Ostlinge: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Ardapedia
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
(60 dazwischenliegende Versionen von 16 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Ostlinge''', auch '''Dunkelmenschen''' genannt
[[Bild:Wilder Mensch des Ostens.jpg|thumb|350px|Ein Mensch aus dem Osten von Mittelerde <small>Bild: [[Mia Steingräber]]</small>]]Der Begriff '''Ostlinge''' bezeichnet verschiedene von den [[Edain]] unterschiedene Völker. Zu verschiedenen Zeiten wurde der Begriff "Ostling" von den verschiedenen Völkern unterschiedlich genutzt.


==Beschreibung==
==Ostlinge des Ersten Zeitalters==
Die '''Ostlinge''' sind Nachfahren der [[Menschen]], die sich geweigert hatten, während der großen westlichen Wanderung im frühen [[Zweites Zeitalter|Zweiten Zeitalter]] Verbindung mit den [[Elben]] aufzunehmen. Stattdessen blieben sie im Osten und gründeten einen Bund vieler Stämme. Sie sind ein stolzes Volk mit einer strengen Hierarchie und einem Kastenwesen, das klare Grenzen zwischen Kriegern, Arbeitern und Dienern setzte. Sie sind ein kriegerisches Volk, in dem die stärkeren Stämme die schwächeren unterdrückten und oft Frauen und Kinder aus [[Rhovanion]] und [[Khand]] als Sklaven holten.
Die Ostlinge des [[Erstes Zeitalter|Ersten Zeitalters]], Teile von ihnen werden auch ''Dunkelmenschen'' genannt, erschienen nach der [[Dagor Bragollach]] in [[Beleriand]] und wurden von zwei großen Häuptlingen, [[Bór]] und [[Ulfang]], und deren Söhnen angeführt. Sie verbündeten sich anfangs mit den Elben [[Doriath]]s und den Söhnen [[Feanor]]s. Später verrieten jedoch Ulfang und seine Söhne die Elben und Edain in der [[Nirnaeth Arnoediad]] und liefen zu [[Morgoth]] über, der ihnen danach die Länder um [[Hithlum]] als Lehen übergab, wo sie auch ''[[Wolfsvolk]]'' genannt wurden. Das Volk Bors blieb standhaft, ging jedoch in den Kriegswirren wahrscheinlich unter.
Sie tragen Äxte und sind bärtig, kleiner und stämmiger als die anderen Menschen, deshalb ähneln sie äußerlich den [[Zwerge]]n, mit denen sie allerdings nicht verwandt sind.


Nach der [[Dagor Bragollach]] kamen sie nach [[Beleriand]] und kämpften auf beiden Seiten in der [[Nirnaeth Arnoediad]].
Nach dem Untergang Beleriands flohen die überlebenden Ostlinge. Einige überlebten nördlich von [[Eriador]] und wurden vielleicht zu den [[Forodwaith]], während andere in die Heimat ihrer Vorfahren im Osten zurückkehrten und sich dort zu Königen über die einheimischen Völker aufschwangen.
Als Wohnsitz erhielten sie [[Hithlum]] von [[Morgoth]].


Sie erschienen als kriegerische Invasoren [[Gondor|Gondors]] auch im [[Das Dritte Zeitalter|Dritten Zeitalter]], sowie im [[Der Ringkrieg|Ringkrieg]] als Verbündete [[Sauron|Saurons]].
==Ostlinge des Zweiten Zeitalters==
Die Ostlinge des [[Zweites Zeitalter|Zweiten Zeitalters]] waren meist Abkömmlinge der Dunkelmenschen, die Morgoth dienten und mit dessen Niederlage nach Rhûn flohen. Vor Saurons Gefangennahme durch [[Ar-Pharazôn]] gerieten diese unter Saurons Herrschaft. Einer der Herrscher der Ostlinge des Zweiten Zeitalters war [[Khamûl]], der von Sauron einen der neun Ringe entgegennahm und zum zweiten der Ringgeister, der [[Nazgûl]], wurde.


