Ered Luin

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Die Ered Luin (Sindarin für ,Blaue Berge‘), auch Ered Lindon (Sindarin für ,Berge von Lindon‘) genannt, sind im Legendarium ein Gebirge im Nordwesten Mittelerdes.

Zeitangabe

Geographie

Erstes Zeitalter

Die Ered Luin waren eine lange, von Norden nach Süden verlaufende Gebirgskette in den nordwestlichen Landes Mittelerdes. In der Altvorderenzeit bildeten sie eine durchgehende Linie und trennten Eriador von Beleriand. Im Norden schlossen sie an die Ered Engrin an. Auf der Westseite des Gebirges ensprangen sieben Flüssen, die die Täler von Ossiriand durchflossen. Unter den Gipfeln des Gebirges war zu dieser Zeit vor allem der Dolmed von großer Bedeutung.

Zweites und Drittes Zeitalter

Im Zweiten und Dritten Zeitalter bildeten sie weiterhin die Westgrenze Eriadors. Auf ihrer westlichen Seite lag als Überrest von Beleriand der schwach bewaldete Küstenstreifen von Lindon. Durch den Golf von Lhûn wurde das Gebirge in eine nordliche und eine südliche Hälfte geteilt.

Geschichte

Vor der Zerstörung Beleriands befanden sich die großen Zwergenstädte Belegost und Nogrod in den Ered Luin. Beide waren durch eine viel benutze Straße miteinander verbunden. Die Zwerge verrichteten in ihren Werkstätten großartige Arbeiten, darunter das Schwert Narsil und das Halsband der Zwerge. Zudem standen sie in regem Austausch mit den Elbenvölkern von Beleriand. Während des Kriegs des Zorns jedoch wurden die Berge von starken Erschütterungen heimgesucht und teilweise zerstört. Etwa in der Mitte wurden sie gespalten und eine große Förde bildete sich, die fortan das nördliche vom südlichen Ende trennte. Auch die Hallen der Zwerge wurden zertrümmert und ihre Bewohner verließen das Gebirge in großer Zahl, um in Khazad-dûm zu leben.

In den folgenden Zeitaltern waren die Ered Luin allerdings nicht vollkommen verlassen. Auch im Dritten Zeitalter gab es dort noch Siedlungen der Zwerge. Vermutlich hatten sich einige der Bewohner von Belegost entschlossen, in den teilweise erhalten gebliebenen Minen der Zwergenstadt zu bleiben und dort weiterzuarbeiten. Ihre Werkstätten befanden sich hauptsächlich auf der Ostseite der südlichen Bergkette. Zudem fand Arvedui, der letzte König von Arthedain, in einem verlassenen Zwergenheim in den Ered Luin einen einstweiligen Unterschlupf als er vor den Truppen des Hexenkönigs floh.

Vertrieben durch Smaug, wanderte eine Teil von Durins Volk vom Erebor zu den Ered Luin und fand im Norden des Gebirges ein neues Heim. Nach den Kriegen zwischen den Orks und den Zwergen kam König Thráin II. hierher, gründete sein eigenes Reich und brachte es zu einigem Wohlstand. Nach seinem Verschwinden wurde sein Sohn Thorin König über die Hallen, die später nach ihm benannt wurden. Unter seiner Herrschaft füllten sich die Schatzkammern der Zwerge und viele Heimatlose seines Volkes fanden in den Ered Luin eine neues Heim. Er blieb dort und herrschte über die Hallen, bis er mit zwölf Gefährten auszog und das Zwergenreich unter dem Erebor zurückeroberte. Als er sich dort niederließ, folgte ihm ein Großteil seines Volkes.

Sonstiges

Gimli, einer der neun Gefährten, wurde in den Ered Luin geboren.

Quellen

  • J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.) „passim“.
  • J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.) Anhang A: „Annalen der Könige und Herrscher“. III „Durins Volk“.