Susan Dagnall: Unterschied zwischen den Versionen

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==Biographisches==
==Biographisches==
Margery Kathleen Mary, bekannt als Susan (1910-1952).  
'''Susan Margery Kathleen Mary''', bekannt als Susan Dagnal (1910-1952) studierte Englisch in ''Oxford'' als Mitglied der ''Society of Oxford Home-Students''.  


Susan Dagnall studierte Englisch in Oxford als Mitglied der „Society of Oxford Home-Students”. Sie war Zeitgenossin von [[M.E. Griffiths]] und wahrscheinlich Bewohnerin des selben Wohnheims für römische Katholiken in [[Cherwell Edge]]. 1933, nach ihrem B.A.-Abschluss, begann sie 1933 ihre Tätigkeit im Londoner Verlag [[Allen & Unwin]] ehrenamtlich. Stanley Unwin, der damalige Leiter der Firma, war nie scharf darauf, Absolventen einzustellen. Er rekrutierte lieber Schulabgänger, weil diese sich besser bewerben und geringere Erwartungen haben. Doch Susan Dagnall ließ sich nicht beirren und wurde schließlich in die Stammbelegschaft aufgenommen – vermutlich auch bezahlt – sechs Monate später. (Rayner Unwin, George Allen eb Unwin: A Remembrancer (1999), P. 74). <ref>Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Reader's Guide Part I A - M, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 288f</ref>
Sie war Zeitgenossin von [[M.E. Griffiths]] und wohnte wahrscheinlich im selben Wohnheims für Katholiken in [[Cherwell Edge]].  
1936 war Dagnall Leiterin der Werbeabteilung von Allen & Unwin. Dagnall war nicht nur für die Werbeabteilung zuständig, sondern hatte auch noch redaktionelle Aufgaben zu erledigen. In diesem Jahr besuchte sie Oxford, um die Überarbeitung des Clark Hall-Übersetzers von Beowulf mit M. E. Griffiths zu besprechen, den Tolkien empfohlen hatte. <ref>Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Reader's Guide Part I A - M, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 288f</ref>
 
Dagnal begann 1933, nach ihrem B.A.-Abschluss, ihre freiwillige Tätigkeit im Londoner Verlag ''[[Allen & Unwin]]'' ehrenamtlich. ''[[Stanley Unwin]]'', der damalige Leiter des Unternehmens, „war nie daran interessiert, Hochschulabsolventen einzustellen: Er bevorzugte Schulabgänger, da er der Meinung war, dass diese motivierter seien und weniger Erwartungen hätten. Aber Miss Dagnall ... arbeitete sich offensichtlich hoch und wurde sechs Monate später zur festangestellten Mitarbeiterin ernannt und vermutlich auch bezahlt. Ihre Aufgabe war nicht genau definiert, aber vage redaktionell”  (Rayner Unwin, George Allen eb Unwin: A Remembrancer (1999), P. 74). <ref>Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Reader's Guide Part I A - M, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 288f</ref>
 
Ab 1936 war Dagnall Leiterin der Werbeabteilung von ''[[Allen & Unwin]]''. Dagnall war nicht nur für die Werbeabteilung zuständig, sondern hatte auch noch redaktionelle Aufgaben zu erledigen. In diesem Jahr besuchte sie ''[[Oxford]]'', um die Überarbeitung des Clark Hall-Übersetzers von ''[[Beowulf]]'' mit ''[[Elaine Griffiths]]'' zu besprechen, den Tolkien empfohlen hatte. <ref>Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Reader's Guide Part I A - M, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 288f</ref>
Dagnall arbeitete noch mehrere Jahre für George Allen & Unwin.  
Dagnall arbeitete noch mehrere Jahre für George Allen & Unwin.  
Im April 1939 heiratete Dagnall Richard Edmund Grindle und verließ den Verlag. um sich voll und ganz der Ehe und den Kindern zu widmen. Sie starb 1952 bei einem Autounfall in Weybridge, England. <ref>Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Reader's Guide Part I A - M, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 288f</ref> <ref>https://www.taylorfrancis.com/chapters/mono/10.4324/9780203961513-1d/-michael-drout-douglas-anderson-marjorie-burns-verlyn-flieger-thomas-shippey</ref>
 
