Anja Hegemann: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Herr Glück Cover ISBN 978-3-608-95221-6.png|thumb|250px|Cover von Anja Hegemanns Übersetzung ''Herr Glück''.]]
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'''Anja Hegemann''', eigentlich Anja Bertsch-Hegemann, geboren am 11. Juni 1920 in München, ist eine deutsche Übersetzerin.
'''Anja Hegemann''', verh. '''Anja Bertsch-Hegemann''', geboren am 11. Juni 1920 in München, ist<ref>Stand 2010.</ref> eine deutsche Dichterin, Schriftstellerin und Übersetzerin.


Die gebürtige Münchnerin Anja Hegemann wuchs in Köln auf, wo sie 1938 ihr Abitur machte. Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete sie wiederum in München, als medizinisch-technische Assistentin, 1945 begann sie mit Sprachstudien und versuchte sich selber an literarischen Werken. Ab 1947 lebte sie erneut in Köln, wo sie ab 1949 Sekretärin bei einem Journalisten für Industrie war. Zur medialen Veröffentlichung schrieb sie Gedichte und Kurzgeschichten und gab schließlich 1954 ihre Festanstellung zugunsten der freien literarischen Arbeit auf und erhielt ein Stipendium der Carl-Bertelsmann-Stiftung.
Anja Hegemann wuchs in Köln auf, wo sie 1938 ihr Abitur machte. Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete sie als medizinisch-technische Assistentin in ihrer Geburtsstadt München. 1945 begann sie mit Sprachstudien und verfasste selber einige literarische Werke. Ab 1947 lebte sie erneut in Köln, wo sie ab 1949 Sekretärin bei einem Industriejournalisten war. Zur medialen Veröffentlichung schrieb sie Gedichte und Kurzgeschichten und gab schließlich 1954, nach dem Erhalt eines Stipendiums der Carl-Bertelsmann-Stiftung, ihre Festanstellung zugunsten der freien literarischen Arbeit auf.<ref>Lutz Hagestedt (Hrsg.): ''Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert. Biographisch-bibliographisches Handbuch''. Band XV ''Hauptmann – Heinemann'', Eintragung für ''Hegemann, Anja'', Berlin 2010, Spalte 369.</ref> 1972 erschien im Duisburger Verlag Gilles und Francke unter dem Titel ''Atemzeit'', ihre erste und einzige bekannte Lyriksammlung.<ref>Raymond Dittrich: ''Fußnoten – Fußangeln: Glossen, Gedanken, Aufsätze'', Norderstedt 2009, S. 64.</ref>


Später lebte sie in Köln als Schriftstellerin und Übersetzerin englischer und französischer Werke ins Deutsche. 1972 erschien im Duisburger Verlag Gilles und Francke mit ''Atemzeit'', ihre erste und einzige bekannte Lyriksammlung.
Frau Hegemann widmete sich später vor allem dem Übersetzen englischer und französischer Bücher ins Deutsche. Dabei war sie hauptsächlich für die rheinischen Verlage Diederichs und Kiepnheuer & Witsch tätig. Seit 1965 war sie Mitglied des Verbandes deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke (VdÜ).<ref>''Kürschners deutscher Literatur-Kalender 1967'', Berlin 1967, S. 67.</ref> Zu den Schriftstellern, deren Werke sie übertrug, zählen unter anderem Jacques Benoist-Méchin, John Lodwick und Albert Lamorisse.


Sie übersetzte unter anderem [[J. R. R. Tolkien]]s ''[[Herr Glück]]'' (''Mr. Bliss'') und ''[[Briefe vom Weihnachtsmann|Die Briefe vom Weihnachtsmann]]'' (''The Father Christmas Letters'').
Sie übersetzte [[J. R. R. Tolkien]]s ''[[Herr Glück]]'' (''Mr. Bliss'') und ''[[Briefe vom Weihnachtsmann|Die Briefe vom Weihnachtsmann]]'' (''The Father Christmas Letters'').


Sie lebt in Köln.
Sie lebt in Köln.
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== Übersetzungen (Auswahl) ==
== Übersetzungen (Auswahl) ==


* 1956: Jacques Benoist-Méchin: ''Ibn Sa'ud und die arabische Welt''.
* Jacques Benoist-Méchin: ''Ibn Sa'ud und die arabische Welt'', Diederichs, Düsseldorf/Köln 1956.
* 1958: John Lodwick: ''Die seltsame Reise des Mr. Skelton''.
* Marcel Brion: ''Machiavelli und seine Zeit'', Diederichs, Düsseldorf/Köln 1957.
* 1960: John Lodwick: ''Fahler Mond''.
* Anwar El Sadat: ''Geheimtagebuch der ägyptischen Revolution'', Diederichs, Düsseldorf/Köln 1957.
* 1961: Albert Lamorisse: ''Die Reise im Ballon''.
* John Lodwick: ''Die seltsame Reise des Mr. Skelton'', Diederichs, Düsseldorf/Köln 1958.
* 1964: Julian Gloag: ''Als ob nichts geschehen wäre''.
* Tibor Mende: ''Die dritten Mächte'', Diederichs, Düsseldorf/Köln 1959.
* 1964: Kay Cicellis: ''Noch zehn Sekunden''.
* John Lodwick: ''Fahler Mond'', Diederichs, Düsseldorf/Köln 1960.
* Albert Lamorisse: ''Die Reise im Ballon'', Diederichs, Düsseldorf/Köln 1961.
* Julian Gloag: ''Als ob nichts geschehen wäre'', Kiepenheuer & Witsch, Köln 1964.
* Kay Cicellis: ''Noch zehn Sekunden'', Kiepenheuer & Witsch, Köln 1964.
* Denis Ronald Sherman: ''Die Fährte des Löwen'', Deutsche Buch-Gemeinschaft Gütersloh e. a. 1992.


