu seinen Gedichten ein: Tolkien schickte ihm nun ein zweites Bündel seiner Gedichte, und Gilson, der sich durch den TCBS-Geist wiederbelebt fühlte, versprach, sie zu kritisieren.

Gilson in den Briefen Tolkiens

Rob Gilson wird in folgenden Briefen erwäht:

Links


Quellen

[en:Robert_Quilter_Gilson]