Im April 1939 heiratete Dagnall ''Richard Edmund Grindle'' und verließ den Verlag. um sich voll und ganz der Ehe und den Kindern zu widmen. Sie starb 1952 bei einem Autounfall in Weybridge, England. <ref>Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Reader's Guide Part I A - M, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 288f</ref> <ref>https://www.taylorfrancis.com/chapters/mono/10.4324/9780203961513-1d/-michael-drout-douglas-anderson-marjorie-burns-verlyn-flieger-thomas-shippey</ref>


==Dagnall und Tolkien==
==Dagnall und Tolkien==
In deren Auftrag wurde Dagnall zu einem Treffen mit Elaine Griffiths und wahrscheinlich auch mit Tolkien geschickt, um ein Buchprojekt über 'Beowulf and The Fight at Finnesburg' zu besprechen. Dort erfuhr Dagnall von der Existenz des bsi dato noch nicht fertiggestelltten Hobbits und lieh sich ein Typoskript aus. Nachdem sie den Hobbit gelesen hatte, drängte sie Tolkien, das Buch fertigzustellen und zur Veröffentlichung einzureichen. <ref>Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Chronology, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 193</ref> <ref>Carpenter, Humphrey. "J.R.R. Tolkien: Eine Biographie, Klett-Cotta 2022, S.281  </ref> <ref> Humphrey Carpenter, J. R. R. Tolkien Briefe, 4. deutsche Auflage, Klett-Cotta Brief 257, S. 452 und Brief 294 S. 487 </ref>
In deren Auftrag wurde Dagnall zu einem Treffen mit ''[[Elaine Griffiths]]'' und wahrscheinlich auch mit ''[[J. R. R. Tolkien]]'' geschickt, um ein Buchprojekt über ''[[Beowulf and The Fight at Finnesburg]]'' zu besprechen.  
Dagnall besuchte Oxford am 28. November 1936, vermutlich um über den Hobbit und wahrscheinlich auch über Clark Halls Beowulf zu sprechen. Bei dieser Gelegenheit übergab Tolkien seine anderen Kindergeschichten [[Farmer Giles of Ham]] und [[Roverandom]] sowie seine Übersetzung von [[Pearl]]. Im Dezember erhielt Tolkien von Dagnall eine Musterseite des Hobbits zur Freigabe. Sie bittet Tolkien einen kurzen Werbetext zu schreiben. Tolkien antwortet ihr und bittet um einige Korrekturen. Zudem kommen weitere Korrespondenzen u. a. rund um die geplante Landkarte und Illustrationen auch für eine Ausgabe von [[Mr. Bliss]] <ref>Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Chronology, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 201ff</ref>. Dagnall und Tolkien treffen sich regelmäßig, um sich auszutauschen. Neben Briefen und Telefonaten finden auch persönliche Treffen statt, zum Beispiel am 8. Februar 1937.  
 
Nach der Veröffentlichung des Hobbits nimmt Dagnall Kontakt mit Tolkien auf, um eine Empfehlung für ein Buchprojekt mit dem Titel „The Loom of Language” zu erhalten.  
Irgendwie erfuhr Dagnall, dass ''[[J. R. R. Tolkien]]'' eine Kindergeschichte geschrieben hatte und lieh sie sich zum Lesen aus. Beeindruckt von dem Werk, überzeugte sie ''[[J. R. R. Tolkien]]'' davon, dass es veröffentlicht werden sollte, und half bei der Umsetzung. Sie stand auch in Kontakt mit Tolkien bezüglich des Clark Hall-Projekts und las im Auftrag von ''[[Allen & Unwin]]'' weitere Werke von ihm. Darunter waren ''[[Herr Glück| Herr Glück (Mr. Bliss)]]'', ''[[The Lost Road and Other Writings]]'' und frühe Entwürfe von Kapiteln aus ''[[Der Herr der Ringe]]''. <ref>Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Chronology, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 193</ref> <ref>Carpenter, Humphrey. "J.R.R. Tolkien: Eine Biographie, Klett-Cotta 2022, S.281  </ref> <ref> Humphrey Carpenter, J. R. R. Tolkien Briefe, 4. deutsche Auflage, Klett-Cotta Brief 257, S. 452 und Brief 294 S. 487 </ref>
Im April 1938 schickt Tolkien die ersten Seiten vom „Herrn der Ringe” an Allen & Unwin und somit auch an Dagnall. <ref>Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Chronology, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 216, 229 </ref>
 