Andererseits scheint der Begriff "Ostling" im Dritten Zeitalter anders definiert zu sein als im ersten. Im Ersten Zeitalter galten alle Menschen, die nicht mit den Drei Häusern der Edain nach Westen gingen, als Ostlinge (sein sie nun gut oder böse, schließlich hielt [[Bór]] seinen Eid für [[Maedhros]]). Im Dritten Zeitalter bezeichnete man in Gondor alle Menschenvölker östlich des Anduin als Ostlinge; dazu gehörten unter anderem Gondor- und Rohan-feindliche Völker wie die [[Balchoth]] und die [[Wagenfahrer]]. Ob diese Menschen überhaupt mit den Ostlingen des Ersten Zeitalters verwandt waren ist unklar.
==Ostlinge des Dritten Zeitalters==
Im [[Drittes Zeitalter|Dritten Zeitalter]] taucht der Begriff Ostlinge zuerst für Menschen aus dem Gebiet des Meeres von [[Rhûn]] wieder auf, die 541 [[D. Z.]] begannen Gondor anzugreifen. [[Rómendacil I.]] besiegte diese Ostlinge zunächst, starb jedoch in einer späteren Schlacht gegen sie. Erst sein Sohn [[Turambar (König von Gondor)|Turambar]] konnte die östlichen Kriege mit einer folgenreichen Strafexpedition beenden, bei der er alle Städte und Siedlungen der Ostlinge östlich des Binnenmeeres verwüstete. Jedoch kam es immer wieder zu Aufständen und Plünderungen, bei denen sich teilweise sogar verräterische Prinzen der [[Nordmenschen]] den Ostlingen anschlossen. Erst [[Rómendacil II.]] konnte 1248 D. Z. Rhûn befrieden indem er ein Bündnis mit dem König der Nordmenschen [[Vidugavia]] schloss.


{{Quellen}}
Nachdem die Völker des Binnenmeeres unterworfen waren, zogen andere Stämme aus dem Osten – zunächst die [[Wagenfahrer]] und später die [[Balchoth]] – nach Rhûn und [[Rhovanion]] und machten dem Königreich [[Gondor]] in schweren Kriegen stark zu schaffen.
 
[[Datei:Ostling mit Axt.jpg|thumb|Ein Ostling mit Axt]]
 
Zur Zeit des [[Ringkrieg]]es scheint wieder ein neues Volk aus dem Osten aufgetaucht zu sein welches sich von den Wagenfahrern und Balchoth stark unterschied: kleine stämmige Menschen mit langen Bärten, die mit großen Äxten kämpften. Wie die Ostlinge vor ihnen stand auch dieses unbekannte Volk wieder auf Saurons Seite und kämpfte gegen Gondor und die Menschen von [[Thal]].
 
==Ostlinge des Vierten Zeitalters==
Zwar ergaben sich die Ostlinge nach dem Ringkrieg König [[Aragorn II.|Elessar]] und schlossen Frieden mit Gondor, jedoch scheint es auch weiterhin Kriege und Konflikte mit Rhûn gegeben zu haben. Elessar forderte die Länder des Binnenmeeres als einstige Provinz Gondors zurück und machte sie erneut zum Teil des [[wiedervereinigtes Königreich|wiedervereinigten Königreiche]]s. Dennoch musste König Elessar (meist im Bündnis mit Rohan) auch im Vierten Zeitalter noch viele Kriege im Osten und Süden Mittelerdes führen.
 
==Hintergrund==
Die Ostlinge des Ersten Zeitalters scheinen sich zunächst kulturell kaum von den Edain unterschieden zu haben. Sie hatten wenig Kontakt mit den Elben, einige jedoch hatten sich bevor sie nach Beleriand kamen mit Zwergen angefreundet. Sie waren anscheinend ebenfalls Viehzüchter und gute Schmiede.
 
Das Wolfsvolk in Hithlum lebte in großen Holzhäusern und züchtete Kampfhunde. Von den Orks, mit denen sie teilweise freundschaftliche Beziehungen pflegten, übernahm das Wolfsvolk die Sitte der Menschenjagd.
 
Die Ostlinge späterer Zeitalter waren mit den Ostlingen Beleriands wohl nur teilweise verwandt, eventuell da zurückkehrende Ostlinge bei ihrer Wanderung auf ehemals verwandte Stämme trafen und sich mit ihnen vermischten. Einige scheinen sich zu Herrschern über ihre Verwandten erhoben zu haben.
 
Während von den Völkern des Binnenmeeres nichts bekannt ist, scheinen später ankommende Horden wie die Wagenfahrer und Balchoth Halbnomaden gewesen zu sein und sich auch von ihrer Bewaffnung und ihrem Aussehen von den vorherigen Ostlingen unterschieden zu haben.
 
==Filmtrilogie==
 
In der [[Der Herr der Ringe (Filmtrilogie)|Filmtrilogie]] von [[Peter Jackson]] tauchen Ostlinge im zweiten und dritten Film als Teil der menschlichen Streitkräfte [[Mordor]]s auf. Im Gegensatz zu den Büchern werden sie im Film als orientalische Krieger dargestellt als eine Art Mischung aus Elementen persischer Krieger, japanischer Samurai und der Bewaffnung griechischer Hoplithen. Sie ähneln somit kaum Tolkiens Beschreibung in seinen Büchern. Auch wird im Film der Unterschied zwischen Ostlingen und Haradrim nicht eindeutig gezogen, durch Überschneidungen von Elementen ihrer Rüstung und Symbolen der Kriegsbanner beider Völker. Die Darstellung basiert scheinbar auf dem kurzen Blick den Frodo und Sam am Schwarzen Tor auf ein marschierendes "glänzendes Heer" warfen, offenbar menschliche Diener Saurons, im Buch werden allerdings Aussehen und Herkunft jenes Heeres nicht genauer beschrieben.
 