== Quellen ==
== Externe Links ==


* Wilhelm Kosch, Carl-Ludwig Lang, Konrad Feilchenfeldt (Hrsg.): ''Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert''. De Gruyter 2010. Eintragung für ''Hegemann, Anja''.
* [https://portal.dnb.de/opac.htm?method=showFullRecord&currentResultId=%22Hegemann%2C%22+and+%22Anja%22%26any%26persons&currentPosition=0 Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (DNB)]
* Lutz Hagestedt (Hrsg.): ''Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert. Biographisch-bibliographisches Handbuch''. Band XV ''Hauptmann – Heinemann''. De Gruyter 2010. Eintragung für ''Hegemann, Anja''.
 
* [https://portal.d-nb.de/resolver.htm?referrerResultId=idn%3D450789233%26any&referrerPosition=0&identifier=139124659 Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (DNB)]
== Einzelnachweise ==
 
<references/>


[[Kategorie:Übersetzer|Hegemann, Anja]]
[[Kategorie:Übersetzer|Hegemann, Anja]]

Version vom 2. April 2014, 10:50 Uhr

Cover von Anja Hegemanns Übersetzung Herr Glück.

Anja Hegemann, verh. Anja Bertsch-Hegemann, geboren am 11. Juni 1920 in München, ist[1] eine deutsche Dichterin, Schriftstellerin und Übersetzerin.

Anja Hegemann wuchs in Köln auf, wo sie 1938 ihr Abitur machte. Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete sie als medizinisch-technische Assistentin in ihrer Geburtsstadt München. 1945 begann sie mit Sprachstudien und verfasste selber einige literarische Werke. Ab 1947 lebte sie erneut in Köln, wo sie ab 1949 Sekretärin bei einem Industriejournalisten war. Zur medialen Veröffentlichung schrieb sie Gedichte und Kurzgeschichten und gab schließlich 1954, nach dem Erhalt eines Stipendiums der Carl-Bertelsmann-Stiftung, ihre Festanstellung zugunsten der freien literarischen Arbeit auf.[2] 1972 erschien im Duisburger Verlag Gilles und Francke unter dem Titel Atemzeit, ihre erste und einzige bekannte Lyriksammlung.[3]

Frau Hegemann widmete sich später vor allem dem Übersetzen englischer und französischer Bücher ins Deutsche. Dabei war sie hauptsächlich für die rheinischen Verlage Diederichs und Kiepnheuer & Witsch tätig. Seit 1965 war sie Mitglied des Verbandes deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke (VdÜ).[4] Zu den Schriftstellern, deren Werke sie übertrug, zählen unter anderem Jacques Benoist-Méchin, John Lodwick und Albert Lamorisse.

Sie übersetzte J. R. R. Tolkiens Herr Glück (Mr. Bliss) und Die Briefe vom Weihnachtsmann (The Father Christmas Letters).

Sie lebt in Köln.

Übersetzungen (Auswahl)

  • Jacques Benoist-Méchin: Ibn Sa'ud und die arabische Welt, Diederichs, Düsseldorf/Köln 1956.
  • Marcel Brion: Machiavelli und seine Zeit, Diederichs, Düsseldorf/Köln 1957.
  • Anwar El Sadat: Geheimtagebuch der ägyptischen Revolution, Diederichs, Düsseldorf/Köln 1957.
  • John Lodwick: Die seltsame Reise des Mr. Skelton, Diederichs, Düsseldorf/Köln 1958.
  • Tibor Mende: Die dritten Mächte, Diederichs, Düsseldorf/Köln 1959.
  • John Lodwick: Fahler Mond, Diederichs, Düsseldorf/Köln 1960.
  • Albert Lamorisse: Die Reise im Ballon, Diederichs, Düsseldorf/Köln 1961.
  • Julian Gloag: Als ob nichts geschehen wäre, Kiepenheuer & Witsch, Köln 1964.
  • Kay Cicellis: Noch zehn Sekunden, Kiepenheuer & Witsch, Köln 1964.
  • Denis Ronald Sherman: Die Fährte des Löwen, Deutsche Buch-Gemeinschaft Gütersloh e. a. 1992.

Externe Links

Einzelnachweise

  1. Stand 2010.
  2. Lutz Hagestedt (Hrsg.): Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert. Biographisch-bibliographisches Handbuch. Band XV Hauptmann – Heinemann, Eintragung für Hegemann, Anja, Berlin 2010, Spalte 369.
  3. Raymond Dittrich: Fußnoten – Fußangeln: Glossen, Gedanken, Aufsätze, Norderstedt 2009, S. 64.
  4. Kürschners deutscher Literatur-Kalender 1967, Berlin 1967, S. 67.