Im Dezember 1945 tauschten sich Dagnell und Tolkien über die Zeitreise-Geschichte [[The Notion Club Papers]] aus.<ref>Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Reader's Guide Part I A - M, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 751f</ref>
Dagnall besuchte ''[[Oxford]]'' am 28. November 1936, vermutlich um über den ''[[Hobbit]]'' und wahrscheinlich auch über Clark Halls ''[[Beowulf]]'' zu sprechen. Bei dieser Gelegenheit übergab Tolkien seine anderen Kindergeschichten [[Farmer Giles of Ham]] und [[Roverandom]] sowie seine Übersetzung von [[Pearl]].  
 
Im Dezember erhielt Tolkien von Dagnall eine Musterseite des Hobbits zur Freigabe. Sie bittet Tolkien im Anschluss einen kurzen Werbetext zu dem Buch zu schreiben. Tolkien antwortet ihr und bittet um einige Korrekturen. Zudem kommen weitere Korrespondenzen u. a. rund um die geplante Landkarte und Illustrationen auch für eine Ausgabe von ''[[Herr Glück| Herr Glück (Mr. Bliss)]]'' <ref>Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Chronology, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 201ff</ref>.  
 
Dagnall und Tolkien treffen sich nun regelmäßig, um sich auszutauschen und die Projekte voranzutreiben. Neben Briefen und Telefonaten finden auch persönliche Treffen statt, zum Beispiel am 8. Februar 1937.  
 
Nach der Veröffentlichung des Hobbits nimmt Dagnall Kontakt mit Tolkien auf, um eine Empfehlung für ein Buchprojekt mit dem Titel ''„The Loom of Language”'' zu erhalten.  
 
Der Leserbericht zu ''The Lost Road'' für ''[[George Allen & Unwin]]'' vom 17. Dezember 1937 ist mit „SD“ signiert, was mit ziemlicher Sicherheit für ''Susan Dagnall'' steht. Auf der Grundlage des eingereichten Fragments hielt sie das Werk für „ein hoffnungsloses Unterfangen“, fügte jedoch hinzu <ref>Tolkien–George Allen & Unwin Archive, HarperCollins, teilweise zitiert in The Lost Road and Other Writings, S. 97, wo Christopher Tolkien es als „kurz, aber scharfsinnig“ bezeichnet</ref><ref>Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Reader's Guide Part I A - M, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017)</ref>:
 
{{Zitat|Text=
Es ist äußerst interessant als Offenbarung der persönlichen Begeisterung eines sehr ungewöhnlichen Geistes, und es gibt Passagen mit wunderschöner beschreibender Prosa.“ Nach einer kurzen Zusammenfassung des Inhalts, aus der hervorgeht, dass Tolkien bereits beschlossen hatte, die Númenórean-Episode an den Schluss zu setzen, sagte Dagnall, dass „es schwer vorstellbar ist, dass dieser Roman nach seiner Fertigstellung außerhalb akademischer Kreise irgendeine Anerkennung finden wird. Es ist fast sicher, dass der beste Teil des Buches, sicherlich die besten Texte, in den mittleren und späteren Kapiteln zu finden sein werden. Vielleicht sollte man das Ganze sehen, aber man könne dem Autor keinen populären Erfolg oder große Verkaufszahlen als Anreiz für die Fertigstellung versprechen“ |Autor=J. R. R. Tolkien
}}
''The Lost Road'' enthält auch vier Gedichte, die Teil des eigentlichen Textes sind:
* ''Thus Cwæth Ælfwine Wídlást'' in Altenglisch <ref>(S. 44, wo es auch übersetzt ist; siehe auch The Notion Club Papers, S. 224, in Sauron Defeated (1992))</ref>;
* ''Ilu Ilúvatar en Káre Eldain a Fírimoin'' in ''Eressëan'' oder ''[[Quenya]]'' <ref>(erwähnt und teilweise zitiert auf S. 62–63, vollständig mit Übersetzung und Kommentar auf S. 71–72; siehe „Languages, Invented”); Monað Modes Lust mid Mereflode in Altenglisch (abgeleitet vom Altenglischen Seafarer, S. 84 mit Übersetzung; siehe auch The Notion Club Papers, S. 243–4 in Sauron Defeated)</ref>;
* ''King Sheave'' in alliterativen Versen <ref>(S. 85–91; siehe aber auch The Notion Club Papers, S. 273–6 in Sauron Defeated, wo Tolkien erneut King Sheave verwendet, und Christopher Tolkien in Anmerkung 103, S. 294–5, revidiert, was er in The Lost Road and Other Writings, S. 86–7 geschrieben hat)</ref>.