==Quellen==
* [[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Das Silmarillion]]''.
** Quenta Silmarillion,
*** XVIII ''Vom Verderben Beleriands und von Fingolfins Ende''
*** XX ''Von der Fünften Schlacht: Nirnaeth Arnoediad''
* J. R. R. Tolkien: ''[[Der Herr der Ringe]]''.
** Zweites Buch, Zweites Kapitel: ''Der Rat von Elrond''
** Viertes Buch, Fünftes Kapitel: ''Das Fenster nach Westen''
** Fünftes Buch,
*** Sechstes Kapitel: ''Die Schlacht auf den Pelennor-Feldern''
*** Zehntes Kapitel: ''Das Schwarze Tor öffnet sich''
** Sechstes Buch,
*** Viertes Kapitel: ''Das Feld von Cormallen''
*** Fünftes Kapitel: ''Der Truchsess und der König''
** Anhang, ''passim''
* J. R. R. Tolkien: ''[[Nachrichten aus Mittelerde]]'',  Teil 3: Das Dritte Zeitalter: ''Cirion und Eorl und die Freundschaft zwischen Gondor und Rohan''


[[Kategorie:Menschen]]
[[Kategorie:Menschen]]
[[Kategorie:Ostlinge]]
[[en:Easterlings]]
[[fi:Itäläiset]]

Version vom 5. Juni 2023, 13:41 Uhr

Ein Mensch aus dem Osten von Mittelerde Bild: Mia Steingräber

Der Begriff Ostlinge bezeichnet verschiedene von den Edain unterschiedene Völker. Zu verschiedenen Zeiten wurde der Begriff "Ostling" von den verschiedenen Völkern unterschiedlich genutzt.

Ostlinge des Ersten Zeitalters

Die Ostlinge des Ersten Zeitalters, Teile von ihnen werden auch Dunkelmenschen genannt, erschienen nach der Dagor Bragollach in Beleriand und wurden von zwei großen Häuptlingen, Bór und Ulfang, und deren Söhnen angeführt. Sie verbündeten sich anfangs mit den Elben Doriaths und den Söhnen Feanors. Später verrieten jedoch Ulfang und seine Söhne die Elben und Edain in der Nirnaeth Arnoediad und liefen zu Morgoth über, der ihnen danach die Länder um Hithlum als Lehen übergab, wo sie auch Wolfsvolk genannt wurden. Das Volk Bors blieb standhaft, ging jedoch in den Kriegswirren wahrscheinlich unter.

Nach dem Untergang Beleriands flohen die überlebenden Ostlinge. Einige überlebten nördlich von Eriador und wurden vielleicht zu den Forodwaith, während andere in die Heimat ihrer Vorfahren im Osten zurückkehrten und sich dort zu Königen über die einheimischen Völker aufschwangen.

Ostlinge des Zweiten Zeitalters

Die Ostlinge des Zweiten Zeitalters waren meist Abkömmlinge der Dunkelmenschen, die Morgoth dienten und mit dessen Niederlage nach Rhûn flohen. Vor Saurons Gefangennahme durch Ar-Pharazôn gerieten diese unter Saurons Herrschaft. Einer der Herrscher der Ostlinge des Zweiten Zeitalters war Khamûl, der von Sauron einen der neun Ringe entgegennahm und zum zweiten der Ringgeister, der Nazgûl, wurde.

Ostlinge des Dritten Zeitalters

Im Dritten Zeitalter taucht der Begriff Ostlinge zuerst für Menschen aus dem Gebiet des Meeres von Rhûn wieder auf, die 541 D. Z. begannen Gondor anzugreifen. Rómendacil I. besiegte diese Ostlinge zunächst, starb jedoch in einer späteren Schlacht gegen sie. Erst sein Sohn Turambar konnte die östlichen Kriege mit einer folgenreichen Strafexpedition beenden, bei der er alle Städte und Siedlungen der Ostlinge östlich des Binnenmeeres verwüstete. Jedoch kam es immer wieder zu Aufständen und Plünderungen, bei denen sich teilweise sogar verräterische Prinzen der Nordmenschen den Ostlingen anschlossen. Erst Rómendacil II. konnte 1248 D. Z. Rhûn befrieden indem er ein Bündnis mit dem König der Nordmenschen Vidugavia schloss.

