Rhovanion: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geographie ==
== Geographie ==
Rhovanion ist eine allgemeine Bezeichnung für das Gebiet zwischen dem [[Nebelgebirge]] im Westen und den Flüssen [[Eilend]] und [[Rotwasser]] im Osten. Im Norden vom [[Ered Mithrin|Grauen Gebirge]] im Süden von den [[Braune Lande|Braunen Landen]] begrenzt ist der Großteil von Rhovanion vom [[Düsterwald]] bedeckt.
Rhovanion ist eine allgemeine Bezeichnung für das Gebiet zwischen dem [[Nebelgebirge]] im Westen und den Flüssen [[Eilend]] und [[Rotwasser]] im Osten. Im Norden vom [[Ered Mithrin|Grauen Gebirge]] und im Süden von den [[Braune Lande|Braunen Landen]] begrenzt, ist der Großteil von Rhovanion vom [[Düsterwald]] bedeckt.


Am dichtesten bevölkert waren die Ränder des Düsterwaldes, besonders der Südosten, wo durch Wald-Rodung die sogenannte "''Ost-Bucht''" entstand.
Am dichtesten bevölkert waren die Ränder des Düsterwaldes, besonders der Südosten, wo durch Waldrodung die sogenannte [[Ost-Bucht]] entstand.


== Hintergrund ==
== Hintergrund ==
Die Bewohner Rhovanions waren wahrscheinlich mit den [[Edain]] des [[Erstes Zeitalter|Ersten Zeitalters]] verwandt und wurden deshalb von den [[Dúnedain]]-Königen als Verbündete angesehen.
Die Bewohner Rhovanions waren wahrscheinlich mit den [[Edain]] des [[Erstes Zeitalter|Ersten Zeitalters]] verwandt und wurden deshalb von den [[Dúnedain]]-Königen als Verbündete angesehen.


Mehrere kleine Fürsten und Stammesoberhäupter suchten Unterstützung von Seiten [[Gondor]]s, dem mächtigsten Nachbarn im Süden.
Mehrere kleine Fürsten und Stammesoberhäupter suchten die Unterstützung [[Gondor]]s, des mächtigsten Nachbarn im Süden. Mit der Hilfe aus Rhovanion besiegte [[Minalcar]] im Jahre [[Drittes Zeitalter|1248 D.Z.]] ein großes Heer der [[Ostlinge]] und drang sengend und mordend nach [[Rhûn]] ein. Der damalige Fürst und spätere König von Rhovanion [[Vidugavia]] wurde daraufhin von Minalcar, dem späteren König [[Rómendacil II.]] von Gondor, begünstigt. Rómendacils Sohn [[Valacar]] heiratete Vidugavias Tocher [[Vidumavi]], woraufhin der [[Sippenstreit]] in Gondor ausbrach, weil mit Valacars und Vidumavis Sohn [[Eldacar (König von Gondor)|Eldacar]] ein Mensch unreiner, d.h. nicht rein númenórischer Abkunft auf den Thron folgen würde.
Mit der Hilfe aus Rhovanion besiegte [[Minalcar]] im Jahre [[Drittes Zeitalter|1248 D.Z.]] ein großes Heer der [[Ostlinge]] und drang so sengend und mordend nach [[Rhûn]] ein.
Der damalige Fürst und spätere König von Rhovanion [[Vidugavia]] wurde daraufhin von Minalcar, dem späteren König [[Rómendacil II.]] von Gondor, begünstigt.


Rómendacils Sohn [[Valacar]] heiratete eine Tochter Vidugavias, woraufhin der [[Sippenstreit]] in Gondor ausbrach, weil so ein Mensch unreiner Abkunft auf den Thron folgen würde ([[Eldacar (König von Gondor)|Eldacar]]).
Während der [[Große Pest|Großen Pest]] ([[Drittes Zeitalter|1635/36 D.Z.]]), die mit einem strengen Winter zusammentraf, ging mehr als die Hälfte der Bewohner von Rhovanion zugrunde. Kaum hatte sich das Land von diesen Verlusten erholt, wurde es durch die Kriege gegen die [[Wagenfahrer]] ([[Drittes Zeitalter|1851–1944 D.Z.]]) erneut erschüttert. Ein Teil der Bevölkerung zog sich ins nördliche [[Anduin]]-Tal zurück, manche flüchteten nach Gondor, andere wurden versklavt oder führten aus den Wäldern einen Banden-Krieg gegen die Eindringlinge. Nachdem [[Earnil II.]] von Gondor die Wagenfahrer entscheidend geschlagen hatte, kehrten die Bewohner Rhovanions nicht wieder in ihre ursprüngliche Heimat zurück.