In einem Brief an Charlotte und Denis Plimmer vom 8. Februar 1967 schrieb Tolkien: "Es ist traurig, dass Miss Dagnall, der ich so viel verdanke, nicht lange nach ihrer Hochzeit bei einem Autounfall ums Leben kam." <ref>https://www.taylorfrancis.com/chapters/mono/10.4324/9780203961513-1d/-michael-drout-douglas-anderson-marjorie-burns-verlyn-flieger-thomas-shippey</ref>
Im April 1938 schickt Tolkien die ersten Seiten vom ''[[Der Herr der Ringe| Herrn der Ringe]]'' an ''[[Allen & Unwin]]'' und somit auch an Dagnall. <ref>Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Chronology, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 216, 229 </ref>
Im Dezember 1945 tauschten sich Dagnell und Tolkien über die Zeitreise-Geschichte ''[[The Notion Club Papers]]'' aus.<ref>Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Reader's Guide Part I A - M, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 751f</ref>
 
In einem Brief an ''[[Personen, die mit Tolkien Briefkontakt hatten| Charlotte und Denis Plimmer]]'' vom 8. Februar 1967 schrieb Tolkien: "Es ist traurig, dass Miss Dagnall, der ich so viel verdanke, nicht lange nach ihrer Hochzeit bei einem Autounfall ums Leben kam." <ref>https://www.taylorfrancis.com/chapters/mono/10.4324/9780203961513-1d/-michael-drout-douglas-anderson-marjorie-burns-verlyn-flieger-thomas-shippey</ref>


==Dagnall in den Tolkien Briefen==
==Dagnall in den Tolkien Briefen==
Dagnall stand in regelmäßigem Briefkontakt mit Tolkien. Einige Briefe, in denen sie erwähnt wird oder die an sie adressiert sind, wurden veröffentlicht: <ref> Humphrey Carpenter, J. R. R. Tolkien Briefe, 4. deutsche Auflage, Klett-Cotta S. 22, 452,  485</ref>.
Dagnall stand in regelmäßigem Briefkontakt mit Tolkien. Einige Briefe, in denen sie erwähnt wird oder die an sie adressiert sind, wurden veröffentlicht: <ref> Humphrey Carpenter, J. R. R. Tolkien Briefe, 4. deutsche Auflage, Klett-Cotta S. 22, 452,  485</ref>.


* [[Brief 9]] (an sie gerichtet)
===Briefe an Dagnall gerichtet===
* [[Brief 11]] (an sie gerichtet, wird allerdings nur in der erweiterten Ausgabe der Briefe deutlich. <ref>Humphrey Carpenter, The Letters of J. R. R. Tolkien: Revised and Expanded edition, Gebundene Ausgabe, HarperCollins (9. November 2023), Brief 11  S. 16</ref>)
* [[Brief 9]]  
* [[Brief 163]] (Erwähnung)<ref>Humphrey Carpenter, The Letters of J. R. R. Tolkien: Revised and Expanded edition, Gebundene Ausgabe, HarperCollins (9. November 2023), Brief 163</ref>
* [[Brief 11]] (wird allerdings nur in der erweiterten Ausgabe der Briefe deutlich.) <ref>Humphrey Carpenter, The Letters of J. R. R. Tolkien: Revised and Expanded edition, Gebundene Ausgabe, HarperCollins (9. November 2023), Brief 11  S. 16</ref>
* [[Brief 257]] (Erwähnung)
* [[Brief 284]] (Erwähnung) <ref>Humphrey Carpenter, The Letters of J. R. R. Tolkien: Revised and Expanded edition, Gebundene Ausgabe, HarperCollins (9. November 2023), Brief 284</ref>
* [[Brief 294]] (Erwähnung)


