Christopher Tolkien

Christopher John Reuel Tolkien ist der dritte Sohn von J.R.R. Tolkien.

Biografie

Christopher Tolkien wurde am 21. November 1924 geboren. Er besuchte die Dragon School in Oxford und die Oratory School in Caversham. Als Junge war er der erste Leser und Kritiker des Hobbits und wirkte auch bei der Entstehung des Herrn der Ringe mit. Er war es auch, der die Karten für die Bücher zeichnete.

1944 trat er der Royal Air Force bei und wurde für mehrere Monate zur Ausbildung nach Südafrika geschickt. Während dieses Aufenthalts schrieb sein Vater an Frodos und Sams Weg von den Emyn Muil bis nach Cirith Ungol, die er kapitelweise an seinen Sohn schickte. Die Briefe an seinen Sohn sind eine wertvolle Quelle zur Entstehung dieses Teiles des Herrn der Ringe.

Wieder zurück in England, wurde Christopher von Freunden seines Vaters eingeladen, den Inklings beizutreten, dem Zirkel von literarisch interessierten Freunden seines Vaters, die sich regelmäßig zum Lesen und Diskutieren ihrer Werke trafen. Vielen von den Mitgliedern gefielen Christophers Lesungen neuer Teile des Herrn der Ringe besser als die seines Vaters.

Christopher Tolkien war Dozent für englische Sprache in Oxford, später auch für Angelsächsisch, Mittelenglisch und Altnordisch und wurde schließlich Fellow am New College.

Nach dem Tod seines Vaters sammelte und ordnete er dessen hinterlassene Notizen und gab dazu 1975 seine Stelle auf. 1977 veröffentlichte er das Silmarillion, drei Jahre später die Nachrichten aus Mittelerde und in der Folge die History of Middle-Earth.

Christopher Tolkien war zwei Mal verheiratet. Zunächst mit Faith Faulconbridge (* 1928), mit der er einen gemeinsamen Sohn hat, Simon Tolkien (* 1959). Faith war Bildhauerin und stellte auch eine Büste von J.R.R. Tolkien her, die sich in der English Faculty Library befindet. Später heiratete er Baillie Knapheis, mit der er zwei gemeinsame Kinder hat, Adam (* 1969) und Rachel (* 1971).

Heute lebt Christopher Tolkien in Frankreich.

Werkverzeichnis

Als Herausgeber:

• 1977: Das Silmarillion
• 1980: Nachrichten aus Mittelerde
• 1983: The History of Middle-earth volume I, The Book of Lost Tales, part I
• 1984: The History of Middle-earth volume II, The Book of Lost Tales, part II
• 1985: The History of Middle-earth volume III, The Lays of Beleriand
• 1986: The History of Middle-earth volume IV, The Shaping of Middle-earth
• 1987: The History of Middle-earth volume V, The Lost Road (and other writings)
• 1988: The History of Middle-earth volume VI, The Return of the Shadow
• 1989: The History of Middle-earth volume VII, The Treason of Isengard
• 1990: The History of Middle-earth volume VIII, The War of the Ring
• 1992: The History of Middle-earth volume IX, Sauron Defeated
• 1993: The History of Middle-earth volume X, Morgoth's Ring
• 1994: The History of Middle-earth volume XI, The War of the Jewels
• 1996: The History of Middle-earth volume XII, The Peoples of Middle-earth
• 2002: The History of Middle-earth Index

Quellen

• H.Carpenter: J. R. R. Tolkien : Eine Biographie
• H. Carpenter: The Letters of J.R.R. Tolkien
• H. Carpenter: The Inklings. London, ISBN 0-261-10347-4
• John und Priscilla Tolkien: The Tolkien Family Album: The Tolkien Family Tree