Während der [[Große Pest|Großen Pest]] ([[Drittes Zeitalter|1635/36 D.Z.]]), die mit einem strengen Winter zusammentraf, ging mehr als die Hälfte der Bewohner von Rhovanion zugrunde.
Reste der Menschen aus Rhovanion sind die [[Éothéod]], die [[Beorninger]] und die Menschen im Königreich [[Thal]]. Im [[Viertes Zeitalter|Vierten Zeitalter]] gehörte der größte Teil Rhovanions zum [[wiedervereinigtes Königreich|wiedervereinigten Königreich]] von [[Arnor]] und Gondor.
 
Kaum hatte sich das Land von diesen Verlusten erholt, wurde es durch die Kriege gegen die [[Wagenfahrer]] ([[Drittes Zeitalter|1851-1944 D.Z.]]) erneut erschüttert. Ein Teil der Bevölkerung zog sich ins nördliche [[Anduin]]-Tal zurück, manche flüchteten nach Gondor, andere wurden versklavt oder führten einen Banden-Krieg aus den Wäldern gegen die Eindringlinge.
Nachdem [[Earnil II.]] die Wagenfahrer entscheidend geschlagen hatte, kehrten die Bewohner Rhovanions nicht wieder in ihre ursprüngliche Heimat zurück.
 
Reste der Menschen aus Rhovanion sind die [[Éothéod]], die [[Beorninger]] und die Menschen im Königreich [[Thal]].


== Sonstiges ==
== Sonstiges ==
Im [[Westron]] heißt dieses Gebiet ''Wilderland''. Dem entspricht Sindarin '''Rhovanion''', das ''rhovan'' (wild) enthält (vgl. ''rhevain'' als Bezeichnung für die "wilden" Menschen, die nicht-''Edain'').
Im [[Westron]] heißt dieses Gebiet ''Wilderland''. Dem entspricht im Sindarin Rhovanion, das ''rhovan'' (wild) enthält (vgl. ''rhevain'' als Bezeichnung für die „wilden“ Menschen, also die Nicht-Edain).
 
Im [[Viertes Zeitalter|Vierten Zeitalter]] gehörte der größte Teil Rhovanions zum [[wiedervereinigtes Königreich|wiedervereinigten Königreich]] von [[Arnor]] und [[Gondor]], bis hinter das Meer von Rhûn.


== Quellen ==
== Quellen ==
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* [[Robert Foster]]: ''[[Das große Mittelerde-Lexikon]]''. Übersetzt von [[Helmut W. Pesch]]. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2002. (Im Original erschienen 1971 unter dem Titel ''The Complete Guide to Middle-Earth''.)
* [[Robert Foster]]: ''[[Das große Mittelerde-Lexikon]]''. Übersetzt von [[Helmut W. Pesch]]. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2002. (Im Original erschienen 1971 unter dem Titel ''The Complete Guide to Middle-Earth''.)
* Wolfgang Krege: ''[[Handbuch der Weisen von Mittelerde]]''. Klett-Cotta, Stuttgart 1996.
* Wolfgang Krege: ''[[Handbuch der Weisen von Mittelerde]]''. Klett-Cotta, Stuttgart 1996.
* [[Karen Lea Wynn Fonstad]]: ''[[Historischer Atlas von Mittelerde]]''. Übersetzt von [[Hans J. Schütz]]. Überarbeitete Ausgabe. Klett-Cotta, Stuttgart 2001. (Im Original erschienen 1991 unter dem Titel ''The Atlas of Middle - Earth''.)
* [[Karen Wynn Fonstad]]: ''[[Historischer Atlas von Mittelerde]]''. Übersetzt von [[Hans J. Schütz]]. Überarbeitete Ausgabe. Klett-Cotta, Stuttgart 2001. (Im Original erschienen 1991 unter dem Titel ''The Atlas of Middle-earth''.)
** „Regionalkarten“, ''Wilderland''
** „Regionalkarten“, ''Wilderland''



Version vom 16. Januar 2012, 21:43 Uhr

Karte von Rhovanion und dem Düsterwald

Rhovanion, Wilderland

Geographie

Rhovanion ist eine allgemeine Bezeichnung für das Gebiet zwischen dem Nebelgebirge im Westen und den Flüssen Eilend und Rotwasser im Osten. Im Norden vom Grauen Gebirge und im Süden von den Braunen Landen begrenzt, ist der Großteil von Rhovanion vom Düsterwald bedeckt.