In dem unveröffentlichten Brief vom 10. Dezember 1936 schreibt Susan Dagnall erneut an Tolkien wegen des Hobbits. Seine Karten müssten neu gezeichnet werden, da sie zu viele Farben hätten. Sie schlägt Rot und Blau oder zwei andere Farben vor. Sie ist der Meinung, dass die Karten von Thror und Wilderland als Deckblätter geeignet wären. Sie weist darauf hin, dass die Mondbuchstaben auf der Karte von Thror sehr schwierig zu reproduzieren wären und fragt, wie wichtig sie sind. Sie hat die Produktionsabteilung von A&U gebeten, Tolkien die Probedrucke zur Prüfung vorzulegen. Sie kommt zu dem Schluss, dass das Sternenornament entfernt werden sollte.<ref> Humphrey Carpenter, J. R. R. Tolkien Briefe, 4. Auflage, Klett-Cotta S. 563 </ref> Der abgedruckte [[Brief 9]] greift dieses Thema wieder auf.
===Erwähnungen Dagnalls===
* [[Brief 163]]<ref>Humphrey Carpenter, The Letters of J. R. R. Tolkien: Revised and Expanded edition, Gebundene Ausgabe, HarperCollins (9. November 2023), Brief 163</ref>
* [[Brief 257]]
* [[Brief 284]]<ref>Humphrey Carpenter, The Letters of J. R. R. Tolkien: Revised and Expanded edition, Gebundene Ausgabe, HarperCollins (9. November 2023), Brief 284</ref>
* [[Brief 294]]


In dem unveröffentlichten Brief vom 10. Dezember 1936 schreibt ''Susan Dagnall'' erneut an ''[[J. R. R. Tolkien]]'' wegen des ''[[Der Hobbit| Hobbits]]''. Seine Karten müssten neu gezeichnet werden, da sie zu viele Farben hätten. Sie schlägt Rot und Blau oder zwei andere Farben vor. Sie ist der Meinung, dass die Karten von ''[[Thror]]'' und ''[[Wilderland]]'' als Deckblätter geeignet wären. Sie weist darauf hin, dass die Mondbuchstaben auf der Karte von ''[[Thror]]'' sehr schwierig zu reproduzieren wären und fragt, wie wichtig sie sind. Sie hat die Produktionsabteilung von A&U gebeten, Tolkien die Probedrucke zur Prüfung vorzulegen. Sie kommt zu dem Schluss, dass das Sternenornament entfernt werden sollte.<ref> Humphrey Carpenter, J. R. R. Tolkien Briefe, 4. Auflage, Klett-Cotta S. 563 </ref> Der abgedruckte [[Brief 9]] greift dieses Thema wieder auf.
==Links==
==Links==
* Susan Dagnall wird erwähnt im [https://www.tolkiens-briefe.de/18-tolkiens-brief-008c Podcast zu Brief 8c]
* Susan Dagnall wird im Podcast ''Tolkiens Briefe'' thematisiert:
* Susan Dagnall wird erwähnt im [https://www.tolkiens-briefe.de/19-tolkiens-brief-009 Podcast zu Brief 9]
  <blockquote>[https://www.tolkiens-briefe.de/18-tolkiens-brief-008c| Brief 8c] [https://www.tolkiens-briefe.de/19-tolkiens-brief-009| Brief 9] [https://www.tolkiens-briefe.de/20-tolkiens-brief-010| Brief 10][https://www.tolkiens-briefe.de/21-tolkiens-brief-011| Brief 11] [https://www.tolkiens-briefe.de/23-tolkiens-brief-011b| Brief 11b] [https://www.tolkiens-briefe.de/24-tolkiens-brief-011c| Brief 11c] [https://www.tolkiens-briefe.de/25-tolkiens-brief-012| Brief 12] [https://www.tolkiens-briefe.de/27-tolkiens-brief-014| Brief 14] [https://www.tolkiens-briefe.de/30-neue-episode| Brief 15] [https://www.tolkiens-briefe.de/31-tolkiens-brief-015a| Brief 15a] </blockquote>
* Susan Dagnall wird erwähnt im [https://www.tolkiens-briefe.de/20-tolkiens-brief-010 Podcast zu Brief 10]
* Susan Dagnall wird erwähnt im [https://www.tolkiens-briefe.de/21-tolkiens-brief-011 Podcast zu Brief 11]
* Susan Dagnall wird erwähnt im [https://www.tolkiens-briefe.de/23-tolkiens-brief-011b Podcast zu Brief 11b]
* Susan Dagnall wird erwähnt im [https://www.tolkiens-briefe.de/24-tolkiens-brief-011c Podcast zu Brief 11c]
* Susan Dagnall wird erwähnt im [https://www.tolkiens-briefe.de/25-tolkiens-brief-012 Podcast zu Brief 12]
 
