Boromir (Sohn von Denethor II.)

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Boromir beginnt seine Reise nach Bruchtal, Bild: Anke Eißmann

Boromir ist im Legendarium der älteste Sohn und Erbe von Denethor II. und Finduilas von Dol Amroth.

Zeitangabe

Volk

Menschen, Dúnedain (des Südens aus dem Hause Húrin)

Beschreibung

Nach dem frühen Tod der Mutter wird Boromir zusammen mit seinem fünf Jahre jüngeren Bruder Faramir allein von seinem Vater erzogen. Denethor verteilt seine Liebe höchst ungerecht unter den Söhnen. Den kriegerischen, selbstherrlichen, tapferen und impulsiven Boromir liebt er abgöttisch, während er Faramir für einen Schwächling und Zaubererlehrling hält. Der tiefen Zuneigung, die die beiden Brüder füreinander empfinden, tut das ungerechte Verhalten des Vaters aber keinen Abbruch.

Bevor Boromir nach Bruchtal aufbricht, kämpft er an den Grenzen Gondors, besonders in Osgiliath, wo er dem Feind immer wieder den Flussübergang verwehrt.

Als Faramir mehrmals und schließlich auch Boromir einmal im Traum aufgefordert werden, "das geborstene Schwert in Imladris zu suchen", wenden sich die Brüder um Rat an ihren Vater. Denethor gibt Boromirs Drängen, sich auf die Reise zu begeben, nach. Boromir macht sich am 4. Juli 3018 D. Z. auf die Reise nach Bruchtal (=Imladris), wo er am 24. Oktober (Abend vor Elronds Rat) eintrifft.

Boromir

Boromir wird als einer der Gefährten ausgewählt, die den Ringträger auf dem Weg nach Mordor begleiten sollen. Er erweist sich während der Reise als sehr hilfreich und tapfer (zum Beispiel am Rothornpass oder in Moria), wird aber auch nicht müde, die Vorzüge der Menschen allgemein und seiner eigenen im Besonderen hervorzuheben.

Nachdem die Gemeinschaft Lothlórien verlassen hat, wird an Boromir eine Veränderung sichtbar. Er wird zunehmend ruhelos und lässt Frodo nicht mehr aus den Augen. Bei einer Rast am Parth Galen, oberhalb der Rauros-Fälle müssen die Gefährten die Entscheidung treffen, welchen Weg sie einschlagen wollen. Frodo bittet um Bedenkzeit und entfernt sich von der Gruppe. Boromir folgt ihm und versucht ihn zu überreden, mit nach Minas Tirith zu kommen. Als Frodo ablehnt, wird Boromir wütend und versucht, dem Hobbit den Ring mit Gewalt zu entreißen. Frodo gelingt die Flucht, indem er den Ring aufsetzt.

Kaum ist Frodo verschwunden, wird Boromir bewusst, was er getan hat, und er kehrt zum Rest der Gefährten zurück. Auf Befragen erzählt er Aragorn aber nur, dass Frodo verschwunden ist, nicht, dass er versucht hat, den Ring an sich zu bringen. Als daraufhin alle Gefährten losstürzen, um Frodo zu suchen, schickt Aragorn Boromir hinter Merry und Pippin her, um sie zu beschützen.

Sie werden von Uruk-hai angegriffen, und Boromir, der von vielen Pfeilen getroffen wird, kann trotz erbitterter Gegenwehr nicht verhindern (er erschlägt etliche Feinde), dass die Hobbits entführt werden. Kurz bevor er als tapferer Krieger stirbt, gesteht er Aragorn die Wahrheit und bittet ihn, nach Minas Tirith zu gehen und sein Volk zu retten, und sagt zu ihm, dass er ihm gefolgt wäre. Aragorn, Gimli und Legolas legen Boromirs Leiche in eines der Elbenboote und lassen ihn unter Trauergesängen den Fluss Anduin hinuntertreiben.

Filmtrilogie

Boromir wird in der Filmtrilogie von Sean Bean dargestellt.

Der Unterschied zwischen Roman und Film ist bei kaum einer Figur so ausgeprägt wie bei Boromir. Im Ersten Buch erscheint er selbstbewusst und trägt Züge von Arroganz; er wird als Krieger Gondors dargestellt, der nur an sein eigenes Land denkt und dem die Interessen der anderen Bewohner Mittelerdes egal sind. Er erhält seine positiven Charakterzüge erst in der Beschreibung durch die Personen, die sich an ihn erinnern (sein Bruder, sein Vater, Merry und Gandalf).