Am dichtesten bevölkert waren die Ränder des Düsterwaldes, besonders der Südosten, wo durch Waldrodung die sogenannte Ost-Bucht entstand.

Hintergrund

Die Bewohner Rhovanions waren wahrscheinlich mit den Edain des Ersten Zeitalters verwandt und wurden deshalb von den Dúnedain-Königen als Verbündete angesehen.

Mehrere kleine Fürsten und Stammesoberhäupter suchten die Unterstützung Gondors, des mächtigsten Nachbarn im Süden. Mit der Hilfe aus Rhovanion besiegte Minalcar im Jahre 1248 D.Z. ein großes Heer der Ostlinge und drang sengend und mordend nach Rhûn ein. Der damalige Fürst und spätere König von Rhovanion Vidugavia wurde daraufhin von Minalcar, dem späteren König Rómendacil II. von Gondor, begünstigt. Rómendacils Sohn Valacar heiratete Vidugavias Tocher Vidumavi, woraufhin der Sippenstreit in Gondor ausbrach, weil mit Valacars und Vidumavis Sohn Eldacar ein Mensch unreiner, d.h. nicht rein númenórischer Abkunft auf den Thron folgen würde.

Während der Großen Pest (1635/36 D.Z.), die mit einem strengen Winter zusammentraf, ging mehr als die Hälfte der Bewohner von Rhovanion zugrunde. Kaum hatte sich das Land von diesen Verlusten erholt, wurde es durch die Kriege gegen die Wagenfahrer (1851–1944 D.Z.) erneut erschüttert. Ein Teil der Bevölkerung zog sich ins nördliche Anduin-Tal zurück, manche flüchteten nach Gondor, andere wurden versklavt oder führten aus den Wäldern einen Banden-Krieg gegen die Eindringlinge. Nachdem Earnil II. von Gondor die Wagenfahrer entscheidend geschlagen hatte, kehrten die Bewohner Rhovanions nicht wieder in ihre ursprüngliche Heimat zurück.

Reste der Menschen aus Rhovanion sind die Éothéod, die Beorninger und die Menschen im Königreich Thal. Im Vierten Zeitalter gehörte der größte Teil Rhovanions zum wiedervereinigten Königreich von Arnor und Gondor.

Sonstiges

Im Westron heißt dieses Gebiet Wilderland. Dem entspricht im Sindarin Rhovanion, das rhovan (wild) enthält (vgl. rhevain als Bezeichnung für die „wilden“ Menschen, also die Nicht-Edain).

Quellen

  • J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.)
    • Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter, worin diese Erzählungen zum Ende kommen
  • J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.)
    • Erstes Buch, Prolog: „Über Hobbits
      • Zweites Kapitel: „Der Schatten der Vergangenheit
    • Zweites Buch, Erstes Kapitel: „Viele Begegnungen
      • Zweites Kapitel: „Der Rat von Elrond
      • Drittes Kapitel: „Der Ring geht nach Süden
      • Siebentes Kapitel: „Galadriels Spiegel
      • Neuntes Kapitel: „Der Große Strom
    • Drittes Buch, Viertes Kapitel: „Baumbart
      • Fünftes Kapitel: „Der Weiße Reiter
    • Anhang 3: „Eriador, Arnor und Isildurs Erben: Das Nördliche Königreich und die Dúnedain“.
  • J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Hans J. Schütz. Klett-Cotta, Stuttgart 1983. (Im Original erschienen 1980 unter dem Titel Unfinished Tales of Númenor and Middle-earth.)
  • Robert Foster: Das große Mittelerde-Lexikon. Übersetzt von Helmut W. Pesch. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2002. (Im Original erschienen 1971 unter dem Titel The Complete Guide to Middle-Earth.)
  • Wolfgang Krege: Handbuch der Weisen von Mittelerde. Klett-Cotta, Stuttgart 1996.
  • Karen Wynn Fonstad: Historischer Atlas von Mittelerde. Übersetzt von Hans J. Schütz. Überarbeitete Ausgabe. Klett-Cotta, Stuttgart 2001. (Im Original erschienen 1991 unter dem Titel The Atlas of Middle-earth.)
    • „Regionalkarten“, Wilderland