==Quellen==
==Quellen==




[[Kategorie:Personen (Tolkiens Umfeld)|Dagnall, Susan]]
[[Kategorie:Personen (Tolkiens Umfeld)|Dagnall, Susan]]

Aktuelle Version vom 11. August 2025, 19:44 Uhr

Biographisches

Susan Margery Kathleen Mary, bekannt als Susan Dagnal (1910-1952) studierte Englisch in Oxford als Mitglied der Society of Oxford Home-Students.

Sie war Zeitgenossin von M.E. Griffiths und wohnte wahrscheinlich im selben Wohnheims für Katholiken in Cherwell Edge.

Dagnal begann 1933, nach ihrem B.A.-Abschluss, ihre freiwillige Tätigkeit im Londoner Verlag Allen & Unwin ehrenamtlich. Stanley Unwin, der damalige Leiter des Unternehmens, „war nie daran interessiert, Hochschulabsolventen einzustellen: Er bevorzugte Schulabgänger, da er der Meinung war, dass diese motivierter seien und weniger Erwartungen hätten. Aber Miss Dagnall ... arbeitete sich offensichtlich hoch und wurde sechs Monate später zur festangestellten Mitarbeiterin ernannt – und vermutlich auch bezahlt. Ihre Aufgabe war nicht genau definiert, aber vage redaktionell” (Rayner Unwin, George Allen eb Unwin: A Remembrancer (1999), P. 74). [1]

Ab 1936 war Dagnall Leiterin der Werbeabteilung von Allen & Unwin. Dagnall war nicht nur für die Werbeabteilung zuständig, sondern hatte auch noch redaktionelle Aufgaben zu erledigen. In diesem Jahr besuchte sie Oxford, um die Überarbeitung des Clark Hall-Übersetzers von Beowulf mit Elaine Griffiths zu besprechen, den Tolkien empfohlen hatte. [2] Dagnall arbeitete noch mehrere Jahre für George Allen & Unwin.

Im April 1939 heiratete Dagnall Richard Edmund Grindle und verließ den Verlag. um sich voll und ganz der Ehe und den Kindern zu widmen. Sie starb 1952 bei einem Autounfall in Weybridge, England. [3] [4]

Dagnall und Tolkien

In deren Auftrag wurde Dagnall zu einem Treffen mit Elaine Griffiths und wahrscheinlich auch mit J. R. R. Tolkien geschickt, um ein Buchprojekt über Beowulf and The Fight at Finnesburg zu besprechen.