Nachdem die Völker des Binnenmeeres unterworfen waren, zogen andere Stämme aus dem Osten – zunächst die Wagenfahrer und später die Balchoth – nach Rhûn und Rhovanion und machten dem Königreich Gondor in schweren Kriegen stark zu schaffen.

Ein Ostling mit Axt

Zur Zeit des Ringkrieges scheint wieder ein neues Volk aus dem Osten aufgetaucht zu sein welches sich von den Wagenfahrern und Balchoth stark unterschied: kleine stämmige Menschen mit langen Bärten, die mit großen Äxten kämpften. Wie die Ostlinge vor ihnen stand auch dieses unbekannte Volk wieder auf Saurons Seite und kämpfte gegen Gondor und die Menschen von Thal.

Ostlinge des Vierten Zeitalters

Zwar ergaben sich die Ostlinge nach dem Ringkrieg König Elessar und schlossen Frieden mit Gondor, jedoch scheint es auch weiterhin Kriege und Konflikte mit Rhûn gegeben zu haben. Elessar forderte die Länder des Binnenmeeres als einstige Provinz Gondors zurück und machte sie erneut zum Teil des wiedervereinigten Königreiches. Dennoch musste König Elessar (meist im Bündnis mit Rohan) auch im Vierten Zeitalter noch viele Kriege im Osten und Süden Mittelerdes führen.

Hintergrund

Die Ostlinge des Ersten Zeitalters scheinen sich zunächst kulturell kaum von den Edain unterschieden zu haben. Sie hatten wenig Kontakt mit den Elben, einige jedoch hatten sich bevor sie nach Beleriand kamen mit Zwergen angefreundet. Sie waren anscheinend ebenfalls Viehzüchter und gute Schmiede.

Das Wolfsvolk in Hithlum lebte in großen Holzhäusern und züchtete Kampfhunde. Von den Orks, mit denen sie teilweise freundschaftliche Beziehungen pflegten, übernahm das Wolfsvolk die Sitte der Menschenjagd.

Die Ostlinge späterer Zeitalter waren mit den Ostlingen Beleriands wohl nur teilweise verwandt, eventuell da zurückkehrende Ostlinge bei ihrer Wanderung auf ehemals verwandte Stämme trafen und sich mit ihnen vermischten. Einige scheinen sich zu Herrschern über ihre Verwandten erhoben zu haben.

Während von den Völkern des Binnenmeeres nichts bekannt ist, scheinen später ankommende Horden wie die Wagenfahrer und Balchoth Halbnomaden gewesen zu sein und sich auch von ihrer Bewaffnung und ihrem Aussehen von den vorherigen Ostlingen unterschieden zu haben.

Filmtrilogie

In der Filmtrilogie von Peter Jackson tauchen Ostlinge im zweiten und dritten Film als Teil der menschlichen Streitkräfte Mordors auf. Im Gegensatz zu den Büchern werden sie im Film als orientalische Krieger dargestellt als eine Art Mischung aus Elementen persischer Krieger, japanischer Samurai und der Bewaffnung griechischer Hoplithen. Sie ähneln somit kaum Tolkiens Beschreibung in seinen Büchern. Auch wird im Film der Unterschied zwischen Ostlingen und Haradrim nicht eindeutig gezogen, durch Überschneidungen von Elementen ihrer Rüstung und Symbolen der Kriegsbanner beider Völker. Die Darstellung basiert scheinbar auf dem kurzen Blick den Frodo und Sam am Schwarzen Tor auf ein marschierendes "glänzendes Heer" warfen, offenbar menschliche Diener Saurons, im Buch werden allerdings Aussehen und Herkunft jenes Heeres nicht genauer beschrieben.

Quellen

  • J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion.
    • Quenta Silmarillion,
      • XVIII Vom Verderben Beleriands und von Fingolfins Ende
      • XX Von der Fünften Schlacht: Nirnaeth Arnoediad
  • J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe.
    • Zweites Buch, Zweites Kapitel: Der Rat von Elrond
    • Viertes Buch, Fünftes Kapitel: Das Fenster nach Westen
    • Fünftes Buch,
      • Sechstes Kapitel: Die Schlacht auf den Pelennor-Feldern
      • Zehntes Kapitel: Das Schwarze Tor öffnet sich
    • Sechstes Buch,
      • Viertes Kapitel: Das Feld von Cormallen
      • Fünftes Kapitel: Der Truchsess und der König
    • Anhang, passim
  • J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde, Teil 3: Das Dritte Zeitalter: Cirion und Eorl und die Freundschaft zwischen Gondor und Rohan