Große Wanderung: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 21. November 2007, 16:16 Uhr

Die Große Wanderung beschreibt in den Werken J. R. R. Tolkiens die Reise der Elben nach Aman.

Zeitangabe

Hintergrund

Nachdem die Valar Melkor in der Schlacht der Mächte besiegt und ihn in Mandos' Kerker gesperrt hatten, stand es den Elben frei, nach Westen in das Segensreich von Valinor zu ziehen. Als Orome mit den drei Anführern, die er als Herolde ausgewählt hatte, nach Cuiviénen, dem Geburtsort der Elben, zurückkehrte, entschieden sich die meisten von ihnen dafür, den Weg nach Westen anzutreten. Diejenigen, die die Reise nicht antraten, wurden in späteren Zeiten als Avari, die Wiederstrebenden, bezeichnet. Die Elben, die zur Wanderung bereit waren, formierten sich in drei Gruppen:

I. Ingwes Geschlecht - von ihnen gingen alle nach Westen. Sie bildeten die kleinste Gruppe, die jedoch am schnellsten voran kam. In Valinor wohnten sie nahe bei Manwe und Varda und wurden als die Vanyar, die Blond-Elben, bekannt.

II. Finwes Geschlecht - einige blieben zurück, doch die meisten gingen immer direkt hinter den Vanyar her. Sie wurden als die Noldor, die Tief-Elben, bekannt.

III. Elwes Geschlecht - die größte Schar, die unterwegs auch die verstockteste und langsamste war. Manche brachen niemals auf, andere kehrten sehr bald um. Gleichwohl war ihre Zahl so groß, dass noch ein zweiter Anführer nötig wurde: Neben Elwe herrschte dessen Bruder Olwe. Da sie dauernd zögerten, wurden sie scherzhaft die Teleri, die Letzten, genannt.

Verlauf

Orome führte die größte Gruppe der Elben nördlich des Binnenmeeres Helcar entlang. Da sich über Utumno, der früheren Festung Melkors, immer noch große schwarze Wolken befanden, kehrten viele aus Angst um. Was aus ihnen wurde, ist nicht bekannt, jedoch ist anzunehmen, dass sie sich wieder den Avari anschlossen. Vielleicht sind in späteren Zeiten noch einige von ihnen nach Westen gegangen.

Diejenigen, die den Weg fortsetzten, legten viele Wegstunden zurück. Oft rasteten sie auch für lange Zeit und warteten, bis Orome zurückkehrte. So gelangten sie, wobei sie womöglich den späteren Pfad der Alten Waldstraße benutzten, in die Lande von Rhovanion. Sie zogen durch den Großen Grünwald und erreichten die östlichen Ufer des Großen Stroms. Hier kam es zur Trennung. Während die Teleri am Ufer verweilten, drängten die Noldor und Vanyar über den Fluß, erklommen die Bergpfade des Nebelgebirges und stiegen nach Eriador hinunter. Ihr Weg muss sie über den Verlauf der Großen Oststraße geführt haben, da er die südlichen Wälder mied und die Überquerung der größeren Ströme ermöglichte. Desweiteren muss er so weit südlich gewesen sein, dass das warme Klima ein angenehmes Reisen ermöglicht hat, jedoch auch so weit nördlich, dass eine Überquerung der Berge erforderlich war. Die Noldor setzten ihren Weg nach Westen fort, bis sie, nachdem sie den Sirion überquert hatten, zwischen der Bucht von Belfalas und dem Fjord von Drengist das Große Meer erreichten. Da ihnen der Anblick des Meeres Unbehagen bereitete, zogen sie sich in die Wälder und Hügel von Beleriand zurück. Dort verblieben sie viele Jahre.

Inzwischen hatte Lenwe einige der Teleri den Anduin hinunter nach Süden geführt. Diese wurden später als die Nandor, die, welche sich umwenden, bekannt. Viele blieben am Großen Strom, einige zogen zum Meer, und wieder andere kamen durch die Pforte von Rohan nach Eriador. Sie wurden Waldelben und waren vermutlich die Vorfahren derjenigen, die später den Düsterwald und Lothlórien bevölkerten. Denethor, Lenwes Sohn, führte sein Volk schließlich über die Ered Luin und gelangte nach Ossiriand. Diese Elben erhielten später den Namen Laiquendi, die Grünelben. Die meister der Teleri waren lange vor Denethor weiter nach Westen gewandert. Während die Noldor und Vanyar noch in Beleriand warteten, hatten diese noch ein weiteres mal angehalten, diesmal östlich des Gelion.

Auf Bitten des Wassergottes Ulmos zog Osse eine Insel in die Bucht von Balar und transportierte die Noldor und Vanyar darauf nach Valinor. Die Teleri waren sehr bestürzt, als sie erführen, dass man sie allein gelassen hatte und viele von ihnen zogen zu den Mündungen des Sirion. Nach vielen Jahren kehrte Ulmo mit der Inselfähre zurück, doch nur ein Teil der Teleri unter der Führung Olwes erklärte sich bereit, auzubrechen. Viele hatten die Küsten lieben gelernt. Diese wurden unter dem Namen Falathrim, das Küstenvolk, bekannt. Elwe war in Nan Elmoth verschwunden, und viele seines Volkes kehrten in die Wälder zurück und nannten sich selbst Eglath, das verlassene Volk. Als Elwe in Begleitung von Melian wieder auftauchte, wurde sie die Sindar oder Grau-Elben. <br.> Die Teleri unter der Führung Olwes zogen zwar weiter, bedauerten aber den Verlust ihrer Heimat. Auf ihren Wunsch verankerte Ulmo die Insel in der Bucht von Eldamar. Dort stand die Insel viele Zeitalter lang und wurde Tol Eressea, die einsame Insel, geheißen. Um den Teleri das Licht der Zwei Bäume nicht vorzuenthalten, hieben die Valar eine Bresche in das Pelóri-Gebirge, den Calacirya. Auf der Mitte des Passes wurde die Stadt Tirion erbaut, in der die Noldor und Vanyar wohnten. Doch schließlich zogen die Vanyar aus der Stadt aus und lebten im Licht der Zwei Bäume in den Ebenen und Wäldern von Valinor oder ließen sich an den Hängen des Taniquetil nieder. <br.> Schließlich wurden auch Teleri vom Licht der Bäume angelockt und verließen die Insel. Osse lehrte sie den Schiffbau und sie fuhren in den Norden der Bucht von Eldamar. Dort erbauten sie den Schwanenhafen Alqualonde.

Quellen

  • J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.)
  • „Quenta Silmarillion“,
  • III Vom Erwachen der Elben und von Melkors Gefangenschaft
  • IV Von Thingol und Melian
  • V Von Eldamar und den Fürsten der Eldalië
  • Karen Lea Wynn Fonstad: Historischer Atlas von Mittelerde. Übersetzt von Hans J. Schütz. Klett-Cotta, Stuttgart 1994. (Im Oroginal erschienen 1991 unter dem Titel The Atlas of Middle - Earth.)
  • Seite 16/17, „Die Große Wanderung“