Irgendwie erfuhr Dagnall, dass J. R. R. Tolkien eine Kindergeschichte geschrieben hatte und lieh sie sich zum Lesen aus. Beeindruckt von dem Werk, überzeugte sie J. R. R. Tolkien davon, dass es veröffentlicht werden sollte, und half bei der Umsetzung. Sie stand auch in Kontakt mit Tolkien bezüglich des Clark Hall-Projekts und las im Auftrag von Allen & Unwin weitere Werke von ihm. Darunter waren Herr Glück (Mr. Bliss), The Lost Road and Other Writings und frühe Entwürfe von Kapiteln aus Der Herr der Ringe. [5] [6] [7]

Dagnall besuchte Oxford am 28. November 1936, vermutlich um über den Hobbit und wahrscheinlich auch über Clark Halls Beowulf zu sprechen. Bei dieser Gelegenheit übergab Tolkien seine anderen Kindergeschichten Farmer Giles of Ham und Roverandom sowie seine Übersetzung von Pearl.

Im Dezember erhielt Tolkien von Dagnall eine Musterseite des Hobbits zur Freigabe. Sie bittet Tolkien im Anschluss einen kurzen Werbetext zu dem Buch zu schreiben. Tolkien antwortet ihr und bittet um einige Korrekturen. Zudem kommen weitere Korrespondenzen u. a. rund um die geplante Landkarte und Illustrationen auch für eine Ausgabe von Herr Glück (Mr. Bliss) [8].

Dagnall und Tolkien treffen sich nun regelmäßig, um sich auszutauschen und die Projekte voranzutreiben. Neben Briefen und Telefonaten finden auch persönliche Treffen statt, zum Beispiel am 8. Februar 1937.

Nach der Veröffentlichung des Hobbits nimmt Dagnall Kontakt mit Tolkien auf, um eine Empfehlung für ein Buchprojekt mit dem Titel „The Loom of Language” zu erhalten.

Der Leserbericht zu The Lost Road für George Allen & Unwin vom 17. Dezember 1937 ist mit „SD“ signiert, was mit ziemlicher Sicherheit für Susan Dagnall steht. Auf der Grundlage des eingereichten Fragments hielt sie das Werk für „ein hoffnungsloses Unterfangen“, fügte jedoch hinzu [9][10]:

Es ist äußerst interessant als Offenbarung der persönlichen Begeisterung eines sehr ungewöhnlichen Geistes, und es gibt Passagen mit wunderschöner beschreibender Prosa.“ Nach einer kurzen Zusammenfassung des Inhalts, aus der hervorgeht, dass Tolkien bereits beschlossen hatte, die Númenórean-Episode an den Schluss zu setzen, sagte Dagnall, dass „es schwer vorstellbar ist, dass dieser Roman nach seiner Fertigstellung außerhalb akademischer Kreise irgendeine Anerkennung finden wird. Es ist fast sicher, dass der beste Teil des Buches, sicherlich die besten Texte, in den mittleren und späteren Kapiteln zu finden sein werden. Vielleicht sollte man das Ganze sehen, aber man könne dem Autor keinen populären Erfolg oder große Verkaufszahlen als Anreiz für die Fertigstellung versprechen“

– J. R. R. Tolkien

The Lost Road enthält auch vier Gedichte, die Teil des eigentlichen Textes sind:

  • Thus Cwæth Ælfwine Wídlást in Altenglisch [11];
  • Ilu Ilúvatar en Káre Eldain a Fírimoin in Eressëan oder Quenya [12];
  • King Sheave in alliterativen Versen [13].

Im April 1938 schickt Tolkien die ersten Seiten vom Herrn der Ringe an Allen & Unwin und somit auch an Dagnall. [14] Im Dezember 1945 tauschten sich Dagnell und Tolkien über die Zeitreise-Geschichte The Notion Club Papers aus.[15]

In einem Brief an Charlotte und Denis Plimmer vom 8. Februar 1967 schrieb Tolkien: "Es ist traurig, dass Miss Dagnall, der ich so viel verdanke, nicht lange nach ihrer Hochzeit bei einem Autounfall ums Leben kam." [16]

Dagnall in den Tolkien Briefen

Dagnall stand in regelmäßigem Briefkontakt mit Tolkien. Einige Briefe, in denen sie erwähnt wird oder die an sie adressiert sind, wurden veröffentlicht: [17].