Im Film erscheint Boromir als gebrochene Figur, ein dunkles Gegenbild zu Aragorn. Beide zeichnen sich durch ihre Liebe zum Reich Gondor aus, beide sind sich ihrer Verantwortung, aber auch der Gefahren bewusst. Während Aragorn die Verantwortung aus Angst zu versagen zunächst ablehnt, ist Boromir dazu bereit ("Ich würde es tun, ich würde Gondor wieder ins Licht führen").

Er tut aus bester Absicht Gründen genau das Falsche und scheitert. Ebenso wie im Buch geht es ihm auch im Film hauptsächlich um sein Volk, um die Menschen von Gondor. Er sieht keine andere vernünftige Möglichkeit, sein Volk zu retten, als den Ring in seine Gewalt zu bringen. Aber er lernt schon während seiner Fahrt, über den "Tellerand" Gondors hinauszuschauen – seine Freundschaft zu den beiden Hobbits Merry und Pippin beweist dies ebenso, wie sein wachsender Respekt vor Aragorn.

So gibt Boromir die Verantwortung für das Schicksal Gondors weiter an Aragorn und der findet durch den "gefallenen Sohn Gondors" den Mut, seine Verantwortung als König anzunehmen. Wie im Buch stirbt Boromir in Ehre, denn er gab sein Leben um die zwei wehrlosen Hobbits zu schützen.[1]

In der Filmtrilogie hat Boromir rotblonde Haare, während er im Buch als dunkelhaarig beschrieben wird.

Die Gefährten

Boromir wird zum ersten Mal bei seiner Ankunft in Bruchtal gezeigt. Er nimmt an Elronds Rat teil und plädiert dafür, den Einen Ring als Waffe gegen Sauron einzusetzen. Damit bringt er sich in Position gegen Elrond und die anderen Ratsmitglieder. Dennoch schließt er sich am Ende Frodo an und vertritt Gondor als Teil der Gemeinschaft.

Widerwillig betritt er die Minen von Moria. In der Kammer von Mazarbul bemerkt er als erster den Höhlentroll und verriegelt gemeinsam mit Aragorn das Tor. Kurz darauf wird er von Aragorn vor einem Ork gerettet, der ihm damit seine Freundschaft beweist.

Boromir verteidigt am Amon Hen Merry und Pippin gegen die angreifenden Uruk-hai. Dabei wird er jedoch von Lurtz mit mehreren schwarzen Pfeilen getroffen. Nachdem Aragorn den Hauptmann der Uruk-hai getötet hat, gesteht Boromir ihm, dass er Frodo den Ring stehlen wollte und bittet um Vergebung. Mit seinen letzten Worten erkennt er Aragorn als den König von Gondor an.

Von Aragorn, Legolas und Gimli wird Boromir in einem der Boote von Lothlórien zusammen mit seiner Ausrüstung und dem Horn von Gondor bestattet. Sein Leichnam wird die Rauros-Fälle hinuntergespült.

Die Rückkehr des Königs

Als Gandalf und Pippin Minas Tirith erreichen und vor Denethor, den Truchsess von Gondor und Boromirs Vater treten, hält dieser das gespaltene Horn von Gondor in den Händen. Dieses wird damit nicht nur zum Symbol für Boromirs Tod, sondern auch für den Fall Gondors. Denethor ist vor Trauer um seinen Sohn unfähig zu politisch klugen Entscheidungen und befragt Pippin zum Tod seines Sohnes.

Etymologie

Der Name Boromir bedeutet "treuer Edelstein" (Original: "faithful jewel").

Sonstiges

Aufgrund seines Todes wurde die Klage um Boromir geschrieben.

Externe Links

Einzelnachweise

  1. Der Herr der Ringe (Filmtrilogie): Die Gefährten, Die Zwei Türme, u. a. (Audiokommentar der Autoren)

Quellen

  • J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe.
    • Zweites Buch,
      • Zweites Kapitel: Der Rat von Elrond
      • Zehntes Kapitel: Der Zerfall der Gemeinschaft
    • Drittes Buch,
      • Erstes Kapitel: Boromirs Abschied


Die Gefährten


Elronds Rat