Mordor

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Mordor (Sindarin für „Schwarzes Land“) ist ein von Gebirgsketten umgebenes Gebiet im Nordwesten von Mittelerde.

Zeitangabe

  • um 1000 Z.Z. gegründet
  • von 3441 Z.Z. bis 1980 D.Z. unter der Kontrolle Gondors
  • 2951 D.Z. von Sauron wieder in Besitz genommen
  • 3019 D.Z. gefallen und verwüstet

Geographie

Karte von Mordor (Zeichner: Andreas Kinder)
Die Hochebene von Gorgoroth (Zeichner: Andreas Kinder)

Mordor lag im Südosten von Mittelerde und war im Norden, Westen und Süden von steil aufragenden Bergketten umgeben. Der Nordwesten, die Ebene von Gorgoroth stellte das Machtzentrum des Landes dar: Eine kahle, mit Schlackenhügeln und Asche bedeckte Industriewüste unter den riesigen Qualmwolken, die der Schicksalsberg ausstieß. Die wichtigsten militärischen Anlagen befanden sich bei Minas Morgul und im Tal von Udûn, hinter dem Morannon, im Winkel von Aschen- und Schattengebirge. Auf einem südlichen Vorsprung des Aschengebirges stand Barad-dûr, Saurons Festung, die er nur selten verließ.

Der Nordosten Mordors war ein karges Steppenland, das den Namen Lithlad (Sindarin für „Aschenfeld“) trug, während der Süden Mordors, die Ebene von Nurn, dazu diente, Saurons Armeen mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Auf riesigen Plantagen rund um das Núrnen-Meer, vor allem in der Gegend des südlichsten Flusses Nargil, schufteten versklavte Menschen unter der Aufsicht von Orks.

Geschichte

Um das Jahr 1000 des Zweiten Zeitalters begann Sauron, Mordor zu besiedeln und es zu einem Ort des Bösen zu machen. Von hier aus führte er seine Kriege mit den Elben von Eregion und Lindon, bis er sich im Jahr 3262 dem númenórischen Herrscher Ar-Pharazôn unterwarf und diesem auf die Insel folgte. Nach dem Untergang Númenors kehrte er wieder nach Mordor zurück. Um die neu gegründeten Reiche der Dúnedain zu zerschmettern, griff er im Jahr 3429 von dort aus Gondor an. Mordor wurde einige Zeit später vom Heer des Letzten Bündnisses mit Krieg überzogen. Nach der siebenjährigen Belagerung seines Turm musste sich der Dunkle Herrscher geschlagen geben und Mordor wurde von den bösen Geschöpfen gereinigt.

Im Dritten Zeitalter erbauten die Herrscher Gondors verschiedene Festungen, darunter den Turm von Cirith Ungol und die Feste Durthang, um die Pässen des Landes zu überwachen und das Böse daran zu hindern, nach Mordor zurück zu kehren. Im Laufe der Jahrhunderte wurde Gondor jedoch durch Kriege und Seuchen geschwächt, so dass die Festungen nach und nach aufgegeben wurden. So kamen die Nazgûl nach Mordor zurück und bereiteten das Land auf die Rückkehr Saurons vor. Nachdem er im Jahr 2942 vom Weißen Rat aus Dol Guldur vertrieben worden war, kam der Dunkle Herrscher in sein einstiges Reich zurück. Ungefähr zehn Jahre später begann er sich wieder offen zu erkennen zu geben. Im folgenden wurden von neuem riesige Armeen aufgestellt der Barad-dûr wieder aufgebaut.
Während des Ringkrieges schickte Sauron seine Heere in den Kampf gegen Gondor. Jedoch wurden vieler seiner Werke, darunter auch der Barad-dûr, mit der Vernichtung des Herrschringes zerstört und das Land wurde von großen Erschütterungen verwüstet. Nach dem Krieg überließ König Elessar den Sklaven des Dunklen Herrschers das Gebiet um das Núrnenmeer, damit sie sich dort eine Zukunft aufbauen konnten.

Bewohner

Bewohner im herkömmlichen Sinn hatte Mordor kaum; vielmehr diente es als Heerlager, in dem Menschen, Orks und kriegstaugliches Getier aus allen Winkeln von Mittelerde zusammengezogen, gedrillt und im Umgang mit neuartigen Waffen geschult wurden. Die administrative Gewalt lag in den Händen des Kommandanten von Barad-dûr; Sauron selbst und die Nazgûl standen über allen Gesetzen, doch mit der Vernichtung des Herrscherringes schwand Saurons Macht und Barad-dûr fiel in sich zusammen. Allerdings weiß man, dass manche von Saurons Getreuen dem Niedergang des Reiches entkamen und auch den von Gondor durchgeführten „Säuberungsmaßnahmen“ entgingen. Es ist jedoch ungeklärt, wo sich diese Flüchtlinge versteckt halten.

Andere Namen

  • Land des Schattens
  • Dunkles Land
  • Namenloses Land

Quellen

  • J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.)
    • „Akallabêth“, „Der Untergang von Númenor“
    • „Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter“.
  • J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.)
    • Sechstes Buch,
      • Erstes Kapitel: „Der Turm von Cirith Ungol“
      • Zweites Kapitel: „Das Land des Schattens“
      • Drittes Kapitel: „Der Schicksalsberg“
    • Anhang B: „Zeittafel: Die Jahre der Westlande“
      • „Das Zweite Zeitalter“
      • „Das Dritte Zeitalter“.
  • Wolfgang Krege: Handbuch der Weisen von Mittelerde. Klett-Cotta, Stuttgart 1996.
    • Seite 131, Artikel „Mordor“.