Istari

Aus Ardapedia

Die Istari (Quenya für ,Diejenigen, die wissen‘, Singular: Istar), häufig auch Zauberer genannt, sind im Legendarium eine kleine Gruppe von höheren Wesen, die den Bewohnern Mittelerdes im Dritten Zeitalter Beistand gegen die Mächte des Bösen leisten.

Beschreibung

Die Istari waren Wesen aus Aman, die ursprünglich zu den Maiar gehörten. In der ersten Hälfte des Dritten Zeitalters wurden sie als Sendboten der Valar nach Mittelerde geschickt, um seinen Bewohnern Beihilfe im Kampf gegen das Böse zu leisten. Ihr Auftrag war es, die Freien Völker gegen Sauron zu vereinen und ihnen mit Rat zur Seite zu stehen. Dabei durften sie jedoch weder ihre Herkunft preisgeben noch Schwächere unter ihren Willen zwingen. Jegliche Ausübung von Macht und Gewalt war ihnen verboten.

Die Istari besaßen physische Körper, die denen alter Männer entsprachen. Wegen des Geistes, der sie erfüllte, alterten sie nur langsam, obwohl sie niemals jung waren. Sie verfügten über große geistige Kräfte und eine enorme Ausdauer. Jeder von ihnen trug Kleidung einer bestimmten Farbe, die für den Rang innerhalb des Ordens entscheidend war. Zudem besaßen alle einen Stab als Zeichen der Ordenszugehörigkeit. Die genaue Anzahl der Mitglieder ihres Ordens war unbekannt, jedoch gelangten fünf von ihnen in den Norden Mittelerdes. Diese waren:

  • Curunír: Er kam als Erster in Mittelerde an und stand dem Orden vor. Er ging häufig unter die Menschen, die ihn Saruman den Weißen nannten. Nach einer Weile ließ er sich in der gondorischen Festung Isengart nieder.
  • Mithrandir: Er war der Zweithöchste des Ordens und kam als Letzter nach Mittelerde. Dort war er auch unter dem Namen Gandalf der Graue bekannt. Er hatte nie einen festen Wohnsitz und gab sich oft mit den Elben ab.
  • Radagast: Er trug den Beinamen der Braune und war ein Freund der Tiere. Selten mischte er sich in die Belange der Elben und Menschen ein. Eine Zeit lang wohnte er in Rhosgobel, südlich des Düsterwalds.
  • Ithyrn Luin: Über diese beiden Ordensmitglieder war wenig bekannt. Sie trugen blaue Gewänder und gingen in den Osten von Mittelerde. Von dort kehrten sie nicht zurück. Was mit ihnen geschah, war ungewiss.

Geschichte

Einige der Istari, zum Beispiel Gandalf alias Olórin, werden bereits am Anfang des Silmarillions erwähnt. Etwa tausend Jahre nach dem Beginn des Dritten Zeitalters erscheinen sie in Mittelerde.

Von Gandalf ist bekannt, dass er mit einem Schiff in den Grauen Anfurten anlandete. Während der nächsten zweitausend Jahre leben die Istari in Mittelerde. 2464 D. Z wird der Weiße Rat gebildet; 2759 D. Z. nimmt Saruman seinen Wohnsitz in Isengart ein. Nach seinem Tod in Moria wird Gandalf als Gandalf der Weiße nach Mittelerde zurückgeschickt.

Saruman, dessen Gewand nach seiner Abkehr vom Weißen Rat vielfarbig zu schimmern scheint, wird nach seiner militärischen Niederlage in Rohan von Gandalf dem Weißen als Oberhaupt des Ordens abgesetzt; sein Stab zerbricht. Am Ende des Dritten Zeitalters stirbt Saruman im Auenland und Gandalf reist mit den anderen Ringträgern in den Alten Westen.

Über das Schicksal der anderen Istari ist fast nichts bekannt. In einem Brief aus dem Jahr 1958 äußert Tolkien jedoch den Verdacht, dass die Blauen Zauberer »Begründer oder Urheber geheimer Kulte und —ºmagischer—¹ Traditionen wurden, die den Fall Saurons überdauerten.«[1]

Einzelnachweise

  1. J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde. Teil Vier, II: Die Istari, Anmerkung 3. Klett-Cotta, Stuttgart 1998. S. 521.

Quellen

  • J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.)
    • Sechstes Buch, Neuntes Kapitel: Die Grauen Anfurten
  • J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.)
    • „Valaquenta“, Von den Maiar
    • „Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter“
  • J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Hans J. Schütz. Klett-Cotta, Stuttgart 1983. (Im Original erschienen 1980 unter dem Titel Unfinished Tales of Númenor and Middle-earth.)
    • Teil 4, II Die Istari


Istari