Briefe an Dagnall gerichtet

Erwähnungen Dagnalls

In dem unveröffentlichten Brief vom 10. Dezember 1936 schreibt Susan Dagnall erneut an J. R. R. Tolkien wegen des Hobbits. Seine Karten müssten neu gezeichnet werden, da sie zu viele Farben hätten. Sie schlägt Rot und Blau oder zwei andere Farben vor. Sie ist der Meinung, dass die Karten von Thror und Wilderland als Deckblätter geeignet wären. Sie weist darauf hin, dass die Mondbuchstaben auf der Karte von Thror sehr schwierig zu reproduzieren wären und fragt, wie wichtig sie sind. Sie hat die Produktionsabteilung von A&U gebeten, Tolkien die Probedrucke zur Prüfung vorzulegen. Sie kommt zu dem Schluss, dass das Sternenornament entfernt werden sollte.[21] Der abgedruckte Brief 9 greift dieses Thema wieder auf.

Links

  • Susan Dagnall wird im Podcast Tolkiens Briefe thematisiert:

Brief 8c Brief 9 Brief 10Brief 11 Brief 11b Brief 11c Brief 12 Brief 14 Brief 15 Brief 15a

Quellen

  1. Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Reader's Guide Part I A - M, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 288f
  2. Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Reader's Guide Part I A - M, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 288f
  3. Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Reader's Guide Part I A - M, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 288f
  4. https://www.taylorfrancis.com/chapters/mono/10.4324/9780203961513-1d/-michael-drout-douglas-anderson-marjorie-burns-verlyn-flieger-thomas-shippey
  5. Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Chronology, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 193
  6. Carpenter, Humphrey. "J.R.R. Tolkien: Eine Biographie, Klett-Cotta 2022, S.281
  7. Humphrey Carpenter, J. R. R. Tolkien Briefe, 4. deutsche Auflage, Klett-Cotta Brief 257, S. 452 und Brief 294 S. 487
  8. Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Chronology, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 201ff
  9. Tolkien–George Allen & Unwin Archive, HarperCollins, teilweise zitiert in The Lost Road and Other Writings, S. 97, wo Christopher Tolkien es als „kurz, aber scharfsinnig“ bezeichnet
  10. Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Reader's Guide Part I A - M, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017)
  11. (S. 44, wo es auch übersetzt ist; siehe auch The Notion Club Papers, S. 224, in Sauron Defeated (1992))
  12. (erwähnt und teilweise zitiert auf S. 62–63, vollständig mit Übersetzung und Kommentar auf S. 71–72; siehe „Languages, Invented”); Monað Modes Lust mid Mereflode in Altenglisch (abgeleitet vom Altenglischen Seafarer, S. 84 mit Übersetzung; siehe auch The Notion Club Papers, S. 243–4 in Sauron Defeated)
  13. (S. 85–91; siehe aber auch The Notion Club Papers, S. 273–6 in Sauron Defeated, wo Tolkien erneut King Sheave verwendet, und Christopher Tolkien in Anmerkung 103, S. 294–5, revidiert, was er in The Lost Road and Other Writings, S. 86–7 geschrieben hat)
  14. Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Chronology, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 216, 229
  15. Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Reader's Guide Part I A - M, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 751f
  16. https://www.taylorfrancis.com/chapters/mono/10.4324/9780203961513-1d/-michael-drout-douglas-anderson-marjorie-burns-verlyn-flieger-thomas-shippey
  17. Humphrey Carpenter, J. R. R. Tolkien Briefe, 4. deutsche Auflage, Klett-Cotta S. 22, 452, 485
  18. Humphrey Carpenter, The Letters of J. R. R. Tolkien: Revised and Expanded edition, Gebundene Ausgabe, HarperCollins (9. November 2023), Brief 11 S. 16
  19. Humphrey Carpenter, The Letters of J. R. R. Tolkien: Revised and Expanded edition, Gebundene Ausgabe, HarperCollins (9. November 2023), Brief 163
  20. Humphrey Carpenter, The Letters of J. R. R. Tolkien: Revised and Expanded edition, Gebundene Ausgabe, HarperCollins (9. November 2023), Brief 284
  21. Humphrey Carpenter, J. R. R. Tolkien Briefe, 4. Auflage, Klett-Cotta S. 563